AUSDAUER Ausdauer: Ermüdungswiderstandsfähigkeit, Ermüdungstoleranz und rasche Wiederherstellungsfähigkeit Vorteile des Ausdauertrainings: Fettverbrennung, insbesondere bei angestrebter Gewichtsreduktion, eine Stärkung des Immunsystems und häufig eine Verbesserung des Blutbildes Ausdauereinteilung: allgemeine Ausdauer:bei Gesamtkörperbelastungen (Laufen, Biathlon, Schwimmen) lokale Ausdauer: bei Teilkörperbelastungen (Armarbeit beim Boxen) dynamisch: veränderte Muskellänge statisch: Erhöhung des Muskeltonus Kurzzeitausdauer (ca. 45 sec. bis 2 min.) Mittelzeitausdauer (ca. 2 min. bis 10 min.) Langzeitausdauer (ab ca. 10 min.) Allgemeine aerobe Ausdauer: Energiebereitstellung ausschließlich durch die Oxidation mit Sauerstoff (daher aerob) ohne Eingehen einer Sauerstoffschuld Vergrößerung des Herzmuskels -> Ruhepuls sinkt (1. Speicher ATP, 2. Kreatinphosphat, 3. Glykogen, …) Anaerobe Ausdauer: Energiebereitstellung durch Glykolyse -> Entstehung von Laktat Dauermethode: Belastungsintensität konstant (nicht über anaerober Schwelle) Wirkung abhängig von der Dauer, erst dann von der Intensität gut geeignet für Grundlagenausdauer für die Gesundheit: Ökonomisierung des aeroben Glykogen- und Fettstoffwechsels, Verbesserung des Kreislauf- und Atemsystems, Stabilisierung des Nervensystems Puls: bis zu 85 % des Wertes der individuellen anaeroben Schwelle;– „Daumenregel“: < 140/min Intervallmethode: Belastungsintensität liegt dabei grundsätzlich im aerob-anaeroben Übergangsbereich lohnende Pause Hebung der individuellen anaeroben Schwelle (iANS) Verbesserung der Erholfähigkeit und Laktattoleranz Verbesserung der aeroben Ausdauer wird die extensive Intervallmethode Gesundheitsoptimalprogramm: 3 Std / Woche 70% Belastung = ein Puls von 180 – Lebensalter# Belastungsdauer: min 30 – 35 min, max. 60 – 70 min Trainingshäufigkeit: 3x60 min /Woche Gesundheitsminimalprogramm: 60min/Woche 50% Belastung = ein Puls von 160 – Lebensalter Belastungsdauer: min 10-12 min, max. 30min Trainingshäufigkeit : 2x30 min / Woche (5x12min) Aufbauprogramme: Prnzip ist, über die beabsichtigte Gesamtdauer die kontinuierliche Belastung zunächst intervallartig durch Belastungspausen (Gehen) zu erleichtern und allmählich die Pausenzeiten und Häufigkeiten zu verkürzen (Pyramidenläufe, Intervallläufe, lineares Aufbautraining) Belastungskriterien: Intensität, Dauer, Umfang, Pausen Besonderheiten beim Ausdauertraining mit Kindern: GLA ist in allen Altersstufen trainierbar hoher Ruhepuls ~ 90 (Belastungspuls kann auf 200 steigen) Wärmeregulation: geringe Schweißsekretion -> kaum Wärmeabstrahlung über Haut schnelles und flaches Atmen anaerobes Ausdauertraining eher nicht, weil z.B. Phosphatspeicher geringer als beim EW Wichtig für den Schulsport: - GLA trainieren - Abwechslungsreiche Spiele - intensive Intervalle max 5s: alaktazide Belastung - hauptsächlich aerobe Belastung -> Intensität leicht bis mittel - Ziel: Kinder Alter = Laufminuten, Jugendlicher = 12 min laufen - Steuerung durch Geschwindigkeitsvorgabe; indirekt: man sollte reden können Praxisbeispiele: - 400m laufen – 2min gehen – 400m laufen ... 6 Wdh. - Minutenläufe - Pyramidenläufe - Lauf mit Puls <140 KRAFTAUSDAUER Kraftausdauer bezeichnet die Ermüdungswiderstandfähigkeit des Körpers bei statischen und dynamischen Kraftanforderungen Maximalkraftausdauer (hochintensive Kraftausdauer) Über 75% der Maximalkraft bei statischer und dynamischer Arbeitsweise anaerob alaktazid Klimmzughang Submaximale Kraftausdauer (mittelintensive Kraftausdauer) 75-50% der Maximalkraft bei dynamischer Arbeit, bis 30% bei statischer Arbeitsweise anaerob laktazid Wirkung: Erhöhung der Säuretoleranz, Verbesserung der Erholungsfähigkeit und laktaziden und aeroben Stoffwechsels Rudern, Mountainbiken Ausdauerkraft (aerobe KA) 50-30% der Maximalkraft bei dynamischer Arbeitsweise. starker aerober Anteil Skilanglauf Subtratnutzung zur Energiebereitstellung bei maximaler Belastung: Zeitbereiche dominanter Energiebereitstellung Untrainierte <10s Phosphatspeicher (<5 bei Halbtrainierten) 25s-2min anaerobe Glykolyse dominiert, aerobe Glykolyse nimmt zu 2min-10min aerobe Glykolyse, anaerobe Glykolyse noch bedeutend >10min aerobe Glykolyse >45min-60min Fettverbrennung nimmt zu Kraftausdauer-Trainingsmethoden: Maximalkraftausdauer: Hypertrophietrainingsmethoden (Phosphatspeichervergrößerung) submaximale Kraftausdauer: - intensive Intervallmethode mit KZI - Wiederholungsmethode mit MZI hohe Laktatwerte (Übersäuerung): Training, damit der Sportler länger z.B. laufen kann Ausdauerkraft: - extensive Intervallmethode mit MZI - Wiederholungsmethode mit LZI Krafttraining über Koordination: Kraftzuwachs zum späten Schulkindalter: Muskelhypertrophie sehr gering (zu geringer Testosteronspiegel) Muskellängenwachstum (Zunahme der in Serie geschalteten Sarkomere) Kraftzuwachs durch verbesserte Bewegungskoordination Pubertät: Androgenausschüttung bei Jungen nimmt stark zu Verbesserte Bedingungen für Hypertrophie Ausgeprägter Längenwachstumsschub Vorsicht: Geringe Belastbarkeit der Wirbelsäule Praxisbeispiele: Sprossenwand (Ball zurückschießen oder mit Füßen übergeben) Medizinball mit Kopf um Hüttchen rollen Seil ziehen Ball zwischen Beine klemmen, anderer versucht, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen Kraftzirkeltraining: Butterfly vorwärts/rückwärts Kastensteigen mit Sandsack Kniebeugen mit Sandsack Triceps mit Hantel Situps mit Sandsack Rumpfmuskulatur trainieren: auf den Bauch legen -> Arme und Beine heben, Gewicht in Händen SCHNELLIGKEIT Schnelligkeit: auf ein Signal schnellstmöglich reagieren eine Bewegung (azyklische Schnelligkeit) oder Folge von gleichartigen Bewegungen (zyklisch) mit höchster Geschwindigkeit ausführen Frequenzschnelligkeit: Entspricht der Grundschnelligkeit Fähigkeit, zyklische Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe Widerstände auszuführen Sprinter brauchen komplexe Fähigkeiten: Reaktionsschnelligkeit (vom Signal bis zur Arbeit) Schnellkraft (Sprintkraft) Frequenzschnelligkeit Schnellkraftausdauer Einflussfaktoren auf Frequenzschnelligkeit: psychisch: Antizipation, Konzentration, Wille neuronal: Rekrutierung, Frequenzierung, Reizleitungsgeschwindigkeit, Vorinnervation muskulär: Muskelfaserverteilung, Muskelkontraktionsgeschwindigkeit, Temperatur Technik Die Trainierbarkeit der Frequenzschnelligkeit: Genetisch festgelegte Einflüsse (Muskelfaserverteilung, Muskelkontraktionsgeschwindigkeit, Reizleitungsgeschwindigkeit) begrenzen die Trainierbarkeit Leistungssteigerung durch Verbesserung der intermuskulären Koordination (Verbesserung von Bewegungstechnik und Rhythmus) Energiebereitstellung: KrP fällt bei maximaler Kontraktion bis ca. 7s völlig ab (bis auf Restspeicher) Anteil der Glykolyse noch relativ gering durch leeren KrP-Speicher nach ca. 70m keine Steigerung der Geschwindigkeit mehr Laktatauswurf steigt ab 5s schnell an Phosphatspeicher durch Sprintausdauertraining vergrößern Hinauszögerung der Phase der Übersäuerung Praxisbeispiele: Reaktionsschnelligkeit: Stoppuhrtest, Hände abschlagen Frequenzs: skipping, anfersen, Kniehebelauf sonst Sprint ABC, Steigerungsläufe Sportmotorische Tests SkippingTest (Schnelligkeit Beine) Testziel: sooft wie möglich die Knie rechtwinklig bis zur Schnur anheben Testanordnung: 2 die die Schnur in der richtigen Höhe spannen, 1 Zeitnehmer 20-1020sek., 1 Zähler Testanweisung: die Beine abwechselnd im 90´Winkel zum Oberkörper so oft wie möglich 20 sek. Anheben, 10 sek. Pause und erneut 20sek. Spipping ausführen Methodischer Aufbau: Sicherheitsaspekt: Aufwärmen und vorheriges Dehnen wichtig =>Verletzungsprophylaxe Testbewertung: wird in Wiederholungen gemessen und an entsprechender Tabelle m./w. abgelesen TappingTest (Schnelligkeit Arme) Testziel: sooft wie möglich mit der Hand - andere ist fixiert– abwechselnd auf 2 versch. Ziele schlagen Testanordnung: Proband steht aufrecht vor einem Kasten; 2 Ziele li.re. von der fixierten Hand markiert 1 Zeitnehmer und 1 Zähler Testanweisung: Proband soll abwechselnd + so oft wie möglich auf die Ziele mit der flachen schlagen Methodischer Aufbau: Sicherheitsaspekt: Testbewertung: wird in Wiederholungen gemessen und an entsprechender Tabelle m./w. abgelesen Klimmzughang (Kraftausdauer) Testziel: so lang wie möglich mit der Kinn oberhalb der Klimmzugstange ausharren Testanordnung: Proband, der im Kammgriff greift, wird von 2 Helfern mit der Nase über der Stange hochgehoben bis die Zeitmessung startet. Zeit stoppt sobald Nase unter der Stange ist Testanweisung: Proband soll so lang wie möglich mit der Nase oberhalb der Stange ausharren Methodischer Aufbau: Sicherheitsaspekt: Aufwärmen und vorheriges Dehnen wichtig =>Verletzungsprophylaxe Testbewertung: wird in Sekunden gemessen und an entsprechender Tabelle m./w. abgelesen Fallstabtest (Reaktionsschnelligkeit Auge-Hand) Testziel: Den herunterfallenden Stab so schnell wie möglich zu fassen bekommen Testanordnung: Proband und Tester stehen sich gegenüber; der 30cm langer Stab wir über der zum C geformten Hand des Probanden gehalten und wird ohne Signal fallen gelassen; die Höhe in der der Stab gefangen wurde, wird an der Skala abgelesen. Testanweisung: Best of 3 ohne Signal, kein zucken des Probanden Methodischer Aufbau: Sicherheitsaspekt: keine besonderen Vorkehrungen Testbewertung: die cm Anzahl wird an einer entsprechenden Tabelle abgelesen Kastenhüpfen (Kraftausdauer und MZA Beine) Testziel: sooft wie möglich mit beiden Beinen auf den Kasten springen und wieder runter Testanordnung: Proband steht neben den ca. 40cm hohen Kasten; 1 Zeitnehmer, 1 Zähler Testanweisung: Proband soll sooft wie möglich in 60sek w bzw. 90sek. m. mit beiden Beinen auf den Kasten und wieder runterspringen, Gezählt werden die Landungen auf dem Kasten Methodischer Aufbau: Sicherheitsaspekt: Aufwärmen und vorheriges Dehnen wichtig =>Verletzungsprophylaxe Testbewertung: wird in Wiederholungen gemessen und an entsprechender Tabelle m./w. abgelesen Bankdrücken (Maximalkraft) Testziel: so viel Gewicht (Kg) wie möglich fast bis auf die Brust absenken und wieder hochheben Testanordnung: Bank mit Probenden in Rückenlage, die Beine liegen auf einem erhöhten Kasten, über ihm liegt das Gewicht. 2 Helfer stehen jeweils an den Enden der Stange Testanweisung: Auf Signal des Probanden heben die Helfer die Stange mit den Gewichten, die auf beiden Seiten gleich wiegen, aus der Verankerung und übergeben das Gewicht dem Probenden, der die Arme senkrecht nach oben gestreckt hat. Nun senkt er das Gewicht bis fast auf die Brust ab, die Helfer gehen den Bewegungen nach, aber greife nur im Notfall ein. Der Versuch ist gültig, wenn der Proband das Gewicht für 2 sek. wieder in der Ausgangslage hält. Methodischer Aufbau: Es ist wichtig, dass der Proband sich nicht vorher verausgabt => wenige Vorversuche Sicherheitsaspekt: Testbewertung: Aufwärmen und vorheriges Dehnen wichtig =>Verletzungsprophylaxe; Auf die Helfer muss verlass sein. Durch Hochlage der Beine=> keine Fehlbelastung der WS Gewicht, das gestemmt wurde, wird im Bezug auf das Körpergewicht bewertet