Team: 10 Gruppe: 1 Versuch: B Fachhochschule Deggendorf Fachbereich Elektrotechnik PRAKTIKUM SCHALTUNGSTECHNIK VERSUCH B Entwurf eines einfachen Transistorverstärkers für Audio - Anwendungen Versuchsdatum: 21.06.06 Teilnehmer: Blattzahl (inkl. Deckbl.): 18 Inhaltsverzeichnis 1. Versuchsvorbereitung 1.1 Begriffsdefinitionen 1.2 Datenblatt 1.3 Bauteile 1.4 Kleinsignalersatzschaltbild 1.5 Berechnungsformeln 1.5.1 Eingangswiderstand des Verstärkers 1.5.2 Ausgangswiderstand des Verstärkers 1.5.3 Spannungsverstärkung 1.5.4 Stromverstärkung 1.5.5 Leistungsverstärkung 2. Dimensionierung der Schaltung 2.1 Voraussetzungen 2.2 Bestimmung des Kollektorstroms IC 2.3 Bestimmung des Kollektorwiderstandes RC 2.4 Bestimmung der Emittervorwiderstände RE1 und RE2 2.5 Bestimmung des Basisstromes IB 2.6 Berechnung des Basisspannungsteilerwiderstände R1 und R2 2.7 Betrachtung der unteren Grenzfrequenz fu 2.8 Berechnung des Koppelkondensators C1 2.9 Berechnung des Emitterkondensators CE 2.10 Berechnung des Koppelkondensators C2 3. Simulation mit Spice 3.1 Schaltungsentwurf 3.2 Vergleichstabelle Berechnung – Simulation 3.3 Vergleichstabelle Simulation real und ideal 3.4 Obere Grenzfrequenz 4. Allgemeine Fragen 4.1 Messung der oberen und unteren Grenzfrequenz 4.2 Messung des Eingangswiderstandes 4.2 Messung des Ausgangswiderstandes 5. Versuchsdurchführung 5.1 Frequenzgang 5.1.1 Messung mit Lastwiderstand 5.1.2 Messung ohne Lastwiderstand 5.2 Verzerrungsfreiheit 5.3 Wechselspannungsverstärkung 5.4 Bestimmung von Ein- und Ausgangswiderstand 5.4.1 Eingangswiderstand 5.4.2 Ausgangswiderstand 2 1. Versuchsvorbereitung 1.1 Begriffsdefinitionen 1.1.1 Untere und obere Grenzfrequenz Die an den pn-Übergängen wirkenden Transistorkapazitäten, besonders die Kollektor-Basis-Sperrschichtkapazität CSC und die Emitter-Basis-Diffusionskapazität CE beeinflußen in Verbindung mit den Bahn- und Sperrschichtwiderständen mit steigender Frequenz die Verstärkung und die Phasendrehung eines zu übertragenden Signals. Der Transistor weist deshalb bereits ohne äußere Beschaltung einen Frequenzgang der Kurzschlußstromverstärkung h21e auf. Dieses Verhalten wird durch verschiedene Grenzfrequenzen beschrieben: Die untere Grenzfrequenz fgu wird im wesentlichen durch die Zeitkonstanten der RCKoppelglieder bestimmt. Das Verhalten bei hohen Frequeznen wird drucha lle Zeitkonstanten bestimmt, die im Ersatzschaltbild parallel zur Übertragungsrichtung liegen. Einfluß nehmen die dynamischen Transistoreigenschaften sowie die durch den Schaltungsaufbau beidgten Parallelwiderstände und parasitären Kapazitäten. Zur Beurteilung des Frequenzverhaltens von Transistoren werden verschiedene obere Grenzfrequenzen definiert und in den Applikationsunterlagen angegeben. Obere 3-dB-Grenzfrequenz. Fh21 wird sowohl für die Emitterschaltung (fβ) als auch für Basisschaltung (fα) angegeben. Der Zusammenhang zwischen fβ und fα folgt aus dem konstanten Bandbreiten-Verstärkungs-Produkt: f =1 f In Basisschaltung hat der gleiche Transistor eine höhere Grenzfrequenz als in Emitterschaltung. Transitfrequenz fT. Grenzfrequenz, bei der die Verstärkung auf den Wert 1 (0 dB) gefallen ist. Damit ist eine absolute Grenze des Transistor als Verstärker gekennzeichnet. Die Transitfrequenz fT kann auch als Bandbreiten-VerstärkungsProdukt interpretiert werden. (Quelle: Lindner, Bauer, Lehmann – Taschenbuch der Elektrotechnik und Elektronik) 1.1.2 Bandbreite Die Bandbreite ist die Differenz zwischen unter und oberer Grenzfrequenz. Das Bandbreiten-Verstärkungs-Produkt BV eines Verstärkers wird durch Gegenkopplung nur unwesentlich verändert. Die Verringerung der Verstärkung bei Anwendungen bewirkt somit eine Erhöhung der Bandbreite des Verstärkers. Es gilt: V * B ≈ B⋅ * V ➢ Bandbreite und Verstärkung sind gegeneinander austauschbar (Quelle: Lindner, Bauer, Lehmann – Taschenbuch der Elektrotechnik und Elektronik) 3 1.2 Datenblatt siehe http://www.eecs.harvard.edu/cs141/resources/2N2222.pdf 1.3 Bauteile ● ● ● ● ● ● Ri: Innenwiderstand der Spannungsquelle C1 & C2: Einkoppeln und Glätten der Wechselspannung R1 & R2: Spannungsteiler zum Einstellen des Basisstromes RC: Widerstand zur Einstellung von IC RE1 & RE2: Verbesserung der Stromeinstellung (Gleichstromgegenkopplung) RV & CV: Verbraucher 1.4 Kleinsignalersatzschaltbild Abbildung 1: Kleinsignalersatzschaltbild 1.5 Berechnungsformeln 1.5.1 Eingangswiderstand des Verstärkers re = U u1 = R B || (rBE + β ⋅ R E1 ) mit rBE = β ⋅ T I C , AP i1 1.5.2 Ausgangswiderstand des Verstärkers ra = u2 ≈ RC i2 1.5.3 Spannungsverstärkung Vu = β ⋅ ( RC || RV ) u2 =− u1 rBE + β ⋅ R E1 1.5.4 Stromverstärkung Vi = i2 R || r + β ⋅ R E1 = −Vu B BE i1 RV 4 1.5.5 Leistungsverstärkung V P = Vu ⋅ Vi 2. Dimensionierung der Schaltung 2.1 Voraussetzungen Der Verstärker soll nach folgenden Spezifikationen dimensioniert werden: Spannungsverstärkung: Vu ,min = 20 Versorgungsspannung: Innenwiderstand der Quelle: max. Verlustleistung: U CC = 12V Ri = 50Ω PV ,max = 24mW Eingangsamplitude: uˆ1,max = 150mV untere Grenzfrequenz: Verbraucherwiderstand: f u ≤ 30 Hz RV = 4,7 kΩ CV = 100 pF Verbraucherkapazität: ● ● Widerstände aus der E 12 Reihe (Toleranz 10%) Kondensatoren aus der E 6 Reihe (Toleranz 10%) 2.2 Bestimmung des Kollektorstroms IC Der Kollektorstrom soll so bestimmt werden, dass die maximale Verlustleistung PV ,max = 24mW nicht überschritten wird. I C Fließt durch den Widerstand RC , den Transistor, den Widerstand R E1 und den Widerstand RE 2 . Man kann also den Kollektorstrom direkt aus PV ,max = U CC ⋅ I C , AP ermitteln, da über die genannten Bauteile die gesamte Versorgungsspannung anliegt. PV ,max = U CC ⋅ I C , AP ⇒ I C , AP = PV ,max U CC 2.3 Bestimmung des Kollektorwiderstandes RC Der Kollektorwiderstand RC kann mit RC = bestimmt werden. 5 U RC I C , AP = 24mW = 2mA 12V U CC setzt sich wie folgt zusammen: U CC = U RC + U CE , AP + U RE . Daraus folgt: U RC = U CC − U CE , AP − U RE . Die Spannung U RE über den Emitterwiderständen beträgt typischerweise zwischen 1...2V . Es wurde U RE = 2V gewählt. Die Spannung U CE , AP wird über U CE , AP = U CC + U CE , sat 2 berechnet. Mit U CE , sat = 400mV aus dem Datenblatt erhält man U CE , AP = U CC + U CE , sat 2 = 12V + 400mV = 6,2V . 2 Es ergibt sich ein Wert für den Kollektorwiderstand RC von RC = U RC U CC − U CE , AP − U RE 12V − 6,2V − 2V = = = 1,9kΩ I C , AP I C , AP 2mA In der Schaltung wurde RC = 2kΩ verwendet. 2.4 Bestimmung der Emittervorwiderstände R E1 und R E 2 Den Emittervorwiderstand R E = RE1 + RE 2 läßt sich mit U RE = 2V zu RE = U RE 2V = = 1kΩ I C , AP 2mA berechnen. Der Teilvorwiderstand RE1 soll so berechnet werden, daß die spezifizierte Spannungsverstärkung Vu ,min = 20 eingehalten wird. Mit der Beziehung VU ,min = RC R E1 und RC = 2kΩ erhält man R E1 = RC VU ,min = 2kΩ = 100Ω 20 ⇒ R E 2 = R E − R E1 = 1kΩ − 100Ω = 900Ω In der Schaltung wurde R E 2 = 910Ω verwendet. 6 2.5 Bestimmung des Basisstromes I B Für den Basisstrom I B ergibt sich mit β = 160 I B , AP = I C , AP = β 2mA = 12,5µA . 160 2.6 Berechnung des Basisspannungsteilerwiderstände R1 und R2 Dei Knotengleichung an der Basis des Transistors lautet: I R1 = I q = I B , AP + I R 2 Verwendet man die Faustformel I q = 10 ⋅ I B , AP , ergibt sich I q = 10 ⋅ I B , AP = 10 ⋅ 12,5µA = 125µA . Nach Abbildung 1 gilt für den Widerstand R1 U CC − U B , AP R1 = Iq Die benötigte Basisspannung am Arbeitspunkt erhält man aus der Maschengleichung U B , AP = U BE , AP + I C , AP ⋅ R E mit U BE , AP = 0,6V . Es ergibt sich U B , AP = U BE , AP + I C , AP ⋅ R E = 0,6V + 2mA ⋅ 1kΩ = 2,6V . Nun kann der Widerstand R1 berechnet werden zu R1 = U CC − U B , AP Iq = 12V − 2,6V = 75,2kΩ 125µA In der Schaltung wurde R1 = 75kΩ verwendet. Die Basisknotengleichung liefert für den Strom durch R2 I R 2 = I q − I B , AP = I q − 7 1 I q = 0 .9 ⋅ I q . 10 Über dem Widerstand R2 liegt die Basisspannung U B , AP = 2,6V . Mit dem Strom I R 2 = 0.9 ⋅ I q erhält man R2 = U B , AP = I R2 2,6V = 23,1kΩ 0.9 ⋅ 125µA In der Schaltung wurde R2 = 22kΩ verwendet. 2.7 Betrachtung der unteren Grenzfrequenz f u Die untere Grenzfrequenz der gesamten Verstärkerstufe soll f u ≤ 30 Hz betragen. Die Kondensatoren C1 , C 2 und C E bilden mit der restlichen Verstärkerschaltung drei hintereinander geschaltete Hochpässe. Für die Kettenschaltung von drei gleichartig ' aufgebauten Hochpässen mit gleicher Grenzfrequenz f u gilt fu f u' = 3 . Es ergibt sich für jeden einzelnen Hochpaß eine Grenzfrequenz von f u' = fu 3 = 30 Hz 3 = 17,3Hz 2.8 Berechnung des Koppelkondensators C1 Der positive Anschluss eines Elektrolytkondensators muss zum Transistor hin zeigen, da das Potential zur Wechselspannungsseite hin abfällt. Die Berechnung von C1 erfolgt mit C1 = 1 . 2π ⋅ f ( Ri + re ) ' u Mit der Formel aus 1.5 re = u1 = R B || (rBE + β ⋅ R E1 ) i1 mit rBE = β ⋅ UT 26mV = 160 ⋅ = 2,1kΩ I C , AP 2mA und 8 RB = R 1 ⋅R2 75,2kΩ ⋅ 23,1kΩ = = 17,7 kΩ R1 + R2 75,2kΩ + 23,1kΩ wird der Einganswiderstand der Verstärkerschaltung berechnet zu re = R B || (rBE + β ⋅ R E1 ) = 17,7 kΩ || (2,1kΩ + 160 ⋅ 100Ω) = 9kΩ ' Man kann den Koppelkondensator C1 nun mit f u = 17,3Hz und Ri = 50Ω berechen zu C1 = 1 1 = = 1µF 2π ⋅ f ( Ri + re ) 2π ⋅ 17,3Hz ⋅ (50Ω + 9kΩ) ' u In der Schaltung wurde C1 = 2,2 µF verwendet. 2.9 Berechnung des Emitterkondensators C E Den Kondensator C E im Emitterkreis kann man über die Grenzfrequenz der Spannungsverstärkung berechnen ωu = 1 ⎡ C E ⎢ RE 2 ⎣ ⎛ 1 R || R B || ⎜⎜ R E1 + + i S β ⎝ ⎞⎤ . ⎟⎟⎥ ⎠⎦ Durch Umstellen ergibt sich CE = 1 ⎡ ⎛ ⎣ ⎝ 1 Ri || R B ⎞⎤ ⎟⎥ β ⎟⎠⎦ S= I C , AP ω u ⎢ R E 2 || ⎜⎜ R E1 + + S = 1 ⎡ 2π ⋅ f u' ⎢ R E 2 ⎣ ⎛ 1 R || R B || ⎜⎜ R E1 + + i S β ⎝ ⎞⎤ . ⎟⎟⎥ ⎠⎦ Unter Verwendung von UT = 2mA = 76,9mS 26mV und β = 160 , ergibt sich CE = ⎡ 2π ⋅ f u' ⎢ R E 2 ⎣ = 89,4 μF 1 ⎛ 1 R || R B || ⎜⎜ R E1 + + i S β ⎝ ⎞⎤ ⎟⎟⎥ ⎠⎦ = 1 ⎡ 1 50Ω || 17,7 kΩ ⎞⎤ ⎛ 2π ⋅ 17,3Hz ⎢900Ω || ⎜100Ω + + ⎟⎥ 76 , 9 mS 160 ⎝ ⎠⎦ ⎣ In der Schaltung wurde C E = 100µF verwendet. 9 2.10 Berechnung des Koppelkondensators C 2 Die Berechnung von C 2 erfolgt mit C2 = 1 . 2π ⋅ f ( RV + ra ) ' u Verwendet man die Beziehung aus 1.5 ra ≈ RC ' ergibt sich mit RV = 4,7 kΩ , ra ≈ RC = 1,9kΩ und f u = 17,3Hz C2 = 1 = 1,4 µF 2π ⋅ 17,3Hz (4,7 kΩ + 1,9kΩ) In der Schaltung wurde C 2 = 2,2 µF verwendet. 3. Simulation mit Spice 3.1 Schaltungsentwurf Abbildung 2: Schaltungsentwurf mit Spice Als Generatorspannung wurden folgende Werte gewählt: u S = 150mV ⋅ sin(2π ⋅ 1kHz ⋅ t ) 10 3.2 Vergleichstabelle Berechnung - Simulation Parameter U CE , AP Berechnung 6,2V Simulation(ideal) 6,4V U RE U B , AP 2V 2,6V ≈ 2V 2,6V U BE , AP 0,6V 0,7V I q = I R1 125µA 125µA I B , AP 12,5µA 11,6 µA I C , AP 2mA 1,9mA Wie man in der Tabelle erkennen kann, stimmen die Werte der Simulation mit den berechneten überein. Aus dem Schaltungsentwurf mit Spice ist zu erkennen, daß die Dimensionierungen der Bauelemente den errechneten Werten entspricht. In der realen Schaltung wurden aber die bereits in den Berechnungen erwähnten Bauelemente eingesetzt. Das kann zur Folge haben, daß die Werte der realen Schaltung leicht von denen der Simulation abweichen können. 3.3 Vergleichstabelle Simulation real und ideal Parameter U CE , AP Simulation(real) 6,36V Simulation(ideal) 6,4V U RE U B , AP 1,9V 2,56V ≈ 2V 2,6V U BE , AP 0,7V 0,7V I q = I R1 128µA 125µA I B , AP 11,2 µA 11,6 µA I C , AP 1,9mA 1,9mA Man erkennt in der Tabelle, daß bei Verwendung der realen Bauteile keine nennenswerten Änderungen auftreten. 3.4 Obere Grenzfrequenz Die obere Grenzfrequenz die Frequenz, bei der die Verstärkung (mit steigender Frequenz) um 3dB gegenüber dem Maximum abfällt. Der simulierte Frequenzgang der Verstärkung ist im folgenden dargestellt: 11 2. 0V 1. 5V 1. 0V 0. 5V 10Hz V( C2: 2) f u=25Hz, u( 3dB) =1. 28V 100Hz f o=1. 1M Hz, u( 3dB) =1. 28V 1. 0KHz 10KHz 100KHz 1. 0M Hz Fr equency Abbildung 3: Frequenzgang der Schaltung Die obere Grenzfrequenz der simulierten Schaltung beträgt somit f o = 1,1MHz . 4. Allgemeine Fragen 4.1 Messung der oberen und unteren Grenzfrequenz Zur Messung der Grenzfrequenzen stellt man die Generatorspannung so ein, daß die Frequenz im Verstärkungsmaximum liegt. Des weiteren mißt man die Eingangs- und Ausgangsamplitude der Verstärkerschaltung. Nun erhöht man die Frequenz des Generators bis Ausgangsamplitude um den 1 Faktor kleiner geworden ist. Die am Generator eingestellte Frequenz ist die 2 obere Grenzfrequenz f o der Verstärkerschaltung. Zur Bestimmung der unteren Grenzfrequenz f u wird der Vorgang analog ausgeführt, nur mit abnehmender Frequenz. 4.2 Messung des Eingangswiderstandes Der Eingangswiderstand der Verstärkerschaltung kann mit Hilfe eines Meßwiderstandes am Eingang bestimmt werden. In nachfolgender Abbildung ist die Meßschaltung dargestellt. 12 Abbildung 4: Meßschaltung für den Eingangswiderstand Daraus kann man folgende Beziehung entnehmen: Ue US = re RM + re U e RM + U e re = reU S U e RM = reU S − U e re = re (U S − U e ) re = RM ⋅ Ue US −Ue 4.3 Messung des Ausgangswiderstandes Um den Ausgangswiderstand zu bestimmen, wird zunächst die Leerlaufspannung am Ausgang des Verstärkers gemessen. Danach wird die Last angeschlossen und wiederum die Ausgangsspannung gemessen. Der Schaltungsaufbau ist folgendermaßen zu realisieren: Abbildung 5: Meßschaltung für den Ausgangswiderstand In Abbildung 6 stellt U LL die Spannung dar, die Im Leerlauf gemessen wurde. Es läßt sich folgende Beziehung entnehmen: 13 Ua U LL = R L R L + ra U a R L + U a ra = R LU LL U a ra = R LU LL − U a R L = R L (U LL − U a ) ra = R L ⋅ U LL − U a Ua 5. Versuchsdurchführung Die unter Punkt 2 dimensionierte Schaltung wird auf dem Lötbord aufgebaut. 5.1 Arbeitspunkt Folgende Tabelle stellt die gemessenen und simulierten Werte gegenüber. Die simulierte Schaltung entspricht mit ihren Bauelemente der aufgebauten Verstärkerschaltung. Parameter U CE , AP Messung Simulation(real) 6,36V U RE U B , AP 1,9V 2,56V U C , AP 8,26V U RC I C , AP 3,74V 1,9mA 14 5.1 Frequenzgang 5.1.1 Messung mit Lastwiderstand Der Frequenzgang wird nach der Beschreibung unter Punkt 4.1 gemessen. Als Eingangssignal wird u S = 150mV ⋅ sin(2π ⋅ 1kHz ⋅ t ) eingestellt. Am Ausgang stellt sich ein Spannung von u a ,SS = ⇒ ua= ein. Die 3dB - Grenzfrequenz ist damit 1 = 2 u a , SS | 3dB = ⋅ u a , SS | 3dB = 1 ⋅ = 2 Die Frequenz des Eingangssignals wird kontinuierlich verändert, bis sich am Ausgang die 3dB - Grenzfrequenz einstellt. Die Gegenüberstellung der Grenzfrequenzen von Simulation und Messung mit Lastwiderstand ergibt folgendes Bild: Messung Simulation(real) f u = 25 Hz bei u a , ss = 2,56V untere Grenzfrequenz f u obere Grenzfrequenz f o f o = 1,1MHz bei u a , ss = 2,53V Die Werte der Simulation sind in der Abbildung 3 unter Punkt 3.4 nachzuschlagen. 5.1.2 Messung ohne Lastwiderstand Für diese Messung wird der Lastwiderstand RV aus der Schaltung entfernt, der Lastkondensator CV verbleibt allerdings. In Spice ist das Entfernen des Widerstandes nicht ohne Fehlermeldung möglich, sodaß hier mit einem Trick das Problem umschifft wird. Der Widerstand RV wird sehr groß dimensioniert, sodaß der Stromfluß im Ideafall gegen Null strebt. Der Frequenzgang wird wie vorher beschrieben gemessen. Als Eingangssignal wird wiederum u S = 150mV ⋅ sin(2π ⋅ 1kHz ⋅ t ) eingestellt. Am Ausgang stellt sich ein Spannung von u a ,SS = ⇒ ua= 15 ein. Die 3dB - Grenzfrequenz ist damit u a , SS | 3dB = u a , SS | 3dB = 1 = 2 ⋅ . 1 ⋅ = 2 Auch hier wird die Frequenz des Eingangssignals kontinuierlich variiert, bis sich am Ausgang die 3dB - Grenzfrequenz einstellt. Die Gegenüberstellung der Grenzfrequenzen von Simulation und Messung mit Lastwiderstand ergibt folgendes Bild: Messung Simulation(real) f u = 20,4 Hz bei u a , ss = 3,66V untere Grenzfrequenz f u obere Grenzfrequenz f o f o = 761kHz bei u a , ss = 3,66V Es ergibt sich somit im Vergleich zu 3.4 – Abbildung 4 folgender Frequenzgang der Verstärkung ohne Lastwiderstand: 3. 0V 2. 5V 2. 0V 1. 5V f o=761kHz, u( 3dB) =1. 83V f u=20. 4Hz, u( 3dB) =1. 83V 1. 0V 10Hz V( C2: 2) 100Hz 1. 0KHz 10KHz 100KHz 1. 0M Hz Fr equency Abbildung 6: Frequenzgang der Verstärkung ohne Lastwiderstand Zum Vergleich der Meßergebnisse werden die Werte in der folgenden Tabelle gegenübergestellt: Messung Simulation(real) f u = 25 Hz ⎫ ⎬ B = 1075Hz ≈ 1,1MHz f o = 1,1MHz ⎭ mit RV f u = 20,4 Hz ⎫ ⎬ B = 740,6 Hz ≈ 740 Hz f o = 761kHz ⎭ ohne RV 16 5.2 Verzerrungsfreiheit Am Eingang wird u S = 150mV ⋅ sin(2π ⋅ 1kHz ⋅ t ) angelegt und der Widerstand RV wieder in die Schaltung eingefügt. 5.3 Wechselspannungsverstärkung Ausgehend vom ursprünglichen Messaufbau wird die Amplitude von u S nun soweit reduziert, daß am Ausgang etwa die Hälfte der verzerrungsfreien Amplitude auftritt. Damit erhält man die Wechselspannungsverstärkung vu= ua = ue v u zu = 5.4 Bestimmung von Ein- und Ausgangswiderstand 5.4.1 Eingangswiderstand Die Messung wird gemäß Punkt 4.2 durchgeführt. Dazu wird ein Messwiderstand RM = zwischen Ri und C1 eingelötet. Gemessen wird: us = ue = Damit errechnet sich der Eingangswiderstand re zu Ue r e =RM⋅ = U s−U e 17 Verwendet man die Formel aus Punkt 2 erhält man r e =RB || ⋅ UT I C , AOP ⋅R g1= 5.4.2 Ausgangswiderstand Die Messung wurde gemäß Punkt 4.3 durchgeführt. Der Messwiderstand RM wird wieder aus der Schaltung entfernt. Im Leerlauf kann am Ausgang eine Spannung von u ¿ ,SS = gemessen werden. Mit R L = 4,7 kΩ wird am Ausgang u a.SS = gemessen. Damit kann man den Ausgangswiderstand der Verstärkerschaltung folgendermaßen berechnen: u LL , SS −u a , SS r a=R L⋅ =4,7 k ⋅ ua SS 18