Temperatur 18 DAS TROCKENTERRARIUM UND SEINE

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DAS TROCKENTERRARIUM UND SEINE BEWOHNER
Temperatur
Klimafaktor Temperatur
Die Temperatur stellt in Ihrem Terrarium einen der bedeutendsten Faktoren dar. Wech­selwarme Tiere brauchen zur artgerechten Pflege einen
ganz spezifischen Tempera­turbereich.
Nur so können die wichtigsten Körperfunktionen ablaufen. Echsen benö­tigen
im Vergleich zu gleich großen Vögeln
etwa nur ein Zehntel des Energiebedarfs. Der Hauptteil der Energie wird
bei Vögeln zur Konstanthaltung der
Körpertemperatur gebraucht. Echsen
heizen sich hingegen in der Sonne auf.
Morgens kommen sie aus ihren Verstecken und sonnen sich, bis sie ihre
„Betriebstemperatur“ erreicht haben.
Diese halten sie dann durch den wechselnden Aufenthalt an Sonnen- und
Schattenplätzen. Wüstenleguane sind
morgens zum Beispiel sehr dunkel,
um mit ihrer Farbe das Sonnenlicht
zu absorbie­ren. Mit steigender Wärme
wird ihre Körperfarbe immer heller.
Herrschen Maxi­maltemperaturen, sind
die Tiere fast weiß, um das Sonnenlicht zu reflektieren. In der Natur liegt
die Tem­peratur in den Herkunftsgebieten von Terrarientieren, die in Trockenterrarien gepflegt werden, tagsüber bei
bis zu 50 °C, während nachts sogar
Frost auftreten kann. Bei der artge-
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rechten Haltung müssen diese extremen natürlichen Temperaturschwankungen zwar berücksichtigt, aber nicht
genau nachgeahmt werden. Die Tiere
finden in ihren angestammten Lebensräumen Ausweichmöglichkeiten im
Schatten und in Höhlen. Unterirdisch
fällt die Temperatur nachts auch nicht
so tief wie an der Bodenoberfläche.
Im Terrarium reichen je nach Art tags­
über Temperaturen von mindestens
25 °C, lokal unter Spots sollten 40-45
°C erreicht werden. Andererseits ist im
Trockenterrarium ein kühlerer Bereich,
in den sich die Tiere zurückziehen
können, unerlässlich. Futter­schalen
werden entfernt von Strahlern aufgestellt, damit das Futter nicht austrocknet. Nachts genügen Zimmertemperaturen von 15-25 °C. Allerdings sollte
die Nachtabsenkung mindestens 8-10
°C betragen. Im Allgemeinen verweichlichen Terrarientiere bei stets
monatsglei­chen Temperaturen in der
Terrarienhaltung. Maximale Wärme
am Tag und entsprechende Absenkung der Temperatur bei Nacht erhalten die Tiere hingegen fit und beugen
Erkrankungen wie Lungenentzündun­
gen vor. Nur wenn alle klimatischen
Bedingungen denen des Herkunftsgebiets entspre­chen, zeigen Ihre als
Heimtiere gehalte­nen Terrarientiere
auch ihr natürliches, wechselhaftes
Verhalten.
G
TERRARIENTIERE IM PORTRÄT
Tiliqua scincoides scincoides
(White ex Shaw, 1790)
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ARTEN IM PORTRÄT
Familie: Scincidae (Skinke).
Herkunft: Vom nördlichsten Teil
Westaustraliens über die nördliche
Hälfte des Nordterritoriums, den nördlichen und östlichen Teil von Queensland, über Neusüdwales bis in die südlichste Spitze von Südaustralien.
Größe: Gesamtlänge bis 50 cm, KopfRumpf-Länge bis 25 cm.
Beschreibung: Die Grundfarbe ist
ein gelbliches bis rötliches Braun. Der
Kopf ist deut­lich vom flachen Rumpf
abgesetzt. Vom Auge bis zum Hinterkopf findet sich oftmals ein schwarzer Streifen. Auf dem Rücken trägt die
Art sechs bis neun dunkel­braune bis
schwarze Querbänder, die sich auf
dem Schwanz fortsetzen. Auch die
kur­zen, kleinen Gliedmaßen können
Bän­derun­gen aufweisen.
Aktivitätszeit: Tagaktiv.
Lebensweise: Bodenbewohnend.
Verhalten: Bedrohte Tiere reißen fauchend das Maul mit der blauen Zunge
auf, werden aber im Terra­rium recht
zahm. Sie sonnen sich gerne.
Zusammensetzung: 1,1
Geschlechtsunterscheidung:
Schwierig. Männchen weisen oft eine
dickere Schwanzwurzel und einen
breiteren Kopf auf.
Nahrung: Die allesfressenden Tiere
nehmen Gemüse, Grünpflanzen und
Obst genauso wie Futterinsekten,
Schnecken und Regenwürmer.
Terrarium:
Versteckmöglichkeiten
können die Tiere unter flachen Stein­
platten oder in Korkröhren finden. Die
Terrariengröße sollte auf die KopfRumpf-Länge bezogen für die Haltung
eines Ein­zeltieres oder eines Paares
im Verhält­nis (Länge x Tiefe x Höhe): 6
x 4 x 3 bemessen sein. Bei Haltung von
mehr als einem Weib­chen sollten pro
zusätzlichem Tier 15 % mehr Grund­
fläche hinzugerechnet werden.
Temperatur: 25-28 °C, nachts 15-22
°C, Sonneninseln bis 35 °C.
Luftfeuchtigkeit: 30-40 %.
Beleuchtung: 12-14 Stunden helle
Beleuchtung. UV-Bestrah­lung ist erforderlich.
Winterruhe: Im Winter werden Tiere
aus dem südlichen Vebreitungsgebiet
acht bis zwölf Wochen bei 15-20 °C
Tages- und etwa 10 °C Nachttemperatur gehalten.
Fortpflanzung: Die Weibchen gebären bis zu 15 cm große Junge, die
man in Kleingruppen aufzieht.
Bemerkung: Mäßig füttern, denn die
Art neigt zur Verfettung.
Eignung: Auch für wenig erfahrene
Terra­rianer geeignet.
ERLÄUTERUNG DER PORTRÄTS
Gewöhnlicher
Blauzungenskink
DAS TROCKENTERRARIUM UND SEINE BEWOHNER
T. s. intermedia findet sich im nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes, T. s. chimaera nur auf der
indonesischen Insel Tanimbar und der australischen Barber Island.
T. s. scincoides wird im Steppenterrarium mit 10-15 cm hohem Substrat aus lehmigem Sand oder
feinem Kies bei 25-28 °C gehalten. Das Einhalten der Winterruhe stimuliert die Fortpflanzung.
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TERRARIENTIERE IM PORTRÄT
ERLÄUTERUNG DER PORTRÄTS
Klimastation Cloncurry, Australien *
▬ Absolute maximale Temperatur, ▬ Durchschnittliche maximale Temperatur,
▬ Durchschnittliche Temperatur, ▬ Durchschnittliche minimale Temperatur,
▬ Absolute minimale Temperatur.
ARTEN IM PORTRÄT
* Quelle: Müller, M. (1996): Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde. Universität Trier,
Forschungsstelle Bodenerosion.
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