Zur Gruppe der Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) gehört auch die BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie). Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie, zu deutsch: schwammartige Hirnkrankheit des Rindes ist eine Erkrankung bei Rindern mit Veränderungen des Gehirns. Die Krankheit wurde erstmals 1986 im Vereinigten Königreich beschrieben. Trotz jahrelanger Forschung ist das Geheimnis um die Entstehung der Rinderseuche BSE noch nicht endgültig gelüftet worden. Doch die Forschung läuft auf Hochtouren - vielleicht wissen wir bald schon mehr. Über die Entstehung von BSE gibt es zahlreiche Theorien, von der Prionen-Theorie bis zur schleichenden Vergiftung durch Insektizide. Die meisten Wissenschaftler gehen heute von der Prionen-Theorie aus. Demnach ist Hauptursache für die Übertragung der Krankheit nach derzeitigen Erkenntnisstand die Verfütterung von kontaminiertem Tiermehl. Die Wiederverwertung von infiziertem Ausgangsmaterial von Schafen (Scrapie) und später von Rindern, das an Rinder verfüttert wurde, hat im Vereinigten Königreich Anfang der achtziger Jahre in Verbindung mit einer Änderung des Herstellungsverfahrens bei Tiermehl die BSEErkrankungen ausgelöst. Diese Änderung bestand unter anderem in einer Senkung der Verarbeitungstemperatur, so dass der Scrapie-Erreger beim Produktionsprozess nicht inaktiviert wurden. Solche nach EU-Recht zulässigen alternativen Erhitzungsverfahren machten eine ausreichende Inaktivierung des BSE-Agens nicht möglich. Bei den in Deutschland aufgetretenen BSE-Fällen könnte die Infektion auf Milchaustauschfutter zurückzuführen sein. Dies bedeutet nicht, dass die Milchkomponente des Futtermittels hierfür verantwortlich ist. Vielmehr wäre zu vermuten, dass dem Milchaustauschfutter zugemischte sonstige tierische Eiweiße oder Fett aus Tierkörperbeseitigungsanstalten ursächlich sein könnten. Mittlerweile liegen auch Hinweise dafür vor, dass bei BSE eine vertikale Übertragung, das heißt vom Muttertier auf ihr Kalb, stattfinden kann. BSE wird nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht durch Kontakte zwischen kranken und gesunden Tieren übertragen. Für eine Übertragung über Rindersperma gibt es keine Hinweise.