Programm Philharmonisches Konzert

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Programm
3.
Philharmonisches Konzert
Mi 20./Do 21. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
Karen Kamensek Dirigentin
László Fenyö Violoncello
Hans Werner Henze
Das Vokaltuch der Kammersängerin
Rosa Silber
Friedrich Gulda
Konzert für Violoncello und
Blasorchester
Richard Strauss
Also sprach Zarathustra,
Tondichtung nach Friedrich Nietzsche
für großes Orchester
Eine Koproduktion mit der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010
für „Das Henze-Projekt. Neue Musik für eine Metropole.“
Generalmusikdirektor Jonathan Darlington
3. Philharmonisches Konzert
Mittwoch, 20. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Donnerstag, 21. Oktober 2010, 20.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
László Fenyö Violoncello
Duisburger Philharmoniker
Karen Kamensek
Leitung
Programm
Hans Werner Henze (geb. 1926)
Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber,
Exercise mit Strawinsky über ein Bild von Paul Klee,
handlungsloses Ballett (1950/1990)
I. Introduction – II. Pas d’action – III. Deux variations –
IV. Intermède – V. Pas de deux – VI. Conclusion
Friedrich Gulda (1930-2000)
Konzert für Violoncello und Blasorchester (1980)
I. Ouvertüre – II. Idylle – III. Cadenza –
IV. Menuett – V. Finale alla marcia
Pause
Richard Strauss (1864-1949)
„Also sprach Zarathustra“,
Tondichtung op. 30 (1895/96)
I. Einleitung
II. Von den Hinterweltlern
III. Von der großen Sehnsucht
IV. Von den Freuden- und Leidenschaften
V. Das Grablied
VI. Von der Wissenschaft
VII. Der Genesende
VIII. Das Tanzlied
IX. Nachtwandlerlied
„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.15 Uhr
im Tagungsraum 6 des Kongresszentrums im CityPalais.
Das Konzert endet um ca. 22.00 Uhr.
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Der erste Eindruck
Es ist bekannt, wie prägend ein erster Eindruck sein kann, und
auch bei den Werken des dritten Philharmonischen Konzerts lassen sich leicht die ersten prägenden Besonderheiten heraushören.
Wer bei der Komposition „Das Vokaltuch der Kammersängerin
Rosa Silber“ von Hans Werner Henze das Werk eines progressiven Neutöners erwartet, der sein Publikum mit gleißend-hellen
Orchesterfarben in den Bann zu ziehen versucht, sieht sich augenblicklich getäuscht: „Das Vokaltuch der Kammersängerin
Rosa Silber“ bezieht sich auf ein Aquarell von Paul Klee und ersetzt den leuchtenden Farbenreichtum anderer Kompositionen
durch den sanften Schimmer einer neoklassizistisch orientierten
Klangsprache.
Einen ganz anderen Eindruck macht das Cellokonzert von Friedrich Gulda. Die Erwartungen an eine gewöhnliche Konzertaufführung führen ebenfalls sofort in die Irre. Harte Rockanklänge überraschen gleich zu Beginn, später werden diese durch das Idyll
einer alpenländischen Volkstümlichkeit abgelöst. Die Musik dringt
ständig in Extrembereiche vor. Sie stellt höchste Anforderungen
an den Solisten, und die Tonsprache ist für ein Konzert so überraschend ungewohnt, dass man sich fragen möchte, inwiefern die
Bereiche Ironie und Parodie eine Rolle spielen.
Bei der Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard
Strauss teilt sich der erste Eindruck schon vor Beginn der Aufführung mit, wird die Komposition doch durch eine der berühmtesten Fanfaren der Musikgeschichte eröffnet. Doch diese grandiose
Beschreibung eines Sonnenaufgangs, die beispielsweise auch in
Stanley Kubricks Science-fiction-Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ Verwendung fand, ist nur die eine Seite der Komposition.
Die übrigen Teile sind längst nicht so populär geworden, doch
bietet das vollständige Werk genügend weitere Reize, um das
Publikum in den Bann zu schlagen. Die Wirkung ist unmittelbar,
und das ist überraschend bei Friedrich Nietzsches anspruchsvoller literarischer Vorlage. Es ist überlegt worden, ob Strauss diese
Vorlage nicht trivialisierte, andererseits spricht die Wahl des Themas für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Letztlich bleibt es
verständlich, dass die glänzend instrumentierte Komposition von
Kritikern scharf angegriffen wurde, andererseits auch begeisterte
Fürsprecher fand, denn lohnenswert ist die Begegnung mit der
Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss allemal.
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Hans Werner Henze
Das Vokaltuch der
Kammersängerin Rosa Silber
Überaus umfangreich ist das Schaffen des Komponisten Hans
Werner Henze, denn der 1926 in Gütersloh geborene Musiker
kennt kaum Phasen der Untätigkeit. Hans Werner Henze zählt
als Bühnenkomponist sowie als Schöpfer von Orchesterwerken
und Kammermusik zu den bedeutenden deutschen Gegenwartskomponisten. Daneben gibt es bei diesem Musiker weiterhin
viel zu entdecken, denn mehrere Werke hatte Henze wieder zurückgezogen beziehungsweise später wieder überarbeitet. Das
„Henze-Projekt. Neue Musik für eine Metropole“ des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 bietet eine umfassende Werkschau dieses
aus Nordrhein-Westfalen stammenden Künstlers und stellt auch
selten aufgeführte Werke vor. Dazu gehört im dritten Philharmonischen Konzert der Stadt Duisburg die Komposition „Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber“.
Hans Werner Henze hat als
Künstler seinen eigenen
Weg gefunden. Als Kind
hatte er die nationalsozialistischen Angriffe auf
die moderne Musik, Kunst
und Literatur erlebt, und
er bekam sowohl die Engstirnigkeit der bürgerlichen
Vorstellungen als auch die
Einseitigkeit der musikalischen Ausbildung zu spüren. Zwar hatte er 1946
sein Studium bei Wolfgang
Fortner in Heidelberg begonnen, und bei den Darmstädter Ferienkursen für
Neue Musik war er bald
Hans Werner Henze
darauf mit dem Serialismus
in Berührung gekommen,
doch blieben die Enttäuschungen über die politischen Verdrängungen im Nachkriegs-Deutschland und die für die künstlerischen
Bereiche engen ästhetischen Grenzen bestehen. So verließ Henze
nach Engagements am Theater Konstanz und am Staatstheater
Wiesbaden 1953 seine Heimat und ließ sich in Italien nieder.
Von dort aus entwickelte er sich zu einem überaus produktiven
und einflussreichen Künstler. Von 1962 bis 1967 leitete Henze
eine Meisterklasse für Komposition am Mozarteum Salzburg,
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von 1980 bis 1991 unterrichtete er als Professor an der Kölner
Musikhochschule. Lehraufträge führten ihn in die USA und nach
Kuba, als „Composer in Residence“ erschien er im amerikanischen Tanglewood und bei den Berliner Philharmonikern. Daneben gründete der mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen
geehrte Musiker ein Festival im italienischen Montepulciano und
leitete die Münchner Biennale.
Bereits 1950 hatte Hans Werner Henze das Ballett „Rosa Silber“
geschrieben. Bei der konzertanten Uraufführung am 8. Mai 1951
im Berliner Titania-Palast leitete Ferenc Fricsay das RIAS-Symphonie-Orchester. Die szenische Erstaufführung fand erst am 15. Oktober 1958 in Köln statt. Dabei stammte die Choreographie von
Lisa Kretschmar, Siegfried Köhler hatte die musikalische Leitung.
Es gilt zu ergänzen, dass Hans Werner Henze damals schon am
Hessischen Staatstheater Wiesbaden als Repetitor und Dirigent
Erfahrung mit dem Ballett hatte; 1957 wurde ihm der Große
Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen zuerkannt. Seine Ballettpartitur „Rosa Silber“ hat Henze wieder zurückgezogen und
vier Jahrzehnte nach der ersten Konzeption 1990 noch einmal
überarbeitet. Die Komposition bekam nun den erweiterten Titel
„Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber“ sowie den Untertitel „Exercise mit Strawinsky über ein Bild von Paul Klee“. Nun
fand die Uraufführung im Rahmen eines Henze-Festivals der britischen Rundfunkanstalt BBC statt. Bei der Uraufführung am 14.
Januar 1991 in der Londoner Barbican Hall leitete der Komponist
selbst das Parnassus Ensemble.
Hans Werner Henzes Komposition „Das Vokaltuch
der Kammersängerin Rosa
Silber“ bezieht sich auf das
gleichnamige Bild von Paul
Klee (1879-1940). Der deutsche Maler und Graphiker
hatte 1922 zur Erinnerung
an eine heute nicht näher
bekannte Sängerin ein
Aquarell auf gipsgrundiertem Nesseltuch angefertigt.
Als Initialen der Sängerin
Rosa Silber sind hier die
Paul Klee: „Das Vokaltuch der Sängerin Rosa Konsonanten „R“ und „S“
aufgetragen, außerdem finSilber“
den sich – sozusagen als
Elemente des Gesangs – die fünf Vokale. Paul Klee hatte sich
seit kurzem Gedanken über die Verbindung von Vokalen zu bestimmten Farben gemacht, außerdem setzte er sich kritisch mit
Arthur Rimbauds Gedicht „Vokale“ auseinander. Auf dem Aquarell
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sind den fünf Vokalen die folgenden Farben zugewiesen: Für das
A wählte Klee einen lichten Ockerton, das E ist schwarz, das I
weiß, das O indisch-rot und das U grünblau gehalten. Bei hellem
Hintergrund ist die Gesamtwirkung freundlich und optimistisch,
jedenfalls ohne eine Tendenz zu düsteren Schatten.
„Wie bei Klee splittern sich immer mehr Partikel und Varianten ab,
Quadrate ungleicher Ausmaße und mit zärtlichen blauen Tupfern
verschiedenster Dichte, kleine Felder von Abweichungen“, sagte
Hans Werner Henze über seine Komposition. Hierbei entspricht
eine begrenzte Besetzung den Aquarellkonturen des Bildes. Die
Orchesterbesetzung sieht neben den Streichern Flöte und Piccoloflöte, Oboe und Englischhorn, Klarinette und Bassklarinette,
zwei Fagotte, zwei Hörner, zwei Trompeten, zwei Posaunen, Tuba,
Pauke und Schlagzeug vor. Henzes Musik drückt ebenfalls eine
relative Heiterkeit aus, jedenfalls fehlen dramatische Zuspitzungen. Allerdings lassen sich weitere Assoziationen ausmachen.
Die deutlichste Annäherung an den Gesang findet sich gleich zu
Beginn, hier stehen Blasinstrumente dem stimmlichen Ausdruck
näher als die Streicher. Weiterhin finden sich deutliche Bewegungsimpulse. Unschwer ist herauszuhören, welche Elemente der
Musik Igor Strawinskys entlehnt sind, wie Hans Werner Henze seiner Komposition ohnehin den Untertitel „Exercise mit Strawinsky“
gab. „Das Vokaltuch der Kammersängerin Rosa Silber“ hat eine
Aufführungsdauer von etwa fünfzehn Minuten und besteht aus
sechs knapp gehaltenen Sätzen. Opulenz und Übersteigerung
liegen diesem Werk fern. Vielmehr handelt es sich eher um eine
sanft schillernde Komposition, die nicht progressiv wirken will,
sondern behutsam den Dialog mit Bild, Sprache, Gesang und
Tanz sucht und sich dabei an neoklassizistischen Prinzipien orientiert.
Die Programmhefte der Philharmonischen Konzerte
finden Sie bereits fünf Tage vor dem Konzert unter
www.duisburger-philharmoniker.de im Internet
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Friedrich Gulda
Konzert für Violoncello und Blasorchester
Friedrich Gulda
Der Name Friedrich Gulda weckt zunächst vor allem Gedanken
an den bedeutenden Pianisten: Friedrich Gulda, am 16. Mai 1930
in Wien geboren, gewann schon im Alter von sechzehn Jahren
den internationalen Genfer Musikwettbewerb und erlangte bald
darauf weltweite Anerkennung. Vor allem seine Mozart- und Beethoven-Interpretationen besaßen legendären Ruhm, Einspielungen
dieser Werke gehören zu den besten Aufnahmen überhaupt.
Doch Friedrich Gulda hielt sich nicht für einen lediglich reproduzierenden Künstler. Schon früh entdeckte er seine Liebe zum Jazz.
Er entwickelte sich zum Bürgerschreck und zum Grenzgänger,
der in Jazzclubs spielte und wiederholt klassische Konzerte ausfallen ließ. Lediglich die Erwartungen seiner Zuhörer zu erfüllen,
wäre ihm zu gewöhnlich gewesen. Und Gulda, der auch Kontakte
mit Keith Jarrett und Chick Corea unterhielt, komponierte auch
selbst – für ihn mit Blick auf die großen Musikerpersönlichkeiten
der Vergangenheit ein ganz selbstverständlicher Vorgang. Doch
Friedrich Gulda blieb umstritten, weil er überhaupt nicht daran
dachte, in den ihm zugewiesenen Bahnen zu bleiben. Wiederholt
hatte es den Anschein, als hätte er der klassischen Musik endgültig den Rücken gekehrt. Doch ebenso häufig hat er mit seinen
Rückwendungen zur Klassik auch seine größten Zweifler wieder
versöhnt. Friedrich Gulda war ein Enfant terrible des klassischen
Musikbetriebs, und diese Rolle hat er lustvoll ausgenutzt. Siebzigjährig ist dieser große Künstler am 27. Januar 2000 – der 27.
Januar war auch Mozarts Geburtstag – in Weißenbach am Attersee gestorben.
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Zu Friedrich Guldas bekanntesten Kompositionen gehört sein
Konzert für Violoncello und Blasorchester. Geschrieben wurde es
1980 für den Cellisten Heinrich Schiff, der ihn bei der Einrichtung
des Soloparts beriet. Gewidmet ist das Konzert nicht nur dem
beratenden Cellisten, sondern auch dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky. Bei der Uraufführung am 9.
Oktober 1981 im Wiener Konzerthaus war Heinrich Schiff der Solist, der Komponist Friedrich Gulda hatte die musikalische Leitung.
Das Cellokonzert von Friedrich Gulda scheint darauf ausgerichtet
zu sein, das Unvereinbare zu vereinen. Da ist zunächst die Besetzung, die dem Streichinstrument ein Bläserensemble gegenüberstellt. Dem Soloinstrument sind Flöte bzw. Piccoloflöte, zwei
Oboen, zwei Klarinetten, Fagott, zwei Trompeten, zwei Hörner,
Posaune, Tuba, Gitarre, zwei Kontrabässe und Schlagzeug zur
Seite gestellt. Inhaltlich wirkt das Konzert regelrecht überdreht,
denn es besitzt harte Rockanklänge ebenso wie irritierend gefällige Annäherungen an die alpenländische Volksmusik. Auch die
Satzfolge ist unkonventionell, doch sind letztlich die Forderungen
nach Virtuosität und Sangbarkeit allesamt erfüllt, nur rückt Gulda
eben in die Extreme vor und erhöht damit auch die Anforderungen an den Solisten.
Heinrich Schiff hat das ihm
gewidmete Konzert beschrieben. Seine Ausführungen lassen nicht nur den zugrundeliegenden Fahrplan erkennen,
sondern stützen daneben den
Gedanken, dass Schiff als
erster Interpret des Konzerts
den Gedanken an Parodie
und Persiflage gar nicht erst
aufkommen lässt: „Der erste
Satz des Konzertes stellte im
besonderen gänzlich neue
Anforderungen an den Cellisten – neben spieltechnisch
immens schwierigen AufDer Cellist Heinrich Schiff
gaben muß der aggressive
Rockrhythmus innerlich locker, aber beißend genau, ohne Vibrato und andere in diesem
Zusammenhang als klassische Unarten zu bezeichnende Beigaben gemeistert werden. Ich war glücklich und Gulda vielleicht
etwas überrascht, daß dies zufriedenstellend gelang. Die dreimal
zwei Chorusse mit den zwei besinnlich-lyrischen Zwischenspielen (oder Nebenthemen) erfüllten nicht nur meinen Traum von
in Jazz- und Rocknähe gerücktem Cellospiel, sondern überfallen
auch den Zuhörer mit einer erregten, rockharten musikalischen
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Spannung, zu der in fast überraschender Weise im zweiten Satz
der gänzliche Gegenpol geboten wird.
„Idylle“ bezieht sich sehr wörtlich auf das Salzkammergut als
Quelle der Schönheit, Größe und Einfachheit dieser Musik. (...)
Eine weit gespannte, schlichte Melodie strahlt alles aus, was
wir so oft vermissen und suchen – der Zuhörer möge die Kraft
dieser Melodie wirklich frei empfinden, dann hat er gewonnen...
Ländlich-lustige Entspannung erfahren wir im heiter-gesprächigen Mittelteil dieses Satzes; ein Tribut an den Möchtegern-TenorCellisten, der in seiner besten Tonlage für sich werben darf, bildet
das formale Zentrum (Teil C von A-B-C-B-A).
Aus dem B-Dur-Schlußakkord entwickelt sich das Selbstgespräch der Kadenz, der musikalische Mittelpunkt des Konzertes.
Zwei leicht auffindbare Improvisationsteile (das erste Mal wilde
Doppelgriffe, das zweite Mal – Guldas Anweisung – „lieblich
pfeifende“ Flageoletts), nachdenkliche und zögernde Monologe
(Dank an den Komponisten für die Verwendung auch der tiefen
Saiten!) und rhythmische wilde Erinnerungen an die Zeit vor der
Idylle kontrastieren reizvoll miteinander.
Beruhigt, wie eingeschlafen, findet sich der Zuhörer dann in das
fantastisch-unwirkliche Menuett geführt, welches aus seinem
mitteleuropäischen Ursprung in einen orientalischen Traum gerückt zu sein scheint; fast sphärisch schwebend das wunderbare
Dur-Trio.
Der letzte Satz überfällt den Hörer mit auftrumpfender Lustigkeit,
nicht mit alpenländischer Blasmusik kokettierend, sondern diese
voll ausführend. Das Cello darf auf dieser deftigen Basis virtuos
brillieren; auch der geliebte und gefeierte Star-Tenor des Kurortes
(Böhmen?) darf zweimal zeigen, wie schrecklich schön und gefühlvoll er singen kann. Wie ein Salzkammergut-Gewitter entwickelt sich noch einmal ein jazzoider und unheimlich aufgeregter
Mittelteil, nach welchem zunächst lächelnd, bis zum Ende wieder
laut lachend und den inzwischen atemlosen Solisten anfeuernd,
eine ‚Coda par excellence‘ den glanzvollen Schluß bildet.“
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Richard Strauss
„Also sprach Zarathustra“,
Tondichtung op. 30
Friedrich Nietzsches philosophische Dichtung
„Als Zarathustra dreißig
Jahre alt war, verließ er
seine Heimat und den
See seiner Heimat und
ging in das Gebirge.
Hier genoß er seines
Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahre nicht
müde. Endlich aber verwandelte sich sein Herz,
– und eines Morgens
stand er mit der Morgenröte auf, trat vor die
Sonne hin und sprach
zu ihr also: ‚Du großes
Gestirn! Was wäre dein
Glück, wenn du nicht
Friedrich Nietzsche
die hättest, welchen du
leuchtest!‘“ Mit diesen
Worten stellt Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900) in seiner philosophischen Dichtung „Also sprach Zarathustra“ den iranischen Religionsstifter und Propheten (ca. 630 v. Chr. bis 553 v. Chr.) vor.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert gehörte Nietzsche zu den meist
diskutierten Autoren überhaupt, und „Also sprach Zarathustra“
ist reich an autobiographischen Anspielungen, während der
Rückzug des dreißigjährigen Helden ihn zum Gegenentwurf Jesu
Christi macht. Doch damit nicht genug: Zarathustras Geschenk
an die Menschheit ist sein Aufruf, am Projekt des Übermenschen
mitzuwirken und den Nihilismus zu überwinden. Damit wird er
zum Verkünder eines bejahenden Lebensgefühls. Nietzsches
Kulturkritik sowie eine Kritik am Klerus mitsamt seiner Wissenschaftsfeindlichkeit äußert sich in den über achtzig Kapiteln des
insgesamt vierteiligen Werkes. Strauss hat hiervon acht Stationen
ausgewählt, wobei seine Auswahl keineswegs chronologisch ist,
sondern von der Bildhaftigkeit der Vorlagen ausgeht, dabei aber
anders als das umfangreiche dichterische Werk durch eine überzeugende dramaturgische Konzeption besticht.
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Die Tondichtung von Richard Strauss
Im Jahre 1892 war der
Komponist
Richard
Strauss erstmals auf
die Schriften Friedrich
Nietzsches aufmerksam
geworden. An Cosima
Wagner schrieb er: „Die
Zweifel, die Schopenhauer in mir erweckte,
hat Nietzsche auch nicht
ganz gelöst“, was so viel
heißt, dass er seine Tondichtung „Also sprach
Zarathustra“ nicht als
tönende Auseinandersetzung mit der Philosophie
Nietzsches verstanden
wissen wollte, denn viel
Richard Strauss
wichtiger waren ihm einerseits prägnante musikalische Bilder, und daneben faszinierte den Komponisten die
Musikalität von Nietzsches Sprache. Erste Ideen zu einer kompositorischen Umsetzung wurden wahrscheinlich im Februar 1894
entworfen, am 9. Juli 1895 findet sich folgende Kalendernotiz:
„Neue Tondichtung überdacht: / Schauen-Anbeten / ErlebenZweifeln.“ Konkreter wurde der Titel am 12. April 1896 gefasst,
als Strauss Cosima Wagner über seine Arbeit an der sinfonischen
Dichtung „Also sprach Zarathustra“ informierte. Die Liszt-Tochter
und Witwe Richard Wagners hielt dies jedoch für einen „Zeitungsscherz“. Nach der Ausarbeitung einer Klavierskizze wurde die eigentliche Niederschrift am 4. Februar 1896 begonnen und am
24. August des gleichen Jahres abgeschlossen. Schon am 27.
November dirigierte Strauss in Frankfurt am Main die Uraufführung. Die Kritiken berichten von einem großartigen Triumph, und
auch der Komponist sah seine Ziele erreicht und schrieb nach der
Generalprobe an seine Frau: „Zarathustra ist herrlich – weitaus
das Bedeutendste, Formvollendetste, Interessanteste, Eigentümlichste meiner Stücke… Die Steigerungen sind gewaltig und instrumentiert!!... Kurz und gut: ich bin doch ein ganzer Kerl und habe
wieder einmal ein bißchen Freude an mir, die ich mir auch von
den Münchnern nicht trüben lasse.“ Daneben wurden sogleich
aber auch kritische Stimmen laut, die zwar noch die Tondichtung
„Till Eulenspiegel“ gelten ließen, nun aber die Überheblichkeit
des Komponisten tadeln mussten. „Was soll uns, so sagen wir,
diese Sensationsmacherei, welche das Interesse für ein reines
Instrumentalwerk von einem der Musik ganz fremden, ja unmu12
sikalischen Stoff herüber nötigt?“, klagte beispielsweise 1897 der
Wiener Kritiker Eduard Hanslick, doch wird man selbst bei allen
Vorbehalten anerkennen müssen, dass ein brillantes Werk wie
„Also sprach Zarathustra“ bei Aufführungen stets überwältigenden Eindruck macht.
Das musikalische Programm der Tondichtung
„Also sprach Zarathustra“
Richard Strauss hat seiner Komposition programmatische Andeutungen mitgegeben. Nach der langsamen Einleitung führt die erste Station zu den „Hinterweltlern“. Mit den „Hinterweltlern“ – das
Wort hat nichts mit den auf niedriger Entwicklungsstufe stehenden „Hinterwäldlern“ zu tun – sind die von Nietzsche kritisierten
Kirchgänger und Gottesgläubigen gemeint. In dieser Station lässt
Strauss die Hörner den christlichen Ruf „Credo in unum Deum“
intonieren, die Musik ist mit Andacht vorzutragen und schwingt
sich zu Momenten außerordentlicher Schönheit auf. Wohl wirkt
die vielstimmige Musik gedrückt, doch von offensichtlicher Kritik
am Christentum, wie sie bei Nietzsche vorhanden ist, kann bei
Strauss keine Rede sein!
Wir wissen,
wer spielt...
...und mit der Rheinischen Post
wissen Sie es auch.
Ob Oper, Kunstwerk, Straßenmusik,
Drama oder Schulaufführung,
in der Rheinischen Post werden Sie
darüber lesen.
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Der folgende Teil „Von der großen Sehnsucht“ entfacht einen
regelrechten musikalischen Sturm. Das Trompetensignal der
Einleitung erklingt nun zaghaft im Englischhorn, doch intoniert
die Orgel das „Magnificat“-Thema. „Blies ich über deine wogende
See; alle Wolken blies ich davon, ich erwürgte selbst die Würgerin, welche ‚Sünde‘ heißt“, steht bei Nietzsche, und dieser Sturm
ist durch Töne dargestellt.
Der Abschnitt „Von den Freuden- und Leidenschaften“ ist gekennzeichnet von brillanten Aufschwüngen, doch sinkt dieser Teil
schließlich in sich selbst zusammen, um das „Grablied“ zu erreichen. Hier tritt in der Komposition erstmals die Dimension des
Dunklen und Düsteren hinzu. „Mich zu töten, erwürgte man euch,
ihr Singvögel meiner Hoffnungen“, heißt es in der Textvorlage.
Die Rufe der Singvögel erscheinen nachgebildet in den Trillerfiguren der Flöten, während der Abschnitt sonst von Themen der
vorangegangen Sätze gespeist ist.
Stellte das „Grablied“ einen Wendepunkt dar, so wählt der folgende Abschnitt „Von den Wissenschaften“ den gelehrten kontrapunktischen Stil der Fuge. Doch es ist eine besondere Fuge, die
aus allen zwölf Tönen der chromatischen Tonleiter besteht und
einen seltsam starren Eindruck macht. Richard Strauss äußert
hiermit Kritik an dem verknöcherten Stil der spießbürgerlichen
Philister, aus dem das Individuum mit einem kühnen Sprung jedoch auszubrechen vermag.
Im Abschnitt „Der Genesende“ ist der Held auf dem Sprung zum
selbständigen Menschen. Alles ist in Bewegung, es finden sich die
verschiedensten schon bekannten Motive, doch in einem grandiosen Lauf erreicht das Orchester einen acht Takte dauernden
C-Dur-Akkord, der den Genesenden die Natur und die Größe des
Universums schauen lässt.
Im „Tanzlied“ spielen die Violinen zunächst das Fanfarenmotiv der
Einleitung, dann geht es sehr weltlich zu, denn der eigentliche
Duisburger Philharmoniker
Neckarstr. 1
47051 Duisburg
Tel. 0203 | 3009 - 0
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Tanz ist ein bodenständiger Wiener Walzer. Der Konzertmeister
hat wie ein Stehgeiger aufzuspielen, und gerade dieser Abschnitt
hat die Frage aufgeworfen, ob Strauss der Nietzsche-Vorlage
nicht durch Trivialisierung geschadet habe.
„Nacht ist es: nun erst erwachen alle Lieder der Liebenden. Und
auch meine Seele ist das Lied eines Liebenden. Ein Ungestilltes,
Unstillbares ist in mir, das redet selber die Sprache der Liebe“,
sagt Zarathustra im abschließenden „Nachtwandlerlied“, und
mit der Anspielung auf das „Ungestillte“ und „Unstillbare“ lässt
Strauss seine Tondichtung offen ausklingen: C-Dur und H-Dur stehen einander wie zwei nicht vereinbare Pole gegenüber.
Die Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss ist
ein schillernd farbenprächtiges Klanggemälde, das inhaltlich zum
einen zusammengehalten wird durch die harmonische Disposition mit ihrer Konzentration auf die beiden entfernt auseinander
liegenden Tonartenbereiche C-Dur und H-Dur als Ausdruck eines
unvereinbarenden Gegensatzes sowie zum anderen durch die
Beschränkung auf eine überschaubare Zahl von motivischen und
thematischen Grundformen. Hierzu gehören das bereits in der
15
Einleitung auftretende Naturthema und das später anklingende
Zweifelmotiv, die geradezu eine thematische Klammer abgeben,
ferner jene Themen, die Strauss in seinen Skizzen selbst unter
dem Oberbegriff „Lebensthemen“ zusammenfasste (Themen der
Leidenschaft, der Freude, der Sehnsucht usw.), schließlich jene
Zitate aus der alten Kirchenmusik („Credo“ und „Magnificat“).
Nietzsche-Rezeption bei Richard Strauss und
Gustav Mahler
Etwa zur gleichen Zeit,
als Richard Strauss seine Tondichtung „Also
sprach
Zarathustra“
komponierte, arbeitete
Gustav Mahler an seiner
dritten Sinfonie, die im
vierten Satz eine Vertonung des „Mitternachtsliedes“ aus Nietzsches
„Zarathustra“-Dichtung
bringt. Während Mahler
aber
gewissermaßen
seinen Sinfoniesatz mit
„heiligem Ernst“ vortragen lässt, ging Strauss
sehr viel unbekümmerGustav Mahler
ter mit der Vorlage um
und gab seiner Komposition den Zusatz „frei nach Friedrich Nietzsche“. Ob die beiden
Komponisten von der gleichzeitigen Beschäftigung mit NietzscheTexten wussten, kann heute nicht mehr geklärt werden. Jedenfalls
wurde die Mahler-Sinfonie erst Jahre später uraufgeführt (1902).
Übrigens plante Richard Strauss Jahre später ursprünglich
die Komposition einer Tondichtung mit dem Nietzsche-Titel
„Der Antichrist“, als er 1911 vom Tod Gustav Mahlers hörte. Dieser Plan wurde jedoch schnell wieder fallen gelassen, aus den
Plänen ging später „Eine Alpensinfonie“ hervor.
Michael Tegethoff
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Die Mitwirkenden des Konzerts
László Fenyö (Violoncello), 1975 in Ungarn
geboren, zählt seit dem
Gewinn des Internationalen
Pablo-CasalsWettbewerbs 2004 in
Kronberg zu der Weltelite der Cellisten. Er wird
vom Publikum und der
Fachpresse als einer der
aufregendsten Künstler
gefeiert, da er es auf einzigartige Weise versteht,
sowohl den Willen des
Komponisten als auch
die Musik immer im Vordergrund zu halten und
das Publikum in seinen
Bann zu ziehen. Eine
hervorragende Technik
und eines besondere Ausdrucksfähigkeit werden ihm bescheinigt.
In den letzten Jahren konzertierte László Fenyö auf bedeutenden Podien wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore
Hall London und dem Münchener Gasteig. Er gastierte bei Orchestern wie dem Singapore Symphony Orchestra, dem Korean
Symphony Orchestra, dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, dem
Beethovenorchester Bonn, der Staatskapelle Weimar, der Philharmonia Hungarica, dem Orquestra Metropolitana de Lisboa,
dem Lancaster Symphony Orchestra, dem Shanghai Symphony
Orchestra, dem Christchurch Philharmonic Orchestra, dem Bogota Philharmonic Orchestra, dem Philharmonischen Orchester
Sofia und der Sinfonietta Cracovia. Mehrmals trat er unter der
Leitung von Krzysztof Penderecki auf. In der vergangenen Saison
2009/2010 spielte László Fenyö das Cellokonzert von Friedrich
Gulda im Rahmen des Eröffnungskonzerts des Cellofestivals in
Kronberg, er gab einen Meisterkurs und spielte mehrere Konzerte
im Rahmen der Cello-Akademie Rutesheim, beim Vilnius PianoFestival wirkte er bei einer Aufführung von Ludwig van Beethovens Tripelkonzert mit.
In seiner ungarischen Heimat zählt László Fenyö seit langem
zu den gefragtesten Solisten. Seine Auftritte werden vom ungarischen Rundfunk live übertragen oder mitgeschnitten. Das
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gilt für Soloauftritte ebenso wie für Kammermusikabende und
Orchesterkonzerte. László Fenyö hat bereits mit nahezu allen
ungarischen Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet.
Als staatliche Auszeichnung wurde ihm 2005 der renommierte
Franz-Liszt-Preis verliehen, 2008 folgte der Junior-Prima-Preis.
Seine musikalische Ausbildung begann László Fenyö in Ungarn.
Schon im Ater von dreizehn Jahren wurde er Jungstudent bei
László Mezö an der Musikhochschule Franz Liszt in Budapest.
Seine technische Brillanz, sein Stilempfinden und sein breites
Repertoire haben ihm während seiner anschließenden Studienzeit bei David Geringas in Lübeck mehrere große Wettbewerbserfolge eingebracht. Unter anderem war er beim Internationalen
Musikwettbewerb Genf, beim Rostropovich-Wettbewerb in Paris,
beim Adam-Cellowettbewerb Christchurch und beim Rundfunkwettbewerb Budapest erfolgreich. Nach Abschluss des Studiums
half ihm Bernard Greenhouse, seinen musikalischen Horizont entscheidend zu erweitern.
Seit einigen Jahren widmet sich László Fenyö immer intensiver
dem Unterrichten. Er gibt Meisterkurse auf der ganzen Welt und
ist seit Oktober 2009 als Dozent an der Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tätig. Seit 2001 ist
László Fenyö Solocellist im hr-Sinfonieorchester Frankfurt.
Zu den jüngsten CD-Aufnahmen des Cellisten gehören Kammermusikeinspielungen mit dem Pianisten Oleg Polianski sowie das
Cellokonzert D-Dur von Joseph Haydn und das erste Cellokonzert
von Dmitri Schostakowitsch mit dem hr-Sinfonieorchester und
dem Dirigenten Grant Llewellyn.
László Fenyö spielt auf einem Cello von Matteo Goffriller aus dem
Jahre 1695.
Karen Kamensek (Dirigentin) wird ab der Saison 2011/2012
das Amt der Generalmusikdirektorin des Staatstheaters Hannover übernehmen.
Bereits während und unmittelbar nach ihrer Ausbildung an der
Indiana University dirigierte sie bereits an der Houston Grand
Opera. Sie ging als Dirigentin mit der New York City Opera auf
Tournee, leitete das Orchesta Sinfónica Nacional de Honduras,
das Louisville Orchestra und die Bochumer Symphoniker.
Eine enge Verbindung besteht zu Philip Glass, dessen Komposition „Orphée“ sie mit dem Brooklyn Philharmonic Orchestra in
New York uraufführte. Sie leitete ebenfalls die europäische Erstaufführung von „Orphée“, und dieses Konzert im Rahmen des
Festivals Jeunesses Musicales in Weikersheim stellte gleichzeitig
ihr europäisches Debüt dar. Von Philip Glass dirigierte sie beim
Spoleto Festival USA außerdem die Uraufführung von „Les Enfants Terribles“, seine Musik zu Georg Büchners Schauspiel „Woyzeck“ leitete sie beim New York Shakespeare Festival.
18
Nach ihrem erfolgreichen Debüt an der
Wiener Volksoper war
Karen Kamensek von
2000 bis 2002 dort
als erste Kapellmeisterin tätig und leitete
Bühnenwerke
von
Wolfgang
Amadeus
Mozart, Gaetano Donizetti, Otto Nicolai,
Georges Bizet, Modest
Mussorgsky, Giuseppe
Verdi, Johann Strauß,
Franz Lehár und Emmerich Kálmán.
Von September 2003
bis Juli 2006 war die
junge
Amerikanerin
dann bereits GeneralFoto: Alan Kavcic
musikdirektorin
am
Freiburger
Theater,
wo sie ihr Repertoire erweiterte. In Freiburg leitete die Neuproduktionen von Antonín Dvoráks „Rusalka“, Jacques Offenbachs
„Hoffmanns Erzählungen“, Alban Bergs „Wozzeck“, Dmitri Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“, Giacomo Puccinis
„Turandot“ und Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Bei dieser
konzertanten Aufführung sangen Deborah Polaski und Thomas
Moser die Titelpartien. In der Spielzeit 2007/2008 übernahm
Karen Kamensek die Interimsposition des Chefdirigenten beim
Slowenischen Nationaltheater in Maribor.
Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Karen Kamensek stellvertretende Generalmusikdirektorin an der Hamburgischen Staatsoper. Dort leitete sie unter anderem die Neuproduktionen von
Giuseppe Verdis Opern „Rigoletto“, „Ein Maskenball“, „Otello“ und
Falstaff“, von Richard Wagners „Lohengrin“, Giacomo Puccinis
„Tosca“ und von Franz Lehárs „Lustiger Witwe“.
Als Gast dirigierte Karen Kamensek an der Opera Australia in
Melbourne, an der Deutschen Oper Berlin, an der Komischen
Oper Berlin, an der Opéra National de Bordeaux, an der Oper
Dortmund, an der Oper Frankfurt, an der Staatsoper Hannover,
am Königlichen Theater in Kopenhagen und am Staatstheater
Stuttgart.
Neben ihren Auftritten an der Hamburgischen Staatsoper dirigierte Karen Kamensek in der Spielzeit 2009/2010 auch als Gast
am Oldenburgischen Staatstheater und an der Oper in Bordeaux.
Konzertverpflichtungen führten zum Sinfonieorchester Odense,
19
ki, Wojciech Kilar und anderen.
akau geborene Antoni Wit studierte Dirigieren bei
.
zyz, Komposition
beiHannover
Krzysztof
Penderecki
und
zum Staatsorchester
und zu den
Hamburger Philharmonikern. Jagiellonen-Universität. Seine musier Krakauer
Das breit
gefächerteerInteressengebiet
Dirigentin erstreckt
sich
usbildung
schloss
bei Nadia der
Boulanger
in Paris
von den Werken der Klassik bis zur Moderne. Sie leitete viele
ekten Anschluss
sein Studium
er bis 1969
Uraufführungen,an
Filmmusikprojekte
undwar
Crossoverprojekte
mit
Jazz und
Weltmusik.
Ebenso
legt sie an
großen
auf die musikaAssistent
von
Witold
Rowicki
derWert
Warschauer
lische Entwicklung von Jugendlichen. Regelmäßig arbeitet sie mit
onie tätig.
Jugendorchestern wie dem Hochschulorchester der Linzer Antonzweiten
Preis des und
Internationalen
Herbert-vonBruckner-Universität
dem Innviertler Symphonie
Orchester
zusammen.
irigierwettbewerbs
in Berlin begann 1971 Antoni
Konzerteinladungen führten Karen Kamensek wiederholt zur
nationale
Karriere. Der Dirigent leitetet führende
Basel Sinfonietta, zum Bruckner Orchester Linz, dem Philharwie die
Berliner
Philharmoniker,
die Staatskamonischen
Orchester
Freiburg, zum Staatsorchester
Hannover,
den
Hamburger
Philharmonikern
sowie
zum
Staatsorchester
sden, das Tonhalle Orchester Zürich, das Royal
Braunschweig, zum Flämischen Radioorchester Brüssel, zum
onic Orchestra,
das Philharmonia Orchestra, das
Philharmonischen Staatsorchester Halle, dem Klagenfurter Symphony phonieorchester,
Orchestra London,
das Montreal
Symphony
dem Slowenischen
Philharmonischen
Orchester
Ljubljana,
dem
Philharmonischen
Orchester
von
Malaysia
in Kuala
und das NHK Symphony Orchestra Tokyo. Der
DiLumpur, zur Philharmonie Maribor, zum Orchester des MDR und
Konzerte
in
den
großen
Musikzentren
Europas,
in
dem Radio-Symphonieorchester Wien.
und inInSüdamerika,
imKamensek
Nahenbereits
und Fernen
Osten.
Duisburg ist Karen
dreimal aufgetreten.
Zunächst
stellte
sie
sich
im
Mai
2007
mit
einer
weithin
beachigierte er unter anderem das Orchestre Philharmoteten Produktion von Philip Glass’ „Civil Wars“ im LandschaftsStrasbourg,
das Orchestre
la Suisse
park Duisburg-Nord
vor, dann de
dirigierte
sie am 27.Romande,
April 2008 im
Rahmen
des WDR-Musikfestes
die Uraufführung
des „Concerto
kapelle
Weimar
und das Japan
Philharmonic
Orgrosso
for
Percussion
and
Orchestra“
von
Richard
Faber
sowie
kyo.
die Sinfonie C-Dur KV 338 von Wolfgang Amadeus Mozart und
seiner die
mehr
als einhundert
Aufnahmen
bei Labels
„Passacaglia“
von Richard Faber.
Beim Philharmonischen
Konzert amNaxos,
6. und 7 NVS
Mai 2009
standen
Igor Strawinskys
DiHMV, CBS,
Arts,
Ponydann
Canyon,
Polskie
vertimento
aus
dem
Ballett
„Der
Kuss
der
Fee“,
Aaron
Coplands
erhielt der Dirigent Preise. Seine Interpretation von
„Appalachian Spring“ und die erste Sinfonie („Winterträume“) von
wskis Stabat
Mater auf
(EMI)
wurde von englischen
Peter Tschaikowsky
dem Programm.
u einer der besten Einspielungen des Jahres 1985
toni Wits gemeinsam mit Kun Woo Paik vorgelegte
ng aller Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew ge93 den „Diapason d’Or“ und den „Grand Prix du
en von:Herausgegeben von:
Stadt Duisburg · Der Oberbürgermeister Adolf Sauerland
rg · Der
Oberbürgermeister Adolf Sauerland
Dezernat für Familie, Bildung und Kultur ·
StadtKultur
Duisburg· Karl Janssen
Familie,Dezernent
Bildungderund
r Stadt Duisburg Karl Janssen
Duisburger Philharmoniker · Intendant Dr. Alfred Wendel
Neckarstraße 1 · 47051 Duisburg
hilharmoniker
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Wendel
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te Druck20+ Verlag GmbH & Co. KG
RICHARD STRAUSS
DIE FRAU OHNE SCHATTEN
__
Die symbolhaltige „Frau ohne Schatten“ ist
eine der bedeutendsten Opern von Richard
Strauss, in der sich seine orchestrale Meisterschaft üppig entfaltet und deren Hauptpartien zu den Glanzlichtern der Vokalkunst
zählen. Strauss und sein Textdichter Hugo
von Hofmannthal erzählen die phantastische
Geschichte von der Kaiserin, die der verführbaren Färbersfrau ihren Schatten abgewinnen will, um selbst fruchtbar zu werden
und ihr Lebensglück zu retten – eine Parabel
über den Menschen, der sich selbst überwinden muss, um sich und die anderen zu
retten.
Als Solisten sind neben den Gästen Linda
Watson (Färberin) und Roberto Saccà
(Kaiser) u.a. die Ensemblemitglieder Morenike Fadayomi (Kaiserin), Susan Maclean
(Amme) und Tomasz Konieczny (Färber)
zu erleben.
DIE FRAU OHNE SCHATTEN
RICHARD STRAUSS
Inszenierung: Guy Joosten
PREMIERE
Fr 26.11.2010, 18.30 Uhr, Theater Duisburg
WEITERE TERMINE
Sa 04.12. | So 12.12. | Sa 18.12. | So 26.12.2010
Karten erhältlich im Opernshop:
Düsseldorfer Str. 5–7, 47051 Duisburg
Tel. 0203.940 77 77
www.operamrhein.de
Die nächsten Konzerte
Mittwoch, 10. November 2010, 20.00 Uhr
Donnerstag, 11. November 2010, 20.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
4. Philharmonisches Konzert
2010/2011
Jonathan Darlington Dirigent
Pinchas Zukerman Violine
Amanda Forsyth Violoncello
Johann Sebastian Bach
Fuga (Ricercata) zu sechs Stimmen aus dem „Musikalischen Opfer“
BWV 1071 in der Orchesterfassung von Anton Webern
Johannes Brahms
Quartett Nr. 1 g-Moll op. 25 für Klavier, Violine,
Viola und Violoncello
in der Orchesterfassung von Arnold Schönberg
Johannes Brahms
Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102
„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.15 Uhr
im „Tagungsraum 4 + 5“ des Kongresszentrums im CityPalais
Sonntag, 21. November 2010, 19.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
3. Kammerkonzert 2010/2011
Ib Hausmann Klarinette
Cuarteto Casals:
Vera Martinez Violine
Abel Tomàs Violine
Jonathan Brown Viola
Arnau Tomàs Violoncello
Henry Purcell
Drei Fantasien à 4
Wolfgang Amadeus Mozart
Quintett für Klarinette und Streichquartett A-Dur KV 581
Johannes Brahms
Quintett für Klarinette und Streichquartett h-Moll op. 115
Improvisationen für Klarinette solo
„Konzertführer live“ mit Sebastian Rakow um 18.15 Uhr
im „Tagungsraum 4 + 5“ des Kongresszentrums im CityPalais
22
City Vinum „Treff für Weinfreunde“
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E-Mail: [email protected]
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