3. FREITAGSKONZERT 2. SONNTAGSKONZERT Donnerstag, 16. Dezember 2010, 19 Uhr Beethovenhalle BeethovenNacht Meisterkurs Masur Von der Nächstenliebe PROGRAMM KLASSIK BEGEISTERT Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Von der Nächstenliebe ird am onzert w Dieses K 3 Uhr .0 um 20 1 1 0 .2 .1 1 et 3 gesend auf WDR Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester op. 80 (1808) Fantasia. Adagio – Finale. Allegro – Allegretto ma non troppo quasi Andante con moto Matthias Kirschnereit Klavier WDR Rundfunkchor Köln David Marlow Einstudierung Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Petr Fiala Einstudierung Stefan Blunier Dirigent PAUSE Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude” für Orchester, vier Solostimmen und Chor op. 125 (1824) 1. Allegro ma non troppo, un poco maestoso (Christoph Altstaedt) 2. Molto vivace – Presto (Mirga Grazinyte) 3. Adagio molto e cantabile – Andante moderato (Joshua Kang Ming Tan) 4. Presto – Allegro assai – Rezitativo (Bariton solo) – Allegro assai (Kurt Masur) Malin Byström Sopran Renata Pokupic Mezzosopran Jorma Silvasti Tenor Georg Zeppenfeld Bass Limburger Domsingknaben Klaus Knubben Einstudierung WDR Rundfunkchor Köln David Marlow Einstudierung Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Petr Fiala Einstudierung Beethoven Orchester Bonn Kurt Masur Dirigent 18.25 Uhr: Einführung mit Dr. Beate Angelika Kraus In Kooperation mit: In Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk Köln 4 Besetzung Ludwig van Beethoven Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester op. 80 Uraufführung: 22. Dezember 1808 in Wien 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Hörner 2 Trompeten Pauke Streicher, Chor, Chorsolisten Solo-Klavier Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude” für Orchester, vier Solostimmen und Chor op. 125 Uraufführung: 7. Mai 1824 in Wien 3 Flöten (2 + Picc.) 2 Oboen 2 Klarinetten 3 Fagotte (2 + Kfg.) 4 Hörner 2 Trompeten 3 Posaunen Pauke, Triangel, große Trommel, Becken Streicher, Chor Solo: Sopran – Alt – Tenor – Bass 5 Beethoven-Motiv nach einem Gemälde von Joseph Karl Stieler, 1820 Zur BeethovenNacht 2010 In der BeethovenNacht 2010 – am Vorabend zur 240. Wiederkehr von Beethovens Tauftag – erklingen zwei Werke, deren Uraufführungen mehr als fünfzehn Jahre auseinander liegen, die jedoch manches verbindet, insbesondere die Suche nach neuen Wegen für die Gestaltung eines Finales und die Einbeziehung der menschlichen Stimme und damit von Sprache in die Instrumentalmusik. Die Fantasie c-Moll op. 80 für Klavier, Chor und Orchester beginnt mit einem Adagio für Klavier, das die Überschrift „Fantasia“ trägt. Schon die beiden „Sonata quasi una Fantasia“ betitelten Klavierwerke op. 27 stehen für eine neue Freiheit der Form. Beethoven, berühmt als herausragender Pianist seiner Zeit, setzte sich bei der Uraufführung von op. 80 an den Hammerflügel und begann das Werk frei improvisierend. Das 6 solistische Klavierspiel mündet in der uns überlieferten Fassung nach 26 Takten mit dem „Finale Allegro“ in den Einsatz des Orchesters, und der Hörer mag glauben, es handle sich um eine neue Form von Klavierkonzert. Doch in Takt 409 des insgesamt 612 Takte dauernden Werkes setzen Vokalstimmen ein. Handelt es sich also um eine Kantate auf eine Dichtung, die Christoph Kuffner zugeschrieben wird? Immerhin hatte Beethoven sich in dieser Gattung, die wir heute eher mit Bach oder Mendelssohn verbinden, bereits in seiner Bonner Zeit beschäftigt. Dieses Spiel mit der Form, mit der Erwartungshaltung des Hörers, ist charakteristisch für Beethoven und seine Art des Komponierens. Ähnlich überrascht mag das Publikum bei der Uraufführung der 9. Sinfonie gewesen sein. Die 7. und die 8. Sinfonie waren bereits 1812 vollendet, Beethoven hatte also ein Dutzend Jahre lang keine neue Sinfonie mehr präsentiert. Und nun das: Ein Kopfsatz, in dem keineswegs sofort ein Thema erscheint, sondern der sich erst langsam gleichsam einschwingt. Dann kein langsamer zweiter Satz, sondern ein fulminantes Scherzo. Mit dem dritten Satz wird klar, dass die Binnensätze gegenüber der üblichen Satzfolge vertauscht sind, um so den Kontrast zum Finale zu steigern. Im Finalsatz gerät alles aus den Fugen. Beethoven lässt die drei bisherigen Satzanfänge nochmals anklingen, um schließlich mit dem Baritonrezitativ „O Freunde! nicht diese Töne! Sondern – laßt uns angenehmere anstimmen! und Freuden vollere!“ einen völlig neuen Weg einzuschlagen. Wenn heute Beethovens op. 125 unter vielen bedeutenden 9. Sinfonien der Musikgeschichte so selbstverständlich zu „der Neunten“ avanciert ist, sollte die ursprüngliche Sprengkraft der Komposition nicht vergessen werden. 7 Entstehungsgeschichte Die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester entstand sehr kurzfristig: Beethoven bezeichnete sie in einem Brief vom 21. August 1810 als „das werk einer Nacht“, korrigierte die Formulierung aber zu „das werk einer sehr kurzen Zeit“. Am 22. Dezember 1808 veranstaltete er im Theater an der Wien eine große Akademie, in der die beiden neuen Sinfonien Nr. 5 c-Moll op. 67 und Nr. 6 F-Dur op. 68 uraufgeführt wurden. Außerdem standen Theater an der Wien, um 1800 Bildnachweis: Beethoven-Haus Bonn das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58, die Szene und Arie für Sopran und Orchester „Ah perfido“ op. 65 sowie Teile der C-Dur-Messe op. 86 auf dem Programm. Die Chorfantasie komponierte Beethoven als glänzendes Schluss-Stück dieses langen Konzertes; die einleitende „Fantasia“ improvisierte er dabei frei. Bei der Aufführung kam es zu einer großen Panne, wohl auch bedingt durch Fehler in den Stimmen: Solist und Orchester gerieten auseinander, bis Beethoven (so der Bericht der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung) „ganz laut und ziemlich unmuthig, dem ganzen Orchester zuruft: Still still, das geht nicht! Noch einmal – noch einmal!“ Daraufhin musste das Werk ein zweites Mal begonnen werden. Hartnäckig hält sich die Legende, Beethoven habe seit seiner Bonner Zeit Jahrzehnte lang den Plan verfolgt, Schillers „An die Freude“ zu vertonen und damit die 9. Sinfonie gleichsam als sein 8 Lebenswerk konzipiert. Indessen existiert lediglich ein Hinweis in einem Brief von Bartholomäus Ludwig Fischenich an Charlotte von Schiller aus Bonn vom 26. Januar 1793, in dem es über Beethoven heißt: „Er wird auch Schillers Freude und zwar jede Strophe bearbeiten“. Gedacht war folglich an ein durchkomponiertes Lied, das jedoch nicht erhalten ist. Bei Beethovens 1805 veröffentlichten Acht Liedern op. 52 ist belegt, dass in der verworfenen Konzeption von 1803 noch als Nummer 7 ein Lied „An die Freude“ vorgesehen war. Allerdings ist nicht zu klären, ob es sich dabei um die Vertonung aus den 1790er Jahren handelte. In jedem Falle hat dieses frühe Interesse Beethovens für die erstmalig in der „Thalia“ 1786 veröffentlichte Dichtung Schillers nichts mit der 9. Sinfonie zu tun und entsprach eher dem Trend einer Zeit, in der dieser Text große Popularität besaß und zahlreiche Vertonungen erfuhr. Doch auch Jahrzehnte später, als Beethoven am 10. März 1824 dem Verlag B. Schott’s Söhne in Mainz „eine neue große Sinfonie“ anbot, wies er darauf hin, dass diese im Finale „mit Solo’s u. Chören von Singstimmen die worte von Schillers unsterbl. bekannten lied an die Freude schließt“ und betonte somit den Bekanntheitsgrad des Textes. Umso überraschender mag für die Zeitgenossen gewesen sein, wie Beethoven Schillers Worte schließlich in der 9. Sinfonie behandelte. Das betrifft nicht nur die musikalische Form, sondern auch die Auswahl der Strophen. Unter Durchbrechung von Schillers Strophenanordnung folgt weniger als die Hälfte des ursprünglichen Textes. Das hat durchaus inhaltliche Konsequenzen und ermöglicht den Wandel vom Trinklied mit revolutionärem Akzent hin zu einer Humanitätshymne. Der Anstoß zur intensiveren Beschäftigung mit dem Werk kam erst durch einen Kompositionsauftrag der Philharmonic Society 9 aus London. Mit Schreiben vom 9. Juni 1817 wurde Beethoven für die nachfolgende Wintersaison nach London eingeladen und beauftragt, zwei Sinfonien zu schreiben. Bekanntlich wurde dieser Wunsch nur teilweise und mit deutlicher Verzögerung erfüllt: Am 20. Dezember 1822 nahm Beethoven schließlich den Auftrag an, eine neue Sinfonie zu komponieren – die spätere 9. Sinfonie, entstanden im wesentlichen in der Zeit zwischen März 1823 und Februar 1824. Ihre Uraufführung fand am 7. Mai 1824 jedoch in Wien „im k. k. Hoftheater nächst dem Kärnthnerthore“ statt, gefolgt von einer zweiten Aufführung am 23. Mai 1824 im k. k. großen Redoutensaale. Erst am 21. März 1825 erklang das Werk erstmalig in London in einem Konzert der Philharmonic Society unter der Leitung von Sir George Smart. Quellenlage Die BeethovenNacht 2010 ist zugleich das Abschlusskonzert des Zyklus der InternaFoto: Michael Sondermann tionalen Meisterkurses für Dirigieren mit Kurt Masur. Wichtiger Bestandteil dieser Kurse ist stets die AuseinanBeethoven-Haus dersetzung der Teilnehmer mit den Quellen im Beetho- ven-Archiv Bonn. Stellt man die Frage, in welcher Form ein Werk eigentlich überliefert ist, auf welcher Basis eine historisch-kritische Edition entsteht, dann verändert sich auch das Bild von der Musik. Es kommt praktisch nie vor, dass eine Komposition als fertiges Meisterwerk in sauberer Handschrift des Komponisten vorliegt. Die Edition erarbeitet Entstehungs10 geschichte und Notentext, macht auf unterschiedliche Lesarten aufmerksam und bietet den Interpreten die Grundlage für ihre Arbeit. Ein Austausch zwischen Musikpraxis und Musikwissenschaft kann dabei ausgesprochen fruchtbar sein. Von der Fantasie für Klavier, Chor und Orchester existiert keine vollständige Partitur in Beethovens Handschrift, sondern lediglich eine autographe Partitur der Singstimmen. Die älteste erhaltene Quelle ist eine Stimme der Violine I, die aus dem Stimmensatz der Uraufführung stammen dürfte; es handelt sich um eine Abschrift von Kopistenhand mit Korrekturen Beethovens. Von den Stichvorlagen als Grundlage für den Druck existiert nur ein Fragment als überprüfte Abschrift der Klavierstimme bis Takt 327. Ein späterer, ebenfalls unvollständiger Stimmensatz, vor allem Bläserstimmen enthaltend, weist zahlreiche Fehler auf. Damit ist die Überlieferung auf Basis von Musikhandschriften lückenhaft und problematisch. Gedruckte Quellen stehen indessen mehrfach zur Verfügung, denn das Werk erschien sowohl 1810 in einer englischen als auch 1811 in einer deutschen Originalausgabe, die allerdings teilweise voneinander abweichen; zu berücksichtigen sind außerdem Korrekturen der Druckplatten bei späteren Auflagen. Wie damals üblich, wurde die Komposition nur in Stimmen gedruckt (erst zweiundzwanzig Jahre nach Beethovens Tod erschien im Juni 1849 die Partitur). Angesichts dieser Situation hat der Herausgeber im Rahmen der historischkritischen Beethoven-Gesamtausgabe (Armin Raab, 1998) als Hauptquelle die 1811 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienene deutsche Originalausgabe bewertet. Natürlich erfolgen gelegentlich Modifikationen und Ergänzungen durch andere Quellen, und mutmaßliche frühere Fassungen werden zusätzlich im Lesartenverzeichnis kommentiert. 11 Ganz anders ist die Quellenlage im Falle der 9. Sinfonie: Neben dem Autograph sind mehrere von Beethoven überprüfte Partitur-Abschriften erhalten. Allerdings war nach dem Tod von Beethovens verstorbenem Hauptkopisten Wenzel Schlemmer, am 6. August 1823, eine ganze Reihe wechselnder Schreiber für den Komponisten tätig, mit denen sich die Zusammenarbeit als schwierig gestaltete. Glich das (in zwölf Manuskriptteile zerstückelte und nicht ganz vollständig überlieferte) Autograph, wie häufig bei Beethoven, noch einer Arbeitspartitur, war auch die Stichvorlage, die Beethoven am 16. Januar 1825 als Grundlage für den Druck an den Verlag sandte, keineswegs eine Reinschrift der Endfassung: Weil die Zeit zur Anfertigung einer neuen sauberen Abschrift fehlte, wurde sie auf Basis der frühesten, noch vor der Uraufführung entstandenen Abschrift zurechtkorrigiert und durch Austauschblätter „lesbarer” gemacht; sie weist daher mehrere Überarbeitungsschichten auf. Von ihrer frühen Fassung war bereits 1824 die Partitur für London abgeschrieben worden, die ihrerseits Korrekturen Beethovens enthält. Weitgehend verschollen ist (mit Ausnahme von wenigen Streicherstimmen) das Stimmenmaterial der Wiener Uraufführung, das als Grundlage für weitere Abschriften gedient hat: Partiturabschriften für die Aufführung der 9. Sinfonie beim Niederrheinischen Musikfest in Aachen am 23. Mai 1825 sowie das erst im September 1826 fertig gestellte Widmungsexemplar für den König von Preußen Friedrich Wilhelm III. gehen auf diese Stimmen zurück. Die bei B. Schott’s Söhnen in Mainz 1826 erschienenen Originalausgaben (Stimmen und Partitur am 28. August, Klavierauszug des Finalsatzes am 14. September 1826) hatten große Bedeutung für nachfolgende Editionen einschließlich der „alten” Beetho12 Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 9 (d-Moll) op. 125, Autograph der Posaunenstimmen zum 2. und 4. Satz, Beethoven-Haus, Sammlung H.C. Bodmer ven-Gesamtausgabe des 19. Jahrhunderts und bestimmten somit die Rezeption des Werkes. Allerdings hat Beethoven Notenstich und Drucklegung nicht selbst überwacht, so dass aus heutiger Sicht diese Drucke keinen Quellenwert besitzen. Damit ändert sich die Quellenbewertung im Rahmen der historisch-kritischen Beethoven-Gesamtausgabe: Handschriftliche Quellen stehen im Vordergrund; unter ihnen sind das Autograph und die Stichvorlage die wichtigsten Quellen. Es ist jedoch unverzichtbar, auch die anderen überprüften Abschriften hinzuzuziehen, in denen Beethoven Korrekturen notierte. In Einzelfällen stehen mehrere voneinander abweichende Lesarten als alternative Varianten nebeneinander. Es ist dann Aufgabe der Musikpraxis, bei der Interpretation des Werkes Entscheidungen zu treffen. Beate Angelika Kraus 13 Text zu op. 80 Schmeichlend hold und lieblich klingen unsers Lebens Harmonien, und dem Schönheitssinn entschwingen Blumen sich, die ewig blühn, Fried’ und Freude gleiten freundlich, wie der Wellen Wechselspiel. Was sich drängte rauh und feindlich, ordnet sich zu Hochgefühl. Wenn der Töne Zauber walten und des Wortes Weihe spricht, muß sich Herrliches gestalten, Nacht und Stürme werden Licht, äußre Ruhe, inn’re Wonne herrschen für den Glücklichen. Doch der Künste Frühlingssonne läßt aus Leiden Licht entstehn. Großes, das ins Herz gedrungen, blüht dann neu und schön empor, hat ein Geist sich aufgeschwungen, hallt ihm stets ein Geisterchor. Nehmt denn hin, ihr schönen Seelen, froh die Gaben schöner Kunst! Wenn sich Lieb’ und Kraft vermählen, lohnt dem Menschen Götter Gunst. Johann Heinrich Füssli, Prinz Arthur und die Feenkönigin, ca. 1788 14 Text zu op. 125 O Freunde! nicht diese Töne! Küsse gab sie uns und Reben, Sondern – laßt uns angenehmere Einen Freund, geprüft im Tod, anstimmen! und Freuden vollere! Wollust ward dem Wurm gegeben Und der Cherub steht vor Gott. Freude, schöner Götter Funken, Tochter aus Elysium! Froh, wie seine Sonnen fliegen Wir betreten Feuertrunken Durch des Himmels prächt'gen Plan, Himmlische, dein Heiligthum. Laufet Brüder eure Bahn, Deine Zauber binden wieder, Freudig wie ein Held zum Siegen. Was die Mode streng getheilt, Alle Menschen werden Brüder, Seyd umschlungen Millionen! Wo dein sanfter Flügel weilt. Diesen Kuss der ganzen Welt! Brüder — überm Sternen Zelt Wem der große Wurf gelungen, Muß ein lieber Vater wohnen. Eines Freundes Freund zu seyn, Ihr stürtzt nieder, Millionen? Wer ein holdes Weib errungen, Ahnest du den Schöpfer, Welt? Mische seinen Jubel ein! Such ihn überm Sternen Zelt! Ja wer auch nur eine Seele Über Sternen muß er wohnen. Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wers nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur, Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Johann Heinrich Füssli, Mittsommernachtstraum, 1796 15 Mitwirkende Matthias Kirschnereit zählt heute zu den führenden deutschen Pianisten seiner Generation. Der in Westfalen geborene Musiker wuchs in der Wüste Namibias auf und studierte bei Renate Kretschmar-Fischer. Er erhielt prägende künstlerische Einflüsse durch die langjährige Verbindung mit Claudio Arrau, Bruno Leonardo Gelber, Oleg Maisenberg, Sandor Végh und Murray Perahia. Weltweite Engagements führen ihn regelmäßig mit renommierten Orchestern sowie Dirigenten zusammen und er ist ein gern gesehener Gast bei den bedeutenden Sommerfestivals. Ein besonderes Anliegen ist ihm das Kammermusikspiel, das ihn immer wieder mit Partner wie Christian Tetzlaff sowie dem Szymanowski Quartet und dem Vogler Quartett zusammenführt. Mit Nicola Jürgensen (Klarinette) und Volker Jacobsen (Viola) gründete er 2004 das Trio Mirabeau. Matthias Kirschnereit ist seit 1997 Professor an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Malin Byström wurde in Helsingborg/Schweden geboren. Sie studierte am University College of Opera in Stockholm und debütierte 2000 in »Il turco in Italia« in Lübeck. Seither war die mehrfache Preisträgerin, u. a. Foto: Peter Knutson Jenny-Lind-Preis der Schwedischen Musikakademie und der Yamaha-Stiftung, in Bregenz, am Royal Opera House Covent Garden und in Baden-Baden zu hören. Als Konzertsolistin ist Malin Byström eine weltweit gefragte Solistin. 16 Die kroatische Mezzosopranistin Renata Pokupić ist durch ihre gefeierten Aufführungen von Barock und Klassik international bekannt. Als Koloratur-Mezzosopranistin erregt sie mit Liederabenden international Foto: Chris Gloag Aufmerksamkeit. In der letzten Zeit gab sie u. a. Hausdebüts am Royal Opera House Covent Garden, am Teatro Real in Madrid und der Washington National Opera. Als gefragte Konzertsängerin wird sie diese Saison u. a. mit dem Orchestre de Paris unter Jean-Christophe Spinosi zu hören sein sowie erstmals in der Wigmore Hall auftreten. Der gebürtige Finne Jorma Silvasti studierte Gesang am Savonlinna Music Institute, der Sibelius Akademie in Helsinki und in Frankfurt am Main. 1982 gewann er den Mustakallio-Wettbewerb. Frühe GastengageFoto: Heikki Tuuli ments führten ihn nach Los Angeles und an die Oper Kopenhagen. Er ist Ensemblemitglied der Finnischen Nationaloper und begann dort mit der finnischen Erstaufführung des Ring seinen Weg ins dramatischere Fach. Bald darauf debütierte er bei den Bayreuther Festspielen, der Berliner Staatsoper und weltweit in vielen anderen Städten wie New York, Amsterdam, Berlin, Hamburg und Paris. Georg Zeppenfeld studierte im Anschluss an eine Lehramtsausbildung Konzert- und Operngesang in Detmold und Köln, u. a. bei Prof. Hans Sotin. Nach Engagements in Münster und Bonn zog es ihn 2002 an die Sächsische Staatsoper Dresden. Unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Daniele Gatti, Fabio Luisi, 17 Leif Segerstam und Kent Nagano konnte er sich ein breites Repertoire von Basspartien unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen erarbeiten. Zahlreiche Gastspiele führten ihn mit Liederabenden, Konzerten, Opernproduktionen und als Gast der renommiertesten europäischen Musikfestivals in die Musikmetropolen Europas. Die Limburger Domsingknaben wurde 1967 von Bischof Dr. Wilhelm Kempf gegründet. Von insgesamt 175 Jungen, im Alter von 4 bis 20 Jahren, die zum aktiven Chor gehören, erfahren 45 Chormitglieder eine schulische und musikalische Förderung im Tagesinternat ihrer Ausbildungsstätte. Die übrigen 130 Jungen kommen als Singschüler zu den täglichen Proben. Die Hauptaufgabe des Chores liegt in der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste im Limburger Dom. Nach dem Studium der Schulmusik war Klaus Knubben Musiklehrer verschiedenen Gymnasien. Als Stipendiat des Deutschen Musikrates erhielt er in den Jahren 1982 und 1983 eine Kapellmeisterausbildung. Seit 1987 ist er Domkantor und für die musikalische Ausbildung und Leitung der Limburger Domsingknaben verantwortlich. 18 Der WDR Rundfunkchor Köln ist seit 1947 „die Stimme“ des Westdeutschen Rundfunks. Das Sendegebiet NordrheinWestfalen ist ebenso sein zu Hause wie nationale und internationale Bühnen. Die 48 Sängerinnen und Sänger des ProfiEnsembles zeichnen sich durch Vielseitigkeit ebenso aus wie durch Spezialisierung. Das Spektrum des WDR Rundfunkchores Köln reicht von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen, von geistlicher Musik bis zur Operette. A cappella-Konzerte, groß besetzte Oratorien mit Orchester, solistisch besetzte Vokal-Musik gründen ebenso sein Profil wie sinfonisches Repertoire oder Filmmusik und Oper. Mehr als 150 Ur- und Erstaufführungen zeichnen das bisherige Programm des WDR Rundfunkchores Köln aus. Aber auch Einladungen an Laien zum „Singen mit dem WDR Rundfunkchor“ und die Lilipuz-Familienkonzerte gehören zum Aufgabenspektrum des Chores. Seit 2010 ist David Marlow Chorleiter beim WDR Rundfunkchor und übernimmt damit die Verantwortung für die Einstudierung des Chores für alle wichtigen Projekte mit WDROrchestern und für die Kooperationen mit anderen Orchestern. 19 Der Tschechische Philharmonische Chor Brno wurde im Jahre 1990 gegründet und trotz seiner kurzen Geschichte gehört er heutzutage zu den meist gefragten professionellen Klangkörpern Europas. Er bestreitet an die 70 Konzerte jährlich im Inund Ausland. Mittlerweile arbeitet der Chor mit allen tschechischen und einigen ausländischen Orchestern zusammen. Partner am Pult waren u. a. Dirigenten wie Petr Altrichter, Enoch zu Guttenberg, Marc Soustrot, Zubin Mehta, Roman Kofman, Nikolaus Harnoncourt, Dennis Rusell Davies, Kurt Masur, Gabriel Feltz, Ralf Weikert, Kristjan Järvi, Jukka Pekka Saraste, Walter Weller, Christoph Eschenbach, und viele Andere. Regelmäßig gastiert der Chor bei zahlreichen internationalen Musikfestivals. Begründer, Musikdirektor und Dirigent des Tschechischen Philharmonischen Chores Brno ist Petr Fiala (*1943), Absolvent des Brünner Konservatoriums und der Janáček-Akademie der musischen Künste im Fach Kompositionslehre und Dirigieren. Seit 30 Jahren ist er als Chormeister und Dirigent tätig, widmet sich aber auch der pädagogischen Arbeit als Professor am Brünner Konservatorium und der Komposition. Die Tätigkeit des Tschechischen Philharmonischen Chores Brno wird von der Südmährischen Region, dem Kultusministerium der Tschechischen Republik und der Statutar-Stadt Brno unterstützt. 20 Christoph Altstaedt studierte Klavier und Dirigieren in Detmold, Hannover und Berlin. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er als Stipendiat des Deutschen Dirigentenforums durch Meisterkurse u. a. bei Kurt Masur, Sebastian Weigle, als Assistent von Pierre Boulez sowie durch James Levine, André Previn und Bernard Haitink. 2010 wurde er beim Evgeny Svetlanov Dirigentenwettbewerb mit dem 2. Preis der Jury, dem Preis des Orchesters und dem Preis des Publikums ausgezeichnet. Zurzeit hat Christoph Altstaedt ein Engagement als Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein. Mirga Grazinyte studierte Dirigieren in Leipzig und in Graz, und seit 2010 in Zürich. Sie ist 1. Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs für junge Chordirigenten in Budapest 2007 und 3. Preisträgerin beim internationalen Dirigierwettbewerb in Stavanger 2008. Seit April 2009 ist Mirga Grazinyte Stipendiatin des Dirigentenforums und besuchte Kurse bei Colin Metters und Kurt Masur. Vor kurzem erhielt sie ein Stipendium der Orchesterakademie der Bergischen Symphoniker. Joshua Kang Ming Tan wurde 1980 in Singapur geboren. 2007 schloss er sein Dirigierstudium an der Juilliard School of Music in New York mit dem Master of Music ab und wurde Stipendiat des Music Advancement Program. Seit 2010 ist er Chefdirigent des Orchesters des Chinese National Centre for Performing Arts in Peking. 21 Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Noch während seiner Studienzeit gründete Foto: Barbara Aumüller er das „Ensemble für Neue Musik Essen“ und trat als Pianist international mit Klavierabenden, Rundfunkproduktionen und Liederabenden in Erscheinung. Sein Werdegang als Dirigent kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim, letztere als 1. Kapellmeister, war er von August 2001 bis Dezember 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Stefan Blunier die Position des Generalmusikdirektors der Bundesstadt Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn und der Oper Bonn. Erfolgreiche Teilnahmen an Dirigierwettbewerben (Besançon 1990 und Malko 1992 in Kopenhagen) führten früh zu Konzertverpflichtungen im In- und Ausland. So gastierte Stefan Blunier u. a. bei nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatsphilharmonie Ludwigshafen, den Duisburger Sinfonikern sowie vielen Orchestern in Dänemark, Belgien, Korea, der Schweiz und Frankreich. Im Bereich der Oper war er an den Opernhäusern in München, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern verpflichtet. Im April 2010 feierte er sein erfolgreiches Debüt an der English National Opera in London. Seine Konzertprogrammgestaltungen mit Werken aus der Zeit der Jahrhundertwende (1900), zeitgenössischen Werken sowie „klassischen“ Werken haben nicht nur das Bonner Publikum in der vergangenen Saison begeistert. 22 Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein im Orchester und dem Publikum ein. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat mittlerweile überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO und MDG (Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Im November 2009 erschien die erste CD-Aufnahme des Beethoven Orchester Bonn unter seiner Leitung mit Orchesterwerken von Arnold Schönberg. Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum „Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel ernannt. Kurt Masur ist nicht nur als Dirigent, sondern auch durch seine humanitären Verdienste bekannt. Von 2002 bis 2008 war er Musikdirektor des Orchestre National de France in Paris. Hier erhielt er den Titel „EhrenmusikdirekFoto: Sasha Gusov tor auf Lebenszeit“. Von 2000 bis 2007 war Masur Principal Conductor des London Philharmonic Orchestra und von 1991 bis 2002 im Amt des Music Director des New York Philharmonic tätig. Ihm wurde erstmalig in der Geschichte des Orchesters der Titel des „Conductor Emeritus“ verliehen. Das New York Philharmonic gründete aus diesem Anlass den „Kurt Masur Fund for the Orchestra“, der jungen Dirigenten regelmäßig die Möglichkeit gibt mit dem Orchester zu arbeiten. 1992 erhielt er den Titel „Honorary Guest Conductor“ des Israel Philharmonic Orchestra. Ihm kam 1989 eine entscheidende Rolle in der friedlichen Regelung der Leipziger Montagsdemonstrationen zu. 1995 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 1996 erhielt er die Ehrengoldmedallie für Musik des Nationalen Kunstverbandes 23 und 1997 wurde er mit dem Titel „New York City Cultural Ambassador“ ausgezeichnet. 1997 beförderte ihn die französische Regierung vom Commander zum Grand Officier der Ehrenlegion. 1999 erhielt Masur das Bundesverdienstkreuz der polnischen Republik. 2004 verlieh der Verein Masur den Vorsitz des Beethoven-Hauses Bonn. 2002 wurde ihm durch den Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland das große Verdienstkreuz und das große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband verliehen. Masur ist Ehrenbürger seiner schlesischen Heimatstadt Brieg und erhielt den Westfälischen Friedenspreis der Stadt Münster. Einen besonders wichtigen Platz in Masurs Leben nimmt seine Tätigkeit für den musikalischen Nachwuchs ein. Er dirigiert junge Orchester und gibt zahlreiche Meisterklassen. In der Saison 2008/2009 hielt er mehrere Meisterklassen in New York, Toulouse, Wroclaw und Verbier. Im April 2008 setzte er seinen Dirigier-Meisterkurs zu Werken Ludwig van Beethovens in Bonn fort. Er wurde im schlesischen Brieg (heute Brzeg) geboren und studierte Klavier, Komposition und Dirigieren in Leipzig. Seine ersten Dirigierverpflichtungen führten ihn 1948 nach Halle und später an die Opernhäuser von Erfurt und Leipzig. Im Anschluss daran wurde er 1955 Dirigent der Dresdener Philharmonie und kehrte 1958 zur Oper als GMD in Schwerin zurück. Masur war u. a. Musikalischer Direktor an der Komischen Oper Berlin, Chefdirigent der Dresdener Philharmonie und Leipziger Gewandhausdirektor. Seit 1975 ist Masur Professor an der Hochschule in Leipzig. 24 Foto: www.wichertzelck.com Beethoven Orchester Bonn Beethoven Orchester Bonn Dass Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt nicht allein das aktuelle Saisonprogramm des Beethoven Orchester Bonn. Das Renommee des Orchesters als Bewahrer des Bewährten hat sich seit seiner Gründung stets bewiesen und bis heute gefestigt. Auf Gastspielen im In- und Ausland transportiert der Bonner Klangkörper den Ruf der Stadt Bonn als Wiege großer Geister und als Nährboden für kulturelles Engagement. Aber, und das macht den besonderen Reiz des über hundert Mitglieder starken Orchesters aus, auch die Präsentation moderner und ausgefallener Programme ist ein wichtiger Schwerpunkt in der künstlerischen Arbeit des Ensembles. Exemplarisch dafür stehen die Aufnahme der „Leonore 1806“ - einer speziellen Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die in Zusammenarbeit mit dem Beethoven-Archiv Bonn erstmals beim 35. Beethovenfest 1997 aufgeführt und produziert wurde. Zwischen 2003 und 2006 entstand eine Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch und die SACD-Produktion des selten aufgeführten Oratoriums „Christus“ von Franz Liszts erhielt in 2007 einen ECHO-Klassik. 25 Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger und Dirigenten wie Sergiu Celibidache, Günter Wand und Dennis Russell Davies fort: sie entlockten dem Beethoven Orchester unaufhaltsam neue Klangfarben und setzten wichtige Impulse in seiner Entwicklung zu einem dynamisch agilen Klangkörper, der von der Fachpresse als herausragend bewertet wurde und wird. Damit konnte das Beethoven Orchester sich im internationalen Musikbetrieb größte Anerkennung verschaffen. Auf der Suche nach ständig neuen Herausforderungen trat, nach fünfjähriger Zusammenarbeit mit Roman Kofman, in der Saison 2008/2009 GMD Stefan Blunier an. Mit ihm hat das Repertoire eine beeindruckende Erweiterung erfahren und – ganz im Sinne eines ewigen Wandels – wird das Orchester auch das Publikum mit auf eine Reise voller Entdeckungen und Überraschungen nehmen. Dazu gehört neben der regulären Opern- und Konzerttätigkeit des Orchesters (pro Saison stehen ca. 70 Konzerte und 120 Opernaufführungen auf dem Programm), eine ausgedehnte Kinder- und Jugendarbeit, die unter dem Titel „Bobbys Klassik“ eigene Konzertreihen äußerst erfolgreich etabliert hat. 2009 hat das Beethoven Orchester Bonn für sein Education-Programm den ECHO-Klassik in der Kategorie „Sonderpreis der Jury für Nachwuchsförderung im Bereich der Klassik“ erhalten. Seit 2008 wird das Angebot für aktive Bonner Kinder und Jugendliche erweitert. Thomas Honickel, Konzertpädagoge des Beethoven Orchester Bonn, steht dabei als Garant nicht nur für musikalische Bildung, sondern auch für Entertainment und Kreativität. Das Beethoven Orchester Bonn zählt zur Spitzenklasse der deutschen Orchester. Es nimmt im Rahmen der Internationalen Beethovenfeste Bonn wichtige künstlerische Funktionen wahr und wird weit über die Grenzen Bonns hinaus als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen. 26 Die Internationalen Beethoven Meisterkurse Bonn Mit jährlich rund 100.000 Besuchern aus aller Welt zählt das Museum in Beethovens Geburtshaus zu den meist besuchten Musikermuseen weltweit. Das Beethoven-Haus ist jedoch weit mehr als ein Museum. Es hat sich im Laufe seiner über 120jährigen Geschichte zu einer unter modernen Gesichtspunkten geführten Kultureinrichtung mit verschiedenen Arbeitsbereichen entwickelt, deren Hauptaufgabe es ist, Beethovens Erbe zu pflegen. Unter einem Dach vereint das Beethoven-Haus neben dem Museum in Beethovens Geburtshaus die vielfältigste und umfangreichste Beethoven-Sammlung der Welt, eine traditionsreiche und renommierte musikwissenschaftliche Forschungsstätte (das Beethoven-Archiv) und einen modernen, atmosphärisch wie akustisch außergewöhnlichen Kammermusiksaal. Diese besondere Konstellation macht das Beethoven-Haus zu dem Beethoven-Zentrum im Herzen der Beethovenstadt Bonn. Die Internationalen Beethoven Meisterkurse Bonn Eine der zentralen Aufgaben des BeethovenHauses ist die Vermittlung von Leben und Werk Beethovens. Die Vermittlungsarbeit richtet sich mit zahlreichen Projekten an unterschiedliche Zielgruppen – an Kinder und Jugendliche, an Schulen, an erwachsene Konzertbesucher und Musikliebhaber und natürlich an den künstlerischen Nachwuchs. Die Verbindung von Sammlung, Forschung und Interpretation unter einem Dach ermöglicht es dem Beethoven-Haus, auch und besonders für junge Nachwuchsmusiker einzigartige Angebote zu entwickeln. 27 Dazu gehören die Internationalen Beethoven Meisterkurse, die das Beethoven-Haus seit 2006 ausrichtet. Die Anregung dazu hatte Kurt Masur gegeben, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Beethoven-Haus. Er übernahm auch die Leitung der Beethoven-Meisterkurse für junge Dirigenten, die 2006, 2008 und 2009 in enger Kooperation mit dem Beethoven Orchester und dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats durchgeführt wurden. Mit dem Meisterkurs zur Neunten Sinfonie, der mit dem heutigen Abschlusskonzert im Rahmen der BeethovenNacht zu Ende geht, beschließt Kurt Masur seinen Zyklus der Beethoven-Meisterkurse in Bonn. Seit diesem Jahr richtet das Beethoven-Haus auch Meisterkurse für Kammermusik aus. Den Auftakt machte im August 2010 der Pianist Alfred Brendel mit einem Meisterkurs für junge Streichquartett-Ensembles und den späten BeethovenQuartetten op. 132 und op. 135. Im Mai 2011 wird ein Kurs mit dem Artemis Quartett folgen, das - wie Kurt Masur und Alfred Brendel - zu den Ehrenmitgliedern des Vereins Beethoven-Haus zählt. Ein wesentlicher Bestandteil der Meisterkurse des Beethoven-Hauses ist ein intensives Quellenstudium, also das Heranführen der jungen Künstler an das Arbeiten mit Beethovens Handschriften und anderen wesentlichen Quellen aus der Sammlung des Beethoven-Hauses, die dem praktischen Musiker wertvolle Einsichten vermitteln und neue Interpretationsansätze liefern können. Betreut wird dieser Teil der Kurse von den Wissenschaftlern des Beethoven-Archivs. Der Einblick in die überlieferten Quellen ist auch den Dozenten der Meisterkurse des Beethoven-Hauses ein besonderes Anliegen und hebt diese Kurse von anderen MeisterkursAngeboten in besonderer Weise ab. 28 Die Internationalen Beethoven Meisterkurse Bonn werden großzügig gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Meisterkurs für Dirigieren 2010 mit Kurt Masur fand wiederum in Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn statt und wurde unterstützend begleitet vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrats und vom Beethovenfest Bonn. Das Beethoven-Haus Bonn dankt folgenden Unternehmen für die freundliche Unterstützung des Meisterkurses für Dirigieren 2010: • BMW Niederlassung Bonn • General-Anzeiger Bonn • Hotel-Königshof Bonn 29 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Dr. Beate Angelika Kraus Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn