Aufgabe 8: A Schaltung nach Bild 1 Sperrwandler und Durchflusswandler Eine Batterie mit der vom jeweiligen Ladezustand abhängigen Spannung E soll aus einer Spannungsquelle mit der konstanten Spannung U über einen potentialtrennenden Gleichstromsteller geladen werden. Hierfür sollen nacheinander die in den Bildern 1, 2 und 3 dargestellten Schaltungen untersucht werden. Bei der Bearbeitung der Aufgabe darf bis auf weiteres von folgenden Vereinfachungen ausgegangen werden: – Alle Transistoren und Dioden verhalten sich wie die entsprechenden idealen Bauelemente. – Die ohmschen Widerstände von Zuleitungen, Transformatorwicklungen und Drosseln sowie die Streuinduktivitäten der Transformatoren sind zu vernachlässigen. Daten der Anlage: = U Emax = 300 V 24 V i1 i2 w 1 w 2 Zu Beginn der Untersuchung ( t = 0 ) gilt: i1 = i2 = 0 . In diesem Augenblick wird der zuvor gesperrte Transistor T eingeschaltet. Zum Zeitpunkt t = t1 = 20 µs wird T wieder gesperrt, woraufhin der Strom i1 von dem inzwischen erreichten Maximalwert î1 = 300mA schlagartig auf i1 = 0 abfällt. Die im Magnetfeld des Transformatorkerns gespeicherte Energie wird nun über die Sekundärwicklung abgeführt, wobei i2 — von seinem Maximalwert î 2 = 4 A ausgehend — abnimmt. Beim Erreichen von i2 = 0 wird T wieder eingeschaltet, womit ein neuer Schaltzyklus beginnt. Fragen: 1. Berechnen Sie die erforderliche, auf die Primärseite bezogene Hauptw induktivität LH1, das Verhältnis der Windungszahlen w2 sowie die auf 1 die Sekundärseite bezogene Hauptinduktivität LH2 . 2. Zeichnen Sie die zeitlichen Verläufe der folgenden Größen für E = 20 V in das zu dieser Frage vorbereitete Diagramm ein: – Primärstrom i1 , – Sekundärstrom i2 , – Primärspannung e1 und – Sekundärspannung e2 . Geben Sie allgemein die Schaltfrequenz des Transistors T als Funktion der Batteriespannung E an. 3. Ermitteln Sie für E = Emax die Spannungen uT am Transistor T sowie die Spannung uD an der Diode D während der jeweiligen Sperrphase. 4. Bestimmen Sie die im Magnetfeld des Transformatorkerns gespeicherte Energie zum Zeitpunkt t = t1 sowie die mittlere übertragene Leistung in Abhängigkeit von E. u D D E e 2 e 1 U Bild 1: u T T S te u e r lo g ik B a s is s te u e r u n g Batterieladegerät mit Sperrwandler Übungen Leistungselektronik 1 Aufgabe 8 Blatt 1 Übungen Leistungselektronik 1 Aufgabe 8 Blatt 2 B Schaltung nach Bild 2 In den Fragen 6 und 7 ist von einem Wert von τg = 0,5 auszugehen. Beginnend mit Teilaufgabe B gelten die folgenden, zusätzlichen Vereinfachungen: – Der Transformator nimmt keinen Magnetisierungsstrom auf. – IL ist vollständig geglättet. 6. Die Schaltung wird mit einer konstanten relativen Einschaltdauer Tg τg = TP hältnis i2 w 2 w 1 Bild 2: T 1 L Wie groß ist der Widerstand R zu wählen, wenn bei E = 20 V IL den Wert 5 A annehmen soll? Stellen Sie für die bisher ermittelte Dimensionierung der Schaltung die zeitlichen Verläufe der Ströme i1 und i2 für eine Pulsperiode und E = 20 V in dem zu dieser Frage vorbereiteten Diagramm dar. C Schaltung nach Bild 3 Gegenüber der Schaltung aus dem Aufgabenteil B wurde der Widerstand R * auf der Sekundärseite des Transformators eingebaut. Der zuvor als ideal angenommene Transformator darf in dieser Teilaufgabe nur noch als festgekoppelt betrachtet werden. Um eine Zerstörung des Transistors T während dessen Abschaltvorgang zu verhindern, wurde der Transformator mit einer dritten, sogenannten Entmagnetisierungswicklung versehen. L D 1 D 2 e 2 e 1 U u L so, dass IL bei einer Batteriespannung E = Emax zu null wird. 7. i1 R w1 w2 Stellen Sie IL = f (E ) in dem zu dieser Frage vorbereiteten Diagramm dar und ermitteln Sie den Wirkungsgrad η dieser Anlage in Abhängigkeit von der Batteriespannung E. des Transistors T betrieben, wobei Tg die Leitdauer des Transistors und TP die Pulsperiodendauer darstellt. u R Berechnen Sie für die Schaltung nach Bild 2 das Windungszahlenver- E Es soll der eingeschwungene Zustand ( IL = const. ) betrachtet werden. Zu Beginn der Einschaltdauer Tg des Transistors T ist der Übertrager vollständig entmagnetisiert ( θ = 0 ). u T 8. Batterieladegerät mit „idealem“ Durchflusswandler Die Schaltung wird mit konstanter relativer Einschaltdauer τg = 0,5 betrieben. w 5. Wie groß ist uL bei sperrendem Transistor T? Ermitteln Sie den Wert w von uL bei leitendem Transistor T als Funktion von w 1 , U, E, R und IL . 2 Bestimmen Sie hieraus allgemein den arithmetischen Mittelwert UL der Drosselspannung uL in Abhängigkeit von τg . w Ermitteln Sie nun IL als Funktion von w 1 , U, E, R und τg . Wie muss das Windungszahlenverhältnis w3 gewählt werden, damit der 1 Übertrager am Ende eines jeden Schaltzyklus gerade wieder entmagnetisiert ist? Wie groß sind dann die maximalen Sperrspannungsbelastungen für die Diode D3 sowie für den Transistor T? 2 Übungen Leistungselektronik 1 Aufgabe 8 Blatt 3 Übungen Leistungselektronik 1 Aufgabe 8 Blatt 4 9. Berechnen Sie den Widerstand R * sowie das Windungszahlenverhältnis w1 w2 ergibt. 10. Für Tg = 20 µs sei davon ausgegangen, dass der Scheitelwert î m1 des auf die Primärseite bezogenen Magnetisierungsstroms 30 mA beträgt. Zeichnen Sie die zeitlichen Verläufe der Ströme i1 , i2 und i3 während einer Schaltperiode des Transistors T jeweils für E = Emax = 24 V und für E = 23,8 V . In das zu dieser Frage vorbereitete Diagramm ein. u D 3 i3 D 3 i1 w 1 e 3 T Bild 3: i2 u R w 2 R * u L D 2 iL E Es ist von der Dimensionierung der Schaltung gemäß Frage 10 auszugehen. 11. Wie groß muss die Induktivität L der Glättungsdrossel sein, damit sich bei E = 20 V , Tg = 20 µs und τg = 0,5 eine Stromschwankungsbreite von ∆iL = 100mA einstellt? Berechnen Sie den Spitzenwert îL sowie den Effektivwert IL,eff des Drosselstroms iL . 13. Geben Sie, ausgehend von den Ergebnissen aus Frage 10 die Effektivwerte der Ströme i1 , i2 und i3 für E = 20 V an. w 3 14. Wählen Sie aus der Reihe der RM-Kerne den kleinsten, für den Transformator geeigneten Kern aus. Dabei dürfen Sie voraussetzen, dass die Batteriespannung nie unter 20 V absinkt. Bestimmen Sie die Windungszahlen und die Drahtdurchmesser der drei Transformatorwicklungen. Berechnen Sie die primärseitige Hauptinduktivität des Transformators und prüfen Sie die in Frage 10 getroffene Annahme für den Scheitelwert des auf die Primärseite bezogenen Magnetisierungsstroms nach. u T Batterieladegerät mit Durchflusswandler Übungen Leistungselektronik 1 Im Rahmen dieser Teilaufgabe D ist es nicht mehr zulässig, den Drosselstrom iL als ideal geglättet zu betrachten. Stattdessen ist vereinfachend davon auszugehen, dass der Drosselstrom iL außer seinem Gleichanteil IL noch einen dreieckförmig verlaufenden Wechselanteil aufweist. 12. Wählen Sie aus der Reihe der SU-Kerne den kleinsten, für diesen Einsatzfall geeigneten Kern aus und bestimmen Sie Windungszahl und Drahtdurchmesser der Wicklung. Ermitteln Sie des weiteren einen Richtwert für die Luftspaltweite der Drossel, ausgehend von der vereinfachenden Annahme, dass das Kernmaterial eine unendlich große Permeabilität aufweist. L D 1 e 2 e 1 U D Auslegung der Drossel L und des Transformators so, dass sich dieselbe Ladekennlinie wie in den Fragen 6 und 7 Aufgabe 8 Blatt 5 Übungen Leistungselektronik 1 Aufgabe 8 Blatt 6 Kenndaten für RM-Kerne QFe AL in mVAs 4300 *) in mm2 0,53 5700 ACu 15 1,61 jeff,max 9,2 30 7600 Kern 31 7,8 3,40 8400 in nH 6 55 42 6,16 9500 WL RM 8 7,2 73 8,85 A RM 90 5,4 107 in mm2 RM 10 125 4,5 mm2 RM 12 147 in RM 14 *) WL angegeben für fCu = 0,5 und B̂max zul = 0,25 T Kenndaten für SU-Kerne in mm2 98 in mVAs **) 200 154 WL 6,8 200 228 ACu 80 6,6 350 342 jeff,max SU 30a 130 5,2 350 432 QFe SU 30b 139 5,0 540 672 Kern SU 39a 217 4,2 540 879 A SU 39b 212 4,1 870 1288 in mm2 SU 48a 337 3,3 870 mm2 SU 48b 340 3,2 in SU 60a 514 Aufgabe 8 Blatt 7 SU 60b **) WL angegeben für fCu = 0,6 und B̂max zul = 1,5 T Übungen Leistungselektronik 1 2 A 1 A 3 0 0 V 0 0 0 z u F ra g e 2 -3 0 V 3 0 V -3 0 0 V D ia g r a m m i1 e 1 e 2 2 0 µ s 5 0 µ s 5 0 µ s t t i2 1 0 µ s 2 0 µ s 5 0 µ s t 1 0 µ s 2 0 µ s Aufgabe 8 Blatt 8 1 0 µ s Übungen Leistungselektronik 1 w 1 w 2 D ia g r a m m D ia g r a m m R . U 0 0 1 L i2 i1 z u F ra g e 6 2 A 1 A 5 A 4 A 3 A 2 A 1 A 0 z u F ra g e 7 Übungen Leistungselektronik 1 P 1 0 V T T P /2 /2 T P T P 2 0 V t t t Aufgabe 8 Blatt 9 1 0 0 m A 5 0 m A 3 0 0 m A 2 0 0 m A 1 0 0 m A 0 0 0 i1 i2 i3 z u F ra g e 1 0 5 0 m A 1 0 0 m A D ia g r a m m Übungen Leistungselektronik 1 2 0 µ s 2 0 µ s 2 0 µ s 4 0 µ s 4 0 µ s 4 0 µ s t t t Aufgabe 8 Blatt 10