647-Licht zerstört Tumoren im Auge - Online

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Tumorarten:
Licht zerstört Tumoren im Auge
Das Aderhautmelanom ist eine seltene Krebsgeschwulst des Auges, jährlich erkranken
knapp 500 Menschen in Deutschland daran. Die klassische Behandlung großer
Aderhautmelanome besteht in der Entfernung des kompletten Augapfels, eine körperlich
und psychisch extreme Belastung für den Betroffenen. Mittlere Melanome werden meist mit
einem lokalen Strahlenträger behandelt (sog. Brachytherapie mit Ru-106). Mit der
strahlenchirurgischen Cyberknife-Methode können, das hat eine neue Studie1 ergeben, vor
allem große Tumore schmerzfrei und ohne operativen Eingriff zerstört werden.
Erste Studie zur rahmenlosen, radiochirurgischen
Behandlung
des Aderhautmelanoms mittels
Robotertechnologie belegt Wirksamkeit
Beim Aderhautmelanom bildet sich anfangs ein flach
w achsender Tumor, der sich zunehmend w ölbt und dabei
die über ihm liegende Netzhaut abhebt. Die
Krebsgeschw ulst geht von der sog. Aderhaut aus und kann
an verschiedenen Stellen im Auge auftreten so z.B. auch
am hinteren Augenpol, dort, w o der Sehnerv aus der
Augenhöhle zum Gehirn führt.
Behandlungssituation im
Europäischen Cyberknife-Zentrum
München-Großhadern
Anfangs bestehen meist keine Beschw erden. Allmählich
bemerken die Patienten eine zunehmende Sehminderung
oder einen Schatten. Selten beobachtet man eine
Augendrucksteigerung oder einen Durchbruch des Tumors durch die Lederhaut (Sklera) in die
Augenhöhle. Bei Diagnosestellung haben nur ca. 1 % der Patienten Metastasen. Diese finden
sich meist in der Leber.
Behandlungsalternativen
Neben der kompletten Entfernung (Enukleation) des Augapfels, gibt es verschiedene
Alternativen. Diese reichen von der radioaktiven Bestrahlung bis hin zum Beschuss der Tumoren
mit Lichtteilchen, so genannten Photonen. Mit die modernste Variante dieser PhotonenBestrahlung ist die Cyberknife-Technologie. Dabei w erden aus vielen verschiedenen Richtungen
einzelne hoch energetische Lichtteilchen aus einem Beschleuniger auf den Tumor gefeuert.
Durch ständig w echselnde "Einstrahlrichtungen" bleibt das umliegende Gew ebe w eitgehend
geschont, im Zielgebiet aber w erden die Krebszellen maximal geschädigt und sterben schließlich
ab. Eine ca. 3stündige einmalige Behandlung ist bis auf die örtliche Betäubung der
Augenmuskulatur völlig schmerzfrei. Der Patient kann zudem nach der Therapie nach Hause
gehen.
Vorab sind allerdings intensive Untersuchungen nötig, um zu klären, ob ein Patient für die
Cyberknife-Methode in Frage kommt. Sow ohl in der Diagnose, der Behandlungsplanung und in
der Nachsorge sollten daher Experten verschiedener Fachrichtungen die Patienten
begutachten.
Eignet sich ein Patient für die Bestrahlung im Europäischen Cyberknife Zentrum, MünchenGroßhadern (ECZM), dem einzigen in Deutschland, profitiert er vom hoch modernen
medizinischem und technischem Know -how und der Ausstattung. Die robotergeführte
Bestrahlungseinheit benötigt dabei keine Fixierung des Kopfes und gleicht etw aige
Bew egungen des Patienten aus. Der Patient liegt w ährend der Behandlung entspannt auf einer
Liege und kann w ährend des Eingriffs die jew eilige Lieblingsmusik hören. Wenn nötig, kann die
Bestrahlung auch kurz unterbrochen w erden. Nach dem Eingriff können die Patienten nach
Hause gehen, ein stationärer Aufenthalt ist nicht erforderlich.
Das Cyberknife-Zentrum in München
Am ECZM arbeiten die Strahlenchirurgen eng mit den Medizinern am Klinikum der Universität
München (LMU) zusammen. Im Falle von Augentumoren w erden die Patienten beispielsw eise
von den Augenärzten der Augenklinik der Universität untersucht und betreut. Diese
entscheiden dann gemeinsam mit w eiteren Experten, ob eine Cyberknife- Behandlung Erfolg
versprechend ist.
In einer aktuell veröffentlichten Studie konnten die Ärzte belegen, dass Cyberknife eine
passende Alternative zur Behandlung des Aderhautmelanoms darstellt, die für Patienten sicher,
effektiv und komfortabel ist. Zudem sind die Kosten bei dieser ambulanten Behandlung meist
w eitaus geringer als bei einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus. Voraussetzung dafür ist
die Behandlungsplanung und -durchführung durch ein erfahrenes, interdisziplinäres Team aus
Augenärzten, Strahlenonkologen und -chirurgen sow ie Radiologen.
Wirkung der Strahlen in der Tumorzelle
Die w ichtigste Aufgabe der Strahlenchirurgie ist die hoch präzise Bestrahlung eines exakt
festgelegten Zielvolumens. Dabei sollen die gesunden Körperteile in der Tumorumgebung so
w enig w ie möglich von Strahlen getroffen w erden. Um dies zu erreichen, w ird zuerst ein
Bestrahlungsgerät mit geeigneter Strahlenart und Energie gew ählt und die Tumorregion aus
verschiedenen Richtungen bestrahlt. Bei der flexiblen Cyberknife Technologie rotiert die
Bestrahlungseinheit um den Patienten - typisch sind bis zu 150 (aus 1400 möglichen)
Einstrahlrichtungen pro Behandlung.
Durch die ionisierende, hochenergetische Photonen-Strahlung, die in einem Beschleuniger
erzeugt w erden, w erden in den Tumorzellen Schäden am Erbgut (DNA) verursacht, die letztlich
zum Zelltod führen. Die Cyberknife Technologie steuert dabei die Bestrahlung so, dass die für
die Krebszellen tödliche Dosis nur im Zielgebiet (Tumor) erreicht w ird, das umliegende, gesunde
Gew ebe jedoch verschont bleibt bzw . durch die Photonen nicht nachhaltig geschädigt w ird.
Meist reicht eine einzige ambulante Behandlung mit einer mittleren Dauer von 60-90 Minuten
aus. Die Bestrahlung ist schmerzfrei, eine Narkose nicht nötig.
Europäisches Cyberknife Zentrum München-Großhadern Das erste Cyberknife Zentrum in
Deutschland w urde am 1. Juli 2005 in Kooperation mit dem Klinikum der Universität München
(LMU) eröffnet.
Mit Hilfe einer bildgeführten Robotersteuerung kann hochpräzise eine Tumor zerstörende
Strahlendosis auf ein genau definiertes Zielvolumen gerichtet w erden, w obei die umliegenden,
gesunden Strukturen geschont w erden. Bei der Behandlung überschneiden sich schw ache
Strahlenbündel aus vielen verschiedenen Richtungen im Tumor, w o sie sich zur Gesamtdosis
aufsummieren. Durch die Entw icklung der Cyberknife Technologie mit einer Kombination aus
integrierter Bildführung und Robotersteuerung ist eine völlig neue, nicht-invasive Behandlung
möglich.
Ansprechpartner:
PD Dr. med. Ulrich Schaller
Augenklinik am Klinikum der Universität München LMU
Mathildenstr. 8
D- 80336 München
Tel.: 089 / 5160 3811
Fax: 089 / 5160 5160
PD Dr. med. Alexander Muacevic
Europäisches Cyberknife Zentrum München-Großhadern
Max-Lebsche-Platz 31
D - 81377 München
Tel.: 089 / 45 23 36 - 0
Fax: 089 / 45 23 36 - 16
Aktualisiert Montag, 04. Mai 2009 Autor: Pressemitteilung Klinikum der Universit�t M�nchen,
Philipp Kressirer 2058 Mal gelesen
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