Friedrich Nietzsche

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Friedrich Nietzsche
Freier Vortrag von Klaus Georg Lagatz (13.5.1924 – 17.11.2001,
Musikwissenschaftler, Violinist, Privatgelehrter und Lehrer für
Transzendentale Meditation) gehalten im November 1981 im Bonner
Lehrinstitut für Transzendentale Meditation.
(Niederschrift einer Tonbandaufzeichnung. Korrigiert und mit
Fußnoten versehen von Lorenz Geßwein.)
Die isländische Saga berichtet uns, dass ein kleines tapferes Volk auf
einsamer Insel mutig gegen die Übermacht eines Feindes kämpfte, diesem
aber unterlag. Der Chronist weiß zu berichten und schließt mit der
Erkenntnis und Bekenntnis: Jeder dieser Kämpfer hat bis zum Letzten
ausgehalten. Der letzte Hieb war nicht schwächer denn der erste.
Friedrich Nietzsche hat eine besondere Beziehung zu Bonn: er hat hier
zwei Semester studiert (Theologie und Klassische Philologie) und war
Mitglied der Bonner Burschenschaft „Frankonia“.Friedrich Nietzsche ist wohl der kühnste Denker, den das Abendland je
gezeugt hat. Er ist aber auch der umstrittenste Denker. Es scheint am Ende
dieses Jahrhunderts, dass sich die Nebel zu lichten beginnen, um die
Konturen seines Werkes deutlich werden zu lassen.
Ende vorigen Jahres sind zwei weitere Biographien und eine NeuGesamtausgabe seiner Werke erschienen. Es nimmt kein Ende und man
wird auch in Zukunft noch viel unbeackertes Land, was er hinterlassen
hat, zu Tage fördern.
Gewiss, andere Denker haben auch immer wieder Anlass gegeben zu
Streitgesprächen – Kant, die Neu-Kantianer, Hegel, die Links-, die RechtsHegelianer; aber die Geistesgeschichte hat ihnen allen in der Zeit einen
gebührenden Platz eingeräumt. Das ist nicht so bei Friedrich Nietzsche.
Jedem Nein setzt er ein Ja und jedem Ja setzt er ein Nein entgegen.
Das hat nun verschiedene Gründe. Es liegt erstens an der Struktur, an der
Persönlichkeit Friedrich Nietzsches. Zweitens an dem Zeitlauf, in dem er
lebte und wirkte. Und drittens an der Zeit, die sich in seinem klaren
Bewusstsein widerspiegelte.
Zunächst: Nietzsches Vorfahren - alles Pastorengeschlechter - stammen
aus slawischem Gebiet heraus. Das heißt, der slawische Mensch ist ja in
sich gespalten, zwiespältig. Das können Sie am besten nachlesen und
nachempfinden bei der Romanfigur der russischen Dichter. Denn jeder
Mensch, wir alle, sind ja letztlich der Schnittpunkt des Blutes unserer
1
Vorfahren; und das macht sich auch besonders bei Friedrich Nietzsche
bemerkbar.
Zweitens: die Zeit, in der er lebte, ist sehr widersprüchlich. Das Deutsche
Reich war 1806 (Schlacht bei Jena und Auerstedt) untergegangen.
Napoleon hatte in seinen Feldzügen das deutsche Land entkräftet. Man
lebte bescheiden, man lebte innerlich – das war die Zeit des Biedermeier.
Aber zugleich kam noch etwas anderes hinzu: der Gedanke einer
Nationalstaatlichkeit. 1805 werden in Jena zum ersten Mal die
Burschenschaften gegründet. Es folgt das Wartburgfest und die Revolution
1848/49, die politische Lösung der Einheit Deutschlands scheitert in der
Paulskirche.
Dann noch ein Drittes, aus romantischen Quellen gespeist – die deutsche
Romantik. Carl Maria von Weber komponiert den „Freischütz“, die erste
deutsche romantische Oper, zugleich auch ihr Höhepunkt. Es ist die Zeit
besonders der deutschen Märchen, es ist auch die Zeit der Liebes- und
Todessehnsucht, der Richard Wagner in „Tristan und Isolde“ ein Denkmal
gesetzt hat. Es ist auch die Zeit eines E.T.A. Hoffmanns und auch die Zeit
vieler deutscher romantischer Dichter, z.B. Hölderlin und Novalis.
Aber diese Zeit ist so widersprüchlich, dass nun wiederum Gegenströme
sich mehr und mehr bemerkbar machen.
Das ist das Zeitalter der Naturwissenschaften. - 1828 stellt Wöhler – ein
Chemiker in Jena – aus anorganischen Stoffen einen organischen Stoff her,
nämlich den Harnstoff. Das hieße also der Schritt von der Quantität zur
Qualität. Das übrigens heute noch eine Stütze ist für den Dialektischen
Materialismus. Weiterhin: 1835 fährt die erste Dampfeisenbahn von
Nürnberg nach Fürth, die Telegrafen lassen die Nachrichten um die Welt
schwirren, und so kommt zugleich auch die Maschine in die Ökonomie; das
heißt, die Maschine schafft Kapital, das Kapital die bürgerliche
Gesellschaft.
Und nun tut sich eine weitere Frage auf, nämlich die soziale Frage.
Kirchliche Würdenträger und atheistische Repräsentanten wie Lasalle und
der Bischof von Mainz, von Kettelar, versuchen im Sozialen eine Lösung zu
finden, die allerdings erst durch Gesetz 1881 von Bismarck gefasst wird.
Wir sehen eine Zeit großer Entwicklungen, und trotz romantischer
Sehnsucht die Zeit des aufkommenden wissenschaftlichen Zeitalters. Es ist
auch die Zeit der Spaltungen: zunächst einmal fällt auch in dieses
Jahrhundert die Entdeckung der radioaktiven Substanzen (Marie und
Pierre Curie). Es ist auch, sagen wir mal, die Spaltung der Besitzenden und
der Besitzlosen, es ist auch eine Spaltung des Bewusstseins, nämlich die
Trennung von Idee und Wirklichkeit. All das vollzieht sich in dieser Zeit,
etwa von 1830 bis 1900.
1844, in dem Jahr, in dem der gelehrigste Schüler von Hegel, Karl Marx,
einmal schreibt: “Der Kommunismus beginnt notwendig mit dem
2
Atheismus“, wird Friedrich Nietzsche geboren, und zwar als Sohn einer
alten, eingesessenen Pfarrersfamilie, in Röcken, das liegt nicht weit von
Weißenfels in Mitteldeutschland. 1 Der Vater stirbt früh, 1850 zieht dann
die Familie nach Naumburg, er geht auf das dortige Domgymnasium und
besucht dann noch von 1858 bis 1864 die Gelehrtenschule zu Schulpforta.
Er verlebt die Jugend eigentlich ganz unbeschwert mit einer zwei Jahre
älteren Schwester, Elisabeth Nietzsche. Er ist ein fleißiger Schüler in
Schulpforta, die als strenge Schule bekannt ist. Hauptgewicht sind dort die
alten klassischen Sprachen, Latein und Griechisch. 1864 verlässt er mit
einem guten Abitur das Internat und studiert zwei Semester in Bonn
evangelische Theologie und Klassische Philologie (Latein, Griechisch und
Archäologie), dann nach zwei Semestern zurück nach Leipzig, studiert vier
Semester und bekommt noch vor seiner Promotion die Berufung auf die
alte ehrwürdige Universität nach Basel. Das war, sagen wir einmal, der
Preis, den ihm sein Lehrer Ritschl, ein ganz berühmter Philologe,
zugedacht hat. Eine Gelehrtenlaufbahn in diesem Alter, mit 25 Jahren
einen Lehrstuhl inne zu haben, das gab es im Abendland ganz selten.
Was Nietzsche nun dahin geführt hat, war Folgendes: seine erste Schrift,
die er als junger Privatgelehrter geschrieben hat, war „Die Geburt der
Tragödie aus dem Geiste der Musik“. Eine Schrift, die allerdings bei den
Fachkollegen auf wenig Beifall stieß, denn Nietzsche hatte die Sprache der
Wissenschaften verlassen und bedient sich der Sprache des Mythos.
Mythos ist aber die Sprache des Bildnisses, des Gleichnisses, und er nimmt
als Vorbild das Alte Testament.
Was hat nun Nietzsche dazu veranlasst?
Nietzsche sieht in dem
aufkommenden Zeitalter den Menschen in seiner ganzen Gebrechlichkeit
und
Hinfälligkeit
zwischen
den
beiden
Machtblöcken
der
Wissenschaftlichkeit einerseits und des aufkommenden Dialektischen
Materialismus andererseits irgendwie in der Klemme. Er suchte nach
einem
neuen
Menschenideal,
er
suchte
nach
einer
neuen
Menschenformung.
Das
ist
die
Beziehung
zwischen
den
Gesetzmäßigkeiten von Ursache und Wirkung. Und das Machtmittel der
Wissenschaft, das ist Methode.
Aber Nietzsche möchte die Wahrheit jenseits von Gut und Böse finden,
denn er setzt jedem Ja ein Nein und jedem Nein ein Ja entgegen. Das heißt,
er will alles auflösen und jenseits dieser Auflösung versucht er die reine
Wahrheit zu finden. Deshalb ist auch seine Interpretation so schwierig,
und deshalb ist er bis heute noch der umstrittenste Denker, den es
überhaupt auf diesem Erdkreis gibt.
Nietzsche war sich vollkommen im Klaren, dass er, wenn er nun einen
neuen Menschentyp entwickeln will, sich einer neuen Sprache bedienen
muss. Eine höhere Sprache bedeutet auch ein höheres Bewusstsein. Der
1
Am 25.3.1801 stirbt in Weißenfels Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, der
philosophische Kopf und führende Dichter der deutschen Romantik.
3
Mensch, den er haben will, soll etwas ganz anderes sein. Er sieht als große
Gefahr erstens die Überschätzung der Geschichte nach rückwärts gewandt
und die Überschätzung des Wissens nach vorwärts gewandt.
„Das Wissen“, so schreibt er, „mindert den Menschen in der Feinheit seiner
Sensibilität.“
Es geht ihm dann das Gefühl für das Innergeistige (Spirituelle) verloren.
Was will er denn dann?
Er will den unendlich verwirrten Knoten menschlichen Daseins einmal
logisch durchdenken und den genialen Menschen mit dem gesunden
Menschen vereinen.
Und jetzt greift Nietzsche zurück auf große Denker: Parmenides und
Hegel; denn Nietzsche ist als Denker der letzte Metaphysiker des
Abendlandes. (Metaphysik ist das Suchen nach dem Wesen, die
Wissenschaft vom Sein an sich.) Er muss dieses Denken in seiner ganzen
Großartigkeit in eine Bildnissprache bringen, damit sie verständlich wird.
Denn je abstrakter eine Wahrheit ist, umso gleichnishafter muss sie sein.
(Denken Sie z.B. an das Alte Testament.)
Nietzsche möchte aber auch, dass der Mensch etwas leisten soll, nicht nur
im Wissen, sondern auch im Wollen. Er beklagt sich, man legt überall
Examen ab im Wissen, aber nicht, ob man auch Wollen kann. Und diese
Gedanken hat er in seiner großen Schrift “Der Wille zur Macht“
niedergelegt, wobei hier nicht politische Macht gemeint ist, sondern
ethische. 2
Sein Vorgänger, Schopenhauer, sagt ja, das menschliche Dasein bewegt
sich nur zwischen Schmerz und Langeweile. Gewiss, der Schmerz, so sagt
Nietzsche, sein Kennzeichen, dass er dem Menschen weh tut, ist ja kein
Argument gegen ihn; vielmehr soll der Mensch den Schmerz überwinden,
denn der Schmerz reißt ja innere Ebenen des Lebens auf. 3 Und deshalb
bejaht Nietzsche den Schmerz, er bejaht dieses ganze Dasein; aber nicht
im Hinblick auf ein Jenseits, sondern in dem Diesseits, auf dieser Erde;
und deshalb versucht er mit hegelscher Dialektik das Leben in den Griff zu
bekommen. Das heißt, das Leben ist ein Fluss. Hierin ist er sich mit dem
griechischen Denker Heraklit einig. Werden und Vergehen. Ein Leben hat
immer ein Woher und ein Wohin, ein Stück Vergangenheit und ein Stück
Zukunft. Aber Nietzsche will, dass das ganze Dasein, das ganze Leben hier
diesseits gelebt wird, mit der vollen Wirkung, mit dem vollen Werden, mit
dem vollen Vergehen.
2
Ein Grundgedanke, den Rainer Maria Rilke in die Worte fasste: „Wolle die Wandlung.“
Also ethische Wandlung hin zum höheren, spirituellen Menschsein.
3
Friedrich Hölderlin, dessen Werke Nietzsche in seiner Jugend sehr liebte und der auch
sein Vorgänger ist, schreibt in seinem Hauptwerk „Hyperion“: „Wer auf sein Elend tritt,
steht höher.“
4
Und da kommt er zu dem Gedanken der ewigen Wiederkunft des
Gleichen. Das ist wie ein Kreis: denn der Kreis, der Punkt eines Kreises,
kann Anfang und Ende zugleich sein. Das ist nun seine Zielrichtung.
Aber er weiß auch, wenn er ein neues Menschenbild entwirft, muss er
auch ein neues Verhältnis zu dem Schöpfer bekommen.
Zarathustra lässt sagen: „Gott ist tot.“
Friedrich Nietzsche leugnet niemals das Dasein eines Gottes,
sondern stellt fest, dass das Verhältnis zwischen Mensch und Gott
gestört ist.
Warum hat eigentlich dieser Ausspruch so große Wirkung gehabt?
Da möchte ich einmal zurückgreifen in die Geschichte. Etwa 400 Jahre
vorher gibt es ein Kirchenlied, was ich einmal vor Jahren aufgespürt habe,
da steht drin: „O welche Not, o Gott ist tot!“ - Das singen die Gläubigen
unbeteiligten Herzens, und verlassen das Gotteshaus, um zur
Tagesordnung überzugehen. Aber 400 Jahre später, wenn Nietzsche das
sagt, dann fährt es allen Theologen in die Knie!
Wie kam das? - Nun, das wissenschaftliche Denken war immer mehr in
tägliche Bereiche eingedrungen. Das wissenschaftliche Denken (der
dialektische und historische Materialismus) versuchte nun all das, was der
Christ als Jenseits betrachtet, zu untersuchen, zu verneinen und auch alles
auf dieser Erde aufgrund des Materiellen darzustellen. Und deshalb waren
Nietzsches Worte so ungeheuer.
Seit dem 17. Februar 1600, der Verbrennung Giordano Brunos - der
aufgrund
stoischer
Schriften
und
der
naturwissenschaftlichen
Erkenntnisse seiner Zeit behauptet hatte, es gibt kein Oben und kein
Unten, keinen Himmel und keine Hölle, die Welt ist also unendlich - lebten
beide Weltbilder, das theozentrische und das anthropozentrische (das
heißt, das Weltbild, wo Gott im Mittelpunkt steht, und das Weltbild, wo
der Mensch im Mittelpunkt steht) gleichsam friedlich nebeneinander.
Mit dem Ausspruch Nietzsches aber, „Gott ist tot“, änderte sich das
Gleichgewicht. Man versuchte nun aufgrund wissenschaftlichen Denkens,
wissenschaftlicher Erforschungen (z.B. die Erforschung der Erbgesetze)
den Menschen aus einer anderen Perspektive zu erklären und zu sehen
(denken Sie an Darwin oder Häckel), und deshalb war die Wirkung so
unheimlich groß gewesen.
Aber Nietzsche geht weiter und sagt: Gewiss, es gibt einen Schöpfer.
Aber wo ist er denn? Er ist oben nicht und er ist unten nicht, er ist links
nicht und nicht rechts. Ich finde ihn nicht. - Das berühmte Gleichnis im
Zarathustra, wo der Mann mit der Lampe am helllichten Tag Gott sucht:
„Wo ist er denn? Hat er sich verlaufen wie ein Kind oder ist er abgereist
mit einem Schiff? - Wir wissen es nicht! Wo ist er denn?“
Und auf dieser Suche bewegt sich sein ganzes Leben. Es ist überhaupt die
Kernfrage seiner gesamten Philosophie, seines gesamten Werkes.
5
Ein Vorgänger sagt z.B.: „L`homme surpasse infinement l`homme.“ -„Der
Mensch überschreitet unendlich den Menschen.“ Das war Pascal. Oder, der
Mensch, bzw. das Leben, ist ein ständig sich transzendierendes Wesen. Das
ist eigentlich nichts Neues. Das haben die Meister des Fernen Ostens, die
vedischen Rishis, die Heiligen des Mittelalters – alle haben die das
gesehen. Nur, jetzt kommt die Frage, womit sollten sie es denn tun, wie
sollten sie es denn greifen? Und Nietzsche sieht darin den Ansatzpunkt, er
sagt es immer wieder:
Der Mensch, das Leben, das Bewusstsein ist die Ur-Tatsache des
Daseins. Nur aus dem Bewusstsein lässt sich das Menschwerden und die
Beziehung Mensch-Gott überhaupt erklären. Denn das Bewusstsein, und
das sah Nietzsche ganz klar, ist letztlich unendlich. Es gilt nun, dieses
Bewusstsein zu überschreiten. Und dazu bedient er sich des Mittels des
Zarathustras. Der Zarathustra wendet sich nun allerdings nur an ganz
bestimmte Menschen.
Er sagt: „Ich bin ein Geländer am Strom. Fasse mich, wer mich fassen
kann.“ Er will einen Menschen haben, der alles alleine tragen kann:
Krankheit, Not, Verleumdung, Unrecht, - um einen einzigen Preis – den des
Standhaltens. Das sagt auch der Christ, und der Christ bejaht es. Aber der
Christ projiziert das alles auf das Jenseits. Während Nietzsche durch die
Erkenntnis der ewigen Wiederkunft das auf das Diesseits gelenkt haben
möchte.
Und so lässt er nun seinen Zarathustra in einer neuen Sprache sprechen
(eine neue Sprache bedeutet ein neues Bewusstsein), so lässt er ihn
erklingen: denn der Zarathustra ist geschrieben im Geiste der Musik, der
Zarathustra ist geschrieben im Geiste des 1. Satzes der Neunten Symphonie
Beethovens.
Und wie tief hat Nietzsche hier gedacht!
Denn nur, wenn etwas schwingt, wenn etwas klingt, kommt der Mensch in
eine höhere Bewusstseinsebene. Und in dieser höheren Bewusstseinsebene
bekommt er Wissen, bekommt er Erfahrung. Das ist wie eine Partitur in
der Musik. Das wusste er. Das wissen wir auch aus dem Initiationsritus
des Sanskrittextes, das weiß auch die Römische Kirche, die das in der
lateinischen Liturgie immer wieder festgestellt hat.
Nietzsche wusste genau, nur so kann er eine Weiterentwicklung des
Menschen bekommen. Es geht ihm immer um eine Höherentwicklung. Er
nimmt an, der Mensch entwickelt sich gemäß dem Gesetz wie eine Spirale,
vom Niederen zum Höheren, aber nur aus dem Bewusstsein heraus, nur
aus dem Transzendieren. Und das Transzendieren ist wohl der höchste
Akt menschlichen Daseins, menschlichen Hierseins.
Nietzsche sah aber auch noch etwas anderes im Kommen: er sah, dass der
Mensch in seiner Gebrechlichkeit einen neuen Anfang braucht, ein SichÖffnen zu einer Neuen Welt, zu einer Neuen Geistigkeit und
6
Spiritualität, und nur darin ist der Ansatz zu finden, dass er sagt, wir
sollen uns nicht fortpflanzen, sondern wir sollen uns höherpflanzen. Wir
sollen rechtwinklig sein an Leib und Seele.
Und sein höchstes Gebot gilt der Reinheit. Reinheit, das ist die Hygiene
seiner Seele, und auch die Hygiene seines Leibes. Nur darin sieht er alles,
weil nur in der Reinheit des Bewusstseins sich das Leben widerspiegelt;
und dann wird die Entwicklung dieser Welt mit diesem Menschen ein
Fortkommen haben.Nietzsche verlässt dann nach 10 Jahren seine Lehrtätigkeit in Basel, die er
leider in der Folge seines Krankseins aufgeben musste. Er litt schon als
Gymnasiast immer unter schlechten Augen und einem gewissen Kopfdruck.
Er konnte niemals länger als zwanzig bis dreißig Minuten lesen. Die
Ursache der Krankheit ist bis jetzt noch nicht erklärt. Nietzsche war selbst
ein sehr sensibler Mensch, er sucht immer das Klima seiner Seele. Er reist
von 1879 bis zu seinem Zusammenbruch in Turin 1889 quer durch Europa,
nach Naumburg an der Saale oder nach ....(?), nach Sils-Maria, nach Nizza,
an den Golf von Genua. Er will nach Japan, er will ins Hochland von
Südamerika. Er spürt den atmosphärischen Druck, er spürt einen gewissen
kosmisch-spirituellen Druck.
Und nur so sind seine Werke zu erklären. Er schreibt, er muss schreiben.
Für ihn ist praktisch die Niederschrift ein Diktat höherer Mächte. Er
schreibt es auch in „Ecce homo“: „Alle Wort-Schreine und Seins-Worte tun
sich auf. Ich bin nur ein Mundstück jenseitiger Imperative.“
Er kommt nun durch seine Baseler Lehrtätigkeit auch mit jenem Musiker
zusammen, der schicksalhaft mit ihm verwoben ist – Richard Wagner.
Nietzsche hat Wagners Jugendwerke, „Tannhäuser“, „Lohengrin“, „Tristan
und Isolde“, hoch verehrt; und Nietzsche war immer – bis zum Letzten –
Wagnerianer. Diese Freundschaft scheiterte jedoch an Einem, nämlich an
dem „Parsifal“, dem letzten Werk Wagners.
Nietzsche sieht in dem „Parsifal“ den Kniefall Wagners vor dem Kreuz –
was er eigentlich gar nicht war. Und in dem Christentum sieht wiederum
Nietzsche die Verneinung des Lebens, weil das Christentum alle Leiden
und Freuden letztlich auf ein Jenseits projiziert. Und das widerspricht der
nietzscheschen Denkungsart.
In Friedrich Nietzsche schauen sich praktisch der Atheismus und das
Christentum gegenseitig an.
Ich kann sagen, in Nietzsches Seele kämpft der Priester Christi mit
dem Jünger des Dionysos.
Dionysos, das ist der griechische Gott des Rausches, der Freude, des
Leides, auch der Gott des Werdens und Vergehens. Und dem setzt er
entgegen den Gott des Lichtes, Apollon. Und beide zusammen sind die
7
Lebenselemente, die sich Nietzsche idealisiert vorstellt. Nietzsche kommt
nicht los von diesen beiden Anschauungen, aber er kommt auch nicht los
vom Christentum. So kämpft er immer wieder. Im „Also sprach
Zarathustra“ schreibt er: „Siehe die Christen, auch unter ihnen sind
Helden!“ Man spürt doch in ihm die christliche Erziehung und das
evangelische Pastorenhaus. Ebenso schreibt er als junger Student in
Leipzig an einen seiner Freunde: „Ich habe drei mal hintereinander die
Matthäuspassion gehört. Glaube mir, wer das Christentum verloren hat –
hier kann er es wieder finden!“ Und im zweiten Teil der Matthäuspassion
steht „O Gott, erbarme Dich unser!“ Das war Nietzsches Lieblingschoral!
Sie sehen, welcher Irrtum heute noch besteht, auch noch kirchlicherseits,
Nietzsche unbedingt als vollen Atheisten – der er nämlich gar nicht war –
oder als Christen-Gegner einzustufen. Das sind alles Vorurteile, die sich
fast 100 Jahre nach seinem Ableben immer noch erhalten haben.
Nietzsches große Sehnsucht ist die Musik – er wollte unbedingt Künstler
werden. Musik –das ist der Überfluss, das ist die Überfülle menschlichen
Daseins. „Kunst brauchen wir, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde
gehen.“ „Ein Leben ohne Musik ist einfach eine Strapaze, ein Irrtum.“:
Hier schaut der Künstler in Nietzsche tiefer als der Denker. Das ist ihm der
Balsam für die Seele. Und er weiß, eine mögliche Erlösung des Menschen
kann nicht die Wissenschaft vollbringen, sondern einzig allein die Kunst,
aber auch die Lebenskunst, in der er ja im „Zarathustra“ immer wieder
Lehr- und Leitsätze gibt.
Nietzsches Leben verläuft sehr unruhig, es gibt ein Auf und Ab. Er hat
teilweise solche Kopfschmerzen, dass sie ihm das Bewusstsein nehmen.
Und wenn er nicht die Pflege der Mutter, der Schwester oder der Freunde
gehabt hätte, er hätte nicht mehr weiter existieren können.
Wie es nun war, 1876 ist er auch noch Gast Wagners in Bayreuth, zur
Eröffnung der Bayreuther Festspiele. Er trennt sich 1878 von ihm wegen
des Parsifals und versucht nun die Überwindung all dieser Klippen in
einem Werk, nämlich der „Fröhlichen Wissenschaft“ („...Heil! wer neue
Tänze schafft!/ Frei sei unsere Kunst geheißen,/Fröhlich unsere
Wissenschaft!“)
Es gelingt ihm nun über die Mutter und Schwester eine kleine Waldsiedelei
zu finden, und zwar in Tautenburg bei Jena. 1882 hat er dort zwei Monate
gewohnt. Ich kenne dieses Haus, es ist etwa eine dreiviertel Stunde von
der Saale gelegen, getrennt durch einen herrlichen Rotbuchenwald.
Damals mögen dort etwa fünf oder sechs Bauernhäuser gewesen sein. Der
Pfarrer Stölpe versuchte diesen Ort zu beleben, indem er kleine
Fremdenpensionen einrichten ließ, ganz bescheiden. Es ist heute noch für
die Jenaer Studentengemeinde ein Ort für besinnliche Stunden, für
besinnliche Ferien, heute noch ein Ort für die Meditation. Nietzsche bleibt
dort zwei Monate, dann geschieht Folgendes: ein großes Ereignis ist die
Drucklegung seiner „Fröhlichen Wissenschaft“ und als zweites hat er im
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Mai 1882 den Klavierauszug von „Parsifal“ durchgearbeitet und sieht darin
die Musik, den Balsam für seine Seele. Es kommen seine Schwester,
Elisabeth Nietzsche, es kommt auch die Mutter, die Freunde und die
Geliebte, Lou Salomé, die spätere Assistentin von Sigmund Freud und
Geliebte von Rainer Maria Rilke. Nietzsche wartet auf ein Zeichen von
Bayreuth, die anderen reisen hin zur Uraufführung des „Parsifal“, aber
sein verletzter Stolz hält ihn zurück. Er bleibt allein da. Und wäre zu gern
in Bayreuth gewesen, um der Uraufführung des „Parsifal“ beizuwohnen...
Was ich Ihnen jetzt erzähle, habe ich von der Haustochter der Pension
Hahnemann, wo Nietzsche damals lebte, die Haustochter, die das damals
alles miterlebte und schon eine hoch betagte Dame war, als sie mir das
mitteilte. 4 Sie erzählte, dass Nietzsche damals den ganzen Tag in den
Wäldern spazieren ging, in einer großen Stille, die auch heute noch da ist.
(Ich habe diese Wälder mit meinen Eltern durchwandert.) Dort hat er sich
auf verschiedene Bänke gesetzt, die damals schon dort standen.
Nietzsche war still, er hatte eine fast lautlose Sprache; und man konnte
sich Nietzsche nicht unter Menschen vorstellen. Er trug immer ein großes
Stück Einsamkeit und ein großes Geheimnis mit sich. Er sagt ja auch: „Der
Musiker ist immer für sich und immer einsam.“ Nietzsche hat sich auch
immer als Musiker verstanden. Musik, das war das Höchste, das war die
letzte Erfüllung seines Seins. Er wollte, dass die Musik klingt und schwingt
und innerhalb dieses Klingens und Schwingens die Menschen in eine
höhere Ebene bringt, die er immer wieder angestrebt hat und anstrebt.
… Die anderen kommen inzwischen zurück – Lou Salomé und Schwester
Elisabeth –, berichten von Bayreuth und sind ganz begeistert. Er hört das
nun alles und weiß jedoch nicht, wie er sich verhalten soll.
Dazu kommt, dass Friedrich Nietzsche dort vielleicht das erste und das
letzte Mal – sagen wir einmal – die innere Beziehung zu einer Frau gehabt
hat, nämlich zu Lou Salomé. Wochenlang wandern sie durch diese Wälder,
berichtete mir die alte Dame Hahnemann, und er glaubt nun, dass er
vielleicht im Herbst oder im nächsten Jahr Lou Salomé heiraten könne.
Aber dieser Plan scheitert. Und so ist auch das Wort zu verstehen, das er
einmal geprägt hat: „Die großen Sehenden, das sind auch die großen
Scheiternden.“
Dieses Tautenburg hat in ihm so viel zurückgelassen und hat in ihm auch
wiederum so viel geklärt, dass er sich entschloss, weiter an seinem
Zarathustra zu arbeiten.
Und nun war noch etwas: in der Nähe von Tautenburg, etwa zwei Stunden
Wegs über die Saale hinüber, liegen die Dornburger Schlösser. Goethe
hatte sie noch kurz vor seinem Tode besucht, und Goethe hatte sich
besonders auf den Dornburger Schlössern mit einer großen Gestalt
beschäftigt, nämlich mit Ambrosius Merlinus. Ambrosius Merlinus war der
4
Klaus Georg Lagatz wurde am 13.5.1924 geboren und besuchte diese Pension Ende der
30ger Jahre.
9
geistige Führer, der Guru der Gralsritter. Und Parsifal war ja auch ein
Gralsritter, er wurde später der Gralskönig.
Mit Ambrosius Merlinus haben sich die Mönche von Heisterbach – hier bei
Bonn – im Mittelalter beschäftigt, Dante, E.T.A. Hoffmann, Goethe und
Nietzsche.
Wie weit nun eine innergeistige, spirituelle Verbindung da ist, - das glaub’
ich wohl, dass jetzt gerade in Tautenburg, in der Nähe der Dornburger
Schlösser, in der Nähe, wo Goethes Geist noch waltet, wo er den „Parsifal“
entdeckt hat, die Musik, und wo er vielleicht noch ein Zeichen zu
bekommen erwartet, eine Einladung Wagners zur Uraufführung (denn er
hätte ja hinfahren können, sie haben ihn ja alle eingeladen, die Lou Salomé
und seine Schwester) – er wollte noch irgendetwas Besonderes. Es bleibt
offen; und die alte Dame sagte mir auch, er war wohl letztlich verzweifelt.
Und aus der Verzweiflung reist er am 27. August 1882 ab. Daraus hat sich
vielleicht noch etwas Drittes entwickelt, nämlich die Weiterführung seines
Zarathustras. Er beendet einen der vier Teile des „Also sprach
Zarathustra“ in Italien, in dem Augenblick, in dem Richard Wagner stirbt.
Nietzsche nimmt das als ein dämonisches Datum an. Er dachte immer an
das Wirken und Walten dämonischer Kräfte.
Nun, Wagner ist gestorben, und Nietzsche sagte einmal: „Nun bin ich ganz
allein.“ Und Wagner hat zu Elisabeth Nietzsche nach der Uraufführung des
„Parsifal“ 1882 in Bayreuth gesagt: „Ohne Friedrich Nietzsche bin ich ganz
verlassen.“
Also, es war letztlich immer noch eine große geistige Freundschaft beider
großer Menschen.
- Was ist nun geschehen? Nietzsche versucht zuletzt im „Ecce homo“ eine
neue Welt zu bauen, gleichsam einen neuen Dombau. Und er sucht nach
dem letzten Gott. Da fällt ihm die Schrift des Manu, eines hinduistischen
Heiligen, der die Gesetze des Lebens niedergeschrieben hat, in die Hände,
und sieht darin die Erfüllung oder Ergänzung des christlichen Glaubens.
Einst hat er es ja Wagner übel genommen, dass er zu viel Christliches in
den „Parsifal“ hereingenommen hat, aber jetzt wird er doch sehr
nachdenklich: denn Nietzsche hat nun versucht, in seinen ganzen
Gemarkungen etwas ausfindig zu machen, nämlich auf der einen Seite
Jesus Christus und auf der anderen Seite Gautama Buddha. Er kannte die
Bibel, das Alte und Neue Testament, er kannte aber auch die Schriften der
indischen Gelehrten, er kannte die Schriften des vedischen Wissens, er
kannte auch die Sätze des Manu. Und es scheint, dass sich Nietzsche in
seinem letzten Suchen verloren hat. Es wird niemand und niemals eine
Antwort darauf geben.
Wir wissen heute, dass er den Menschen suchte, der immer wieder
transzendiert. Und er schreibt in den „Unzeitgemäßen Betrachtungen“:
„Ich möchte haben, dass vor jeder Stadt, luftig und hell, verschont vom
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Lärm und vom Druck der Kirche, Hallen sind, in denen der Mensch zur
Besinnung kommt, zur Stille, zur Meditation.“
Das war eigentlich der Kern. Denn er sagte: nicht oben, nicht unten, nicht
rechts, nicht links, sondern nur in dem Menschen selbst ist die
eigene Entwicklung angelegt. Und wir Meditanten wissen ja, wie
einfach es ist, zu meditieren und zu transzendieren infolge der Technik,
die uns Maharishi Mahesh Yogi gebracht hat. Und wenn wir das täglich
tun, aber auch unsere Pflicht erfüllen, täglich im Leben sind, nicht auf den
Lohn eines Jenseits hoffend – das hat ja Nietzsche abgelehnt –, sondern
das volle Leben leben, in voller Fülle, so wie es ist, alles bejahen, nicht
vorwärts und nicht rückwärts – das ist der Sinn seines Seins gewesen, und
überhaupt der Sinn seines Daseins.
Und wenn Nietzsche auch zuletzt noch versucht, die Hürde zu überwinden
(worüber es überhaupt keine Aussage mehr gibt), nämlich den Menschen
zu überschreiten und er daran scheitert, dann ist das vollkommen
erklärbar, denn auch er hatte seine Grenzen. Nur an des Menschen
äußerstem Maß erkennen wir dieses Maß.
Nietzsche stirbt am 25. August 1900. Vor ihm das geistige Gewitter, das
reinigt, stirbt er in einem Naturgewitter über Weimar, genauso, wie bei
einem Gewitter Beethoven oder Dostojewski gestorben sind. Und nach
vierzehn Sommern beginnt das große Stahlgewitter.
Einst hatte er gerufen in die Einsamkeit: „Man wird mich nach dem
nächsten großen Krieg erst verstehen.“ – Es sind zwei große Kriege über
diese Erde gegangen. Haben wir ihn verstanden?
Nietzsches letzte Erfüllung war doch die Musik. Der „Parsifal“ – den
er ja so liebend gern gehört hätte, der sich aber seinen irdischen Ohren
entzogen hat –, vielleicht wird dieser „Parsifal“, das Bühnenfestspiel, das
Weihespiel Wagners, in dem nämlich der Komponist christliches
Erlösungswerk und buddhistisches Nirwana vereint hat, – vielleicht ist es
die Antwort auf diese Frage. Parsifal, „perse le val - durchdringe das
Tal“, von der Seins-Sehnsucht zur Seins-Erfahrung, zur SeinsGewissheit.
Ich
schließe
diese
Abendstunde
mit
der
Musik
aus
dem
„Parsifal“(Ouvertüre). Und ich bitte Sie, wenn der letzte Klang sich vom
Diesseits gelöst hat, ein paar Minuten stille zu verbleiben.
Parsifal enthüllt den Gral, und der ihn reinen Herzens schaut, erhält
lebensspendende Gnade. Und der Chor der Gralsritter singt und beschließt
das Weihespiel mit der Verheißung:
„Erlösung dem Erlöser.“
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Ergänzung zu dem Vortrag von Klaus Georg Lagatz
Der folgende Text über Friedrich Nietzsche stammt von Sri Aurobindo
(15.8.1872 – 6.12.1950), einem indischen Jogi, Dichter und Philosophen,
der in England aufwuchs und dort Griechisch, Latein, Englisch,
Französisch und Geschichte studierte. Sri Aurobindo sprach auch
vollkommen Alt-Italienisch und Deutsch. Er studierte intensiv Goethes und
Nietzsches Schriften. Sri Aurobindos Interpretation der Persönlichkeit und
des Werkes Nietzsches stellt die vollkommene Sichtweise eines großen
Weisen dar, eines Philosophen im Sinne Platons, eines göttlichen Sehers
also, der imstande ist, die Dinge von einer sehr hohen, allumfassenden
Warte aus zu beurteilen. Dieser Seher-Blick ist frei von den Begrenzungen
des normalen menschlichen Denkens.- Der Text über Friedrich Nietzsche
stammt aus dem Essay „Der Übermensch“ und ist nur eine von mehreren,
aber die wichtigste und ausführlichste Aussage Sri Aurobindos über
Nietzsche. (Er stammt aus der Textsammlung „Das Rätsel dieser Welt“.)
„der römische Caesar mit Christi Seele“ – der expandierende, beharrliche
Wille zur selbstlosen, edlen Tat...
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