René Descartes Geboren am 31. März 1596 in La Haye - Gestorben am 11. Februar 1650 in Stockholm Ein Referat von Lisa Bartels, Tina Herzog, Virginia Luckwald, Ronja Ulrich und Anka Thießen. Fachlehrer: Herr Westensee Fach: Philosophie Zahl der Wörter: 6.271 1 Philosophiereferat über René Descartes Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung Seite 4. 2. Ausarbeitung von Anka Thießen/ Lisa Bartels Seite 5. 2.1. Leben Seite 5. 2.2. Werke Seite 5. – 6. 2.3. Die Vernunft nach der handelnden Wirklichkeit Seite 6. 2.4. Die cartesianische Methode Seite 6. – 7. 2.5. Das philosophische System und seine Teile Seite 8. 3. Ausarbeitung von Ronja Ulrich Seite 8. 3.1. Die erkenntnistheoretische Voraussetzung Seite 8. – 10. 3.2. Wissenschaftsentwurf und Zweifel Seite 10. 3.3. Erkenntnismetaphysik und Zweifel Seite 11. 3.4. Zweifel als Ausgangspunkt Seite 11. - 12. 4. Ausarbeitung von Tina Herzog Seite 12. 4.1. Die Grundgedanken der ersten Philosophie Seite 12. – 13. 4.2. Der erkenntnistheoretische Dogmatismus Seite 13. – 14. 4.3. Grundgedanken der Naturphilosophie Seite 14. – 15. 4.4. Die Psychophysik Seite 15. 5. Ausarbeitung von Virginia Luckwald Seite 15. 5.1. Provisorische und definierte Moral Seite 15. – 16. 5.2. Definierte Moral und Affektenlehre Seite 16. 5.3. Die Weisheit als Ziel der philosophischen wissenschaftlichen Bemühungen Seite 17. 5.4. Meditation Seite 17. 5.5. Der böse Dämon Seite 17. – 18. 6. Ausarbeitung von Anka Thießen Seite 18. 6.1. Das Cogito Seite 18. 6.2. Der cartesianische Dualismus Seite 18. 6.3. Das Wachsbeispiel Seite 18. – 19. 6.4. Descartes Ansichten von Gott Seite 19. 6.4.1. Die Argumente der Zeichen Seite 19. 6.4.2. Der ontologische Gottesbeweis Seite 19. 2 6.5. Die materielle Welt Seite 20. 6.6. Die skeptische Phase Seite 20. 6.7. Die Kritiken an Descartes Seite 20. 6.7.1. Kritik am Zweifel Descartes Seite 21. 6.7.2. Kritik am Cogito Seite 21. 6.7.3. Der cartesianische Zirkel Seite 21. 6.7.4. Kritiken an den Argumenten an Gott Seite 22. 6.7.5. Der Fehler der Dualismuses Seite 22. 3 1. Einleitung Dies ist die Ausarbeitung des Referats über René Descartes und seine Erkenntnistheorie. Im folgenden Text wird über sein Leben, seine Werke und seine Theorien erörtert. Verfasst wurde die Ausarbeitung von Anka Thießen, Ronja Ulrich, Tina Herzog und Virginia Luckwald. (Die Ausarbeitung des Textes von Lisa Bartels wurde wegen persönlichen Gründen von Anka Thießen mitverfasst) Gehalten wurde es von Ronja Ulrich, Tina Herzog und Anka Thießen am 11. Dezember 2008. (Wegen Krankheit fielen Virginia Luckwald und Lisa Bartels aus) 4 2.1. Leben René Descartes wurde am 31.03.1596 in La Haye, Frankreich geboren. Nach Beendung der Jesuitenschule (gegründet von einer katholischen Ordensgemeinschaft; Lebensgemeinschaft von katholischen Männern und Frauen) studierte Descartes Jura. Nach seinem Studium war Descartes in militärischen Diensten tätig, unter anderem auch - in der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges - für den Habsburger Kaiser Maximilian I. von Bayern und im Heer des niederländischen Statthalters Moritz von Nassau. Descartes ließ sich im Jahre 1625 in Paris nieder. Ab 1630 lebte Descartes ,,in dem relativ freiheitlichen Holland" ( Klassiker des philosophischen Denkens, S.156 ) 1649 bekam Descartes eine Einladung von der schwedischen Königin Christine nach Stockholm um sie dort in Philosophie zu unterrichten, der er folgte und im folgendem Jahr an einer Lungenentzündung, am 11.02.1650, starb. (Vgl. http://www.oppisworld.de/zeit/biograf/descartes.html ) René Descartes war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturforscher. Er gilt als erster großer metaphysischer Systematiker. (Metaphysik ist ein Teilgebiet der Philosophie, der sich damit befasst was die Ursachen oder Gründe für Strukturen und Prinzipien sind, sowie mit dem Sinn und Zweck von Wirklichkeit) Descartes fühlte sich von mehreren visionären Träumen, die er in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1619 hatte, berufen, sich mit der wissenschaftlichen Philosophie zu beschäftigen. ,,Es ist mir ein Licht einer wunderbaren Einsicht aufgegangen", beschreibt Descartes sein Erlebnis. 2.2. Werke In den Niederlanden befasste sich Descartes mit einem umfassenden System der Metaphysik. Dazu gehören die Erkenntnistheorie (Frage nach dem Wissen und der Rechtfertigung), die Methodologie (wissenschaftliche Vorgehensweise), die Psychologie, die Mathematik und die Physik. 1628/29 verfasste er wahrscheinlich das Werk >Regulae ad directionem ingenii<, in dem er die Methode der mathematisch-wissenschaftlichen Erkenntnis reflektierte. Das naturphilosophische Werk >Le monde ou Traité de la lumiére< hatte Descartes Anfang der dreißiger Jahre geschrieben, hatte es aber nicht veröffentlich, da er fürchtete als Anhänger Galileis zu gelten. 1637 entschloss sich Descartes einen Teil seiner Forschung zu veröffentlichen. Aus dem Bereich der Mathematik legte er die Fundamente der analytischen Geometrie und aus dem Bereich der Optik. Diese waren die Einleitung für sein Werk >Discours de la méthode<. In diesem Werk geht es nicht nur um den methodologischen Entwurf von 1628/29, sondern auch um die Cartesianische 5 Metaphysik. Descartes war stets bemüht seine Originalität seiner Werke und seiner Gedanken zu betonen, doch merkt man an seinen Texten, dass er sich von den Einflüssen seiner Umwelt stark abhängig gemacht hat. 2.3. Die nach der Vernunft handelnden Wirklichkeit Um die metaphysische Ausgangsfrage neu zu formulieren, geht Descartes von einer neuen Orientierung aus, nämlich der von Wissenschaft und Philosophie. Descartes war der Meinung, dass es bei Wissen nicht nur um des Wissens willen geht, sondern auch um die praktische Bewältigung von Problemen, die nicht nur die Arbeitserleichterung durch technische Mittel erreichen wollte, sondern auch die Anwendbarkeit der Wissenschaft auf die materielle Wirklichkeit. ,,Problem der Selbstverwirklichung in einer moralischen Praxis unter der Leitung der Vernunft." Das bedeutet Wissen und Wissenschaft im wirklichen Leben vernünftig anzuwenden. Descartes beschreibt die Ziele der Befreiung des Lebens von unnötigen natürlichen Belastungen (Krankheit, Schmerz, Tod, und so weiter) als vernünftig. Er denkt, dass Wissenschaft betrieben werden soll, um zu einer „, richtigen’ Lebensführung" zu gelangen. Descartes sah die Wissenschaft als Mittel zu Realisation sozialer Ziele aber auf Grund seiner konservativen Haltung war er kein Befürworter revolutionärer Gedanken. Außerdem trennte er in der Wissenschaft Glaube und Wissen, wodurch der Wissenschaft viel mehr Möglichkeiten ermöglicht wurden. Descartes' rationalistisches Denken wird als Cartesianismus bezeichnet. 2.4. Die Cartesianische Methode Die von Descartes stammende philosophische Methode kommt von der analytischen Methode der Mathematik und der Physik. Die zu Descartes' Zeiten moderne Mathematik ähnelt der der antiken Mathematik. In der Mathematik des 17. Jahrhunderts wurde zwischen synthetischer (das heißt unanzweifelbarer) und analytischer (zerlegbarer) Methode unterschieden. ,,Die analytische Methode dient als Beweis eines Satzes durch dessen Zurückführung auf akzeptierte Sätze und seine Ableitung aus denselben." Beispiele hierfür sind die von Johannes Kepler begründete Astronomie oder die Physik von 6 Galileo Galilei. In der Physik funktioniert die Analyse anders als in der Mathematik. Sie ist eine Methode der Erklärungen und Anordnungen unter andere Gesetzmäßigkeiten. Diese analytische Methode führte zur aggressiven Distanzierung zwischen den Beobachtungen von Descartes und der aristotelischscholastischen Physik beziehungsweise Naturphilosophie. ,,Man wollte physikalische Tatsachen nicht mehr mit Hilfe der Annahme substantieller Formen, Potenzen, Kräfte oder ähnlichem erklären, sondern mit Hilfe der Gesetze der Mechanik, das heißt letzten Endes mit Hilfe der Gesetze von Druck und Stoß." Aus diesem Grund spielten die Stoßgesetze in Descartes Naturphilosophie eine wichtige Rolle. Descartes Ansicht war, dass dem menschlichen Geiste „Samen aller Erkenntnis“ beiwohnen. Daher könnten wir die Wahrheit auch nicht finden, wenn wir sie nicht schon besäßen würden, also wenn sie nicht in uns „eingeboren“ wäre. Damit ist allerdings nicht die tatsächliche Geburt gemeint. Descartes sah sich dazu veranlasst, die philosophische Methode zu modifizieren, da sie nicht von der Methode der Mathematik oder Physik übertragen werden kann. Er beschränkte diese Methode auf vier Grundregeln, die er im zweien Teil vom >Discours de la méthode< festhielt. Seine erste Regel beschreibt, dass nur Sätze verwendet werden sollten, die wirklich als unbezweifelbar gelten. In der zweiten Regel formuliert Descartes, dass komplexe Probleme so zerlegt werden sollen, dass einzelne Teilbereiche des Problems durchschaubar gemacht werden. Die dritte Regel greift die zweite auf und fordert, die einzelnen Teilbereiche stufenweise zu klären und so zu einer Lösung zu gelangen und selbst dabei die Ordnung beizubehalten. Die vierte Regel verlangt die Zusammenfügung der einzelnen Teilbereiche des Problems zur Lösung des Gesamtproblems. Eine spöttische Bemerkung zu den Regeln Descartes war: „Nimm, was du brauchst, tu, was du sollst, und du wirst erreichen, was du willst!“ Diese Bemerkung ist sogar im weitesten Sinne korrekt. Der Verdacht, dass seine Regeln anspruchslos seien bestätigt sich nicht, da sie ja auf das Verfahren der Mathematik zurückzuführen ist. In der Mathematik ist es üblich Gleichungen höheren Grades in Gleichungen niedrigeren Grades zu zerlegen und sie stufenweise zur richtigen Lösung zusammenzufassen. Um seine Methode im philosophischen Bereich anwenden zu können, müssen vor allem die letzten beiden Regeln von Descartes respektiert werden. Dabei muss man evidenten Sätzen, das heißt durchschaubaren Sätzen, folgen, und somit nicht evidente Sätze verwerfen. 7 2.5. Das philosophische System und seine Teile Descartes war der Meinung, dass die Grundlegung der Philosophie analytisch erfolgen sollte, da er (eines Beweises weder bedürftigen noch fähigen) Axiome in der Philosophie fehl am Platz sah. Diese Meinung äußerte er in seinem metaphysischen Hauptwerk >Meditationen<. Descartes sah die Wissenschaft als einen Baum, dessen Wurzel die Erste Philosophie darstellte, der Stamm war die Physik (Naturphilosophie) und dessen Äste die Psychologie, die Anatomie, die die Physiologie beinhaltet, und die Mechanik. Dieser Baum beschreibt, wie die einzelnen Wissenschaften voneinander abhängen. Früchte kann man, wie bei jedem Baum nur von den Ästen ernten, aber der Stamm und die Wurzel sind unfruchtbar beziehungsweise nur indirekt. Die Logik (Syllogistik) war an dem „Baum der Wissenschaft“ nicht vorhanden. Durch den Transport der Logik können, auf Grund der logischen Konsequenzen der Prämissen, keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden. Auch die Mathematik hat laut Descartes keinen Platz in seinem System und somit auch nicht an dem Baum, da die Mathematik „keine Realwissenschaft“ ist. Nach Descartes’ Meinung aber, konnte man durch die Mathematik neue Erkenntnisse gewinnen. Doch auch die Methodologie gehört nicht zu seinem System, trotzdem behandelte Descartes seine Erkenntnistheorie im Rahmen der Methodologie. In dem System können nur wahre, oder auf Grund ihrer Evidenz beziehungsweise ihrer Durchschaubarkeit wahre Sätze als Bestandteil in Betracht gezogen werden. Das heißt, in Descartes’ System können keine hypothetischen Sätze eine Rolle spielen. Descartes hat selbst hypothetische Theorien aufgestellt, aber nur mit dem Vorbehalt, dass der hypothetische Charakter verloren ginge, wenn die Erkenntnis gelingen sollte. 3.1. Erkenntnistheoretische Voraussetzungen In der „Regel der Evidenz“ werden Sachverhalte in vernünftiger Anschauung erfasst. Die Intuition ist undefinierbar, nur Indizien sprechen für die Definition „Klarheit“ oder „Deutlichkeit“ .Diese Begriffe müsste man jedoch normalerweise auch einzeln definieren. Die Intuitive Gewissheit (klare Gewissheit) kann zwei Arten haben: Betrifft die Tatsache, wie eine idealer Sachverhalt gegeben ist, zum Beispiel die Mathematik. 8 Die Klarheit ist an die Bedingung der fraglichen Beziehung gebunden. Somit werden einfach Sachverhalte mit absoluter Evidenz erklärt, worauf dann Später aufgebaut wird. Die Zweite Intuition ist die Deduktive (Regel, Fall, Resultat). Descartes stellte diese Regeln nicht auf, jedoch die Forderung aufstellt, das diese Ableitungen gesichert sein müssen. Somit ist die Deduktion das zweite Verfahren der Erkenntnisbegründung, gegenüber der Regel der Evidenz. Die Erkenntnismetaphysik wird begreiflich, dass die Hauptaufgabe der Methode darin besteht, die Sachverhalte zu ordnen und die Späteren dadurch begründet werden können. Durch den Rückschluss auf einfache Sätze, kommt man zu Prinzipien, welche klar verständlich und unbezweifelbar sind. Für die Herstellung dieser solcher Ordnungen ist die Methode zuständig. Die einfachen Naturen, welche nicht zum Denken vorgegeben sind, gelten als zufällige Tatsachen ihres Gedachtseins oder Erkanntseins. Beispiele für einfache Naturen sind Ausdehnung, Bewusstsein oder Existenz. Naturen können durch ihre Einfachheit jedoch nur komplett oder gar nicht erfasst werden. Klare Sachverhalte haben ein klares Urteil. Ideale Sachverhalte(wahre oder unveränderbare Naturen) entsprechen klaren Urteilen, die wiederum klare Sachverhalte schildern. Für Descartes ist die Klarheit die Einsicht des reinen Denkvermögens. Das reine Denkvermögen basiert nicht auf Sinneseindrücke, sie sind Folge der Unabhängigkeit von Prozessen Ideen zu bilden. Diese „Ideen“ werden eingeboren genannt (nicht wörtlich). Er lehrte nur das Angebohrensein, dass heißt, dass wir diese Ideen ohne Beobachtungen bilden können. Durch dieses bilden wird „gezeigt“, dass wir dieses Wissen vorher nicht besaßen. Die Charakterisierung legt Descartes auf das wahre Vermögen seinen Inneren, dadurch spricht er von der Erleuchtung des Verstandes. In jedem wahren Urteil wird etwas Wahres wahrgenommen. Wenn ein Urteil der Wahrheit nicht entspricht, so ist die Urteilsnötigung nicht Grund zur Wahrheit. Ideen des Denkvermögens und Wahrnehmungsideen sind „Abbilder“ von Tatsachen und können als Bild der Dinge dargestellt wird. Die Zuordnung von Tatsache und Idee besteht durch Erfahrungen und „Sensorium“, welche die Aufgabe der Einbildungskraft haben. Beim wahrnehmen wirken geistliche und materielle Prozesse mit. Direkte Objekte sind Vorstellungsinhalte, also Ideen, wobei Sachverhalte den Vorstellungsinhalten zugeordnet sind und sich nicht erfassen lassen. Alle Eigenschaften, welche wir über etwas aussagen können, sind ausnahmslos klar begründet festgelegt. Bestimmungen, die sich genauer definieren lassen, sind räumliche oder gedankliche Verhältnisse. Zum Beispiel räumlich: ein Quadrat oder gedanklich: das 9 Gefühl. Diese begründete Festlegung gilt für Tatsachen der Natur, wie dem Wachsen oder auch für Vorstellungsinhalte, die gedacht werden. Descartes hat jedoch nicht ausdrücklich formuliert oder begründet und somit auch nicht gezweifelt. Im philosophischen System kann an allem gezweifelt werden, jedoch hat Descartes es nicht getan, da man es nicht muss. 3.2. Wissenschaftsentwurf und Zweifel Durch Vernünftige Wissenschaftsentwürfe und notwendigen Wahrheiten ist das System aller Erkenntnisse unbezweifelbar. Ein zweifelnder Satz kann kein Grundsatz sein, jedoch kann man nicht alle Sätze auf Zweifel untersuchen. Descartes teilte dafür Sätze in Klassen ein. Die am allgemeinsten gefasste Gruppe sind die Erfahrungsabhängigen Sätze: Diese Sätze sind nur wahr, wenn die Wahrnehmung absolut zuverlässig ist. Die Wahrnehmung kann allerdings durch beispielsweise das schließen der Augen beeinflusst werden. Dann liegt zwar eine wahre Wahrnehmung vor, die jedoch durch die Beeinflussung falsch ist. Beeinflussungen sind zum Beispiel Illusionen, Halluzinationen, Träume und Ähnliches. Beispiel: Menschen die halluzinieren, glauben eine wahre Wahrnehmung zu haben, jedoch stimmt diese durch das halluzinieren nicht. Das heißt, dass niemand wirklich sicher sein kann, eine zuverlässige Wahrnehmung zu besitzen und somit kann man die wahrgenommenen Urteile anzweifeln. Descartes sagte jedoch, dass die Urteile nicht falsch sind, sondern dass man die Sätze nicht auf ihre Wahrheit verantworten kann und somit nicht als Grundsatz in Betracht kommen. Apriorische Sätze: Diese sind Sätze, die unabhängig von Wahrnehmungen als wahr zählen, wenn diese jedoch verflochten sind, kann man sie bezweifeln(zum Beispiel Mathematische Sätze). Einfach Sätze dieser Art lassen sich nicht mehr bezweifeln. Die unmittelbare Erkenntnis erfasst zwar die Sachverhalte, kann jedoch nicht begründet werden. Die Gewissheit besteht zwar weiterhin, jedoch besteht kein Zusammenhang zwischen dem klaren Urteil und dem idealem Sachverhalt. Außerdem hat Descartes eine Metapher eingeführt, dass der Mensch sich täuscht, sobald er glaub sich sicher zu sein. Der Zweifel wäre dann auch an dem idealen Sachverhalt“ das Quadrat hat vier Seiten“ angebracht. Zweifeln besteht nicht mehr nur darin eine wahrhafte Natur zu bezweifeln. So wie man nur von Wissen reden kann, wenn der Satz etwas ausdrückt, was denkunabhängig ist. Durch diesen Methodischen Zweifel werden Sätze, die keinen sachlichen Beweis haben nicht zur Gruppe der Grundsätze gezählt. Somit ist ein Grundsatz nur ein klarer tatsächlicher gültiger Satz. 10 3.3. Erkenntnismetaphysik und Zweifel Die Erkenntnis ist immer eine Idee, das zählt für die sinnliche Wahrnehmung und für die Wahrnehmungsideen, welche unabhängig vom Denken Abbilder schaffen. Die tatsächliche Gültigkeit ist weder klar noch vernünftig begründet, sodass sie im philosophischen System nicht berücksichtigt wird. Die Aufhebung dessen hebt nicht nur unsichere Sätze auf, sondern stellt auch tatsächliche Sätze in Frage. Descartes bediente sich auch oft an dem Traum-Argument, welches aussagt, dass das Wahrnehmen eine Art Traum ist. Das bedeutet, dass man etwas wahrnimmt, obwohl es nicht vorhanden ist. Allerdings darf man nicht sagen, das alles was wir wahrnehmen, träumend ist. Normalerweise könne wir zwischen Träumen und dem Wachzustand unterscheiden, jedoch stellt sich die erkenntnistheoretische Frage, ob diese Wahrnehmungsideen wahr sind. Denn es ist auch möglich, dass wir im Traum Wahrnehmungsideen haben, die realistisch sein können, also weiß man nicht, ob die Wahrnehmungsideen etwas Denkunabhängiges darstellen. Das Traumargument in Bezug auf Wahrnehmungsideen sollen Ideen des reinen Verstandes bringen. Denn wenn wie Descartes beschreibt, ein böser Geist uns an allem zweifeln lässt, dann wäre unser vernünftiges Denken also ein vernünftiger Traum zu deuten. Der bezweifelte Erkenntnisinhalt soll bewirken, dass das normale Bewusstsein nicht wahr ist, da es vorerst keine vernünftige Erklärung gibt. Die Ideen, die durch Tasten oder Hören wahrgenommen werden, sind wahr, jedoch kann das Geschehene oder Gehörte bezweifelt werden. Der Zweifel soll die Wirklichkeit nicht widerlegen, sondern nur zu einer eingeschränkten Wahrheit führen. Descartes hat den Zweifel nicht als Argument genutzt, sondern genau wie andere Philosophen, die Wahrheit zu bezweifeln. Falls dies der Fall gewesen wäre, könnte man nicht von sinnvollen Zweifel sprechen, denn zweifeln heißt sich nicht sicher zu sein, ob eine Erkenntnis oder Irrtum wahr ist oder nicht. 3.4. Zweifel als Ausgangspunkt Zweifel ist nicht nur zur Aussonderung der nicht sicheren Sätze vorhanden, sondern spiegelt die nicht erkennbaren gründe des Seins wieder. Somit hat der Zweifel eine aussondernde, zurechtweisende und planmäßige Funktion. Wenn der Zweifel der Aussonderung und der Zurechtweisung als philosophisches Prinzip ausscheiden, muss man vom tatsächlichen zum unsachlichen Bereich wechseln. Das Vorhandensein von Bewusstseinsinhalten kann nicht bezweifelt werden und somit muss der Satz, der dies ausdrückt, absolut sicher sein. Descartes erklärte „ich denke“ als 11 unbezweifelbar und zur Vervollständigung des Satzes nutze er „etwas“, sodass der Satz „ich denke etwas“ lautet. Da das gedachte Charakter einer Idee hat und Ideen Bewusstseinsinhalte des Ich sind, kann der Satz „Ich denke etwas“ zu „ich bin“ übergehen. Dieser Satz hat die Form eines Enthymems, die durch eine Voraussetzung zu einem logischen Schluss führt. Beispiel: Um denken zu können, muss man sein; ich denke, also bin ich. Das oberste Prinzip sollte jedoch kein logisch-wahrer Satz sein. Er hat den Satz mit dem verkürzten logischen Schluss sogar zurückgewiesen, obwohl das Prinzip nachträglich zu einem logischen Schuss führt. Denn laut Descartes ein gegebener Satz nicht durch Ableitungen zu einem logischen Schluss führt. Der Erfahrungsgrad ist immer eine Idee und baut auf die deduktive auf, daher sah Descartes die Ideen entweder als einen Modus des Denkens auf eine denkende Substanz oder eine Wirkung des Denkens auf eine denkendes Subjekt an. Das gedachte „Etwas setzt ein denkendes „Ich“ voraus, wobei das „Ich“ und der Denkinhalt unmittelbar erschlossen wird. Der Satz „Ich denke, also bin ich“ soll die Einsicht des Denkens widerspiegeln. Descartes hat an einigen Stellen nicht vom allgemeinen Denken, sondern vom Zweifel gesprochen. Zudem hat er angedeutet, dass der Zweifel als Grundlage seiner Metaphysik verstanden werden kann. Der Zweifelnde bezweifelt, kann nicht bezweifelt werden. Am Zweifel kann normal nicht gezweifelt werden, jedoch lässt Descartes dieses in einem Dialog zu. Denn nur unter der Voraussetzung der Existenz kann man zweifeln und denken. 4.1. Die Grundgedanken der Ersten Philosophie Descartes hat den Zweifel als festen und unbeweglichen Punkt, von dem dann die Erkenntnis des Ich, Gottes und aller Dinge der Welt gewonnen/ entzogen werden. Der Unterschied zwischen wahr und falsch muss bekannt sein, um zweifeln zu können und zweifeln setzt voraus, dass es Wahrheit überhaupt gibt. Ein zweifelndes Ich muss ein endliches Wesen sein, da es unendliches Wesen nicht zweifeln kann, denn es weiß schon Alles. Die Analyse der Selbstgewissheit ermöglicht die Explikation der nach Descartes stets vorhandenen Gottesgewissheit. Die Wahrheit besteht im Wesentlichen aus dem Sein, die Unwahrheit hingegen aus dem Nichtsein. Wären unkorrigierbare Urteile falsch, so hieße es, dass wir keine Möglichkeit ihrer Berichtigung hätten und daraus folgern, dass wir unausweichlich falsch liegen würden mit 12 unserem Urteil. Dies wäre mit unserer Teilhabe unseres Denkens am sein, also mit unserer Wahrheitsfähigkeit, unverträglich, so dass wir annehmen dürfen, immer richtig zu urteilen, solange wir mit unterscheidbaren Begriffen urteilen. Der Irrtum im Bezug auf die Annahme der Abhängigkeit unserer Empfindungen von Ursachen liegt außerhalb des Subjekts. Wir müssen daher die Existenz von etwas annehmen, das Ursache unserer Empfindungen ist und das nicht von der Art des denkenden Ich, somit materiell beziehungsweise räumlich ist, da auch das von ihm Verursachte, nämlich die Empfindung, Wahrnehmung von räumlichem ist. Ziele der Gotteserkenntnis und der Erkenntnis der Realdistinktion von Körpern und Geist haben als Nebenziele zu gelten. Gott wird als vollkommenes Sein dargestellt. In der Cartesianischen Philosophie steht: Ich denke also bin ich / Cogito ergo sum. Diesen Satz machte er zu ersten Prinzip seiner Philosophie. 4.2. Der erkenntnistheoretische Dogmatismus Die Annahme, dass alles tatsächlich zum Wesen einer Art von Dingen gehört, was wir klar und distinkt als zu ihrem Wesen gehörig erkennen, charakterisiert den erkenntnistheoretischen Dogmatismus nicht allein Descartes’, sondern des Rationalismus im allgemeinen. Um diese Annahme Hervorheben zu können, muss festgestellt werden, unter welchen Bedingungen eine dem Urteil zugrunde liegenden Idee die Bestimmungen der Klarheit und Distinktheit hat. Klarheit und Distinktheit sind primäre Bestimmungen von Ideen. Descartes teilte in drei Klassen: Bewußtseinserscheinungen, Urteile und emotionale beziehungsweise voluntative Phänomene. Wegen dieser Gemeinsamkeiten glaubte Descartes schließlich, dass das Urteil als eine Art Willensakt auffassen zu können. Eine Idee ist laut Descartes klar. Distinkt meint, Vorstellungen genau unterscheiden zu können. Beispiel: Vorstellung eines Schmerzes ist klar, aber nicht distinkt. Druck- und Temperaturempfindungen sind hingegen unterscheidbar und somit distinkt. Klarheit ist unter Descartes Voraussetzungen ein psychologischer Begriff. Descartes unterschied die Klassen von Ideen, in dem er sie als objektiv gültig auszeichnete und sich dann erst über seine wesentlichen Charakteristika klar zu werden versuchte. Distinkte Begriffe passen am besten auf mathematische Begriffe wie zum Beispiel Größe, Zahl, Bewegung, Vorstellung oder Urteil. 13 Der menschliche Geist ist nach Descartes durch sein Verhältnis zu Natur des göttlichen Geistes bestimmt. Er sagte zwar auch, dass Gott die Natur des menschlichen Geistes „geschaffen“ habe, aber man kann nicht übersehen, dass im Hintergrund seines Denkens die Überzeugung von der Gleichheit aller (endlicher und unendlicher) geistigen Wesen steht. Vom Intellekt Gottes hängen aber auch die Wesensformen der Wirklichkeit ab, so dass den eingeborenen Ideen die Kernstücke der Dinge notwendig entsprechen und umgekehrt. Korrespondenz von Ideen und Wirklichkeit hingen von der Annahme ab, dass Gott existiert. Descartes versuchte die Existenz Gottes zu beweisen. Descartes hatte aber am Ende Mühe „begreiflich zu machen, wie es überhaupt möglich ist, dass wir auch irren können. Seiner Ansicht nach besteht die Gefahr, falsch zu urteilen, nur dann, wenn wir auf Grund von Ideen urteilen, die nicht distinkt, somit verworren, oder nicht einmal klar, somit dunkel sind. Der gegenüber den Ideen freie Wille führt unter Umständen auch bei dunklen oder mindestens verworrenen Vorstellungen zum Urteilsakt, wobei das Urteil wegen des Fehlers der Evidenz bestenfalls zufällig wahr ist.“ Gott garantiert gleichsam die Zuverlässigkeit unseres Urteilvermögens, weil er die Übereinstimmung von distinkten Ideen und Wesen der Dinge begründet. 4.3. Grundgedanken der Naturphilosophie Metaphysische Sätze sind Sätze über Existenz und Wesen Gottes (über die Unveränderlichkeit des göttlichen Willens, über die Existenz denkunabhängiger materieller Dinge und über deren Wesen), Verhältnis von materieller Wirklichkeit und Gott. Ein wichtiger Satz ist dieser: Gott habe die Welt nicht nur erschaffen und dann sich selbst überlassen habe, sondern dass er sie erhalte, dass heißt in jedem Augenblick von neuem erschaffe. Auf Grund der Vollkommenheit Gottes muss auch das göttliche Wollen vorkommen, dass heißt konstant und invariabel sein. Der Naturablauf sein vollkommen gleich und die Bewegungsmenge im Universum ändere sich nicht. Descartes lehnte die atomistische Konzeption der Materie ab. Auf Grund des Satzes der Erhaltung des Bewegungsquantums ergab sich eine Formulierung des Trägheitsprinzips, wonach jeder Gegenstand an seinem Platz verharrt, solange er nicht irgendwelchen Einwirkungen ausgesetzt wird/ ist. Kraft ist daher ein Begriff, der sich rein geometrisch definieren lässt. Als Wesen physikalischer Körper gilt nur was sich von ihnen distinkt erkennen lässt und das sind die mathematisch ausdrückliche Beziehungen. Materie bedeutet Ausdehnung. 14 Körper streben nach ihrem „natürlichen Ort“. Es ist grundsätzlich nicht zulässig Dingen Eigenschaften (zum Beispiel rot) zuzuordnen, da sich ihre Qualitäten nicht in Form von quantitativen Beziehungen darstellen lassen. Dinge erscheinen nur auf Grund von physikalischen Reizen „rot“ und nicht auf Grund ihrer mathematischen Struktur. Wir können uns nur auf Grund der eindeutigen Zuordnung von Empfindungen in unserer Umwelt zu Recht finden, und nicht auf Grund der Wesenserkenntnis. Die Cartesianische Kosmologie hatte eine große Bedeutung für das 17.Jahrhundert. 4.4. Die Psychophysik Die Bewegung der Reizgeister ermöglicht die Reizleitungen. Unsere Nervenbahnen sind laut Descartes nur dünne Schläuche. Unsere Psyche läuft rein physikalisch ab. Descartes versuchte mit Hilfe einer grundlegenden Vermittlung den Zusammenhang zwischen den fraglichen Bereichen zu erklären. Wir Wesen, oder allgemein Wesen, sind dazu bestimmt gut zu handeln und nicht um beispielsweise andere Personen umzubringen. 5.1. Provisorische und definitive Moral René Descartes ging es nicht darum Wissen um den Wissenswillen zu erwerben, sondern um des Nutzens der Menschheit. Außerdem meinte er dass es genüge richtig zu urteilen um daraufhin auch richtig handeln zu können. Jedoch sah er dies nicht als Selbstzweck sondern zum Zweck einer rationalen, (d.h. die Praxis, die auf die Ziele der Sicherheit, der Zufriedenheit und dem allgemeinen Nutzen gerichtet sein sollten). Die provisorische Moral nimmt Bezug auf den Zustand eines philosophierenden Bezuges. (der noch nicht über metaphysisch gesichertes Wissen verfügt). – wenn ein System gesicherten Wissens zur Verfügung steht, ist die provisorische Moral überwunden. Das heißt nicht das sie überflüssig ist, bedeutet jedoch das sie ihren Charakter ändert. Sofern sich die Beziehung auf das System des Wissens, die Bedingungen unter denen sie steht ändert. Es ist vernünftig ein konformistisches,- angesichts übermäßiger äußerer umstände resignierendes Verhalten zu empfehlen und bei unausweichlichen Entscheidungen Konsequenz in der Durchführung der einmal getroffenen Entscheidung zu fordern; solange keine objektiven Gründe unter diesen unsicheren getroffenen Entscheidungen sprechen. - Wenn die Orientierung des Handelns 15 und des Verhaltens, an der eigenen Einsicht allein als angemessen scheint. Descartes hatte eine Zurückhaltung (Vorsicht) in allen weltanschaulichen relevanten Fragen. 5.2. Definitive Moral und Affektenlehre Descartes meinte bevor ein Mensch sich in die Philosophie eintreten will, muss derjenige sich eine Moral bilden. Man verfügt vor der Vollendung eines Systems über eine Moral aus dem Teil des Systems. Dies wurde von Descartes als letzte Stufe der Weisheit charakterisiert. Außerdem stellte René Descartes sich die Weisheit als höchstes Gut dar. Seine Erkenntnis als Fundament der Weisheit lautete: Gott existiert, alles hängt von Gott ab. Unabhängig unseres Geistes von der Materie, Erkenntnis der Natur unserer Seele= Einsicht in die Geschöpflichkeit. Diese Erkenntnisse erblickte Descartes darin, dass diese- Menschen veranlassen Gott zu lieben und sich als Teil eines Ganzen und in Abhängigkeit von diesen Ganzen zu sehen. René Descartes sprach von vier ethischen Grundwahrheiten: 1. Gott existiert 2. Seele und Körper sind verschieden 3.Die Welt ist definitiv unendlich 4. Jeder einzelne ist Teil einer Gemeinschaft (Familie, Staat,…) Er war überzeugt das ihm die Physik bei der Begründung der Moral geholfen hatte. Außerdem ist Descartes von der Moral zufriedener als von der Medizin, da diese nur Mittel für die Lebenserhaltung ist und die Angst vom Tode nahm. Er meinte dass das Wesen (z.B. beim Menschen) in den festen Willen besteht gut zu handeln. Die Tugend ist durch keinerlei intellektuelle Faktoren bedingt. Unter den speziellen Tugenden stehen Unterwerfungen unter den Willen Gottes, die Einsicht in die untergeordnete Bedeutung alltäglicher Vorgänge, der Altruismus, die Entschlossenheit, die Generosität. Unterwerfungen unter den Willen Gottes bedeutet, dass die Tugend Erkennt, dass der Mensch Teil des von Gottes erschaffenen Universums ist, das die Seele gottähnlich (eine „Emanation“) der höchsten Intelligenz ist , dies entspricht der Liebe zu Gott. Die Erkenntnis von der Unabhängigkeit des Ganzen führt zur Überwindung des Egoismus. Descartes charakterisierte Unentschlossenheit als Mangel. Die Erkenntnisse sicherer und bestimmter Urteile dienen zum Mittel der Herstellung des Gleichgewichts, was gefährdet ist, wenn wir mit nicht genug begründeter Meinung handeln. Wenn wir der Meinung sind eine Entscheidungsfrage etc. durchschaut zuhaben, so dürfen wir überzeugt sein, unsere Pflicht – getan zuhaben.- so Descartes. Die Anpassung an die Meinungen anderer wird nicht empfohlen, da hinter jeder eigenen Meinung etwas Intellektuelles steckt. Die Physik ist Grundlage der Moral soweit diese auf Psychologie beruht. Psychologie unter den Gesichtspunkten der praktischen Zielsetzung. 16 5.3. Die Weisheit als Ziel der philosophischen wissenschaftlichen Bemühungen René Descartes umfasste die Metaphysik (erste Philosophie) in: Erkenntnistheorie, Metrologie, Naturphilosophie/Physik, Psychologie, Mechanik, Anatomie= Moral, Technik, Medizin. Er meinte dass es leichter sei die Wissenschaften in ihrer Gesamtheit zu ergreifen, als eine einzige Wissenschaft isoliert zu erlernen. Wichtig ist nicht das Einzelwissen, sondern die Einsichtsfähigkeit im Allgemeinen. Weisheit- die Vernunftheit als Einheit der intuitiv erkennenden wie der werteerfassenden Vernunft. Im Bezug auf das Verhältnis der Vernunft zur Offenbarungsreligion, erlege er sich bewusst Zurückhaltung auf. Descartes Philosophie wirkte weiter und kennzeichnete das rationalistische Denken vor allem des 18 Jahrhunderts. 5.4. Meditation Die Meditation sollte seine Leser zum selbstständigen Denken bringen. René Descartes galt als Vater der modernen Philosophie, da sein Buch Meditation großen Einfluss auf andere Philosophen genommen hat. Er war überzeugt, dass wenn es nur Irrtum in seinem Denken und vernünftige Prinzipien für den Erwerb der Überzeugung zum entdecken geben würde entspricht dies der Grundlage für wissenschaftliche Verständnisse. -Seine Meditationen hatte er 1640 in Frankreich geschrieben. 5.5. Der böse Dämon René Descartes stellte die Frage, was wäre wenn es einen Dämon gäbe, der versucht das zu täuschen, was wir verstehen und erfahren? Zum Beispiel wenn wir etwas sehen und dieser Dämon eine Illusion hervorruft und diese für uns real wirkt. – 2+2=5, vielleicht hat dieser Dämon einen Fehler bei den Vorgängen vorprogrammiert, dass wir so zu falschen Ergebnissen kommen. Descartes meinte es könne sein das man jetzt grad in diesem Moment getäuscht werden könnte. Heute brauchen wir stärkere Beweise für die Falschheit. Der Dämon sei ein böser Geist. Mit dieser Meditation hatte Descartes versucht zu glauben dass absolut alles bezweifelt werden kann. Jedoch hatte er eine zweite Meditation = skeptische Argumente bis zur Grenze treiben, um zu zeigen das es einige Überzeugungen gibt, an denen wir nicht mehr zweifeln können. Damit wollte er erreichen Skeptiker im eigenen Spiel zu schlagen, indem man ein stärkeres skeptisches Argument vorstellt. Dies sollte zeigen, dass es ihn nicht daran hindern würde zu einer Gewissheit zu kommen. Die Gewissheit ist der Wendepunkt in der Philosophie. René Descartes sagte (lat.)cogito ergo 17 sum (ich denke, also bin ich). In seinen Meditationen sagte er: ich bin, ich existiere, ist notwendig wahr, so oft ich es ausdrücke oder in meinem Geist vorstelle. 6.1. Das Cogito Das Cogito ist eines der ersten Grundsätze von René Descartes und wird auch als „cogito ergo summiert“ bezeichnet, was so viel heißt wie „Ich denke, so dass ich existiere“. Es beinhaltet, dass die eigene Existenz einen Menschen nicht täuschen kann, wie im Gegensatz zu dem bösen Geist. Descartes glaubt, dass ein Mensch dann existier, wenn er denkt. Zum Beispiel denkt ein Mensch er sei auf dem Mount Everest, ist aber in Wirklichkeit nur in den Alpen Ski fahren. Dieser Mensch hat ein Vorstellungsvermögen, dass heißt er denkt und somit existier er auch. Descartes war der Auffassung, dass alle Gedankten, die ein Mensch besitz, egal ob sinnvoll oder sinnlos, anzeigen, dass der Mensch selbst existiert. Es war ihm sehr wichtig, dass der Leser oder der Zuhörer ihn selbst nur an der Denkweise erkennt und nicht an seinem Erscheinungsbild. Descartes, so behauptete er, wäre ein denkendes Wesen, das darüber nachdenkt, ob der Körper eines Menschen existiert, so wie wenn der Mensch denkt. 6.2. Der cartesianischer Dualismus Der cartesianischer Dualismus ist die strikte Teilung von Geist und Körper. Er steht im Gegensatz zu den verschiedenen Arten des Monismuses, welches ein Grundprinzip ist, auf dass sich alle Ereignisse und Phänomene der Welt zurückführen lassen. Descartes trennt den Körper von dem Geist, da der Geist als Hilfsmittel für das Denken, eher existiert, als der Körper, der als Erscheinungsbild dient. Der Geist und der Körper arbeiten miteinander, also interagieren zusammen, wobei einer von beiden, je nach Situation, eine stärkere Wirkung aufweist als der Andere. Dieses bezeichnet man auch als Interaktionismus. Der cartesianischer Dualismus entstand durch das rationale Denken René Descartes. 6.3. Das Wachsbeispiel In diesem Beispiel Descartes´ geht es um ein Stück Wachs, das von einer Honigwabe entnommen wurde, hart und kühl ist und noch nicht ganz den Honiggeschmack verloren hat. Als das Wachsstück aber in eine brennende Kerze gehalten wurde, Verlor es den 18 Geschmack und die Farbe, die Form und die Größe veränderten sich. Es wurde flüssig und fühlte sich warm an. Dieses Beispiel soll den Menschen klar machen, dass sich die Erfahrung bezüglich des Wachses auf eine für uns unbekannte Art und Weise verändern kann. Dennoch bleibt das Wachs immer noch Wachs. Der Rationalismus Descartes´ wird hierdurch deutlich. Der Rationalismus besagt, dass wir mit Vernunft alle Erkenntnis von der Natur bekommen. Im Gegensatz dazu steht der Empirismus, der die Ansicht vertritt, dass das Wissen von der Welt über die Sinne erlangt werden muss. 6.4. Descartes Ansicht von Gott Descartes hat eine konstruktive, also eine unterstützende, Sichtweise im Bezug auf die Erkenntnis. Er versucht zu beweisen, dass Gott existiert und dieser uns nicht in die Irre führen will. Dazu nutz Descartes die Argumente der Zeichen und den ontologischen Gottesbeweis. 6.4.1. Die Argumente der Zeichen Durch diese Argumente teilt Descartes mit, dass er eine Idee von Gott in seinem eigenen Geist gefunden hat, die von irgendwoher kam. Er meint, dass jede Wirkung ebensoviel Realität hat, wie die Ursache. Demnach sind alle Ideen, Wirkungen und Ursachen Gott. Descartes hat die Vorstellung, Gott sei ein gütiges Wesen und gütige Wesen wollen Menschen nichts Böses oder sie gar täuschen. Daraus schließt er, dass Gott existiert und kein Betrüger ist. Descartes hat dadurch das Vertrauen gewonnen, dass alles was er deutlich wahrnimmt, auch wahr sein muss. Diese Erkennung spielt bei seiner konstruktiven Phase eine wichtige Rolle. Diese Phase ist die Phase zum beweisen der Existenz von Gott. 6.4.2. Der ontologische Gottesbeweis Dieser Gottesbeweis steht nicht für ein Zeugnis, dass durch Sinne zustande kommt. Es geht eher um die Analyse des Wortes "Gott". Descartes ist der Meinung, Gott ist ein höchst vollkommenes Wesen und somit existiert Gott auch. Das bedeutet, dass Existenz nach dieser Aussage die Vollkommenheit ist. 19 6.5. Die materielle Welt Nachdem Descartes bewiesen hat, dass Gott existiert und kein Betrüger ist, ist seine nächste Aufgabe die materielle Welt wiederherzustellen. Durch seine Ideen wächst seine Überzeugnis von der Welt. Sieht er zum Beispiel in der Ferne ein Haus mit einem flachen Dach, hat er die Idee von einem Haus mit flachem Dach. Descartes nimmt an, dass Gegenstände in der Welt existieren. Er kann sich aber mit dem Dach des Hauses auch total geirrt haben und in Wirklichkeit ist das Dach spitzförmig. Dieser Irrtum ist die optische Illusion. Descartes kommt zu dem Entschluss, dass durch die Existenz Gottes die Gegenstände der materiellen Welt garantiert werden. Dennoch wäre es nicht klug, jedes Zeugnis der Sinne einfach so hinzunehmen, da auch diese sich gelegentlich täuschen können. Gott hat uns zwar Mittel geschenkt, um Urteile in über die Natur der Welt zu fällen, aber es müssen die Objekte der Welt nicht genauso sein wie in unseren Gedanken. Wir können uns in den Farben, den Formen und in der Größe von Dingen irren. 6.6. Die skeptische Phase Descartes glaubt das wir, wenn wir träumen unfähig sind ein Traum zu erkennen. Dennoch gibt es zwei Möglichkeiten die Träume von der Wachwelt zu unterscheiden. Das erste wäre, dass unser Gedächtnis nicht die Fähigkeit hat, Träume so reell zu gestalten und zu verknüpfen wie im Wachleben. Die zweite Möglichkeit ist, dass in Träumen oft Wesen vorkommen, die es im wirklichen Leben nicht gibt. Zum Beispiel sehe ich einen Mann von einem Hochhaus springen und kurz vor dem Aufprall verwandelt er sich in einen Vogel und fliegt davon. Bei diesem Beispiel weiß ich, dass es ein Traum ist. 6.7. Die Kritiken an Descartes Es gibt viele Kritiken an den Theorien von Descartes. Bei diesen Kritiken stimmen Kritiker der Philosophie nicht mit der Aussage und der Meinung Descartes überein. 20 6.7.1. Kritik am Zweifel Descartes Bei der Zweifelmethode Zweifelt man alles an, was nur bezweifelt werden kann. Nicht so bei Descartes. Er zweifelt nicht, dass er geträumt hat oder dass ihn seine Sinne getäuscht haben. Er verlässt sich ganz und gar auf die genaue Art seines Gedächtnisses. Das einzige an was er je gezweifelt hat, waren nur Zweifel, die ihm auch möglich waren zu bezweifeln. 6.7.2. Kritik am Cogito Eine starke Kritik die an dem Cogito verübt wurde war, dass Descartes niemals zu begründen versuchte, warum alle Gedanken auch einen Denker haben musste. Diese Kritik meint, das Descartes aus diesem Punk das Ergebnis eines logischen Schlusses formte. Zitat: Alle Gedanken haben Denker. Es gibt jetzt hier Gedanken. Der Mensch dieser Gedanken existiert. 6.7.3. Der cartesianische Zirkel Descartes sichert sich durch das Cogito die eigene Existenz, dann kommt er zu seinem Projekt der Erneuerung, das sich auf zwei Grundlagen beruht. Zum einen ist es die Existenz des gütigen Gottes und zum andern ist es dich Aussage, dass alles was deutlich und klar zu sehen ist auch wahr ist. Viele sind mit dieser Theorie Descartes über die Existenz nicht einverstanden. Er spricht von klaren und deutlichen Ideen, wenn er über Gott und dessen Existenz philosophiert. Demnach setzt er die Existenz von Gott voraus, wenn er über diese Ideen argumentiert. Aber trotzdem sind die Gottesbeweise weitgehend zutreffend, da es nicht möglich ist, ein Argument zu beginnen ohne die jegliche Idee von Gott. Dennoch beruht sich die Aussage auf der Voraussetzung, dass der gütige Gott existiert und uns niemals systematisch täuschen will. Aus diesem Grund sind diese Argumente zirkulär. Dieses fiel schon Descartes Zeitgenossen in seinem Projekt auf. Heutzutage ist dieses Projekt als cartesianischer Zirkel bekannt. Für Descartes gibt es nur einen Weg dieser Kritik zu entkommen, in dem er eine alternative oder eine unabhängige Rechtfertigung für seinen Gottesglauben finden würde. Trotzdem behalten seine Argumente und sein Cogito die Kraft gegen den Zirkeln anzutreten. 21 6.7.4. Kritiken den Argumenten an Gott Als erster Kritikpunkt liegt vor, dass Descartes davon ausgeht, dass wir alle eine Idee von Gott in uns haben. Kritisch gesehen könnten wir auch die Idee in der Jungend bekommen haben. Die zweite Kritik beinhaltet, dass im Zeichenargument mindestens genauso viel Realität in der Ursache sein, wie auch in der Wirkung. Der ontologische Gottesbeweis erscheint den Kritikern eher als eine Art von Trick, um Gott durch eine Definition darstellen zu lassen. Im Gegensatz zu Descartes, der die Existenz als eine Eigenschaft wie gütig oder freundlich ansieht, ist sie nach Meinung der Kritiker eine Bedingung der Eigenschaften. 6.7.5. Der Fehler des Dualismuses Beim Dualismus stellt sich die Frage, wie es möglich ist eine Interaktion zwischen einem immateriellen Geist und einem physischen Körper zu schaffen. Die einfache Theorie, mit nur einer Art von einer Substanz ist logischer zu erklären, als die dualistische Theorie, die zwei Arten von Substanzen beinhaltet. Dennoch ist diese Aufgabe, die Natur des menschlichen Bewusstseins zu klären, eigentlich unmöglich. 22