Guck mal, was du kaufst! Eine Mitmachausstellung für Kleine und Große des Kindermuseums im FEZ Berlin unter der Schirmherrschaft von Renate Künast und Bärbel Höhn gefördert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Berlin, Bielefeld, München, Dortmund 1 Projektbeschreibung Wanderausstellung „Guck mal, was du kaufst“ Das Kindermuseum im FEZ Berlin eröffnete 2004 eine große interaktive Ausstellung für Kinder, Jugendliche und Familien zum Thema Verbraucherrechte und Verbraucherschutz. Diese Ausstellung ist als bundesweite Wanderausstellung konzipiert und wird nach ihrer Präsentation in Berlin (8.9.04 -15.2.05) durch verschiedene Städte reisen und auf diesem Weg mehr als 100.000 junge Menschen, Familien und Erwachsene bundesweit erreichen. Zwölf bespiel- und begehbare Erlebnisräume laden Jung und Alt zu einem ungewöhnlichen Parcours rund um den Verbraucherschutz mit dem Schwerpunktthema Ernährung, Verantwortung und Nachhaltiger Einkauf ein. Die Ausstellungsbesucher durchqueren den farbenprächtigen ”Tempel der Wünsche” mit seinem „Goldenen Einkaufswagen“ und befinden sich dann inmitten einer nachinszenierten Einkaufspassage, die verschiedene Rollenangebote und Stationen bereitstellt und zum Mitmachen, Forschen und Spielen auffordert. Ziel der Ausstellung ist es, junge Menschen über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten als mündige Verbraucher spielerisch und informativ aufzuklären und ihnen einen kritischen Blick „hinter die Produkte“ und zugleich auf sich als Konsumenten zu gewähren. Über die geschaffenen Erlebniswelten und über einen neuartigen Vermittlungsansatz ohne „Zeigefingerpädagogik“ werden die BesucherInnen für verantwortliche Konsumentscheidungen und eine bewußtere Ernährung sensibilisiert. Bei der Ausstellungsrealisierung beteiligten sich auch Kinder und Jugendliche. So werden prämierte Wettbewerbsergebnisse der Aktion „Jugend testet“ (Stiftung Warentest) vorgestellt und für die „Große Galerie des Konsums“ erstellten Kinder von anderen Kindern und Jugendlichen eine Porträtwand zum Thema Konsumbedürfnisse und Einkaufsverhalten. Jugendliche eines Gymnasiums führen Interviews mit Berlinern zu ihren Ernährungsgewohnheiten und produzieren im Rahmen eines Workshops einen Film, der im Ausstellungskino zusätzlich gezeigt wird. Die Ausstellung wurde am 8. September 2004 in Berlin von der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Frau Renate Künast und dem Staatssekretär Dr. Thomas Griese, Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell eröffnet. An diesem Tag wurde vom FEZ Berlin auch der Jugendverbraucherschutztag ausgerufen. Workshops, Infostände, Spielaktionen und Bühnenprogramm rund um den Verbraucherschutz boten bis zu Tausend Berliner Schüler/innen die Möglichkeit, Wegweisungen zum mündigen Verbraucher zu finden. Der Verbraucherschutztag wurde vom Staatsekretär für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Berlin Herrn Schulte-Sasse eingeleitet. 2 Ein Blick in die Ausstellungsräume Die zwölf begehbaren Themen-Räume der Ausstellung ermöglichen den BesucherInnen, sich dem Thema Verbraucherschutz über unterschiedliche Fragestellungen und Zugangsweisen zu nähern. Ausgerüstet mit dem Verbraucherpass, der als Wegweiser durch die Ausstellung führt, beginnt der Rundgang im „Tempel der Wünsche“. Hier erhalten die BesucherInnen den mehrseitigen Verbraucherpass, der mit vielen Testfragen zu selbständigen Aktivitäten in den einzelnen Stationen auffordert. Im größten Ausstellungsbereich befindet sich ein „echter“ farbenprächtiger Supermarkt mit Einkaufswagen, Kassenanlage und Packtisch. Die BesucherInnen betreten hier zugleich einen Ausstellungsraum, der hinter scheinbar alltäglich gefüllten Regalen und einem Einkaufsspiel für alle Generationen jede Menge Wissenswertes über gesunde Ernährung, E-Stoffe, Eier-Kennzeichnung oder Obst und Gemüse aus der Saison verbirgt. Saisonkalender zum Spielen, die Kuh Berta, die jeden Tag 30 Liter Milch gibt, Guckkästen und sprechende Kartoffelsäcke laden zum Verweilen und Ausprobieren ein. Mit dem Einkaufszettel können die Besucher shoppen gehen und das Eingekaufte an der Kasse einscannen. In der Station „Schoko & Co“ trifft man auf kostbar angeleuchtete Vitrinen, in denen sich Kindernahrungsmittel wie z.B. Milchschnitte, Überraschungsei und Fruchtzwerg befinden. Wer aufmerksam ist, erfährt hier etwas über den Zuckergehalt und die versprochene „Extra-Portion-Milch“ und kann gemeinsam mit Freunden oder Eltern die riesigen nachgebauten Zuckerstücke selbst aufstapeln oder zum Thema im Kino oder in der Bibliothek weiterführend recherchieren. Institutionen, die für den Verbraucherschutz arbeiten, wie etwa der Bundesverband Verbraucherschutz e.V., die Stiftung Warentest oder die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft geben einen praxisnahen Einblick in ihre Arbeit. So dürfen die Besucher im Raum „Freigegeben ab?“ in die Rolle der FSK schlüpfen und aktiv an einer Filmfreigabe mitarbeiten. Im Raum „Labor der Zukunft“ mit der nachgebauten Zitronenbatterie, die von Studierenden der Hochschule für Kunst und Design Halle erstellt wurde, können die Besucher in die Rolle des „Verbrauchers von morgen“ schlüpfen: Der Mensch, der nicht nur Stromverbraucher ist, sondern auch Hersteller der Rohstoffe und gleichzeitig Überwacher einer transparenten Versorgungskette. Präsentiert werden auch Themen, wie Zertifizierung oder Produktprüfung. So kann man an der Wasserbar unterschiedliche Wasserqualitäten probieren, im „Blauen Engel“ erfahren, was sich hinter dem Biosiegel oder „LGA-tested“ verbirgt oder aber auch einen Blick in die Labore einer Prüfinstitution werfen. 3 Wissenschaftliches Begleitprogramm Das Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre führt gegenwärtig eine wissenschaftliche Evaluation und Begleitung der Ausstellung durch. Es gibt Befragungen vor und unmittelbar nach dem Ausstellungsbesuch. Damit soll untersucht werden, inwieweit nachhaltiger Wissenstransfer bei Kindern und Jugendlichen stattgefunden hat und inwiefern Verhaltensänderungsabsichten dauerhaft implementiert werden konnten. Diese Studie kann an den weiteren Präsentationsorten fortgeführt und für Theorie und Praxis der Verbraucheraufklärung genutzt werden. 4 Kooperationspartner Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz im Rahmen der Kampagne KINDERLEICHT – BESSER ESSEN; MEHR BEWEGEN sowie das Ministerium für Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen haben diese Ausstellung gefördert. Weitere Partner und Unterstützer sind die Stiftung Warentest, die Centrale MarketingGesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, die Landesgewerbeanstalt Bayern, die Verbraucherzentrale Berlin sowie die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Wiesbaden, die Verbraucherzentrale Berlin, Tetra Pak, Nestle’ Waters und viele andere. Nach der 7-monatigen Präsentation in Berlin haben bereits weitere Museen die Übernahme der Ausstellung angefragt. Fest gebucht sind bereits Bielefeld, München und Dortmund als weitere Ausstellungsorte.