Ja es ist wahr, auch „Hundemänner“ bekommen Probleme mit der Prostata, wenn sie die Mitte des Lebens so langsam überschreiten. Anders als beim Mann, äußert sich das Problem nicht beim Urinieren, sondern vielmehr beim Kotabsatz. Dies hängt mit der Anatomie des Hundes zusammen: ist die Prostata vergrößert, drückt sie den Enddarm unter die Wirbelsäule, so dass dieser eingeengt wird. Das Resultat: der Rüde hat Probleme, sein Geschäft loszuwerden und muss stärker pressen und presst dabei zu allem Übel unter Umständen die Prostata weiter ins Becken hinein. Dies alles bereitet nicht selten sogar Schmerzen, also beginnt er, bricht ab, sucht eine neue Stelle, ... Schließlich kommt eine leicht abgeplattet aussehende Wurst heraus. Die Prostata ist die männliche „Vorsteherdrüse“ und ist zu einem Großteil für die Produktion der Samenflüssigkeit zuständig. Darüber hinaus hat sie auch Anteil an der Produktion von Sexualhormonen. Sie liegt kurz hinter der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Mit zunehmendem Alter kann es vorwiegend bei unkastrierten Rüden zur gutartigen Vergrößerung der Prostata (sogenannte benigne Prostatahypertrophie) mit den beschriebenen Problemen kommen. Leider gibt es natürlich auch weniger schöne Erkrankungen wie Prostataentzündungen, -abszesse, -zysten bis hin zu -tumoren. Daher macht es Sinn, ab einem Alter von ca. 8 Jahren die Prostata regelmäßig untersuchen zu lassen. Bei kleinen und mittelgroßen Hunden gibt bereits eine einfache rektale Untersuchung Aufschluss über Größe, Oberflächenbeschaffenheit und Symmetrie. Bei großen Hunden erreicht man die Prostata mit dem Finger oft nicht, dann muss ein Ultraschall gemacht werden. Ein Ultraschall zeigt Größe und Struktur des Organs und kann oft schon eine Diagnose stellen. In sehr seltenen Fällen kann es nötig sein, eine Ultraschall gesteuerte Biopsie zu entnehmen, um einen Tumor zu diagnostizieren oder auszuschließen. Die benigne Prostatahypertrophie, Prostatazysten und eine Prostataentzündung (Prostatitis) können gut medikamentös behandelt werden. Heutzutage bedarf es hierzu in den meisten Fällen noch nicht einmal mehr die chemische oder chirurgische Kastration. Aber auch in den anderen Fällen kann man oft helfen, die frühzeitige Vorsorge ist hierbei das A & O. Ihre Kleintierklinik am Landratsamt Joachim D. Fritz, Dr. Sabine Dahnken und Dr. Helmut Scholl