REPRO: Treibhausgasemissionen des Pflanzenbaus auf dem Wiesengut Harald Schmid1, Helmut Frank1, Martin Berg2, Ulrich Köpke2, Kurt-Jürgen Hülsbergen1 1 Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, Technische Universität München ² Institut für Organischen Landbau, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Einleitung Die Landwirtschaft ist zum einen Betroffener, zum anderen aber auch Mitverursacher des Klimawandels (N2OEmissionen im Pflanzenbau, CH4-Emissionen aus der Tierhaltung). Die Ableitung wirksamer Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen setzt die Kenntnis der Quellen und Emissionsprozesse sowie der Einflussfaktoren auf die Höhe der Treibhausgasemissionen voraus. Berechnung THG Pflanzenbau = 1424 kg CO2eq ha-1 a-1 = Emissionen der Produktionsverfahren + N2O-Emissionen Änderung des Boden C-Vorrats +/- Energieeinsatz direkter Einsatz indirekter Einsatz (Maschinen, Dünger, PS) N2O-Emissionen Humusbilanzierung 1,25 % der N-Zufuhr aus org. u. min. Düngung CO2-Emissionen 1 kg N2O-N = 296 kg CO2eq C-Freisetzung negativer Humussaldo C-Rückbindung positiver Humussaldo 464 kg CO2eq ha-1 a-1 + 781 kg CO2eq ha-1 a-1 179 kg CO2eq ha-1 a-1 + Positive Werte bedeuten einen Humusabbau 32 kg CO2eq GE a-1 Produktbezogene Treibhausgasemissionen (bei einem Ernteertrag von 45 GE bzw. 118 GJ ha-1) Betriebsvergleich 60 Bewertung P B öko. THG-Emissionen [kg CO2 eq GE -1 a-1] P B konv. 45 1,00 30 0,75 0,50 15 0,25 0 0,00 5 -15 -800 -600 -400 -200 0 200 C-Sequestrierung [kg C ha-1 a-1] 400 600 Wiesengut 10 15 20 25 30 Treibhausgase (kg CO2 äq/GJ) (Schmid et al. 2012) • Je Produkteinheit betragen die THG-Emissionen des Pflanzenbaus 32 kg CO2eq GE-1 (bzw. 118 kg CO2eq GJ-1). Damit erweisen sich Anbauverfahren und Ressourceneinsatz als optimal. • Die anbaubedingten flächenbezogenen CO2-Emissionen betragen rund 1/3 der THG-Emissionen des Pflanzenbaus; die N2O-Emissionen korrelieren direkt mit dem N-Input. Die Auswertungen wurden mit dem Betriebsbilanzierungsmodell REPRO erstellt (Hülsbergen 2003; Küstermann et al. 2008; Küstermann et al. 2010).