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DIE S EIDENSTRAßEN
Die Seidenstrassen : über 7000 Km transkontinentaler Verbindungen seit der Antike bis Heute
Die Seidenstraßen sind ein Netz alter Karawanenwege, die seit der Antike benutzt werden. Die Seide war lange Zeit das wichtigste
Produkt, das auf dieser über 7000 km langen transkontinentalen Straße transportiert wurde. Seit 2000 Jahren hat die Straße zum
wirtschaftlichen und kulturellen Austausch beigetragen. Die westliche Welt erfuhr jedoch erst wirklich von ihrer Existenz nach der
Veröffentlichung der Reiseerzählungen von Marco Polo. Dieser venetianischer Kaufmann unternahm im 13. Jahrhundert mehrere
Reisen in den Fernen Osten. Der Handelsweg verlor im 16. Jahrhundert an Bedeutung, insbesondere wegen der Entwicklung der
Seefahrt. Heute erfährt er eine Wiederbelebung und ist sogar modernisiert worden. Für das westliche China und die neuen Staaten
Mittelasiens bedeutet diese Straße eine Öffnungsmöglichkeit und die Gelegenheit alte Verbindungen wieder herzustellen. Güter
und Menschen (Händler, Reisende und Forscher) und dementsprechend auch Ideen und Innovationen, blieben bis heute im Umlauf
entlang der faszinierenden Straßen, die Europa mit Asien verbinden.
VORTEILE DER SATELLITENBILDER
Die Satellitenbilder geben die geographische Wirklichkeit auf objektive Art und mit gleichbleibender Parteilichkeit wieder. Ihre
Nutzung ermöglicht die Veranschaulichung landschaftlicher Strukturen verschiedener Größe. Satellitenbilder sind eine interessante
Informationsquelle für die Kartographie, die Entwicklungsüberwachung, das Modellieren und die Verwaltungsplanung urbaner und
ländlicher Gebiete. So ist es z.B. möglich damit die Entwicklung sensibler Gebiete, die von großer ökologischer Bedeutung sind,
wie Meere, Wüsten, Gebirge, Küstenregionen, zu überwachen. Im Rahmen dieser Studie bewegt sich die Bodenauflösung der Pixel
zwischen 10 m bis 3,5 km.
ERLÄUTERUNGEN ZUR HAUPTKARTE UND ZU DEN MAPPEN
Die Hauptkarte (echte Farben) – Der Hauptausschnitt, genannt Die Seidenstraßen, besteht aus einer Satellitenkarte, die mit Hilfe
von Aufnahmen des Systems VEGETATION-SPOT 4 zusammengesetzt wurde. Sie wird als Übertragungsbasis für das Netz der
Seidenstraßen gebraucht.
Mappe 1 - Venedig (Quelle: Spot XS vom 25/11/87, falscher Farbkomposit IR) –Venedig befindet sich auf einem Archipel, das an
einer Lagune im Norden der Adria liegt. Die verschiedenen Blautöne zeigen die Tiefe und/oder die Trübung des Wassers an.
Dieses Archipel besteht aus etwa hundert Inseln, die mit Vegetation bedeckt sind (rote Farbe) und einigen urbanisierten Inseln
(Farben braun und blau). Im Nordosten ist Venedig durch eine Eisenbahnlinie, die zum Hafenteil Marghera-Mestre führt, der sich
auf festem Boden im Nordwesten des Bildes befindet, mit dem Kontinent verbunden. Der Canale Grande teilt die Stadt in zwei und
windet sich vom Bahnhof Santa-Lucia im Norden bis zum Markusplatz im Süden (dunkelblauer Fleck). Weitere Kanäle in
Schnörkelform sind auf den anderen Inseln sichtbar. Einer der Haupteingänge zur Lagune befindet sich im Südosten des Bildes, er
entspricht dem Bruch der Küstenlinie, dessen westlicher Teil das berühmte Lido ist. Venedig bleibt ihrer Bestimmung (Funktion)
als Stadt der Reisenden treu, nicht nur durch den Hafen, sondern ebenfalls durch den Flughafen (Zentralteil des Bildes im Norden).
Die Republik Venedig, „La Serenissima“, getragen durch die Kreuzzüge, baute ein maritimes Imperium auf, das vom 12. bis zum
14. Jahrhundert den Handel im Osten über die Gründung etlicher Kontoren kontrollierte. Tyr (heute Sour im Libanon), westlicher
Schlußpunkt der Seidenstraße wurde 1223 venetianisch.
Mappe 2 - Bagdad (Quelle: Spot XS vom 06/06/97 falscher Farbkomposit IR) – Bagdad befindet sich in Mesopotamien, am
Endpunkt der Schifffahrt auf dem Tigris, Durchgangsort der Seidenstraße. Bagdad ist die heutige Erbin brillanter städtischer
Zivilisationen, die in Mesopotamien entstanden und aufeinander folgten. Der außerordentliche Reichtum von Bagdad wurde brutal
gestoppt durch ihre Vernichtung durch die Mongolen in 1258. Seit ihrer Unabhängigkeit in 1930 erfuhr die Stadt eine besonders
rasante Entwicklung (4.500.000 Einwohner in 1995). Große hydraulische Bauwerke mußten ausgeführt werden, um die Stadt vor
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den Hochwassern des Tigris (Nordosten) und des Euphrats (Südwesten) zu schützen und um die Bewässerung dieser Wüstenregion
zu sichern (linienförmige, gerade Elemente auf mehreren Kilometern). Die Landwirtschaftszonen, deren Vegetation die stärkste
photosynthetische Aktivität aufweist (Knallrot) befinden sich entlang des Tigris, während ein Gradient hin zu den trockeneren
Regionen im Westen bemerkt werden kann. In dieser Region sind die feuchteren Talsohlen durch die kräftigeren Rottöne
unterstrichen und die Gipfel erscheinen grau oder weiß. Der Stadtplan verrät eine kontrollierte Urbanisierung. Der östliche Stadtteil
zeigt eine rechteckige Struktur, der westliche Teil entwickelt sich eher nach einem Fächerplan. Im Norden der Stadt, auf dem
äußeren Ufer einer Schlange, kann man die heilige schiitische Stadt al-Kazimiyah mit der berühmten Moschee in der Mitte
entdecken. Die großen bräunlichen Flecken im Süden der Stadt entsprechen wohl ehemaligen Tonvorkomnissen, der als
traditionelles Baumaterial gilt.
Mappe 3 - Balkh oder Wazirabad (Quelle: Landsat 7 vom 17/07/99, falscher Farbkomposit IR) - Balkh befindet sich im Norden
Afghanistans inmitten einer reichen landwirtschaftlichen Region und ist heute nur noch ein bescheidenes Städtchen mit 15 000
Einwohnern Die frühere Stadt Bactria, Mutter der Städte genannt, war Aufenthaltsort an der Seidenstraße und ein
Religionsaustauchzentrum. Dort zeugen nur noch eine Zitadelle und einzelne Ruinen imposanter Verteidigungsbauten von der
reichen Vergangenheit. Die allgemeine Morphologie der Region, die das Bild abdeckt, ist die zweier Halbkegeln mit den Gipfeln
im Süden. Die rötlichen Flächen entsprechen den reichen bewässerten landwirtschaftlichen Zonen. Diese kontrastieren mit den
weißlichen und bläulichen Zonen, die nur mit spärlicher Vegetation bedeckt sind.
Dank der Vergrößerung der Region Balkh kann man die landwirtschaftliche Parzellierung, den Flughafen im Süden der Stadt und
die erste der zwei ehemaligen Mauern im Norden erkennen. Im Nordwesten des Auszugs kann man die innere Mauer erkennen, die
einen Durchmesser von 11 km hatte. Die Stadt (ebenfalls durch die Mongolen vernichtet) wurde in den dreißiger Jahren nach
einem auferlegten radikonzentrischen Plan renoviert. Zu jener Zeit gab es dort 400 Geschäfte und 32 Karawanserails. Wegen der
Bewässerung, die für die Landwirtschaft notwendig ist, ist die Region Balkh ein Beispiel für die Anpassung des Menschen an eine
ungünstige Umwelt. Im Nordosten bildet der Fluß Amou-Daria, der im Aralsee mündet, die Grenze mit dem Uzbekistan.
Mappe 4 – Die Straße von Karakorum - (Quelle: Landsat 7 vom 25/09/99 falscher Farbkomposit IR) – Dieses Bild ist
desorientiert (der Norden befindet sich unten), um die Reliefwahrnehmung zu beschleunigen. Die weißlichen Flecken, die dem
Schnee und/oder den Wolken auf den hohen Gipfeln entsprechen (der Kongur Shan ist 7719 m hoch) sowie die leicht rötlichen
Tönungen der Vegetation in den Talsohlen, weisen ebenfalls auf den großen Höhenunterschied. Mehrere Gletscher sind sichtbar,
die Täler in U-Form gebildet haben. Vor kurzem wurde eine „Autobahn“ durch dieses unfreundliche Land gebaut, diese nimmt
wiederholt auf andere Art und Weise die Leistungen der alten Seidenstraße auf.. Die Straße verbindet die chinesische Stadt Kashi
mit Pakistan und Afghanistan.
Mappe 5 - Kashi und Umgebung - (Quelle: Landsat 7 vom 25/09/99, echte Farben) – Kashi befindet sich am Fuße des PamirGebirges und am Eingang des Tarim-Beckens (siehe Hauptkarte), dessen zentraler Teil die Taklamakan Wüste ist. Die
Mitreisenden in den Karawanen fürchteten sich schon immer vor diesen physischen Leistungen , daher diente Kashi als
Etappenstadt. Dieses Bild ist in echten Farben. Die Vegetation ist grün, die Felsen sind grau mit Blauschattierungen. Manche
Felsen- oder Gletscherteile haben eine weißliche Farbe. Die Stadt Kashi ist grau, sie befindet sich an der Kreuzung der Straßen aus
dem Nordwesten und dem Südwesten (und auf dem Weg nach dem berühmten Samarkand). Im Süden der Stadt zeigt der Fluß
Kaxgar He etliche Einmündungen. Er fließt von West nach Ost und verliert sich östlich im Tarim-Becken.
Mappe 6 - Urumqi (Quellen: ERS 2 vom 19/03, 06/08 und 24/12 1997, echte Farben) - Urumqi (1 500 000 Einwohner) nimmt
eine interessante geographische Lage an der Kreuzung zweier wichtigen Straßen ein. Die erste folgt dem nördlichen Fuß der TienShan-Berge, die zweite nimmt eine Passage, die das Tarim-Becken mit dem Djungari-Becken verbindet. Das Radarbild hebt die
Energie des Reliefs gut hervor, aber man muß die geometrischen Verzerrungen berücksichtigen, die durch die schräge
Bildaufnahme erzeugt wurden. Die glatten Flächen erscheinen in einheitlichen Tönungen. Im vorgestellten Auszug erkennt man
eine intensiv bebaute Landwirtschaftsfläche.Weiter im Süden wird das ausgeprägte Relief von drei parallelen Flüssen
durchbrochen. Urumqi befindet sich an der Mündung des östlichen Tals (hellgraue Farbe auf dem Bild). Im Süden gibt es eine
Gebirgslandschaft mit bebauten Tälern und beweideten Höhen. Der einheitliche Fleck im Südosten des Bildes entspricht einem
See, der starken jahreszeitlichen Wasserstandsschwankungen ausgesetzt ist.
Mappe 7 - Yuandum-Wuwei, (Quelle: Spot XS vom 25/03/96, echte Farben) – Dieser Auszug zeigt die Region Yuandum
zwischen Tumenzi und Wuwei. Es handelt sich um den östlichen Eingang des 800 km langen Gansu Korridors, der vom KilianGebirge im Westen und von der Tenger-Wüste im Osten eingeschlossen wird. Mehrere Dünenfelder sind auf dem Bild sichtbar,
das Hauptfeld befindet sich jedoch im Nordosten. Im Süden kündigen die eingeschneiten Ausläufer die Quilian-Gebirge an.
Zwischen diesen zwei morphologischen Einheiten schiebt sich eine intensiv bebaute Loessebene. Die Parzellengröße verringert
sich , je mehr man sich von der Wüste entfernt. Dieser Ausbruch bildet auch den obligatorischen Durchgang für die
Verbindungswege. Mehrere Überbleibsel der Chinamauer können im Süden des Bildes ausgemacht werden. Diese Mauer ist 2.700
Km lang, mit dem Bau wurde etwa 221 vor Christus unter der Dynastie des Kaisers Qin angefangen. Der sichtbarste Teil sieht wie
ein feiner gelblicher Bogen aus, parallel zur Grenze der schneebedeckten Zone im Südosten des Bildes.
Mappe 8 - Xi’an, (Quelle: Spot XS vom 25/09/99 ) - Die Stadt wird als östlicher Endpunkt der Seidenstraße angesehen. Xi’an
befindet sich in der Nähe des Zusammenfluß der Flüsse Wei He und Jing He. Die älteste Niederlassung in diesem Gebiet soll 6000
vor Christus datieren. Marco Polo besuchte die Stadt in 1287. Sie ist ebenfalls die Hauptstadt einer Dynastie und ein
Handelszentrum, das bereits den Römern bekannt war. Heute zählt Xian 2.700.000 Einwohner und ist ein wichtig Industriezentrum
im Nordwesten von China. Der Bildauszug zeigt den historischen Festungsteil mit seinen renovierten Mauern und den Gräben aus
dem 14. Jahrhundert. Der Stadtplan ist streng rechtwinkelig und mit deutlicher Rangordnung sowie nach den
Haupthimmelsrichtungen orientiert. Man bemerke die Breite der Straßen, die einerseits Nord- und Südtor und andererseits WestFür weitere Informationen gehen Sie bitte auf die (?den)Webseite : www.geo.ulg.ac.be/eduweb.
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und Osttor verbinden (unteres Drittel). An der Kreuzung dieser zwei Straßen befindet sich ein großer Platz mit der Moschee und
den Türmen der “Trompete” und der “Glocke” . In diesem historischen Teil kann man eine Aufteilung feststellen, die durch
Funktionsspezialisierung oder durch soziale Trennung zu erklären ist. Die Bepflanzungen beschränken sich auf zwei Parks. Die
Hauptrassen der historischen Stadt bestimmen den gesamten Plan der Großstadt. Der obere Weg im Bild in Richtung Norden führt
zum ewigen Terra Cotta Heer (Tausende 1000 lebensgroße Soldaten aus Ton, toevallig door boeren in 1974 ontdekt en gerealiseerd
(unter der Dynastie des Kaisers Qin, dessen Grab sich vermutlich auch dort befindet..
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Produkt realisiert im Rahmen des Fernerkundungsuntersuchungsprogramms TELSAT 4 und finanziert durch die Föderalen Dienste der wissenschaftlichen,
technischen und kulturellen Angelegenheiten (DWTK). Das Laboratorium SURFACES der Geomatik-Abteilung der Universität Lüttich hat die Kartierung und die
Arbeitskoordination übernommen.
Copyright: CNES - SPOTIMAGE, ESA -.EURIMAGE, 2000
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