Appetit auf Geschmack

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Appetit auf Geschmack
Wer seinen Geschmackssinn schult, kann dieVielfalt
unseres Essens viel besser
genießen.
Unser Geschmackssinn hat
sich in der Evolution so ausgebildet, dass der Körper seine
Nahrungsaufnahme nach Bedarf steuern kann. Vereinfacht
gesagt bedeutet dies, dass wir
im Idealfall auf all jene Lebensmittel Appetit haben, die unser
Körper gerade benötigt.
Apfel statt Burger
Der Geschmacksreichtum
der Äpfel reicht von fein säuerlichen, saftig-süßen bis zu
mehlig-mürben oder festen
Äpfeln. Je nachdem, ob der Apfel roh gegessen oder als Dessert verarbeitet wird, fällt die
Präferenz unterschiedlich aus.
So wählerisch sind aber die wenigsten, wie die aktuelle Ernährungssituation
hierzulande
zeigt. Die einen können stundenlang diskutieren, welche
Obstsorte am meisten ihr typisches Aroma bietet, die anderen geben sich mit Pommes
und Cola zufrieden.
Die Österreicher konsumieren zunehmend Junkfood,
Fastfood, Conveniencefood
und Softdrinks. Das alles ist
nicht nur zu fett und zu süß,
sondern zusätzlich übermäßig
mit Geschmackstoffen angereichert.
Fertigprodukte
schränken die Geschmacks-
Mag. Eva Fauma, Diätologin
Tel. 0732 / 770450,
www.oegl-lebensberater.at
vielfalt jedoch drastisch ein.
Die Zahl der weltweit angebotenen industriellen Nahrungsmittel steigt stetig an und
schmeckt sowohl in der EU
und den USA ebenso wie in
Afrika und Asien. Das ist genau jenes Ziel, welches die
Industrie erreichen möchte.
Verlust an Geschmack
Viele der bekannten Produkte sind speziell auf Kinder
zugeschnitten und werden
auch dementsprechend beworben. Die Folge davon: Kinder verlieren zusehends den
Geschmackssinn!
3/4 aller österreichischen
Kinder zwischen 10 und 13
Jahren können die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter offenbar
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nicht mehr voneinander unterscheiden.
Schuld daran sind zu süße
Getränke und Speisen, Weißbrot, zu wenig Obst und Gemüse. Die Industrie suggeriert uns
den wertvollen Beitrag von sogenannten Kinderprodukten für die
gesunde Ernährung. Dabei kann
von natürlichem Geschmack
keine Rede sein. Die Folge: Kinder können verschiedene Obstund Gemüsearten nicht mehr
differenziert wahrnehmen.
Mädchen hingegen haben
einen feineren Geschmackssinn. Sie können sowohl süße
als auch saure Geschmacksnuancen besser erkennen als
gleichaltrige Burschen. Landkinder schmecken besser als
Stadtkinder;
Gymnasiasten
schmecken besser als Hauptschüler; während Vollkorngenießer intensiver als Weißbrotesser Geschmacksnoten
wahrnehmen. Liebhaber stark
gesüßter Säfte jedoch verlieren verstärkt die Fähigkeit zum
differenzierten Schmecken.
Vorsicht: die Sensitivität für
süß und salzig nimmt bei Hunger zu. Mit leerem Magen
nimmt man Zucker und Salz in
viel geringeren Konzentrationen wahr als nach dem Essen.
Mit einem Loch im Bauch daher
besser nicht einkaufen! Also:
Schulen Sie wieder Ihr natürliches Geschmacksempfinden
und genießen Sie bewusst und
langsam eine Speise!
Scheinost
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