Immunonkologie: Melanom-Patienten profitieren langfristig von der

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MALIGNES MELANOM IO-Kombinationstherapie
Immunonkologie: Melanom-Patienten profitieren
langfristig von der IO-Kombinationstherapie
In der Erstlinientherapie des metastasierten malignen Melanoms hat sich die Immunonkologie (IO) als Standard
etabliert. Die Kombination des PD-1-Inhibitors Nivolumab mit dem CTLA-4-Inhibitor Ipilimumab erwies sich in den
Studien CheckMate -069 und CheckMate -067 als wirksamer im Vergleich zur Ipilimumab-Monotherapie. Eine neue
Auswertung gepoolter Daten, die Dr. James Larkin, The Royal Marsden Hospital London, aktuell beim SMR in Boston
präsentierte, bestätigen die breite Wirksamkeit der IO-Kombination sowohl bei Patienten mit einem normalen LDHSpiegel, als auch bei Patienten mit einem erhöhtem LDH-Spiegel.
Der Serum-Lactat-Dehydrogenase (LDH)Spiegel ist als prognostischer Faktor
bei der Behandlung des metastasierten
Melanoms bekannt. Um eine Aussage
zum Therapieerfolg der IO-Kombination in Abhängigkeit zum LDH-Spiegel
treffen zu können, wurden die Daten
der Studien CheckMate -066, -067 und
-069 in einer gepoolten Analyse daraufhin untersucht [1].
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Langanhaltende Remissionen
unter IO-Kombi Nivolumab plus
Ipilimumab
Die dreiarmige Phase-III-Studie CheckMate -067 verglich die IO-Kombination
Nivolumab plus Ipilimumab sowie die
Nivolumab-Monotherapie gegenüber
einer Ipilimumab-Monotherapie [2, 3].
Unter der IO-Kombination wurde ein
bisher für die Immunonkologie unerreichtes Ansprechen von 58% gesehen. Die Ansprechrate von Nivolumab
lag bei 44%, die von Ipilimumab betrug 19%. Die 1-Jahres-PFS-Rate der
IO-Kombination betrug 49% und die
18-Monats-PFS-Rate 46%.*
Die Phase-II-Studie CheckMate -069
zeigte ebenfalls die Überlegenheit von
Nivolumab plus Ipilimumab gegenüber
der Ipilimumab-Monotherapie [4]. Mit
einer 2-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 64% unter der IO-Kombination versus 54% unter Ipilimumab
(HR=0,74) konnte zum ersten Mal ein
langfristiger OS Vorteil von über 60%
gezeigt werden [5].
In der CheckMate -066-Studie wurde
die Überlegenheit von Nivolumab gegenüber Dacarbazin nachgewiesen [6].
JOURNAL ONKOLOGIE 10/2016
PFS-Vorteil unter IO-Kombi bei
normaler und erhöhter LDH
Insgesamt wurden in die gepoolte
Analyse der drei Studien 1.270 Therapie-naive Patienten mit fortgeschrittenem Melanom eingeschlossen. 815
Patienten hatten normale LDH-Spiegel
(≤ ULN), 455 Patienten erhöhtes LDH
(> ULN) und 132 Patienten ein mehr
als zweifach erhöhtes LDH (> 2x ULN).
Die Ansprechrate war am höchsten bei
Patienten mit normaler LDH: 65% der
Patienten sprachen auf die IO-Kombination an, 51% auf Nivolumab- und 23%
auf Ipilimumab. War das LDH erhöht,
so sprachen 45%, 31% bzw. 10% der
Patienten an. Der Therapievorteil für die
IO-Kombination zeigte sich auch beim
PFS unabhängig vom LDH-Spiegel. Bei
Patienten mit normaler LDH lag die PFSRate unter Nivolumab plus Ipilimumab
nach 18 Monaten bei 54%. Bei der Nivolumab-Monotherapie betrug es 47%
und unter Ipilimumab 17%. Bei Patienten mit erhöhter LDH lag die PFS-Rate
nach 18 Monaten unter der Kombination bei 35%, bei der Nivolumab-Monotherapie bei 28% und unter Ipilimumab
bei 6%. Patienten mit BRAF-Mutation
und erhöhter LDH profitierten ebenfalls
deutlich besser von der Kombinationstherapie als von den Monotherapien mit
Nivolumab oder Ipilimumab, was sich in
einer PFS-Risikoreduktion von 70% und
60% (HR=0,30 bzw. 0,40) ausdrückt.
Die IO-Kombination erfordert ein engmaschiges Patientenmanagement, um
Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln.
Patienten mit erhöhter LDH waren
insgesamt in einem schlechteren Allgemeinzustand als Patienten mit einem
normalen LDH-Wert. Nebenwirkungen
traten laut der Untersuchung von Larkin und Kollegen bei erhöhter LDH allerdings nicht häufiger auf als bei Patienten mit normaler LDH.
Müssen Patienten die Kombinationstherapie aufgrund von Nebenwirkungen
abbrechen, haben sie laut einer gepoolten Auswertung der CheckMate -067
und -069, die Prof. Dr. Dirk Schadendorf,
Universitätsklinikum Essen, beim EADO
in Wien präsentierte, eine ähnliche hohe
Wahrscheinlichkeit zu profitieren, wie
Patienten, die die Therapie nicht abbrechen mussten [7].
Dr. Ine Schmale, Westerburg
Mit freundlicher Unterstützung von Bristol-Myers
Squibb
1. Larkin J et al. Vortrag beim SMR 2016.
2. Larkin J et al. N Engl J Med 2015; 373: 23-34.
3. Wolchok JD et al. ASCO 2016; Abstr. #9505.
4. Postow MA et al. N Engl J Med 2015; 372:
2006-17.
5. Postow MA et al. AACR 2016; Abstr. #CT002.
6. Robert C et al. N Engl J Med 2015; 372: 320-30.
7. Schadendorf D et al. EADO 2016; Abstr.
#SY12-4.
Fachinformation
Stand: Mai 2016
Nivolumab
(Opdivo®),
Nivolumab (Opdivo®) ist als Monotherapie oder
in Kombination mit Ipilimumab bei Erwachsenen
für die Behandlung des fortgeschrittenen (nicht
resezierbaren oder metastasierten) Melanoms
indiziert. Im Vergleich zur Nivolumab-Monotherapie wurde in der Kombination Nivolumab mit
Ipilimumab nur bei Patienten mit niedriger Tumor
PD-L1-Expression ein Anstieg des PFS gezeigt.
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