PCPharmLA Uni Bonn WS16/17 Aufgaben zur Nachbereitung P2 ALEXANDER RIEGEL Physikalisch-Chemisches Grundpraktikum für Pharmazeuten und Lehramtskandidaten Aufgaben zur Nachbereitung P2 – Thermochemie 1. Bei einem Prozess, bei dem keine Arbeit verrichtet wird, sei Temperatur im (geschlossenen) System dabei oder sinkt sie? (S. 80) 2. Ein Gas dehnt sich gegen einen äußeren Druck aus. Welches Vorzeichen besitzt die Volumenarbeit bei diesem Prozess? (S. 79 – 81) 3. Unter welchen Bedingungen ist die Volumenarbeit durch 20kJ. Steigt die Vol ⋅ ln PCPharmLA Uni Bonn WS16/17 Aufgaben zur Nachbereitung P2 ALEXANDER RIEGEL sodass das Gas ins Vakuum expandieren konnte. Im Wasserbad konnte er keine Temperaturänderung feststellen. Er folgerte daraus, dass die Innere Energie eines Gases vom Volumen unabhängig ist. Dies gilt aber nur für ideale Gase. Mit seinem realen Gas gab es eine Änderung der Inneren Energie, aber die Temperaturänderung war zu klein, als dass er sie hätte messen können. Was war an dem Versuchsaufbau diesbezüglich ungeschickt? (Hinweis: Betrachten Sie die Wärmekapazitäten der Bestandteile des Kalorimeters. Achten Sie auf das Material der Kugeln und die Größe des Wasserbads.) 13. Die extensive Wärmekapazität bei konstantem Volumen ist per Definition: d d E A gegeben? (S. 83 – 85) 4. Stellen Sie isotherm-reversible und irreversible Volumenarbeit für Expansion und Kompression (eines idealen Gases) in einem , -Diagramm graphisch dar. Begründen Sie anhand des Expansionsdiagramms, dass die maximale Volumenarbeit bei Expansion durch reversible Prozessführung gewonnen werden kann. (S. 86; S. 82 f.) 5. Geben Sie Beispiele für Arten von Nichtvolumenarbeit. (S. 185) 6. Was bedeuten die folgenden Begriffe: isobar, isochor, isotherm, adiabatisch? (S. 23, 76) 7. Für nicht-offene Systeme kann der Erste Hauptsatz der Thermodynamik geschrieben werden als: a. Warum ist die „aufwändige“ Formulierung als Ableitung notwendig? (Abb. 2.16: S. 99) b. Unter welchen Bedingungen ist folgende Näherung zulässig? ∆ ∆ c. Geben Sie mithilfe der Gleichung aus Aufgabe 9 die Formel für die Wärmekapazität eines einatomigen, idealen Gases an. 14. Worin unterscheiden sich extensive, spezifische und molare Wärmekapazität eines (reinen, homogenen) Stoffes? ∆ 15. Geben Sie die Definition der Enthalpie an. (Gl. 2.12: S. 101) a. Was folgt daraus für abgeschlossene Systeme? (S. 97) b. Wieso gilt die obige Formulierung im Allgemeinen nicht für offene Systeme? 8. Wieso ist die Notation ∆ sinnvoll, aber ∆ bzw. ∆ 9. Geben Sie die Formel für die Innere Energie eines einatomigen, idealen Gases in Abhängigkeit von der (absoluten) Temperatur an. physikalisch falsch? (S. 97) 10. Welche Aussage kann über die Innere Energie eines idealen Gases bei einem isothermen Prozess gemacht werden? Wie können Sie das zur Berechnung der ausgetauschten Wärme bei isothermen Expansionen und Kompressionen von Gasen nutzen? (S. 93 – 95) 11. Zeigen Sie mithilfe des Ersten Hauptsatzes der Thermodynamik, dass die adiabatische Expansion eines idealen Gases ins Vakuum isotherm ist. (S. 82 oben) 12. JAMES JOULE wollte kalorimetrisch messen, wie sich die Innere Energie eines Gases mit dessen Volumen ändert. Dazu platzierte er zwei Metallkugeln, die über ein Ventil verbunden waren, in einem großen Wasserbad. In der einen Kugel befand sich Gas bei hohem Druck, die andere Kugel war evakuiert (quasi Vakuum). Er öffnete das Ventil, 16. Wie hängen bei isobaren Prozessen die ausgetauschte Wärme und die Enthalpieänderung eines (nicht-offenen) Systems zusammen? Macht es dabei einen Unterschied, ob Nichtvolumenarbeit verrichtet wird? Macht es dabei einen Unterschied, wie groß etwaige Volumenarbeit ist? (S. 102) 17. Geben Sie die Definition der extensiven Wärmekapazität bei konstantem Druck, (Abb. 2.19: S. 108) , an. 18. Bei kalorimetrischen Messungen wird häufig eine (isobar-adiabatische) elektrische Kalibrierung durchgeführt. a. Welche Größe soll durch die Kalibrierung ermittelt werden? b. Wie wirkt sich die Kalibrierung auf die Enthalpie des Systems aus? c. Wie wird die Zielgröße rechnerisch bestimmt? 19. Erklären Sie anschaulich, warum stets gilt. (S. 109) PCPharmLA Uni Bonn WS16/17 Aufgaben zur Nachbereitung P2 ALEXANDER RIEGEL 20. Wie groß ist im Falle idealer Gase die Differenz der extensiven Wärmekapazitäten bei konstantem Druck bzw. konstantem Volumen? Wie groß ist die Differenz der entsprechenden molaren Wärmekapazitäten? Ist die Differenz im Falle idealer Gase temperaturabhängig? (S. 108) 21. Berechnen Sie die Differenz zwischen molarer Enthalpie und molarer Innerer Energie für ein ideales Gas bei 300 K. Ist die Differenz bei Helium anders als bei Argon (ideales Verhalten vorausgesetzt)? Ist die Differenz bei 600 °C doppelt so groß wie bei 300 °C? (S. 101) 22. Erklären Sie, weshalb der Unterschied zwischen molarer Enthalpie und molarer Innerer Energie bei normalen Bedingungen i. A. für Gase weit wichtiger ist als für kondensierte Stoffe. Unter welchen Bedingungen kann der Unterschied auch für kondensierte Stoffe (insb. Feststoffe) signifikant sein? (S. 101 f.) 23. Betrachten Sie die Raumtemperatur. vollständige Verbrennung von Fumarsäure C4H4O4 b. Berechnen Sie die Differenz zwischen der molaren Verbrennungsenthalpie und der molaren Verbrennungsenergie bei 298 K. Was entscheidet über das Vorzeichen der Differenz? Geben Sie die Reaktionsgleichung für eine beliebige Reaktion an, bei der die Differenz Null ist (immer im Rahmen der üblichen Näherungen). (S. 134, 138 unten) 24. Für welche der folgenden Stoffe in den angegebenen Zuständen ist die molare Standardbildungsenthalpie bei Raumtemperatur Null: festes Na, festes NaCl, fester Diamant, flüssiges Hg, flüssiges Wasser, gasförmiges O2? (S. 141 f.) 25. Wenden Sie den Satz von HESS an, um die jeweils gesuchte Größe zu bestimmen (Temperatur ist jeweils bei allen Prozessen die gleiche): (S. 139 f., 142 ff.) CO m für C O2 → CO2 , bekannt: ∆R m für C O2 → CO und für O2 → CO2 . ALEXANDER RIEGEL d. Gesucht: ∆B m von Fumarsäure (C4H4O4, siehe Aufgabe 23), bekannt: molare Standardverbrennungsenthalpie ∆C m von Fumarsäure, ∆B m von CO2 und H2O. e. Gesucht: ∆R m für die Isomerisierung Fumarsäure → Maleinsäure, bekannt: ∆C von Fumarsäure und Maleinsäure. m 26. Welche Aussage macht der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik über die Entropie in einem abgeschlossenen System? (S. 159) 27. Weshalb kann bei einem freiwillig ablaufenden Prozess die Entropie in einem nichtabgeschlossenen System abnehmen? (S. 182) 28. Berechnen Sie die Änderung der Entropie eines idealen Gases bei einer isothermen Expansion von A nach E mithilfe der Definition für die Änderung der Entropie. (S. 164) rev ∆ bei a. Formulieren Sie die vollständige Reaktionsgleichung (Fumarsäure ist unter normalen Bedingungen ein Feststoff). a. Gesucht: ∆R PCPharmLA Uni Bonn WS16/17 Aufgaben zur Nachbereitung P2 29. Wie hängt bei einem isobaren Prozess die Änderung der Entropie in der Umgebung mit der Änderung der Enthalpie im System zusammen? (S. 175) 30. Geben Sie die Definition der Freien Energie sowie der Freien Enthalpie an. Sind diese Definitionen stets ohne Einschränkung gültig? (S. 183) 31. Unter welchen Bedingungen gilt die untenstehende GIBBS-HELMHOLTZ-Gleichung? (S. 183) ∆ ∆ ∆ 32. Unter welchen Bedingungen ist ∆ 0 das Kriterium für die Freiwilligkeit eines Prozesses? Welchen Vorteil bietet dieses Kriterium gegenüber dem Entropiekriterium? (S. 183 f.) 33. Bei Polymerisationsreaktionen entsteht aus vielen Monomeren ein Polymer. Was folgt daraus für die Reaktionsentropie? Was folgt dann für die Reaktionsenthalpie, wenn die Reaktion bei , const. freiwillig abläuft? (Aufgabe 4.4: S. 189; S. 183 f.) 34. Ist die Wärmemenge, die bei der direkten Verbrennung von Wasserstoff gemäß b. Gesucht: molare Gitterenthalpie von NaCl, bekannt: erste molare Lösungsenthalpie von NaCl (Lösungsmittel: Wasser) und molare Hydratationsenthalpie von Na+(g) und Cl–(g). c. Gesucht: ∆R m für C2 H5 COOH HOCH3 → C2 H5 COOCH3 H2 O, bekannt: ∆R m für die Zerlegung von C2 H5 COOH und HOCH3 in die Elemente im Referenzzustand und für die Bildung von C2 H5 COOCH3 und H2 O aus den Elementen im Referenzzustand. O2 g H2 g → H2 O l freigesetzt wird, größer, kleiner oder gleich der elektrischen Arbeit, die bei reversibler Durchführung dieser Reaktion in einer Brennstoffzelle gewonnen werden kann? Wird bei der Reaktion in der Brennstoffzelle neben der Nichtvolumenarbeit auch Volumenarbeit verrichtet? Die molare Standardreaktionsenthalpie und –entropie betragen bei 25 °C ca. -286 kJ mol-1 bzw. -163 JK-1mol-1. (S. 185 f.) PCPharmLA Uni Bonn WS16/17 Aufgaben zur Nachbereitung P2 ALEXANDER RIEGEL Die Seiten- und Kapitelangaben beziehen sich auf: Atkins, Peter W.; de Paula, Julio: Kurzlehrbuch Physikalische Chemie. 4., vollst. überarb. Aufl., Weinheim: WILEY-VCH, 2008. Konsultieren Sie auch die Unterlagen auf der Praktikumshomepage und Ihre Mitschriften. Bei Abweichungen in der Nomenklatur gegenüber dem Lehrbuch ist der Nomenklatur in den Unterlagen auf der Praktikumshomepage der Vorzug zu geben.