Wer ist mit wem verwandt? EVOLUTION befasst sich auch mit Verwandtschaftsverhältnissen! Aufgabe 1: Du bist ein junger Wissenschaftler/ eine junge Wissenschaftlerin. Auf einer weltweiten Exkursion hast du verschiedene Skelette gesammelt. Zuhause betrachtest du nun deine Fundstücke und kommst zu beeindruckenden Ergebnissen!Betrachte die Abbildung und beschreibe, was dir auffällt..finde eine Erklärung! Wenn ich mir die Vordergliedmaßen verschiedener Wirbeltiere ansehe dann bemerke ich, dass diese aus den gleichen Skelettelementen bestehen. Alle haben dasselbe Grundmuster, das je nach Lebensweise im Laufe der Zeit verändert und den Bedürfnissen angepasst wurde.Das könnte bedeuten, dass alle Wirbeltiere von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen. Was versteht man unter einer Homologie? Homologien sind Strukturen, die auf einen gemeinamen Grundbauplan zurückzuführen sind Aufgabe 2: Dein Kollege Ernst Haeckel befasst sich mit Embryonen und hat dir eine Zeichnung geschickt.Betrachte die Abbildung und beschreibe, was dir auffällt! http://www.evolutionnews.org/2011/06/haeckels_embryos_make_multiple047321.html 1. Embryonen verschiedener Tierarten sehen einander sehr ähnlich. 2. Embryonen von Tierarten, die sich erdgeschichtlich früher getrennt haben, sehen unterschiedlicher aus (z.B. Fisch und Mensch), als jene, die vergleichsweise näher miteinander verwandt sind (z.B. Affe und Mensch). 3. Embryonen entwickeln Merkmale, die sie bei der Geburt nicht mehr aufweisen (z.B. Kiemenbogen, Schwanz und Lanugohaar). Aufgabe 3: Du machst eine tolle Entdeckung! Der Storch ist mit dem Condor verwandt! Deine Kollegen sind skeptisch, aber du erklärst ihnen, wie du das herausgefunden hast! Durch Molekularbiologie! Wenn man das Bürzeldrüsensekret der Vögel untersucht, findet man heraus, dass der Condor nähere Verwandtschaft zu den störchen hat! Aufgabe 4: Die DNA ist ein Wunderding! Erkläre der Bevölkerung, warum die DNA sicher zur Bestimmung von Verandtschaftsverhältnissen dienen kann! Wenn man die DNA-Abschnitte verschiedener Tierarten vergleicht dann bemerkt man, dass nahe verwandte Individuen mehr Übereinstimmungen in der Genabfolge haben als weiter verwandte Individuen. Man betrachtet auch die Häufigkeit von Mutationen (Molekulare Uhr): je mehr Mutationen vorhanden sind, desto länger ist der Zeitraum, der seit der Entstehung aus einem gemeinsamen Vorfahren verstrichen ist. Aufgabe 5: Du verwendest dein Kaninchen Charly, um damit die Verwandtschaft zwischen dir, einem Gorilla, einen Schimpansen , einem Orang-Utan und deinem Pferd Hugo zu klären. Beschreibe den Serum-Präzipitintest! Prinzip: PROTEINE entstehen durch GENE → Organismen sind näher miteinander verwandt, je mehr sie in ihren Proteinen übereinstimmen! Vorgehensweise: 1. Zuerst zapfe ich mir selbst Blut ab. 2. Ich spritze Charly, dem Kaninchen mein Blut. 3. Charly bildet nun Antikörper gegen mein Blut. 4. Mischt man nun diese Antikörper mit dem Blut verschiedener Tierarten, so gibt es unterschiedliche Fällungsreaktionen: Mensch: 100% Schimpanse: 85% Gorilla: 64% Orang Utan: 42% Pferd: 2% Beuteltier: 0% Aufgabe 6: Nun hat dich die Evolution offenbar in die Irre geführt. Deine labortechnischen Untersuchungen haben ergeben, dass Haie und Wale nicht näher verwandt sind, bei deiner ersten Betrachtung im Zoo bist du aber davon ausgegangen, dass diese schon verwandt sein müssen, aufgrund der ähnlichen Körperform. „Konvergenz führt zu Analogie“..erkläre diese Aussage anhand deiner Beobachtung! KONVERGENZ: Ausbildung ähnlicher Merkmale (Analogien) bei genetisch verschiedenen Lebewesen durch Anpassung an gleiche Umweltbedingungen; Merkmale, die NICHT auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen sind!! Bei Fischen und Walen: durch die Anpassung an das Leben im Wasser kommt es zu dieser stromlinienfrmigen Körperform Aufgabe 7: Völlig unwichtig, aber wir haben sie doch noch, aber in einigen Jahren vielleicht nicht mehr. Was ist damit gemeint? Nenne einige Beispiele! Rudimente! Das sind Körperteile, die im Laufe der Evolution ihre Funktion verlieren und rückgebildet werden. Beim Menschen gibt es sehr viele Rudimente: Steißbein: Rest der Schwanzwirbelsäule Körperbehaarung: ursprünglich Fell Wurmfortsatz: Rest eines früher größeren Darmabschnittes Weißheitszähne und Eckzähne Verkümmerte Ohrmuskeln (früher Stellen der Ohren) Nickhaut (ursprünglich eine Schutzhaut für die Netzhaut, bei vielen Tieren noch vorhanden, aber nicht mehr bei Mensch und Affen) Aufgabe 8: Manchmal schlägt die Evolution einfach durch! Google den Begriff „Atavismen“, erkläre diesen und nenne Beispiele! Abbildung 1: http://www.scheffel.og.bw.sch ule.de/faecher/science/biolog ie/evolution/2befunde/befund e.htm Abbildung 2: http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/31095733 Unter einem Atavismus versteht man nun das zufällige Auftreten eines anatomischen Merkmals, das im Laufe der Stammesgeschichte schon einmal vorhanden war, dann aber irgendwann im Laufe der Evolution verloren ging. Atavismen deuten darauf hin, dass die Gene von früheren Merkmalen weiter im Genotyp vorhanden sind, jedoch durch bestimmte Gründe blockiert sein müssen. Das Wiederauftreten dieser Merkmale kann durch verschiedenste Faktoren ausgelößt werden. Mutationen, die bestimmte Gene einschalten/ausschalten oder die Genregulation beeinflussen können, kann ebenso Grund sein, wie auch Bastardisierung zweier verwandten Arten, wodurch blockierte Gene wieder aktiviert werden könnten. Beispiele für Atavismen Ganzkörperbehaarung Dritte Brustwarze (weist auf eine frühere Milchleiste hin) überzähliger Huf am Griffelbein des Pferds verlängertes Steißbein (http://www.biologie-schule.de/rudiment-und-atavismus.php, 20.3.2015)