Grundzüge der Mikroökonomie (Mikro I) Kapitel 6 Tauschgleichgewicht 1 Effiziente Allokation Pindyck/Rubinfeld Kap. 16.1-3 • Wie ist eine effiziente Allokation charakterisiert? • Zusammenhang effiziente Allokation und Marktgleichgewicht 2 Marktgleichgewicht • Mit Produktion • Effizienzbedingung: • Zahlungsbereitschaft des marginalen Konsumenten = Grenzkosten • Marktgleichgewichtsbedingung • Preis=Grenzkosten • effiziente Abstimmung von Produktion und Konsum • Hier: Aufteilung einer gegebenen produzierten Menge 3 Nachfrage nach 1-ZimmerAppartments in Mainz p Vorteil einer Allokation durch Preismechanismus gegenüber Allokation z.B. durch Lotterie? p 1 =€500 p 2 =€490 Wenn noch Tauschgewinne möglich sind, keine effiziente Allokation p 3 =€475 Bedingung für effiziente Verteilung! p 10000 =€200 123 10.000 QS 4 Darstellung von Aufteilungsproblemen • Edgeworthbox • betrachtetes Aufteilungsproblem – 10 pint Guinness – 10 Austern – 2 Konsumenten: Padraig und Aine • Jeder Punkt in Edgeworthbox korrespondiert zu 1 bestimmten Aufteilung 5 10 2 für A Aine 10 A 2 für P 8 für A Austern für Aine (Y) Austern für Padraig Guinnes für Aine 10 Padraig 8 für P 10 Guinness für6 P Austern (Y) Padraig‘s Tisch GRSPadraig in A ≈ 1/2 10 B A = Anfangsausstattung ∆Y= 1/2 2 8 ∆G= - 1 10 Guinness 7 Aine‘s Tisch Austern (Y) GRSAine=3 10 8 ∆Y= - 3 A = Anfangsausstattung 2 ∆G= 1 10 Guinness 8 • Padraig‘s GRS ist ½ – bereit 1 Pint herzugeben wenn mindestens ½ Auster bekommt • Aine‘s GRS ist 3 – bereit für 1 Pint bis zu 3 Austern herzugeben • Tausch! • zur Darstellung von Tauschmöglichkeiten: Übertrage Indiff.kurven in Edgeworthbox 9 Guinnes ∆G= 1 2 10 Aine‘s Tisch ∆Y= - 3 A = Anfangsausstattung 8 10 GRSAine=3 Austern (Y) 10 Guinnes für Aine ∆G= 1 2 Aine 10 ∆Y= - 3 A ∆Y= 1/2 8 2 10 Padraig 8 ∆G= - 1 10 Austern für Aine (Y) Austern für P 10 Guinness für11 P Austern für P Guinnes für Aine 10 4 G für A 2 G für A Aine 10 fig leaves B 6 Y für A A 8 Y für A 2 Y für P fig leaves 2 Y für P 10 Padraig Austern für Aine (Y) 4 Y für P 6 Y für A 6 G für P 4 G für A 8 G für P 10 2 G für A Guinness für12 P Austern für P Guinnes für Aine 10 2 Aine 10 fig leaves A 8 2 10 Padraig 8 10 Austern für Aine (Y) B Guinness für13 P 10 2 Aine 10 B A 8 2 10 Padraig 8 10 Austern für Aine (Y) Austern für P Guinnes für Aine Guinness für14 P Effizienzbedingung • Für effiziente Aufteilung: – Im Aufteilungspunkt B muss gelten: – GRSPadraig = GRSAine • Kontraktkurve: – verbindet alle Punkte effizienter Aufteilung 15 10 2 Aine 10 D B Kontraktkurve C A 8 2 10 Padraig 8 10 Austern für Aine (Y) Austern für P Guinnes für Aine Guinness für16 P Kontraktkurve • Ort aller effizienter Aufteilungen – Pareto-optimal: Wohlfahrt keines Konsumenten kann erhöht werden ohne Wohlfahrt des anderen zu Vermindern • Entlang der Kontraktkurve von links unten nach rechts oben: – Wohlfahrt von Padraig steigt und Wohlfahrt von Aine sinkt 17 Marktgleichgewicht und Effizienz • Makler kündigt Preise an zu denen er Austern u. Guinness ankauft und verkauft • z.B. PY = 3 $, PG = 4$ – Im Ergebnis können 4 Austern gegen 3 Pint getauscht werden. • Makler hat selbst keinerlei Ausstattung • Kann er Marktnachfrage und -Angebot zu gegebenen Preisen in Einklang bringen? 18 10 2 Aine 10 BPPlan 6 A 8 2 10 Padraig 5 8 G Angebot Pad: 3 10 Austern für Aine (Y) Y Nachfrage Pad: 4 Preise PY: 3 $ PG: 4 $ d.h. 4 Y für 3 G Austern für P Guinnes für Aine Guinness für19 P 10 BPPlan 6 6 CAPlan A 8 2 10 Padraig 5 8 G Angebot Pad: 3 10 Austern für Aine (Y) Aine? bietet 2 Y für 1,5 G Aine Y Angebot Aine Paddy bietet 3 G für 4Y G Nachfrage Aine 3,5 2 10 Y Nachfrage Pad: 4 Preise PY: 3 $ PG: 4 $ Austern für P Guinnes für Aine Guinness für20 P Marktgleichgewicht? • Preise: G kostet 4$ und Y kostet 3$ • „Markt für Y“: – Angebot ist 2 – Nachfrage ist 4 Überschussnachfrage im Y-Markt • „Markt für G“: – Angebot ist 3 – Nachfrage ist 1,5 Überschussangebot im Y-Markt • Preis von G muss sinken relativ zu Y 21 Kein Marktgleichgewicht! • Bei geplanten Mengen stimmt jeweils GRS mit Steigung der Preisgeraden überein • Aber keine Übereinstimmung von Nachfrage und Angebot • Warum? – Guinness ist zu teuer relativ zu Austern – Relativer Preis von Guinness muss sinken! 22 Bedingung für Markt-Gw • Angebot = Nachfrage – beide planen auf Preisgeraden denselben Konsumpunkt in Edgeworth-box – beide müssen mit Konsumpunkt zufrieden sein – für beide muss Preisverhältnis = GRS im selben Punkt in Edgeworth-box gelten • D.h. Marktgleichgewicht ist effizient – aber nicht jede effiziente Aufteilung ist von A aus als Marktgleichgewicht erreichbar 23 10 2 Aine 10 DP D E Kontraktkurve DA C A 8 2 10 Padraig D ist kein Marktgleichgewicht! E ist Marktgleichgewicht! 8 10 Austern für Aine (Y) Austern für P Guinnes für Aine Guinness für24 P Guinnes für Aine 2 Aine 10 DP D E Kontraktkurve DA C A 8 2 10 Padraig D ist kein Marktgleichgewicht! E ist Marktgleichgewicht! 8 10 Austern für Aine (Y) Austern für P 25 10 Guinness für25 P Marktgleichgewicht und Effizienz • Jedes Marktgleichgewicht ist effizient – 1. Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie! • Beobachtung: – Nicht jeder Punkt auf Kontraktkurve kann von Punkt A aus als Marktgleichgewicht erreicht werden – Marktgleichgewicht zur Anfangsausstattung A ist „lokal“ eindeutig wenn Indifferenzkurven konvex sind (Debreu) 26 2. Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie • Wenn Präferenzen konvex sind • gibt es für jede effiziente Allokation (d.h. für jeden Punkt auf Kontraktkurve) • (mindestens) eine Anfangsausstattung • von welcher aus der Punkt als Marktgleichgewicht erreicht wird (Arrow) 27 Austern für P Aine 10 D B A’ Kontraktkurve C Padraig 10 Guinness für28 P Konsequenzen des 2. Hauptsatzes der Wohlfahrtsökonomie • Trennung von Gerechtigkeit und Effizienz? – „Startblöcke verschieben“ • Aber: – Kostenlose Umverteilung der Anfangsausstattungen möglich? • Annahmen unter denen Aussagen gewonnen werden sind entscheidend 29