Dirk Kaftan dirigiert die Philharmonie - Martyna Jatkauskaite am Flügel: Dvoraks Meisterwerk und Prokofjews Herausforderung Siegen. Zwei „ganz große Klötze“ des klassischen Repertoires sowie spannende 10 Minuten aus New Yorks nächtlichem Central Park – das ist das Programm des Sinfoniekonzertes am Freitag, 14. Oktober, ab 20 Uhr im Siegener Apollo-Theater an der Morleystraße 1. Charles Ives komponierte sein amerikanisches Klanggedicht „Central Park in the Dark“ 1906 - nur 13 Jahre nach der Uraufführung von Dvoraks neunter Sinfonie in der New Yorker Carnegie Hall. Aber welche musikalischen Welten liegen zwischen diesen beiden Werken! Dvoraks berühmteste Sinfonie mit dem Titel „Aus der neuen Welt“ beschreibt die überwältigenden Amerika-Eindrücke des Komponisten – und ist bis heute eines der beliebtesten und meistgespielten Orchesterwerke weltweit. Im Mittelpunkt des Abends aber steht das dritte Klavierkonzert von Sergej Prokofjew, 1921 vollendet und ebenfalls in den USA, in Chicago, uraufgeführt – damals mit dem Komponisten selbst am Flügel. Prokofjew setzte mit seinen Klavierkonzerten – ähnlich wie Beethoven gut 100 Jahre zuvor – völlig neue Maßstäbe für das Klavierspiel. Vom Solisten müssen rasante Passagen gemeistert werden, ineinandergreifende Figuren, blitzschnelles Übergreifen der Hände, große Sprünge und brillante Akkordfolgen in rasendem Tempo. Der legendäre Pianist und Klavier-Pädagoge Heinrich Neuhaus resümierte 1954: „Prokofjews Klavierwerke stellen bekanntlich den Spieler vor fast transzendentale Schwierigkeiten!“ Also genau die richtige Aufgabe für Martyna Jatkauskaite, jene hoch dekorierte lettische Pianistin, die vor allem für eine enorme technische Perfektion und ihre tiefe emotionale Auslotung der Klassiker der Moderne gelobt wird. Martyna Jatkauskaite gewann internationale Klavierwettbewerbe, zuletzt 2011 den griechischen „Georgios Thymis“Wettbewerb. Ihr Debüt in der legendären Wigmore Hall absolvierte die Lettin 2008, noch während ihres Studiums, das sie an der Londoner Guildhall School of Music absolvierte – und zwar so glanzvoll, dass sie am Ende mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Die Philharmonie Südwestfalen wird von Dirk Kaftan geleitet, der schon wiederholt das Apollo-Publikum begeistert hat mit seiner grandiosen Fähigkeit, auch in vertrauten Werken mit künstlerischer Frische immer wieder Neues und Überraschendes zu entdecken. Karten (17-30 Euro, ermäßigt 10-23 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de