musikraum.wdr.de 2012 | 2013 Dmitrij Schostakowitsch – Ein Leben in Stichworten Dmitrij Schostakowitsch – Ein Leben in Stichworten 1906: Dmitrij Dmitrijewitsch Schostakowitsch wird am 25. September in St. Petersburg geboren. 1919–23: Er studiert Klavier und Komposition am Leningrader Konservatorium. Durch den Tod des Vaters 1922 finanzielle Not; Schostakowitsch arbeitet als Stummfilmpianist. 1926: Uraufführung der 1. Sinfonie durch die Leningrader Philharmoniker. 1927 erklingt die Sinfonie in Berlin, ein Jahr später in den USA. 1927: Die mit dem Preis der Leningrader Philharmoniker ausgezeichnete 2. Sinfonie wird uraufgeführt. Schostakowitsch lernt seine spätere Ehefrau Nina Wassiljewna Warsar (Heirat 1932) kennen. 1928: Tätigkeit als Dramaturg und Pianist am Meyerhold-Theater in Moskau. Debüt als Filmkomponist. 1930: Erfolgreiche Uraufführung der Oper »Die Nase« in Moskau. 1932: Gleichschaltung des sowjetischen Komponistenverbands, in dessen Vorstand Schostakowitsch gewählt wird. 1934: Premiere der Oper »Lady Macbeth von Mzensk«, die im darauffolgenden Jahr erfolgreiche Aufführungen in den USA erlebt. 1935: Beginn der Arbeit an der 4. Sinfonie, die Schostakowitsch jedoch ein Jahr später zurückzieht. 1936: In dem Zeitungsartikel »Chaos statt Musik« wird er zum Volksfeind erklärt. Angesichts der Säuberungswelle in der Sowjetunion fürchtet er um sein Leben. Geburt der Tochter Galina. 1937: Mit der 5. Sinfonie gelingt ihm eine (vorläufige) Rehabilitierung. Das Wechselspiel von Gängelung und Förderung durch die Kommunistische Partei beginnt. Berufung zum Kompositionsprofessor in Leningrad. 1938: Die 5. Sinfonie erklingt in Russland, New York und Paris. Geburt des Sohnes Maxim. 1941: Stalinpreis für das Klavierquintett. Im Sommer Einmarsch deutscher Truppen in die Sowjetunion. Evakuierung des Komponisten nach Kuibyschew. 1942: Als Reaktion auf den Kriegsausbruch schreibt Schostakowitsch die 7. Sinfonie (»Leningrader«). Ihr beispielloser Erfolg im Ausland, vor allem in den USA, ist auch politisch motiviert. 1943: Rückkehr nach Moskau. Uraufführung der 8. Sinfonie, für die er vom Komponistenverband stark kritisiert wird. 1945: Die wenig optimistische 9. Sinfonie wird uraufgeführt und löst Enttäuschung aus. 1947: Berufung in verschiedene politische Organisationen, darunter zum Vorsitzenden des Leningrader Komponistenverbands. Arbeit am Violinkonzert op. 77. 1948: Neue »Formalismus«-Vorwürfe Stalins gegen sowjetische Komponisten. Es folgen Aufführungsverbote und Aberkennung von Professorenstellen. 1949: Schostakowitsch reist als russischer Vertreter zum »Weltfriedenskongress der Wissenschaftler und Künstler« nach New York, wo er auch Konzerte gibt. 1950/52: Reisen nach Polen und Deutschland. Er vollendet die »24 Präludien und Fugen« op. 87. 1953: Nach Stalins Tod eröffnen sich Aufführungsmöglichkeiten für zuvor verfemte Werke. 1954: Heftige Diskussion um die 10. Sinfonie. Er begegnet Bertolt Brecht. Tod seiner Frau Nina. 1955: Uraufführung des 1. Violinkonzerts mit David Oistrach in Leningrad. 1957/59: Das 2. Klavierkonzert und das 1. Cellokonzert werden uraufgeführt. 1963: Premiere der Oper »Katharina Ismailowa«, die auch Erfolge im Ausland feiert. 1966/67: Erster Herzinfarkt. Uraufführungen des 2. Cellokonzerts und des 2. Violinkonzerts. 1971: Komposition der 15. und letzten Sinfonie, zum Teil im Krankenhaus. Zweiter Herzinfarkt. 1975: Nach längerem Krebsleiden stirbt Schostakowitsch am 9. August in Moskau.