14. Februar 2015 Philharmonie im Albertinum 10. Konzert und Dahl Friedrich Romantische Landschaften Albertinum | Dresden 6. Februar bis 3. Mai 2015 www.skd.museum 14 FEBRUAR 2015 SAMSTAG 19.30 Philharmonie im Albertinum Lichthof 10. Konzert Artist in Residence: MARTIN HELMCHEN »TAGTÄ G LICH Z IE H E N G E WIT T E R A U F, MA N CH MA L SE H R STAR KE G E WIT T E R« – Schostakowitsch 1957 SERGEJ PROKOFJEW (1891 – 1953) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16 Andantino Scherzo. Vivace Intermezzo. Allegro moderato Finale. Allegro tempestoso PAUSE DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906 – 1975) Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 – »Das Jahr 1905« (1957) Michael Sanderling | Dirigent Martin Helmchen | Klavier Der Palastplatz: Adagio Der 9. Januar: Allegro Ewiges Andenken: Adagio Sturmgeläut: Allegro non troppo 1 Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll Sergej Prokofjews zweites Klavierkonzert ist eines der virtuosesten Konzerte der Weltliteratur. Noch heute jagt es vielen Pianisten Schrecken ein. Bei einer brillanten Aufführung vermag das Stück allerdings geradezu euphorisierende Wirkungen hervorzubringen. Die Entstehungsgeschichte des Werks ist kompliziert. Prokofjew begann die Arbeit daran im Jahre 1912. Er schrieb das Stück in Erinnerung an seinen Freund und Studienkollegen am Petersburger Konservatorium Maximilian Schmidthof, der Selbstmord beging, nachdem er einen Abschiedsbrief an Prokofjew geschrieben hatte. 1913 wurde das Konzert beendet, Prokofjew selbst spielte bei der Uraufführung am 23. August desselben Jahres den Solopart. Im Anschluss an die Revolution von 1917 wurde die originale Orchesterpartitur bei einem Feuer vernichtet. 1923 rekonstruierte Prokofjew das Werk, wobei es eine gründliche 2 Überarbeitung erfuhr. Nach den Worten des Komponisten wurde die Komposition so stark verändert, dass sie fast als ein neues Werk anzusehen war. Prokofjew fügte vor allem kontrapunktische Linien hinzu. Die Neufassung spielte der Komponist am 8. Mai 1924 in Paris zum ersten Mal, Dirigent war Sergej Koussewitzki. Als Prokofjew das Stück in den dreißiger Jahren erneut öffentlich spielen sollte, war er den Anforderungen des Soloparts kaum noch gewachsen. Der erste Satz hat dramatisch-erzählerischen Charakter. Er beruht auf drei Themen: einem ruhigen Staccato-Motiv des Orchesters, einem romantischem Klavierthema und einer energisch vorwärtsschreitenden, jedoch leicht ironisch getönten Passage. Die Durchführung wird ganz von der gewaltigen Solokadenz eingenommen, die allein fünf Minuten in Anspruch nimmt. Die Vortragsbezeichnung »colossale« darf man sowohl auf den monumentalen Klaviersatz als auch auf die Schwierigkeit seiner Ausführung beziehen. Der Satz endet nach einem gewaltigen Höhepunkt mit geisterhaften Reminiszenzen an die Hauptthemen. Abweichend von der klassischen Norm steht an zweiter Stelle ein Scherzo. Es ist ein rasend schnelles »Perpetuum mobile«, in dem Prokofjew dem Solisten keine einzige Ruhepause gönnt. Linke und rechte Hand spielen durchweg im Unisono. Der dritte Satz ist »Intermezzo« betitelt. Es handelt sich aber keineswegs um ein intim-besinnliches Stück in der Art von Schumann oder Brahms. Vielmehr schreibt Prokofjew einen sarkastischen Marsch. Die Musik schwankt zwischen Drohung und Ironie – eine Mischung, die sich bei Prokofjew öfter findet und die vielleicht auf Eigentümlichkeiten seiner Persönlichkeit zurückgeführt werden kann. Das stürmische Finale bringt für den Solisten neue virtuose Herausforderungen. Es enthält immerhin einige Ruhepunkte: eine wiegenliedähnliche Melodie sowie eine Passage mit Glockenklängen, die vielleicht vom letzten der Sechs Klavierstücke op. 19 von Arnold Schönberg inspiriert ist. (Prokofjew machte als Pianist Schönbergs Musik in Russland bekannt). Dieses Stück schrieb Schönberg als eine Trauermusik auf den 3 Tod Gustav Mahlers, und auch Prokofjews Glocken-Passage lässt sich als Totengedenken für seinen Freund Schmidthof deuten. Die Uraufführung des zweiten Klavierkonzerts spaltete das Publikum in enthusiastische Befürworter und heftige Gegner. Letztere sprachen von Katzenmusik, erstere zeigten sich beeindruckt von der geradezu futuristischen Energie der Komposition. Noch heute ist der ungeheure Elan spürbar, mit dem der junge Prokofjew in diesem Werk daranging, die musikalische Welt zu erobern. SERGEJ PROKOFJEW geb. 23. April 1891, Oblast Donezk, Ukraine gest. 05. März 1953, Moskau Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16 Entstehung: 1912 / 1913, Revision 1923 Uraufführung: 5. September 1913, Pawlowsk (1. Fassung), 1924, Paris (2. Fassung) Spieldauer: ca. 31 Minuten Orchesterbesetzung: 2 Flöten 3 Posaunen 2 Oboen Tuba 2 Klarinetten Pauke 2 Fagotte Schlagzeug 4 Hörner Streicher 2 Trompeten 4 Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11 g-Moll »Das Jahr 1905« Die Elfte Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch ist auf den ersten Blick ein Werk, das sich ganz der musikalischen Schilderung eines konkreten historischen Ereignisses widmet, nämlich der gescheiterten russischen Revolution von 1905. Dennoch lässt sich die Wirkung der Sinfonie nicht auf die gelungene Darstellung der Vorgänge in St. Petersburg reduzieren. Es ist nicht möglich, in der Sinfonie lediglich eine detaillierte Abspiegelung der revolutionären Ereignisse finden zu wollen. Ihre Ausdruckswelten gehen über den Bezug auf das konkrete Datum des 22. Januar 1905 weit hinaus. Schostakowitsch hat mit diesem Werk einem überzeitlichen Leid zur Sprache verholfen. Schon anschließend an die Uraufführung gab es Vermutungen, Schostakowitsch habe mit der Sinfonie auf den brutal niedergeschlagenen Ungarnaufstand von 1956 reagiert. Dass kaum eine andere Sinfonie Schostakowitschs bei ihrer Uraufführung 1957 einen so großen Erfolg wie seine Elfte hatte, darf jedenfalls darauf zurückgeführt werden, dass sie als ein Werk gehört wurde, das auch und gerade den Ängsten der Menschen um die Jahrhundertmitte Ausdruck gab. Schostakowitsch hatte die Elfte Sinfonie von vornherein als ein »populäres« Werk geplant. Er sah sich in der Tradition Modest Mussorgskis, eines Künstlers, den er aufs höchste verehrte und der seiner Ansicht nach in der Oper »Boris Godunow« dem russischen Volk als erster Komponist überhaupt eine Stimme gegeben hatte. Wie vor ihm Mussorgski greift Schostakowitsch in der Elften ausgiebig auf die russische Volksmusik zurück. Es finden sich zahlreiche Anklänge und direkte Zitate, vor allem von Revolutionsliedern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts – Lieder, die Schostakowitsch von seiner frühen Kindheit an vertraut waren. Dabei werden deren Melodien nicht bloß zitiert, sondern geschickt ins sinfonische Gefüge DMITRI SCHOSTAKOWITSCH geb. 25. September 1906 (12. September 1906), St. Petersburg gest.09. August 1975, Moskau Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 – »Das Jahr 1905« Entstehung: 1957 Uraufführung: 30. Oktober 1957 durch das Staatliche Orchester der Sowjetunion unter Natan Rachlin Spieldauer: ca. 60 Minuten Orchesterbesetzung: 3 Flöten (3. mit Piccolo) 3 Oboen (3. mit Englischhorn) 3 Klarinetten (3. mit Bassklarinette) 3 Fagotte (3. mit Kontrafagott) 4 Hörner 3 Trompeten 5 3 Posaunen Tuba Pauken Schlagwerk 2 Harfen Celesta Streicher eingearbeitet. Am berühmtesten ist die Übernahme der Melodie »Unsterbliche Opfer« geworden (im dritten Satz), des allbekannten Trauerlieds für die Opfer der Revolution von 1905. (In der Nachfolge Schostakowitschs hat auch Karl Amadeus Hartmann diese Melodie in seinem »Concerto funebre« von 1939 verwendet. Das Lied wurde bei den Trauerzeremonien für Leonid Breschnew, Juri Andropow und Konstantin Tschernenko gespielt; in der DDR war es bei den jährlichen Feiern des Todestages von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu hören.) Die Sinfonie, die ohne Pause gespielt wird, scheint in ihrem Aufbau äußerlich der klassischen Viersätzigkeit zu folgen. Doch entspricht die Abfolge langsam / schnell / langsam / schnell nicht dem traditionellen Muster. Sie scheint vielmehr von der Programmatik bestimmt zu sein. Am sogenannten Blutsonntag, dem 22. Januar 1905 (nach dem alten russischen Kalender am 5. Januar) hatten sich Zehntausende von Petersburger Arbeitern zum Winterpalast, der Residenz des Zaren, 6 begeben, um für bessere Arbeitsbedingungen, Abschaffung der Zensur, religiöse Toleranz und die Bildung einer Volksvertretung zu demonstrieren. Die Demonstration wurde von Soldaten aufgehalten, die in die Menschenmenge schossen. Am Nachmittag kam es erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt, die Angaben schwanken zwischen 130 und über 1000. Der erste Satz von Schostakowitschs Sinfonie schildert die gespannte Atmosphäre auf dem winterlich-kalten Schlossplatz. Er wird vorwiegend von einem transparenten Streichersatz getragen, gegen den unheilverkündene Paukenmotive und ferne Rufe der Blechbläser gesetzt werden. Die Dichterin Anna Achmatowa zeigte sich anlässlich dieses Satzes von der Kunst Schostakowitschs, mit der er hier ein atmosphärisch dichtes Stimmungsbild evoziert, besonders begeistert. Im zweiten Satz wird der Angriff der Palastwache dargestellt. Dieser Satz besteht aus zwei großen Abteilungen. Die erste schildert den Zug der Bittsteller vom 22. Januar, bei der eine Menschenmenge zum Winterpalast zog, um gegen die mangelnde Effizienz der Regierungsstellen, die Korruption und die brutalen Methoden der Staatsvertreter zu protestieren. Dieser Abschnitt ist äußerst bewegt und treibt auf zwei große Höhepunkte zu. Es folgt ein ruhiger, wie erfroren wirkender Teil, mit langgezogenen Melodien von Flöte und Piccolo über gedämpften Blechbläserklängen. Ein Crescendo mündet in einen stampfenden Marsch, der den Angriff der staatlichen Truppen darstellt. Posaunenglissandi und heftiger Schlagzeugeinsatz schaffen eine Atmosphäre von Panik. Am Schluss steht eine Reminiszenz an den ersten Satz. Im dritten Satz wird der Trauer über die Opfer Raum gegeben. Er beruht auf der Melodie »Unsterbliche Opfer«. Gegen Ende des Satzes kommt es zu einem erneuten Ausbruch, bei dem das musikalische Material des zweiten Satzes wieder erscheint. Der vierte kann als eine Art Ausblick in eine hellere Zukunft verstanden werden, mit der Hoffnung auf politische Veränderungen. Zunächst 7 erklingt abermals ein Marsch, der jedoch bald von einer Rückkehr zum ruhigen Anfang der Sinfonie abgelöst wird. Es folgt eine bewegende Melodie des Englischhorns. Die Wiederkehr der Marschmusik führt in großer Steigerung zu einem klangmächtigen Höhepunkt, in dem in schriller Dissonanz Alarmglocken in g-Moll gegen einen Orchestersatz in G-Dur geführt werden. Die Sinfonie schließt mit einem ausgehaltenen G-Dur-Akkord. Schostakowitschs Musik hat in diesem Werk stellenweise die Qualität einer »Filmmusik ohne Film«. (Der Komponist hatte sich in seiner Jugend sein Auskommen zeitweise als Kinopianist verdient.) Darüberhinaus trägt sie aber sehr persönliche Züge. Einige haben in der Elften ein »Requiem für eine Generation« sehen wollen. Schostakowitschs Schwiegersohn zufolge war auf dem Titelblatt der Sinfonie statt »1905« ursprünglich »1906« zu lesen – das Geburtsjahr des Komponisten. Schostakowitschs Generation war von ungeheurem Leid geprüft gewesen. Sie hatte zwei Weltkriege, 8 Revolution und Bürgerkrieg sowie die Säuberungen Stalins erleben müssen. Nach dem Bericht Solomon Volkovs hat Schostakowitsch in der Elften Sinfonie die Ewige Wiederkehr des Bösen und – damit verbunden – das endlose Leid der Menschheit darstellen wollen; auch hierin stand der Komponist in der Nachfolge Mussorgskis. Dennoch gibt es am Ende der Sinfonie die schwache Hoffnung auf eine leichtere Zukunft. Nach dem Tod Stalins sah das Leben nicht mehr ganz so düster aus. Wie für ihn üblich, hat Schostakowitsch an der Elften Sinfonie nicht sehr lange, aber dafür außerordentlich konzentriert gearbeitet. 1958 brachte sie ihm einen Lenin-Preis ein. In der Folge wurde die offizielle künstlerische Verurteilung Schostakowitschs, unter der er seit der Schdanow-Doktrin von 1948 sehr gelitten hatte, zurückgenommen, was einer Rehabilitation gleichkam. Albert Breier Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert Violine 1 Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Heike Janicke KV Dalia Schmalenberg KV Anna Fritzsch Prof. Roland Eitrich KV Heide Schwarzbach KV Christoph Lindemann KV Marcus Gottwald KV Ute Kelemen KV Antje Becker KV Johannes Groth KM Alexander Teichmann KM Thomas Otto Eunyoung Lee Elias Schödel * Jiwon Lim** Violine 2 Markus Gundermann Cordula Fest KM Denise Nittel Reinhard Lohmann KV Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Andreas Hoene KV Constanze Sandmann KV Jörn Hettfleisch Dorit Schwarz KM Christiane Liskowsky KM Signe Dietze Viola Hanno Felthaus KV Beate Müller KV Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV Heiko Mürbe KV Hans-Burkart Henschke KV Andreas Kuhlmann KV Joanna Szumiel KM Tilman Baubkus Eva Maria Knauer Henriette Mittag Marie-Annick Caron* Violoncello Matthias Bräutigam KV Victor Meister KV Petra Willmann KV Thomas Bäz KV Karl Bernhard von Stumpff KV Daniel Thiele KM Alexander Will KM Bruno Borralhinho Merlin Schirmer Sophia Dimitrow** Kontrabass Benedikt Hübner KM Tobias Glöckler KV Norbert Schuster KV Bringfried Seifert KV Thilo Ermold KV Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM Ilie Cozmatchi Flöte Karin Hofmann KV Claudia Rose KM Götz Bammes KV Trompete Andreas Jainz KV Csaba Kelemen Björn Kadenbach Oboe Johannes Pfeiffer KV Prof. Guido Titze KV Isabel Kern Posaune Stefan Langbein Dietmar Pester KV Peter Conrad KM Klarinette Prof. Hans-Detlef Löchner KV Dittmar Trebeljahr KV Klaus Jopp KV Tuba Prof. Jörg Wachsmuth KV Fagott Daniel Bäz KM Robert-Christian Schuster KM Michael Lang KV Horn Markus Wittgens* Friedrich Kettschau KV Johannes Max KV Dietrich Schlät Harfe Nora Koch KV Celesta Sonnhild Fiebach* *Gast **Substitut Pauke Oliver Mills KM Schlagwerk Gido Maier KM Alexej Bröse Sven Forker* Benjamin Forster* Martin Krause* 9 Änderungen vorbehalten. Michael Sanderling | Dirigent Michael Sanderling, geboren und ausgebildet in Berlin, zählt zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Zahlreiche Engagements bei führenden Orchestern belegen sein Ansehen in der internationalen Musikwelt. Seit 2011 | 12 ist Sanderling Chefdirigent der Dresdner Philharmonie Die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit – mit einem der international angesehensten Orchester der sächsischen Musikkultur – wurde über die Saison 2013 | 2014 hinaus bis ins Jahr 2019 verlängert. Zwischen 2006 und 2010 war Michael Sanderling künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam. Sanderling hat bereits mit namhaften Orchestern zusammengearbeitet, darunter das Tonhalle-Orchester Zürich, das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, das Konzerthausorchester Berlin, die Münchner Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Bamberger 10 Symphoniker, die Rundfunkorchester in Stuttgart, München, Köln, Hamburg, Leipzig und Hannover, das Orchestre Philharmonique du Strasbourg sowie das Nederlands Philharmonisch Orkest. An der Oper Köln leitete er die Neueinstudierung von Sergej Prokofjews Bühnenwerk »Krieg und Frieden«. 2015 und 2016 wird er neben mehreren Wiedereinladungen erstmals beim Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Symphonikern, dem NHK Symphony Orchestra, dem Toronto Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und den Hamburger Philharmonikern zu Gast sein. Die Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs ist Sanderling eine Herzensangelegenheit. Über mehrere Jahre war er der Deutschen Streicherphilharmonie als Chefdirigent verbunden. In jüngerer Zeit arbeitet er mit dem Bundesjugendorchester, mit dem Jerusalem Weimar Youth Orchestra, mit der Jungen Deutschen Philharmonie sowie mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester zusammen. Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit liegen in der Spätromantik sowie im Werk Schostakowitschs und in der Wiener Klassik. Ebenfalls ausgeprägt ist sein Interesse an zeitgenössischen Werken, das durch verschiedene Uraufführungen dokumentiert ist. 11 Martin Helmchen | Klavier Unter den jungen Pianisten zeichnet sich Martin Helmchen durch Ausdrucksstärke, unprätentiöses Spiel sowie tiefe musikalische Gestaltung, aber auch sprudelnde Virtuosität aus. Mit zwei »ECHO Klassik« Auszeichnungen und dem »Credit Suisse Young Artist Award« kann er bedeutende Preise der Musikszene vorweisen. Im Rahmen seines Exklusivvertrages bei PentaTone Classics spielte er bereits zahlreiche Werke ein, z.B. Schostakowitschs Konzerte mit dem London Philharmonic Orchestra. 1982 in Berlin geboren, studierte er zunächst bei Galina Iwanzowa an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, wechselte später zu Arie Vardi an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover; weitere Mentoren sind William Grant Naboré sowie Alfred Brendel. Einen ersten entscheidenden Impuls bekam seine Karriere, als er 2001 den »Concours Clara Haskil« gewann. 2006 ermöglichte 12 der »Credit Suisse Young Artist Award« ihm sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Valery Gergiev beim Lucerne Festival. Seither trat Martin Helmchen mit zahlreichen renommierten Orchestern auf, so mit den Berliner Philharmonikern, den Rundfunk-Sinfonieorchestern in Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, Hannover und Berlin, dem Konzerthausorchester Berlin, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Symphonikern, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Orchestre de Paris, dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, dem London Philharmonic Orchestra, der Academy of Saint Martin in the Fields, mit dem Boston und St. Louis Symphony Orchestra sowie mit dem NHK Symphony Orchestra, Tokio. Er arbeitete mit Dirigenten wie David Afkham, Marc Albrecht, Herbert Blomstedt, Semyon Bychkov, Christoph von Dohnányi, Sir Mark Elder, Ed Gardner, Philippe Herreweghe, Marek Janowski, Vladimir Jurowski, Yakov Kreizberg, Sir Neville Marriner, Kurt Masur, Andris Nelsons, Sir Roger Norrington, Christoph Poppen, Michael Sanderling, Markus Stenz und David Zinman. In der Saison 2013 | 2014 debütierte Helmchen bei den Orchestern in Cleveland, San Francisco und Dallas sowie beim Staatsorchester Moskau. Mit Soloabenden ist er in London, Berlin, München, bei der Schubertiade sowie in Washington zu hören. Martin Helmchens besondere Aufmerksamkeit gilt der Kammermusik. Er musiziert regelmäßig mit Juliane Banse, Veronika Eberle, Julia Fischer, Sharon Kam, Sabine Meyer und Christian Tetzlaff sowie mit seiner Ehefrau Marie-Elisabeth Hecker. Seit 2010 ist Martin Helmchen Associate Professor für Kammermusik an der Kronberg Academy. 13 GR O S S E K U N ST B R A U C H T G U T E FREUNDE WIR D A N K EN D E N FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARM ON IE Heide Süß & Julia Distler Förderverein Dresdner Philharmonie e.V. PF 120 424 01005 Dresden Telefon +49 (0) 351 | 4 866 369 Fax +49 (0) 351 | 4 866 350 [email protected] Impressum Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015 Postfach 120 424 · 01005 Dresden Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Intendanz: Frauke Roth Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0 Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH Preis: 2,00 Euro www.dresdnerphilharmonie.de Redaktion: Adelheid Schloemann Der Text von Albert Breier ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie. Michael Sanderling und Martin Helmchen: Marco Borggreve. Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können. 16 Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Zum Erfrischen des Mundes – mit reinen Kräuterextrakten in Ihrer Apotheke Mundfrisch Pastillen und Bombastus®-Mundspray Ihr Apotheker berät Sie gern – auch zu unserem kompletten Sortiment. Bombastus-Werke AG, Wilsdruffer Straße 170, 01705 Freital, Deutschland, Telefon: +49 351 65803-12, E-Mail: [email protected] 0812 Wenn man intensive Gespräche führt STEINWAY & SONS BOSTON ESSEX AUGUST FÖRSTER J.C.NEUPERT Comeniusstraße 99 01309 Dresden Tel.: 0351 | 2 68 95 15 Netz: www.piano-gaebler.de E-mail: [email protected]