Stadtverwaltung Kelsterbach: Geruchssituation hat sich deutlich gebessert Geruchssituation hat sich deutlich gebessert Odournet stellt Auswertung der Messergebnisse vor Es war im Frühjahr 2014. Schon seit März war es ungewöhnlich warm, es regnete kaum, und die Biofilter der Schlammverbrennungsanlage Sindlingen wurden ausgetauscht. In Folge dessen kam es wohl auch deswegen einige Wochen zu sehr belästigenden Gerüchen in weiten Teilen des Stadtgebiets. Die Firma Ordournet versuchte, die Ursachen des Gestanks einzugrenzen. Nun stellte sie die monatelangen Messergebnisse vor. Fazit. Es ist sehr viel besser geworden. Seit Beginn des Jahres 2015 sind kaum noch messbare Beeinträchtigungen aufgetreten. Das machten die wenigen aber sehr interessierten Besucher der Informationsveranstaltung deutlich. Neben der Stadt Kelsterbach standen Rede und Antwort die Diplom Ingenieurin Bettina Mannebeck von der untersuchenden Odournet GmbH sowie der Technische Betriebsleiter Werner Kristeller von der Stadtentwässerung Frankfurt und dessen kaufmännisches Pendant Ernst Appel. Dennoch: ein Bewohner der Wohnanlage Mainblick gegenüber der Abwasserreinigungs- und Schlammverbrennungsanlage Sindlingen (SEVA) führte weiter heftige Beschwerden an. Es sei nicht besser geworden, bei Nordost-Wind sei es unerträglich. Damit blieb er jedoch mit seiner Kritik allein. Es scheint, als konzentriere sich der Geruch an dem Hang zum Main. Positiv äußerten sich Bewohner des Länger Weges, aus der Altkönigstraße, der Elbestraße und der Neukelsterbacher Straße. Seit Herbst 2014 gebe es kaum noch Gerüche. Odournets Aufgabe: Den Gestank beschreiben und die Quelle feststellen Seit Juni 2014 sind Schnüffler der Firma Ordournet in Kelsterbach regelmäßig unterwegs, um Gerüche zu unterschiedlichen Uhrzeiten festzustellen. Dabei wird auch unterschieden, welche Gerüche das sind. Mögliche Ursachen können die Seva, aber auch der Flughafen, der Industriepark Höchst oder die Kanalisation in Kelsterbach sowie weitere Quellen sein. Unterschieden werden die Gerüche in Toilette, Fäkal, Faule Eier, Chemie, Brandgeruch, Säuerlich, Kerosin, Abfall oder Kompost. Nur so sei nach Aussage der Ordournet eine genaue Angabe möglich. Geprüft wurden die Windrichtung der herantreibenden Gerüche, aber auch die Plausibilität der Angaben über den Gestank. Die geschulten Geruchsprüfer waren 2014 an 90 Tagen in Kelsterbach unterwegs, hielten ihre Nasen zu allen Tageszeiten in den Wind für genau zwei Minuten, um Gerüche wahrzunehmen. Gemessen wurde in allen Kelsterbacher Stadtteilen. Von den 965 Wahrnehmungen der Prüfer bis Ende 2015 waren nur wenige genau der SEVA in Sindlingen zuzuordnen. Das weicht sehr stark von den Empfindungen der Kelsterbacher ab, die sehr eindeutig den Gestank aus Sindlingen herüberwabern ?sehen?. Abwassertypische Gerüche Deutlich gebessert habe sich die Geruchssituation aus Richtung SEVA, das verdeutlichten Paul Stein und Karl-Heinz Wagner. Auch der Besuch zahlreicher betroffener Geruchsopfer in Sindlingen 2014 habe viel zur Aufklärung beigetragen. Lokalisieren konnten die Besucher der SEVA 2014 den Gestank an der Biofilteranlage der Schlammverbrennung. Deren Filtermaterial wurde 2014 komplett erneuert, bis sich die reinigenden Bakterien wieder angesiedelt haben, kann es einige Zeit dauern. Werner Kristeller von der Stadtentwässerung sagte, mit der Abdeckung der Gerinne und offenen Flächen in der SEVA wurden rund 20 1 Stadtverwaltung Kelsterbach: Geruchssituation hat sich deutlich gebessert Millionen Euro in den zurückliegenden Jahren investiert. Man wolle die Menschen vor Gerüchen schützen, arbeite sehr an der Verbesserung der Situation. Der Vordertaunus, Teile Frankfurts, aber auch Kelsterbach und der Flughafen schicken ihre Abwässer nach Sindlingen hinüber. Von den 120 gemeldeten Gerüchen vom 28. Juni bis 5. September 2014 waren etwa die Hälfte der Anlage in Sindlingen zuzuordnen. Auch in den Messperioden bis zum 30. April 2015 hat sich diese Verteilung nicht geändert, so Ordournet in der Auswertung. Ebenfalls kommen an Geruchsquellen auch die Kläranlage des Industrieparks Höchst in Betracht, zudem die stadteigene Kanalisation. Die wird wegen der Wasserspartasten in regenarmen Zeiten zu wenig gespült. Auch daher kämen Gerüche, sagte Bettina Mannebeck. Beschwerdeplattform nutzen! Bis Ende 2015 bleibt die Plattform der Odournet vorhanden. Beschwerden können dann selbst eingegeben werden. Zu finden ist die Plattform unter: www.kelsterbach.de ? Verwaltung ? Ämter/Abteilungen ? Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit ? Aufgaben/Dienstleistungen ? Geruchsbelästigung ? Beschwerde-Instrument (hier geht eine Karte auf, auf der die Angaben genau markiert und beschrieben werden können. (hb) 2