W. Timischl: Angewandte Statistik WAHRSCHEINLICHKEIT I 1 1. Von den 50 Teilnehmern eines Kurses sind 35 weiblich und 10 Raucher/innen. Wie viele Teilnehmerinnen rauchen nicht, wenn die Merkmale „Geschlecht“ und „Rauchverhalten“ unabhängig sind? Geschlecht männl. weibl. Summe Raucher ja 10 nein x 40 Summe 15 35 50 gesucht: Anz. X der weiblichen Nichtraucher bei Unabhängigkeit Unabhängigkeit bedeutet: Anteil der männl. Nichtraucher = = Anteil der weibl. Nichtraucher = = Anteil der Nichtraucher x:35 = 40:50 --> x = 28 2. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die drei Kinder einer Familie Mädchen sind, wenn bekannt ist, dass a) das erste Kind ein Mädchen ist und b) eines der Kinder ein Mädchen ist? Ereignis „alle 3 Kinder sind Mädchen“ = MMM Ereignis „erstes Kind ist ein Mädchen“ = MXX Ereignis „eines der Kinder ist ein Mädchen“= MXX oder XMX oder XXM = Gegenereignis von „alle Kinder sind Knaben“ a) gesucht: P(MMM|MXX) = = P(MMM und MXX)/P(MXX) = P(MMM)/P(MXX) = (1/8)/(1/2) = 1/4 b) gesucht: P(MMM| MXX oder XMX oder XXM) = = P(MMM und (MXX oder XMX oder XXM))/P(MXX oder XMX oder XXM) = = P(MMM)/P(MXX oder XMX oder XXM) = (1/8)/(7/8) = 1/7 3. Zwei Testpräparate A und zwei Placebos B werden in einem Doppelblindversuch nacheinander auf 4 Probanden verteilt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass a) der erste Proband ein Testpräparat erhält, b) der vierte Proband ein Placebo erhält, c) der vierte Proband ein Testpräparat erhält, wenn durch eine Indiskretion bekannt ist, dass der erste ein Placebo erhalten hat? Doppelblindversuch - Simulation durch das Zufallsexperiment: In einer Urne befinden sich 2 Kugeln vom Typ A und 2 vom Typ B; 4 Probanden ziehen hintereinander aufs Geratewohl eine Kugel. Ereignis „erster Proband zieht A, zweiter B, dritter B, vierter A“ = ABBA Ergebnismenge = {AABB, ABAB, ABBA, BBAA, BAAB, BABA} Ereignis „erster Proband zieht A“ = {AABB, ABAB, ABBA} Ereignis „vierter Proband zieht B“ = {AABB, ABAB, BAAB} a) P(erster Proband zieht A) = 3/6 = ½ b) P(vierter Proband zieht B) = 3/6 = ½ c) P(vierter Proband zieht A| erster Proband zieht B) = = P(vierter Proband zieht A und erster Proband zieht B)/P(erster Proband zieht B) = = (2/3)/(1/2) = 1/3 4. Wie oft muss ein (symmetrischer) Würfel ausgespielt werden, damit die Serie der Ergebnisse mit einer Sicherheit (d.h. Wahrscheinlichkeit) von mindestens 95% einen "Sechser" enthält? P(1 x Ausspielen = 6) = 1/6, P(1 x Ausspielen kein 6er) = 5/6 P(2 x Ausspielen kein 6er) = (5/6)2, P(n x Ausspielen kein 6er) = (5/6)n; P(n x Ausspielen mindestens ein 6er) = 1 - (5/6)n >= 0,95 (5/6)n <= 0,05 (6/5)n >= 20 n >= ln(20)/ln(1,2) = 16,43 579871230 07.04.2017