Vaginitis / Vaginose: Direktnachweis von Gardnerella vaginalis

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Vaginitis / Vaginose:
Direktnachweis von Gardnerella vaginalis, Trichomonas
vaginalis und Candida sp. (DNA-Hybridisierungstechnik)
Zur Diagnostik bei Verdacht auf bakterielle Infektionen des Urogenital-Traktes standen bisher, neben
dem Routine-Abstrich mit halbfestem Transportmedium (Untersuchung auf Allgemeine pathogene
Keime und Pilze; incl. Gonokokken) auch spezielle Transportmedien für die Untersuchung auf
Urogenital-Mycoplasmen (Mycofast®: Ureaplasma urealyticum / Mycoplasma hominis) sowie spezielle
Abstrichbestecke für die Untersuchung auf Chlamydien (PCR-Methode) zur Verfügung. Ab sofort kann
zusätzlich der hochempfindliche Identifizierungstest AFFIRM VPIII für den Nachweis der
häufigsten Vaginitis-Erreger (Gardnerella vaginalis, Trichomonas vaginalis und Candida sp.)
angeboten werden.
1. Allgemeines:
Die häufigste Form der Vaginitis ist mit bis zu 50 % die bakterielle Vaginitis (Komplikationen insbes. für
Schwangere: intraamniotische Infektion, vorz. Wehen, Frühgeburten etc.). Obwohl hierbei Gardnerella
vaginalis nicht mehr als der einzige äthiologische Erreger der bakteriellen Vaginitis angesehen wird,
trägt dieser dennoch wesentlich zu einer Infektion durch Vermehrung anaerober Keime in der
Vaginalflora bei.
Häufige Formen sind weiterhin die Hefepilz-Vaginitis, welche ca. 3/4 aller erwachsenen Frauen einmal
im Laufe ihres Lebens zumindest als Episode durchlaufen sowie die Trichomoniasis, welche ebenfalls
mit Komplikationen für Schwangere und mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung gynäkologischer
Infektionen nach chirurgischen Eingriffen in Zusammhang gebracht wird.
Da die Symptome für verschiedene Arten der Vaginitis ähnlich ausfallen und nicht selten auch
Mischinfektionen vorliegen, muß der Erreger zur Objektivierung der Diagnose einer Vaginitis und somit
zur Effektivierung der therapeutischen Maßnahmen (Partner mitbehandeln) identifiziert werden.
2. Klinische Zeichen und Symptome:
Art der Vaginitis:
Infektionserreger:
Klinische Zeichen und Symptome
bakt. Vaginitis
Hefepilz-Vaginitis
Gardnerella vaginalis
Prevotella bivia
Bacteroides sp.
Mycoplasma hominis etc.
Candida sp.
Trichomoniasis
Trichomonas vaginalis
- dünnflüssiger homogener klebriger Fluor; Pruritus
- path. Vaginalgeruch; Amingeruch mit KOH
- pH > 4,5
- "Schlüssel"-Zellen im Deckglaspräparat
- weißer käsiger Fluor; Pruritus
- Wundsein, Reizung, Brennen der Vagina
- Epithel mit weißen Flecken
- gelber, schaumiger oder eitriger Fluor; Pruritus
- path. Vaginalgeruch
3. Grundlagen des Tests:
Der Identifizierungstest AFFIRM VPIII beruht auf den Prinzipien der Hybridisierung von
Nukleinsäuren. Bei diesen DNA-Sonden-Tests lagern sich komplementäre Stränge von Nukleinsäuren
aneinander und bilden spezifische doppelsträngige Hybride. Er dient zur Identifizierung der
Nukleinsäuren von Gardnerella vaginalis, Candida sp. und Trichomonas vaginalis in Vaginalproben von
Patientinnen mit Symptomen von Vaginitis / Vaginose. Gute Ergebnisse können ebenfalls mit UrethralAbstrichen von Männern erzielt werden.
Ein positives Ergebnis zeigt die Anwesenheit von Nukleinsäure des Zielorganismus an. Negative
Ergebnisse bedeuten Kolonie-bildende Einheiten (KBE) von weniger als 2 x 105 bei Gardnerella
vaginalis, 5 x 103 KBE bei Trichomonas vaginalis bzw. 1 x 104 KBE bei Candida sp. in der
Patientenprobe und lassen die Abwesenheit dieser Erreger vermuten, schließen jedoch - unter
Berücksichtigung der klinischen Symptomatik -eine Vaginitis/ Vaginose nicht vollständig aus.
4. Versandmaterial / Transportgefäße:
Das Verfahren zur Probenentnahme für den AFFIRM VPIII-Test wurde ursprünglich zur Verwendung
mit Vaginalproben entwickelt, somit ist das speziell hierfür erhältliche Probenentnahmebesteck
(gesonderte Bestellung) nur für Vaginalproben geeignet; als Untersuchungsprobe kann jedoch
ebenfalls ein Routine-Abstrich (Cervix-/ Urethral-) gewonnen und in das übliche halbfeste
Transportmedium gegeben werden.
 spezielles Probenentnahmeset: - spezieller Abstrichtupfer aus Dacron (mit Sollbruchstelle)
(Lagerung: Raumtemperatur)
- Probenröhrchen und Verschluß für Probenröhrchen
 Routine-Abstriche:
(Lagerung: Raumtemperatur)
- dünner bzw. dickerer Abstrichtupfer mit halbfestem
Transportmedium
Material für mikroskopische und kulturelle Untersuchungen ist in jedem Fall gesondert zu gewinnen!
5. Probenentnahme: Vaginal-Abstrich
Wie bei allen Untersuchungsmaterialien beeinflußt die richtige Probengewinnung den Erfolg der
Untersuchung entscheidend!
 Allgemein:
1.
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3.
4.
Probenröhrchen beschriften: Patientendaten: Name/ Geburtsdatum; Entnahmedatum und -zeit
Spekulum (ohne Hilfsmittel wie Gleitgallerte, Wasser etc.) in die Vagina einführen,
um das hintere Scheidengewölbe sichtbar zu machen.
Gewinnung der Probe von hinterem Scheidengewölbe mit dem Abstrich-Tupfer:
Tupfer komplett benetzen durch Drehen oder Rollen (2-3 mal) gegen die Scheidenwand.
Bei Herausziehen des Tupfers die laterale Scheidewand mit abstreichen.
Tupfer sofort in Abstrich-Röhrchen überführen und gut verschließen!
 bei speziellem Probenentnahme-Set zusätzlich:
5.
6.
berührt der Tupfer den Röhrchenboden, diesen an der Einkerbung des Tupferstieles
(Sollbruchstelle) durch Umbiegen über den Röhrchenrand abbrechen.
Verschluß über freiliegendes Ende des Tupferstieles auf das Probenröhrchen setzen.
(Verschluß schnappt ein)
6. Lagerung und Transport:
Die Probe sollte sofort zur weiteren Verarbeitung ins Labor und somit direkt vor dem Probentransport
gewonnen und bis dahin gekühlt gelagert werden (2-8 °C). Proben, die bei Raumtemperatur bzw.
längere Zeit bei 2-8 °C gelagert werden, können falsche Ergebnisse verursachen! Somit können nur
Proben vom Tag der Probengewinnung bearbeitet werden; das Untersuchungsergebnis liegt am
gleichen Tag vor.
(Bitte beachten: Auch die Transportzeit beeinflußt Zuverlässigkeit und Nachweisquote des Tests)
Eine Kollegen-Information der
Gemeinschaftspraxis für Laboratoriumsmedizin
44137 Dortmund
Brauhausstr. 4
Telefon
Telefax
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(0231) 57 98 34
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