Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe Prof. Dr.-Ing. J. Roth-Stielow Aufgabe 1 Experimentierplatz für einfache Stromrichterschaltungen Zu Ausbildungs- und Experimentierzwecken soll eine Stromrichtermodellanlage aufgebaut werden, die es gestattet, elektrische Energie zwischen einem vorhandenen Drehstromnetz und einer Bleibatterie in beide Richtungen auszutauschen. Für die folgenden Untersuchungen kann die Batterie als Ersatzspannungsquelle mit der inneren Spannung Uq und dem Ohm'schen Innenwiderstand Ri betrachtet werden. Die Energieumwandlung soll mittels eines Thyristorstromrichters erfolgen, für dessen Ausführung zwei verschiedene Schaltungen in Betracht zu ziehen sind: a) Zweipulsige Mittelpunktschaltung b) Dreipulsige Mittelpunktschaltung Die ideelle Gleichspannung soll so bemessen werden, dass bei voll geladener Batterie und dem Steuerwinkel α = 0° gerade noch der Nennstrom des Stromrichters in die Batterie fließen kann. Zur Umschaltung von Gleich- auf Wechselrichterbetrieb ist ein Polwendeschalter vorzusehen. Die Bearbeitung der folgenden Teilaufgaben soll unter den Voraussetzungen der idealisierten Theorie erfolgen. Daten des Netzes: Nennspannung Nennfrequenz UL0N fN = = 400 V 050 Hz Daten der Batterie: Spannung im entladenen Zustand Spannung im voll geladenen Zustand Innenwiderstand Maximaler Lade- und Entladestrom Uqmin Uqmax Ri IbN = = = = 100 V 150 V 200 mΩ 020 A Daten beider Stromrichter: Nennstrom IdN = 020 A Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 1 1.1 Zeichnen Sie einen Übersichtsschaltplan für beide Schaltungen und tragen Sie die Strom- und Spannungspfeile ein. Für die Schaltung b) darf hierbei vereinfachend ein Drehstromtransformator in Dy-Schaltung vorgesehen werden. 1.2 Berechnen Sie für beide Schaltungen − den Effektivwert der ventilseitigen Sternspannung Us0 , − den Scheitelwert der von den Thyristoren aufzunehmenden Sperrspannung ûAK , − die für die Thyristoren zu wählende höchstzulässige periodische Spitzensperrspannung (UDRM, URRM ) bei 1,5- und zweifacher Sicherheit. 1.3 Berechnen Sie den Steuerwinkel α für den Fall, dass die entladene Batterie mit dem maximal zulässigen Strom aufgeladen wird. 1.4 Zeichnen Sie für den Betriebszustand nach Teilaufgabe 1.3 den zeitlichen Verlauf − der gleichgerichteten Spannung udiα und − der Ventilströme iA für beide Schaltungen in das Lösungsblatt 1 auf Seite 5 ein. 1.5 Berechnen Sie für beide Schaltungen − die arithmetischen Mittelwerte IA − die Effektivwerte IAeff der Ventilströme bei Nennbetrieb. 1.6 Berechnen Sie den Steuerwinkel α für den Fall, dass die Batterie bei Uq = 110 V mit dem maximal zulässigen Strom entladen wird. Zeichnen Sie für diesen Fall in das Lösungsblatt 2 auf Seite 6 den zeitlichen Verlauf der gleichgerichteten Spannung udiα sowie der Spannung uAK1 am Ventil 1 der Schaltung b). 1.7 Wie muss der Steuerwinkel α eingestellt werden, damit weder beim Einschalten der Anlage noch beim Umschalten von Gleich- auf Wechselrichterbetrieb ein Gleichstrom Id fließt? Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 2 1.1 Übersichtsschaltpläne Bild 1-A1 Bild 2-A1 Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 3 1.2 Höchstzulässige periodische Spitzensperrspannung Bild 3-A1 Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 4 Lösungsblatt 1 zu Aufgabe 1.4 Bild 4-A1 Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 5 Lösungsblatt 2 zu Aufgabe 1.6 Bild 5-A1 Übungen Leistungselektronik 2 Aufgabe 1 Blatt 6 1.7 Umschalten von Gleich- auf Wechselrichterbetrieb Schalterstellung I: Bild 6-A1 Bild 8-A1 Übungen Leistungselektronik 2 Schalterstellung II: Bild 7-A1 Bild 9-A1 Aufgabe 1 Blatt 7