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11. / 12. MRZ 2017
Schostakowitschs Erste
S C H AU S P I E L H AU S
PHIL 2016/17
PROGRAMM
Carl Maria von Weber (1786 –1826)
Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ op. 77
Sergei Rachmaninow (1873 –1943)
Rhapsodie über ein Thema von Paganini
für Klavier und Orchester a-Moll op. 43
Introduktion — Variation I — Tema — Variationen II–XXIV
PAUSE
Dmitri Schostakowitsch (1906 –1975)
Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10
Allegretto – Allegro non troppo
Allegro
Lento
Lento — Allegro molto — Largo — Presto
Michael Sanderling | Dirigent
Simon Trpčeski | Klavier
1
OUVERTÜRE
W E B E R : » D E R F R E I S C H Ü T Z«
Die Oper „Der Freischütz“ ist Webers
berühmtestes Werk, und sie nimmt in der
gesamten Operngeschichte eine Sonderstellung ein – sie galt von Beginn an als die erste
völlig eigenständige deutsche Oper, ohne
italienische oder französische Einflüsse. Die
Genese des Werks lässt sich über ein Jahrzehnt verfolgen. Im Sommer 1810 soll Weber
in einer Sammlung von Gespenstergeschichten auf die „Freischütz“-Geschichte gestoßen
sein. Seitdem beschäftigte ihn der Plan, aus
dem Stoff eine Oper zu machen. Aber erst
1817 entwickelte der Komponist zusammen
mit dem Librettisten Johann Friedrich Kind
die Idee weiter. Noch im selben Jahr begann
Weber mit der Arbeit an der Musik. Im Laufe
des folgenden Jahres entstanden weitere
Stücke, aber erst 1819 fühlte sich Weber zum
Abschluss gedrängt: Graf Brühl hatte ihn
aufgefordert, die Oper zur Eröffnung des
2
neuen Schauspielhauses in Berlin fertigzustellen. Am 18. Juni erlebte der „Freischütz“ seine
Uraufführung und hatte einen überwältigenden Erfolg.
Der „Freischütz“ verbreitete sich schnell über
die Bühnen Europas, bald wurde er in Leipzig,
Karlsruhe und Prag gespielt. In Wien hörte
ihn Franz Schubert und war begeistert. 1824
gab es in London vier Produktionen in vier
verschiedenen Theatern, im selben Jahr erreichte das Werk Paris. Gerade in Frankreich
wurde der „Freischütz“ sehr geschätzt, die
„deutschen“ Qualitäten der Oper wurden hier
als leicht exotischer Reiz wahrgenommen.
Die Ouvertüre zum „Freischütz“ kann geradezu als Manifest der romantischen Musik angesehen werden. Beginnen klassische Ouvertüren in der Regel mit einem Tutti-Einsatz
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
„Was die Liebe den Menschen, ist die Musik den Künsten und den Menschen, denn
sie ist ja die Liebe wahrlich selbst; die reinste ätherische Sprache der Leidenschaft,
tausendseitig allen Farbenwechsel derselben in allen Gefühlsarten enthaltend und
doch nur einmal wahr, doch von tausend verschieden fühlenden Menschen gleichzeitig
zu verstehen.“
Carl Maria von Weber
im forte, so steht am Anfang der „Freischütz“Ouvertüre ein pianissimo-Ton in Streichern
und Holzbläsern, der allmählich anschwillt
und zu einem fragenden Motiv hinleitet. Die
Wiederholung des Frage-Motivs mündet in
eine spannungsvolle Generalpause. Danach
setzen die Hörner mit einer volksliedhaften
Weise ein, die sogleich die Atmosphäre des
deutschen Waldes beschwört. Ein geheimnisvoller Paukenwirbel kündigt zusammen mit
Pizzicati der tiefen Streicher das Erscheinen
des teuflischen Samiel an. Die Musik wechselt
nach c-Moll, und in dieser Tonart beginnt
auch der Allegro-Hauptsatz. Sein erstes
Thema schildert die „finstren Mächte“, denen
sich der Försterbursche Max ausliefert. Seine
geliebte Agathe wird personifiziert durch ein
expressives Klarinettensolo – der Klarinette
hat immer Webers besondere Aufmerksamkeit
gegolten. Auf diese Weise werden die wesentlichen Elemente der Opernhandlung in absolute Musik umgesetzt, und die Ouvertüre lässt
sich als verkürztes Drama hören. Der jubelnde
Schluss nimmt den glücklichen Ausgang der
Oper vorweg.
Webers Instrumentationskunst feiert in der
Freischütz-Ouvertüre Triumphe. Sie weist
Weber fast noch mehr als seine Satzkunst als
Romantiker aus. Der treffsichere Einsatz der
Instrumentalfarben ist auch später unerreicht
geblieben. Hector Berlioz, der französische
Orchesterzauberer, konnte in seiner Abhandlung über die Instrumentation Weber
nicht genug loben und führte immer wieder
Beispiele aus dessen Werken an.
CARL MARIA VON WEBER
* 18. November 1786, Eutin
† 5. Juni 1826, London
OUVERTÜRE ZUR OPER
» D E R F R E I S C H Ü T Z« O P. 7 7
Entstehung
1820
Uraufführung
18. Juni 1821 in Berlin
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
20. September 2009
Dirigent: Rafael Frühbeck de Burgos
Spieldauer
ca. 10 Minuten
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner,
2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
Schostakowitschs Erste
3
Die Verbindung des Paganini-Themas mit dem „Dies irae“ hat Anlass zu allerlei
Spekulationen gegeben. In einem Brief an den Choreographen Michel Fokine äußerte
sich Rachmaninow zum geheimen Programm der „Rhapsodie“. Einer Legende zufolge
verkaufte Paganini seine Seele an den Teufel, um absolute Meisterschaft auf der
Violine und die Liebe einer Frau zu erlangen. Das „Dies irae“-Thema steht für den
Teufel, das Paganini-Thema für den Geiger selbst.
EIN FEUERWERK
BRILLANTER EINFÄLLE
R A C H M A N I N O W: R H A P S O D I E Ü B E R E I N T H E M A V O N PA G A N I N I
Als Niccolò Paganini 1817 die letzte seiner
24 Capricen für Violine solo schrieb, konnte
er kaum ahnen, dass das Thema dieses Stücks
einmal zu den erfolgreichsten und meistbenutzten Melodien der Musikliteratur gezählt
werden würde. Unzählige Komponisten
haben dieses Thema zum Ausgangspunkt
von Variationen und Phantasien gemacht.
Besonders berühmt geworden sind die
„Variationen über ein Thema von Paganini“
von Johannes Brahms, ein Werk für Klavier
solo, und Sergei Rachmaninows „Rhapsodie
über ein Thema von Paganini“ für Klavier
und Orchester.
Rachmaninow schrieb dieses Werk im
Sommer 1934 in wenigen Wochen in seiner
Villa am Vierwaldstätter See. Es bietet ein
Feuerwerk brillanter Einfälle. Etwas von der
Dämonie der Gestalt Paganinis ist auf dieses
Stück übergegangen, das Virtuoses mit
4
Unheimlichem verbindet. So zitiert Rachmaninow mehrmals die gregorianische Sequenz
„Dies irae“, einst ein Hauptbestandteil des
lateinischen Requiems. Der Komponist benutzt dieses Melodie geradezu obsessiv auch
in anderen seiner Werke, so in der ersten
Klaviersonate, den Sinfonischen Tänzen und
der sinfonischen Dichtung „Die Toteninsel“.
Aber das Makabre ist nur eine Seite der Ausdruckswelt der Rhapsodie. Sie enthält auch
viel Elegant-Spielerisches, Lyrisches, Martialisches und Kapriziöses. In den 24 Variationen
entfaltet sich zudem ein wahrer Kosmos der
Klaviertechnik. Das Orchester ist aber immer
ein gleichwertiger Partner, und der dramatische Dialog zwischen ihm und dem Solisten
ist bewundernswert durchgeführt.
Die Rhapsodie beginnt mit einer kurzen
Einleitung, in der das Thema entwickelt
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
wird. Seine vollständige Form wird zunächst
von den Violinen vorgestellt, aber bald vom
Klavier aufgegriffen. In der siebten Variation
erscheint zuerst die „Dies-irae“-Melodie. Sie
wechselt von nun an mit dem Paganini-Thema ab, wobei letzteres meist die Oberhand
behält. Eine ganz andere Stimmung bringt
die achtzehnte Variation, die in Des-Dur
steht. Das Paganini-Thema erscheint in
der Umkehrung und wird zu einer großen
lyrischen Episode ausgebaut, gleichsam als
langsamer Satz des Werks. Die letzten Variationen steigern das Tempo wieder und kehren
zur Grundtonart a-Moll zurück. Auch das
„Dies irae“-Thema macht noch einmal seine
Aufwartung.
SERGEI RACHMANINOW
* 1. April 1873 bei Staraja Russa (Russland)
† 28. März 1943, Beverly Hills
RHAPSODIE ÜBER EIN THEMA
V O N PA G A N I N I A - M O L L F Ü R
K L A V I E R U N D O R C H E S T E R O P. 4 3
Entstehung
1934
Uraufführung
7. November 1934 in Baltimore
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
2. September 2007
Dirigent: Rafael Frühbeck de Burgos
Spieldauer
ca. 25 Minuten
Besetzung
2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, Englischhorn,
2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten,
3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, Harfe, Streicher
Schostakowitschs Erste
5
Der große Erfolg der Uraufführung von Schostakowitschs Erster Sinfonie hat eine
Parallele in der Begeisterung, die 44 Jahre zuvor im selben Saal die Première
von Alexander Glasunows sinfonischem Erstling ausgelöst hatte. Glasunow, nun
Konservatoriumsdirektor, hat Schostakowitsch maßgeblich gefördert und auch
die Uraufführung von dessen Sinfonie in die Wege geleitet. In einer Art déjà
vu wird Glasunow in Schostakowitsch eine jüngere Inkarnation seiner selbst
gesehen haben...
JUGENDLICHER SCHELMENSTREICH
S C H O S T A KO W I T S C H : S I N F O N I E N R . 1 F - M O L L
Die Erste Sinfonie in f-Moll war Dmitri
Schostakowitschs Abschlussarbeit am
Petrograder Konservatorium. Der Komponist
schrieb sie mit 19 Jahren. Es ist wahrscheinlich, dass einzelne ihrer Themen und Motive
noch aus Schostakowitschs Kindertagen
stammen. Der souveränen formalen Gestaltung des Werks haftet jedoch nichts Kindliches an. Die Meisterschaft des jugendlichen
Komponisten ist wahrhaft erstaunlich.
Einfluss auf die Musik hatten vor allem Werke
Strawinskis und Prokofjews. Dabei hat
Schostakowitsch sich erst relativ spät
mit Strawinski auseinandergesetzt, dessen
Kompositionsweise am Konservatorium für
6
allzu modernistisch gehalten wurde. Vor
allem das Ballett „Petruschka“ hatte es
Schostakowitsch angetan. Die Einführung
des Klaviers in den traditionellen Orchesterapparat hat er sich von diesem Werk
abgeschaut.
Ein weiterer Bezug zu „Petruschka“ ist das
streckenweise Marionettenhafte von Schostakowitschs Musik. Strawinskis beseelte
Puppe ist weder völlig Maschine noch völlig
Mensch. In derselben Weise erinnert die
Musik von Schostakowitschs Sinfonie öfter
an einen seelenlosen Mechanismus, um dann
unversehens gefühlshafte und sogar tragische
Züge zu offenbaren. Schostakowitsch war
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
ein großer Bewunderer Charlie Chaplins,
und einige Passagen der Ersten Sinfonie
könnten ohne weiteres als Begleitmusik zu
einem von Chaplins Stummfilmen dienen.
Wahrscheinlich hat Schostakowitsch auch
„Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von
Richard Strauss gut gekannt. Einige Klarinettensoli verweisen direkt auf dieses Werk.
Und vielleicht hat Schostakowitsch die
ganze Sinfonie als eine Art jugendlichen
Schelmenstreich angesehen – es ist allerdings
ohne Zweifel ein Geniestreich geworden.
Die Instrumentation von Schostakowitschs
Erster ist erstaunlich transparent. Von
der spätromantischen Klangfülle ist kaum
noch etwas zu spüren. Die Behandlung der
Instrumentalsoli ist höchst originell und
erinnert streckenweise eher an Haydn als an
die Musik des 19. Jahrhunderts.
Die Sinfonie hat, der Tradition folgend,
vier Sätze, wobei der dritte und vierte Satz
ohne Unterbrechung gespielt werden. Der
erste Satz präsentiert nach einer spielerischen Einleitung als erstes Thema einen
lebhaften Marsch. Das zweite Thema besitzt
dagegen ausgesprochenen Walzercharakter.
Der Ton der Musik greift oft ins Groteske
über, er wirkt wie eine Erinnerung an
Schostakowitschs Tätigkeit als Kinopianist.
Schostakowitschs Erste
7
Formal handelt es sich jedoch um einen
solide und ganz konventionell gebauten
Sonatenhauptsatz.
Der zweite Satz ist ein eigenartiges Scherzo, dessen Eckteile von virtuosen Läufen
beherrscht werden, während in dem sehr viel
langsameren Mittelteil eine verhaltene und
düstere Stimmung vorherrscht. Die Coda
wartet mit einem flimmernden FlageolettAkkord der Streicher auf.
Der an dritter Stelle stehende langsame Satz
beginnt mit einem Oboensolo, dessen gewagte Intervallschritte an Wagners Spätwerk
gemahnen. Aus der Oper „Siegfried“ wird im
Verlauf des Satzes sogar direkt zitiert, auch
Anklänge an „Tristan und Isolde“ finden sich.
Das Finale versucht, die auseinanderstrebenden Elemente der vorhergegangenen Sätze
in ein Ganzes zu fassen. Das Orchester-Tutti
kommt hier öfter zum Einsatz, und Schostakowitsch schreibt einige geradezu brutalistische Schlagzeugpassagen. Der fanfarenhafte
Schluss hat bereits etwas von jener Zweideutigkeit, die auch spätere Sinfonieschlüsse
Schostakowitschs aufweisen.
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DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
* 25. September 1909, Sankt Petersburg
† 9. August 1975, Moskau
S I N F O N I E N R . 1 F - M O L L O P. 1 0
Entstehung
1924–1925
Uraufführung
12. Mai 1926 in Leningrad
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
19. April 2009
Dirigent: Gennadi Roschdestwenski
Spieldauer
ca. 32 Minuten
Besetzung
2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten,
2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,
Pauken, Schlagzeuge, Streicher
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
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Schostakowitschs Erste
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MICHAEL SANDERLING
Michael Sanderling ist seit der Spielzeit
2011/12 Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Sein Name verbindet sich mit
einem großen musikalischen und technischen
Anspruch, konzentrierter Probenarbeit und
Konzertereignissen von unvergesslicher
Intensität. Der Erfolg der jüngsten Tourneen
nach Südamerika, Asien, Großbritannien
und in die USA, der zu sofortigen Wiedereinladungen führte, zeigt, dass Sanderling die
Dresdner Philharmonie durch seine Arbeit
innerhalb kürzester Zeit zur Höchstform
gebracht hat.
In der Saison 2016 /17 konzertiert Michael
Sanderling mit seinem Orchester u. a. in
Shanghai, Peking, Seoul, Tokyo, Osaka,
London, Wien, München und Köln. Ein
besonderer Schwerpunkt der Dresdner Konzertprogramme ist die Arbeit am Gesamtzyklus der Sinfonien von Beethoven und
Schostakowitsch. Die erste bei Sony Classical
erschienene CD-Produktion verdeutlichte
mit überraschenden Bezügen die Tragfähigkeit der Gegenüberstellung dieser beiden
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großen Sinfoniker und schlug ein neues
Kapitel in der Diskographie der Dresdner
Philharmonie auf.
Als gefragter Gastdirigent leitet Michael
Sanderling regelmäßig renommierte Orchester wie das Gewandhausorchester Leipzig,
das Tonhalle-Orchester Zürich, die Münchner Philharmoniker, die Wiener Symphoniker, die Tschechische Philharmonie, das
Konzerthausorchester Berlin, das NHK
Symphony Orchestra, das Toronto Symphony
Orchestra und die Sinfonieorchester des
WDR und des SWR.
Michael Sanderling ist einer der ganz Wenigen, deren Weg vom Solisten und Orchestermusiker in die Top-Liga der Dirigenten
führte. 1987 wurde der gebürtige Berliner im
Alter von 20 Jahren Solo-Cellist des Gewandhausorchesters Leipzig unter Kurt Masur, von
1994 bis 2006 war er in gleicher Position im
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig. Als
Solist gastierte er u.a. beim Boston Symphony
Orchestra, Los Angeles Philharmonic
Orchestra und Orchestre de Paris, als passio-
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
nierter Kammermusiker war er acht Jahre lang
Mitglied des Trios Ex Aequo. Im Jahr 2000
trat er beim Kammerorchester Berlin erstmals
ans Dirigentenpult; von 2006 bis 2010 war er
Chefdirigent und künstlerischer Leiter der
Kammerakademie Potsdam.
Erfolge als Operndirigent feierte er mit Philip Glass’ „The Fall of the House of Usher“ in
Potsdam und mit Sergei Prokofjews „Krieg
und Frieden“ an der Oper Köln. Als Cellist
und Dirigent nahm er bedeutende Werke
von Dvořák, Schumann, Schostakowitsch,
Prokofjew und Tschaikowski auf CD auf.
Eine Herzensangelegenheit ist Michael
Sanderling die Arbeit mit dem musikalischen
Nachwuchs. Er unterrichtet als Professor an
der Musikhochschule Frankfurt/Main und
arbeitet regelmäßig mit dem Bundesjugendorchester, dem Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar, der Jungen Deutschen
Philharmonie sowie mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester zusammen. Von 2003
bis 2013 war er der Deutschen Streicherphilharmonie als Chefdirigent verbunden.
Schostakowitschs Erste
11
SIMON TRPČESKI
Der mazedonische Pianist Simon Trpčeski
wird weltweit für die makellose Technik und
den einfühlsamen Ausdruck seines Spiels
gelobt. Mit einem breiten Repertoire-Spektrum – von Haydn über Chopin bis Debussy
und Strawinsky – hat er sich als einer der
bemerkenswertesten jungen Musiker der
letzten Jahre etabliert und mit vielen der
weltweit größten Orchester das Publikum
begeistert. In Großbritannien tritt er häufig
mit dem London Symphony und dem City
of Birmingham Symphony Orchestra, dem
Philharmonia und Halle Orchestra sowie
dem London Philharmonie Orchestra auf.
Weitere Engagements mit den wichtigsten
europäischen Ensembles führten ihn zum
Royal Concertgebouw, Russischen NationalOrchester, Bolschoi-Theater, NDR Elbphilharmonie Orchester, Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Danish National
Symphony Orchestra und nach Rotterdam,
12
Straßburg, Stockholm und St. Petersburg.
Dabei arbeitete Simon Trpčeski mit prominenten Dirigenten wie Marin Alsop, Vladimir Ashkenazy, Lionel Bringuier, Andrew
Davis, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit,
Vladimir Jurowski, Lorin Maazel, Antonio
Pappano, Vasily Petrenko, Robin Ticciati, Yan
Pascal Tortelier, David Zinman und Gianandrea Noseda zusammen.
Als gefragter und exzellenter Interpret von
Solo-Recitals hat Simon Trpčeski auch viel
Anerkennung für seine Einspielungen beim
Label EMI erhalten. Seine erste Aufnahme
aus dem Jahr 2002 wurde mit dem „Editor’s
Choice“ sowie dem „Debut Album“ der
Gramophone Awards ausgezeichnet. Das
Wigmore Hall Live Label hat im April 2016
seine jüngste Aufnahme veröffentlicht.
Die Saison 2016/17 umfasst Einladungen
der Staatskapelle Hannover, des Netherland
Philharmonic, City of Birmingham, Orchestre de la Suisse Romande, ein Recital im
Festspielhaus Baden-Baden sowie u. a. eine
Tournee mit den Dresdner Philharmonikern. Eine weitere Tournee führt ihn nach
Südamerika, bevor er für weitere Engagements mit dem hr-Sinfonieorchester und der
Staatskapelle Weimar sowie für eine Wiedereinladung zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen nach Deutschland zurückkehrt.
Für sein Engagement als kultureller Botschafter seines Landes wurde dem Pianisten
2009 der Verdienstorden des Präsidenten
Mazedoniens verliehen.
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
GROSSE KUNST BRAUCHT GUTE FREUNDE
WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARMONIE
Heide Süß & Julia Distler
Die Dresdner Philharmonie
im heutigen Konzert
1. VIOLINEN
BRATSCHEN
Heike Janicke KV
Christina Biwank KV
Dalia Richter KV
Steffen Neumann KV
Ute Kelemen KV
Andreas Kuhlmann KV
Prof. Wolfgang Hentrich KV
Marcus Gottwald KV
Antje Becker KV
Johannes Groth KV
Alexander Teichmann KM
Annegret Teichmann KM
Heiko Mürbe KV
Joanna Szumiel KM
Tilman Baubkus
Harald Hufnagel
Susanne Goerlich
Thomas Otto
Franziska Schwarz
Xianbo Wen
VIOLONCELLI
Annekathrin Rammelt
Petra Willmann KV
2. VIOLINEN
Karl-Bernhard von Stumpff KV
Deborah Jungnickel
Christin Uhlemann
Markus Gundermann
Denise Nittel
Reinhard Lohmann KV
Ulf Prelle KV
Thomas Bäz KV
Clemens Krieger KV
Daniel Thiele KV
Alexander Will KM
Viola Marzin KV
Bruno Borralhinho
Dr. phil. Matthias Bettin KV
KONTRABÄSSE
Andrea Dittrich KV
Olaf Kindel KM
Steffen Gaitzsch KV
Heiko Seifert KV
Razvan Popescu
Jörn Hettfleisch
Bringfried Seifert KV
Susanne Herberg KM
Matthias Bohrig KV
Dorit Schwarz KM
Christiane Liskowsky KM
14
Steffen Seifert KV
Thilo Ermold KV
11. / 12. MRZ 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Schauspielhaus
Ilie Cozmaţchi
FLÖTEN
TROMPETEN
Mareike Thrun KV
Andreas Jainz KV
Götz Bammes KV
Björn Kadenbach
Claudia Rose KM
Csaba Kelemen
OBOEN
POSAUNEN
Johannes Pfeiffer KV
Matthias Franz KM
Undine Röhner-Stolle KM
Stefan Langbein KM
Isabel Kern
Dietmar Pester KV
Jens Prasse KV
Joachim Franke KV
Peter Conrad KV
KLARINETTEN
TUBA
Prof. Fabian Dirr KV Klaus Jopp KV
Prof. Jörg Wachsmuth KV
FAG OT T E
HARFE
Daniel Bäz KM Nora Koch KV
David Petersen* Michael Lang KV PAU K E | S C H L A GW E R K
Stefan Kittlaus
HÖRNER
Gido Maier KM
Alexej Bröse
Michael Schneider KV Johannes Hierluksch*
Hanno Westphal Fabian Musick*
Prof. Friedrich Kettschau KV Johannes Max KV
KLAVIER
Carsten Gießmann KM
Alberto Carnevale Ricci*
KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Substitut
Änderungen vorbehalten
Schostakowitschs Erste
15
Orchester der
Landeshauptstadt
Dresden
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen
jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich
untersagt sind.
IMPRESSUM
DRESDNER PHILHARMONIE
Postfach 120 424
01005 Dresden
BESUCHERSERVICE
Telefon 0351 4 866 866
[email protected]
CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling
EHRENDIRIGENT: Kurt Masur †
ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de Billy
INTENDANTIN: Frauke Roth
TEXT: Albert Breier
Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
REDAKTION: Adelheid Schloemann
GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer
DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH
BILDNACHWEIS
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Nikolaj Lund: S. 11
KulturOp Lube Saveski: S. 12
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