wenn hände sprechen lernen. von Arlette A. Hippmann, Leiterin Kommunikation und Marketing Die Handzeichen- und Gebärdensprache eröffnet den Klientinnen und Klienten ohne verbale Ausdrucksmöglichkeiten ein neues Feld, um ihre Bedürfnisse und Anliegen zu kommunizieren und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten im Rahmen der Unterstützten Kommunikation (UK) wurde uns zunehmend bewusst, wie wichtig es ist, den Menschen ohne verbale Kommunikationsmöglichkeiten eine Sprache zu geben und sicher zu stellen, dass sie von ihrem engsten Umfeld verstanden werden. Angesichts der Relevanz, nahmen wir dieses Thema in die strategische Planung auf. Im Rahmen eines neu erarbeiteten Schulungskonzeptes haben wir einen Grundwortschatz von Handzeichen und Gebärden als Mittel zur Unterstützten Kommunikation für die Heimstätten Wil erarbeitet. Als Ziel wurde festgehalten, dass alle Mitarbeitenden die körpereigenen Kommunikationsmittel gezielt einsetzen, der definierte Grundwortschatz von ihnen angewandt wird und die Klientinnen und Klienten beim Gebärden verstanden werden. Zusätzlich sollen die Klientinnen und Klienten neue Handzeichen kennenlernen. Als Vorbereitung auf die ersten Schulungen haben die UK-Verantwortlichen zusammen mit den Mitarbeitenden aller Wohngruppen und Ateliers dreissig Begriffe zusammengetragen, die für ihren Alltag besonders wichtig sind. Diese Begriffe wurden an der Vorbesprechung mit Anita Portmann1 zusammengefasst und ergänzt. So entstanden 100 Gebärden, in denen alle Mitarbeitenden der Wohngruppen und Ateliers geschult wurden. Die Mitarbeitenden hatten anschliessend die Aufgabe, den Basiswortschatz auswendig zu lernen. Dafür wurden die 100 Gebärden gefilmt und als 5er-Päckli strukturiert auf einen internen you-tube Kanal gestellt. Dieser Basiswortschatz wird nun - an den zweiten Schulungen - ergänzt durch einen erweiterten Wortschatz. Aber vor allem sollen die zweiten Schulungen den Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, den gelernten Wortschatz zu üben und zu vertiefen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Klientinnen und Klienten, deren Handzeichen von Mitarbeitenden nicht verstanden werden, diese zunehmend weniger bis gar nicht mehr einsetzen. Mit der konzeptionellen Verankerung wollen wir gewährleisten, dass Klientinnen und Klienten, die mit Handzeichen kommunizieren, einerseits in den Heimstätten Wil verstanden werden und andererseits neue Gebärden dazulernen, um so ihre Teilhabe zu erweitern. 1 Anita Portmann hat speziell für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung die wichtigsten Gebärden isoliert. Weitere Infos zu Anita Portmann und ihrer Arbeit finden Sie hier.