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Werner Tober, Christoph Macek, Bernhard Geringer
Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik, Technische Universität Wien
Peter Nußbaumer, Thomas Wolbank
Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe, Technische Universität Wien
Umrichtergespeiste Antriebe in elektrifizierten Fahrzeugen
Anforderungen an die Regelung und Leistungsbestimmung
Kurzfassung
Die Implementierung elektrischer Antriebe stellt die Automobilindustrie vor neue
Herausforderungen. Diese Arbeit widmet sich der Regelung des elektrischen
Antriebsstranges sowie den Randbedingungen und Anforderungen bei der
messtechnischen Ermittlung der Antriebsleistung.
Die Anforderungen an die Drehzahlvariabilität und die dynamische Belastung der EMaschine führen zur Verwendung von modernen umrichtergespeisten Antrieben mit
gepulster Spannung, welche im Vergleich zur sinusförmigen Anspeisung zu
berücksichtigende Aspekte wie Totzeiten und Oberschwingungen mit sich bringen. Es
werden die Herausforderungen an die Regelung aufgezeigt und Lösungsansätze
vorgestellt.
An die Ermittlung der Motorleistung und der dafür erforderliche Messtechnik werden
gesonderte Anforderungen gestellt, welche in dieser Arbeit theoretisch untersucht und
anhand von Messungen praktisch analysiert werden.
1. Einleitung
Die Anforderungen an das Antriebssystem und dessen Regelung in einem Elektrofahrzeug
führen zur Verwendung von Drehstrommaschinen, welche von einem Umrichter gespeist
werden, um Drehzahlvariabilität zu garantieren. Die häufigste Variante ist die Verwendung
von Spannungszwischenkreisumrichtern, welche direkt oder über einen DC/DC-Konverter
von der Traktionsbatterie gespeist werden. Ein Vergleich der beiden Konzepte in Hinblick
auf Effizienz ist in [1] zu finden.
Um die hohen Ansprüche an Effizienz und damit Reichweite und Performance in der
Elektromobilität zu erfüllen, ist es notwendig systeminhärente Nicht-Idealitäten des
Frequenzumrichters zu kompensieren. Diese Nicht-Idealitäten haben einerseits
Auswirkungen auf die Leistungsbestimmung am Umrichterausgang, welche für die
Bewertung der Effizienz notwendig ist, andererseits werden die Performance der
Antriebsregelung und die Effizienz an sich beeinflusst.
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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2. Nicht-Idealitäten bei Spannungszwischenkreisumrichtern
In diesem Kapitel sollen die auftretenden Nicht-Idealitäten bei Spannungszwischenkreisumrichtern, wie sie im Traktionsantrieb von Elektrofahrzeugen verwendet werden,
aufgezählt und beschrieben werden.
Um diese Nicht-Idealitäten verstehen zu können, ist zunächst eine Erklärung der
prinzipiellen Funktionsweise eines Spannungszwischenkreisumrichters, welcher mittels
Pulsweitenmodulation (PWM) eine Spannung variabler Frequenz und Amplitude an die
Maschine anlegen kann, zu geben.
Abbildung 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines typischen 3-phasigen Umrichters mit
Spannungszwischenkreis.
Abbildung 1: Prinzipieller Aufbau eines Spannungszwischenkreisumrichters
Die sechs eingezeichneten Schaltelemente (T1 bis T6) werden üblicherweise als MOSFET
(Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor) oder IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor)
realisiert. Parallel zu den Transistoren befinden sich noch die Freilaufdioden. Durch
gezieltes Schalten der acht möglichen Schaltzustände (sechs aktive, zwei inaktive)
entsteht eine pulsförmige Spannung, deren Spannungszeitfläche der gewünschten
Spannung entspricht. Die Frequenz, mit der die Schaltelemente angesteuert werden, liegt
im
Bereich
von
einigen
Kilohertz
bis
wenige
zehn
Kilohertz.
Der
Zwischenkreiskondensator CZK auf der linken Seite der Abbildung wird bei
Elektrofahrzeugen üblicherweise aus einer Batterie gespeist.
Durch Nicht-Idealitäten des Umrichters beziehungsweise der darin eingebauten Halbleiter
entspricht die wirklich angelegte Spannung (Ist-Spannung) nicht der gewünschten (SollSpannung). Ein Grund dafür sind die Spannungsabfälle an leitenden (eingeschalteten)
Transistoren beziehungsweise an leitenden Freilaufdioden (Schleusenspannung).
Außerdem muss verhindert werden, dass beide Schaltelemente in einem Brückenzweig
(z.B. T1 und T4) gleichzeitig aktiv also eingeschaltet sind. Es muss deshalb eine
Verzögerung zwischen Ausschalten des einen Schaltelements und Einschalten des
anderen implementiert werden. Diese Zeitverzögerung wird auch als Umrichtertotzeit tTOT
bezeichnet und liegt üblicherweise im Bereich weniger Mikrosekunden. In Abbildung 2 ist
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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das Einschaltverhalten eines IGBTs dargestellt. Der zeitliche Verlauf der Kollektor-EmitterSpannung vCE, des Kollektorstroms iC und der Gate-Emitter-Spannung vGE ist zu sehen.
Es wird hierbei von der leitenden Freilaufdiode auf den IGBT kommutiert. Erst nach
Erreichen der Schwellspannung zwischen Gate und Emitter beginnt der Transistor zu
leiten. Dies bewirkt zusätzlich zur notwendigen Umrichtertotzeit eine Einschaltverzögerung
ton. In Abbildung 2 liegt diese bei etwas mehr als 300 ns.
ton
Abbildung 2: Kommutierungsvorgang von leitender Freilaufdiode auf den IGBT (Einschaltvorgang
des IGBTs) [2]
Um eine Zerstörung der Leistungshalbleiter auszuschließen, ist ein Brückenkurzschluss in
jedem Fall zu vermeiden. Das Einhalten der Umrichtertotzeit ist also unbedingt zu
gewährleisten. Je nach Richtung des Stromflusses kommt es zu einer Verlängerung oder
Verkürzung des angelegten Spannungspulses im Vergleich zum Sollwert. Dies wird
schematisch in Abbildung 3 als stark vereinfachtes Prinzipbild (Darstellung nur eines
Brückenzweiges) veranschaulicht. Die beiden oberen Diagramme stellen die
Außenleiterspannung bei unterschiedlicher Stromrichtung, die unteren die Ansteuersignale
der Transistoren T1 und T4 dar. Die Auswirkungen der Umrichtertotzeit werden auch in [3]
und [4] diskutiert.
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Abbildung 3: Einfluss der Umrichtertotzeit auf die reale Spannungspulslänge bei positiver und
negativer Stromrichtung
Zu erwähnen ist hierbei, dass eine mögliche Vorzeichenänderung des Stroms während
der Pulsdauer nicht beachtet wurde. Da in umrichtergespeisten Antriebssystemen meist
nur die Zwischenkreisspannung und nicht die Phasen- oder Außenleiterspannungen
gemessen werden, führt die Abweichung der Ist- von der Soll-Spannung besonders im
unteren Drehzahlbereich beispielweise bei Modellen zur drehgeberlosen Regelung des
Antriebs zu Problemen und Fehlern. Allgemein gesagt, wird durch diese Abweichung die
Qualität all jener Methoden, die zur Fluss-, Moment- oder Drehzahlbestimmung die
Umrichterausgangsspannung benötigen, verschlechtert.
Die gewünschte sinusförmige Spannung wird durch das Anlegen von Spannungspulsen
mit derselben Spannungs-Zeitfläche durch den Umrichter erzeugt. Dieser Zusammenhang
wird durch Abbildung 4 beispielhaft für die Pulsweitenmodulation (PWM,
Unterschwingungsverfahren) erläutert. Sowohl in Literatur als auch in Anwendung sind
weitere Verfahren zu finden. Auf diese soll aber in der vorliegenden Publikation nicht
weiter eingegangen werden. Die blaue Kurve stellt die Soll-Spannung, der rechteckförmige
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Verlauf die idealisierte Ist-Spannung dar. Der Strom in der Statorwicklung der Maschine,
die im Wesentlichen eine Induktivität darstellt, ist annähernd sinusförmig. Die Eigenschaft
einer Induktivität bestimmt die zeitliche Änderungsrate des Stroms. Der Stromverlauf wird
dadurch geglättet. Die Induktivität stellt damit für den Strom einen Tiefpass dar. Im
Vergleich zum Netzbetrieb mit fixer Frequenz sind bei Umrichterbetrieb in den
Amplitudenspektren der Ströme neben der dominanten Grundschwingung weitere HöherHarmonische (Oberschwingungen) zu entdecken. Diese führen zu einer Verringerung des
Leistungsfaktors und zu akustischen und elektromagnetischen Emissionen. [5]
Abbildung 4: Prinzip der PWM-Generierung
Im Vergleich zur Netzspeisung von elektrischen Maschinen mit fixer Frequenz kommt es
bei der Verwendung von Spannungszwischenkreisumrichtern aufgrund der pulsförmigen
Spannung durch PWM-Erregung zu zusätzlichen Harmonischen im Strom (Stromrippel)
und damit zu zusätzlichen Verlusten. [6]
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Wie in [7] beschrieben kann durch Erhöhung der Schaltfrequenz des Umrichters der
Einfluss der Stromharmonischen und damit die dadurch verursachten Verluste verringert
werden. Der Grund, der dahinter steht, ist, dass eine Erhöhung der Schaltfrequenz eine
bessere
Annäherung
des
Stroms
an
die
gewünschte
Sinusform
mit
Grundschwingungsfrequenz bedeutet. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass eine
Erhöhung der Schaltfrequenz auch eine Erhöhung der Schaltverluste mit sich bringt. Es
muss daher bei der Auslegung des Antriebssystems eine Optimierung der Schaltfrequenz
hinsichtlich reduzierter Verluste erfolgen.
3. Leistungsmessung bei umrichtergespeisten Drehstromantrieben
Für die Bestimmung der Effizienz eines elektrischen Traktionsantriebs beziehungsweise
des gesamten Elektrofahrzeugs ist es nötig, die Eingangs- und Ausgangsleistung der
unterschiedlichen Komponenten, wie Umrichter, DC/DC und AC/DC Konverter,
Nebenverbraucher und elektrische Maschine, zu bestimmen. Während die
Leistungsmessung für Gleichgrößen und rein sinusförmige Wechselgrößen lange bekannt,
erforscht und damit zuverlässig und mit hoher Genauigkeit (0,1 – 0,25 % [5]) realisierbar
ist, stellt die Leistungsmessung bei nicht sinusförmigen Größen, wie es am
Umrichterausgang der Fall ist, immer noch eine Herausforderung dar.
Wattmeter, die üblicherweise für die Leistungsmessung bei sinusförmigen Größen
eingesetzt werden, sind für die Messung bei konstanter Netzfrequenz ausgelegt und sind
deshalb für den Einsatz am Umrichter nicht geeignet [8]. Gründe sind deren Bandbreite
und dynamischer Frequenzgang [9].
Eine Möglichkeit die Verlustleistung des Antriebs oder des Umrichters zu messen ist die
kalorimetrische Methode. Das Prinzip, welches dahinter steckt, ist, dass die stationäre
Temperaturzunahme in einer isolierten Kammer proportional zur Verlustleistung des
Geräts in dieser Kammer ist [8], [9]. Für Messungen an einem im Elektrofahrzeug
verbauten Antrieb ist diese Methode offensichtlich nicht praktikabel.
In modernen, digitalen Leistungsmessgeräten, welche auch für die Anwendung bei nichtsinusförmigen Größen geeignet sind, werden die Momentanwerte der Spannungen und
Ströme mit genügend hoher Abtastrate aufgezeichnet. Die mittlere Wirkleistung 𝑃 kann,
wie in [8] beschrieben, über folgende Gleichung berechnet werden:
𝑃=
1 𝑇
� 𝑢(𝑡) ∙ 𝑖(𝑡)𝑑𝑡
𝑇 0
(1)
Die Größen 𝑢(𝑡) und 𝑖(𝑡) stellen dabei die Momentanwerte von Spannung und Strom dar,
𝑇 ist die Periodendauer dieser Größen.
Die Momentanwerte von Spannung und Strom können nach [10] wie folgt angegeben
werden.
∞
𝑢(𝑡) = √2 � 𝑈ℎ sin(ℎ ∙ 2𝜋𝑓 ∙ 𝑡 − 𝛼ℎ )
(2)
ℎ=1
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
- 377 ∞
𝑖(𝑡) = √2 � 𝐼ℎ sin(ℎ ∙ 2𝜋𝑓 ∙ 𝑡 − 𝛽ℎ )
(3)
ℎ=1
Die Variablen 𝑈ℎ und 𝐼ℎ geben dabei die Effektivwerte der ℎ-ten Harmonischen von
Spannung und Strom an. Die Phasenwinkel der ℎ-ten Harmonischen von Spannung und
Strom sind 𝛼ℎ und 𝛽ℎ , 𝑓 die Grundschwingungsfrequenz.
Für die Wirkleistung kann auch folgender Zusammenhang gewählt werden:
∞
𝑃 = � 𝑈ℎ 𝐼ℎ 𝑐𝑜𝑠(𝛼ℎ − 𝛽ℎ )
(4)
ℎ=1
Die Definition der Wirkleistung nach Gleichung (1) und (4) ist für stationäre Vorgänge
äquivalent. Für instationären Betrieb wird in [10] aber die direkte Verwendung von
Gleichung (1) empfohlen.
Die Definition der Scheinleistung 𝑆 ist folgende:
∞
∞
ℎ=1
ℎ=1
𝑆 = �� 𝑈ℎ2 � 𝐼ℎ2
(5)
Für nichtsinusförmige Größen ist die Definition der Scheinleistung nicht eindeutig. Es
existieren mehrere unterschiedliche Definitionen. Hier soll nur jene nach Budeanu [11]
angegeben werden. Sie ist entsprechend der Wirkleistung definiert.
∞
𝑄 = � 𝑈ℎ 𝐼ℎ sin(𝛼ℎ − 𝛽ℎ )
(6)
ℎ=1
In diesem Fall gilt aber der Zusammenhang 𝑆 2 = 𝑃2 + 𝑄 2 nicht.
Die obigen Gleichungen gelten für kontinuierliche Werte. Moderne Leistungsmessgeräte
arbeiten aber digital. Durch die zeitliche Diskretisierung bei der Analog-Digital-Wandlung
wird in digitalen Leistungsmessgeräten Gleichung (1) folgendermaßen approximiert:
𝑁−1
1
𝑛𝑇
𝑛𝑇
𝑃 = �𝑢� �∙𝑖� �
𝑁
𝑁
𝑁
(7)
𝑛=0
Der Strom und die Spannung werden dabei 𝑁-mal je Periode äquidistant abgetastet. Die
Summation muss dabei über eine ganze oder ein Vielfaches der Periodendauer erfolgen.
Diese Messung und Berechnung nach Gleichung (7) muss für jede Phase durchgeführt
werden. Die einzelnen Leistungen werden dann, wie in [12] beschrieben, addiert.
𝑃𝑔𝑒𝑠 = 𝑃1 + 𝑃2 + 𝑃3
(8)
Um die höchste Genauigkeit zu erreichen sollte nach [8] immer die höchstmögliche
Abtastrate verwendet werden. Die theoretisch unterste Grenze der Abtastrate wird durch
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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das Shannon-Theorem bestimmt. Dieses sagt aus, dass die Abtastrate mindestens
doppelt so groß wie die höchste interessierende Frequenz sein muss, um eine
Rekonstruktion des Signals zu ermöglichen. Allerdings kann der Fehler je nach
Abtastzeitpunkt zu groß sein. In [8] wird empfohlen, dass mindestens die vierfache
Frequenz der höchsten vorkommenden Frequenzkomponente in Strom oder Spannung als
Abtastrate gewählt wird. Die Untersuchungen in [5] zeigen allerdings, dass auch bei einer
Abtastrate, die um einen Faktor fünf größer als die größte dominante Harmonische ist,
keine korrekten Ergebnisse erzielt werden konnten.
Bei dieser Art der Leistungsmessung muss nicht nur die Abtastrate ausreichend hoch sein,
auch die nötige Bandbreite der verwendeten Sensoren und Spannungseingänge wird von
den zu messenden Signalen bestimmt. In [8] wird für die Sensorik der
Spannungsmessung eine Bandbreite von DC bis 100 kHz empfohlen. Die
Grundschwingungsfrequenz bei elektrischen Traktionsantrieben liegt bei einigen hundert
Hertz. Ein typischer Wert ist 250 Hz.
Da bei hohen Wirkungsgraden die abgegebene Wirkleistung im Vergleich zur
Verlustleistung sehr groß ist, haben bereits kleine absolute Fehler große Auswirkungen
auf die Genauigkeit der Wirkungsgradberechnung. Die Messung der benötigten Größen
muss daher sehr genau erfolgen. Nach [9] darf der Fehler bei der Messung nicht größer
als 0,09 % sein um eine maximalen absoluten Fehler von 5 % bei der Bestimmung der
Verluste zu erreichen.
Um das Integral nach (1) beziehungsweise die Summenbildung nach (7) realisieren zu
können, ist die genaue Kenntnis der Periodendauer der Grundschwingung notwendig. Da
die Ausgangsspannung des Umrichters pulsförmig, der Strom aber aufgrund des
induktiven Verhaltens der elektrischen Maschine annähernd sinusförmig ist, sollte der
Strom als Quelle für die Frequenzbestimmung herangezogen werden.
Die Integration beziehungsweise Summation könnte über eine einzelne Periode erfolgen.
Wie in [12] beschrieben, sollte die Berechnung aber über mehrere Perioden ausgeführt
und anschließend der Mittelwert gebildet werden. Bei hochdynamischen Änderungen der
Drehzahl des Antriebs sollte die Anzahl der Perioden gering sein. Bei stationären
Verhältnissen kann die Anzahl der verwendeten Perioden zur Berechnung der Leistung
entsprechend größer gewählt werden.
Die gewählte Bandbreite der Filter am Eingang der Spannungs- und Strommessung ist ein
weiterer Parameter, der die Bestimmung der Leistung beeinflusst. Es sollten bei der
Leistungsberechnung auch alle höheren Frequenzanteile beachtet werden. Wie schon
weiter oben erwähnt, führt eine zu niedrige Abtastrate dazu, dass diese Frequenzanteile
nicht mehr richtig erfasst werden. Genauso verhält es sich bei der Bandbreite der
verwendeten Filter. Die Grenzfrequenz der Tiefpassfilter bei der Spannung sollte aufgrund
der pulsförmigen Charakteristik möglichst hoch sein. Ein Faktor von 20 zwischen höchster
Frequenz (PWM-Frequenz) und Grenzfrequenz des Filters erfüllt diese Bedingung.
Dementsprechend sollte auch die Abtastrate um denselben Faktor höher sein. Da, wie
bereits erwähnt, die Induktivität der Maschine als Tiefpass für den Strom wirkt, ist es
zulässig, bei der Strommessung eine niedrigere Grenzfrequenz zu wählen.
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Abbildung 5: Zeitlicher Verlauf des Stroms in Phase U bei konstanter Drehzahländerung von 0 auf
Nenndrehzahl mit annäherndem Nennmoment
Die hohe Dynamik von modernen drehzahlvariablen Antrieben macht die Berechnung der
Grundschwingungsleistung zu einer großen Herausforderung. Da die Drehzahl
elektrischer Drehstrommaschinen direkt über die Polpaarzahl mit der elektrischen
Frequenz zusammenhängt und somit eine rasche Änderung der Drehzahl eine ebenso
rasche Änderung der elektrischen Frequenz bedeutet, kann es bei hochdynamischem
Betrieb dazu kommen, dass sich die elektrische Frequenz während der Periodendauer,
die zur Berechnung der Leistung herangezogen wird, ändert. Dies lässt sich am besten an
einem Beispiel veranschaulichen. Moderne Antriebssysteme können problemlos innerhalb
einer Sekunde Nenndrehzahl erreichen. Der Strom in Phase U bei einem Hochlauf von
Stillsand auf Nenndrehzahl mit Nennmoment ist in Abbildung 5 dargestellt. Bei den
abgebildeten Daten handelt es sich um eine Messung an einem 8 kW Antrieb mit einer 2poligen Asynchronmaschine und einer Nennfrequenz von 50 Hz. Die Speisung erfolgt über
einen Spannungszwischenkreisumrichter. Die Abbildung zeigt klar, dass die Bestimmung
der Frequenz der Grundschwingung bei dynamischem Betrieb sehr kompliziert ist. Da sich
die Frequenz während einer Periode deutlich ändert, werden die genaue Berechnung und
auch die Definition der Grundschwingungsleistung erschwert.
Die elektrische Statorfrequenz von Traktionsantrieben in der Elektromobilität liegt im
Bereich von wenigen hundert Hertz. Im folgenden Beispiel wurde die elektrische Frequenz
bei Nenndrehzahl zu 300 Hz gewählt. Es könnte nun angenommen werden, dass bei
einem
Traktionsantrieb
in
der
Elektromobilität
solche
hochdynamischen
Beschleunigungsvorgänge aufgrund der Trägheit des zu beschleunigenden Fahrzeugs
keinen real wichtigen Betriebszustand darstellen. Allerdings kommt es auch bei
Elektrofahrzeugen
zu
raschen
Drehzahländerungen
innerhalb
der
Grundschwingungsperiode. Zur Veranschaulichung soll wieder ein Beispiel gegeben
werden. Es wird ein Beschleunigungsvorgang von 0 auf 100 km/h angenommen. Die
Beschleunigung wird als konstant angesehen und ist nach 16 Sekunden beendet. Die
elektrische Frequenz des Traktionsmotors soll bei 100 km/h 230 Hz betragen. Abbildung
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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6 zeigt den ersten Ausschnitt der Grundschwingung beim Anfahren des Elektrofahrzeugs
beispielhaft.
Abbildung 6: Grundschwingung des Phasenstroms bei konstanter Beschleunigung von 0 auf
100km/h in 16s; Ausschnitt über 0.3s
Die obigen Beispiele haben gezeigt, dass es bei dynamischen Vorgängen schwierig ist,
die Frequenz der Grundschwingung zu bestimmen. Aufgrund der pulsförmigen
Charakteristik der vom Umrichter erzeugten Spannung ist die Abtastrate sehr wichtig für
die genaue Berechnung der Leistung. Die in Abbildung 7 dargestellten Messungen
zeigen die Außenleiterspannung zwischen den Phasen U und V.
Abbildung 7: Außenleiterspannung der Phasen U und V bei unterschiedlicher Abtrastrate
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Die gewünschte Spannung wird mit einem Spannungszwischenkreisumrichter durch
PWM-Ansteuerung mit einer Frequenz von 5kHz erzeugt. Die Graphik zeigt einen
Ausschnitt der Außenleiterspannung über drei PWM-Perioden (600 µs). Die 2-polige
Maschine wird bei dieser Messung mit 30 % der Nennfrequenz von 50 Hz im Leerlauf
betrieben.
Die blaue Kurve wurde mit einer Abtastrate von 500 kHz aufgezeichnet. Der tatsächliche
Spannungsverlauf (graue Kurve; aufgezeichnet mit 2,5 MHz) wird für diese Abtastrate sehr
gut abgebildet. Die beiden anderen Kurven zeigen jeweils den Verlauf bei einer Abtastrate
von 25kHz aber unterschiedlichen Triggerzeitpunkten der Messung.
Die Abbildung zeigt klar, dass eine hohe Abtastrate unumgänglich für die korrekte
Leistungsberechnung ist. Während bei der roten Kurve keine der Spannungspulse erfasst
werden, werden bei der grünen Kurve trotz äquivalenter Abtastrate die Spannungspulse
zumindest teilweise erfasst. Eine Abtastrate von nur 25 kHz wäre in dieser Applikation zu
wenig. Auch ein Vergleich der berechneten Mittelwerte der Spannung während der
abgebildeten Zeitspanne ergibt, trotz gleicher Abtastrate sehr unterschiedliche Ergebnisse.
Der wahre Mittelwert während der abgebildeten Zeitspanne ergibt sich zu 80,26 V und für
eine Abtastrate von 500 kHz zu 79,55 V. Für die rote Kurve hingegen ergibt sich der
Mittelwert zu -5 V. Der Mittelwert der grünen Kurve liegt wieder in derselben
Größenordnung wie der wahre Mittelwert bei 86,67 V, obwohl die Abtastrate äquivalent bei
25 kHz liegt.
Eine Fourieranalyse der zu messenden Daten, kann helfen die benötigte Abtastrate und
Grenzfrequenz der verwendeten Filter zu bestimmen. Der Vollständigkeit halber zeigt
Abbildung 8 noch den zur Messung in Abbildung 7 zugehörigen Stromverlauf in Phase
U.
Abbildung 8: Strom in Phase U bei unterschiedlicher Abtrastrate
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Dieser Vergleich der Strommessung mit unterschiedlicher Abtastrate zeigt, dass der
Stromverlauf auch bei verringerter Abtastrate sehr gut abgebildet wird. Dies bedeutet
auch, dass eine geringere Grenzfrequenz des Tiefpassfilters verwendet werden kann. Der
Zeitverlauf des Stroms in Abbildung 8 stellt nur einen kleinen Ausschnitt einer
Grundschwingung dar. Die Grundschwingung selbst wird durch die schwarze Kurve
dargestellt. Der zackige Verlauf entsteht durch die Schalthandlungen des Umrichters und
wird auch als Stromrippel bezeichnet.
4. Kompensation von Nicht-Idealitäten des Spannungszwischenkreisumrichters
In Kapitel 2 wurde bereits erläutert, welche Probleme Nicht-Idealitäten, wie sie bei
Umrichterspeisung von Traktionsantriebe auftreten, für die Regelung und Effizienz mit sich
bringen. In diesem Kapitel sollen Ideen präsentiert werden, wie eine dieser NichtIdealitäten – die Umrichtertotzeit – kompensiert werden kann, um die
Regelungseigenschaften speziell mechanisch sensorloser Verfahren zu verbessern.
Wie schon zuvor erwähnt, führt die Umrichtertotzeit zu einer Abweichung der Ist- von der
Soll-Spannung. Der genaue Wert der Spannung wird aber oft zur Fluss-, Moment- oder
Drehzahlbestimmung benötigt. Eine Messung der Phasen- oder Außenleiterspannung ist
aber nur schwierig und nicht kostengünstig realisierbar. Eine Kompensation der
Umrichtertotzeit führt daher unmittelbar zu einer Verbesserung der Regelung.
Abbildung 3 zeigt die Auswirkungen der Umrichtertotzeit bei unterschiedlicher
Stromrichtung. Die Kenntnis der Stromrichtung, der gewünschten Spannung und der
Schaltfolgen, sowie der Totzeit des verwendeten Umrichters ermöglicht es, die
Auswirkungen dieser Nicht-Idealität zu verringern. Wie beispielsweise in [13] beschrieben,
kann dies über eine intelligente Adaption der Schaltimpulse bewerkstelligt werden. Dabei
wird der Soll-Schaltzeitpunkt aufgrund der Kenntnis der gewünschten Spannung und der
derzeitigen Stromrichtung bei Wirksamkeit der Umrichtertotzeit verschoben. Durch diese
Veränderung der idealen Schaltzeitpunkte kommt es zu einer Annäherung des realen
Spannungspulses zum Geforderten. Ist die Stromrichtung positiv beispielsweise in Phase
U und soll der untere Transistor T4 aus- und der obere Transistor T1 eingeschaltet
(entspricht einer Kommutierung von Diode D4 (parallel zu T4) auf den Transistor T1)
werden, muss der Impuls für diese Schalthandlung um die Dauer der Totzeit früher an den
Treiberbaustein der jeweiligen Halbbrücke des Spannungszwischenkreisumrichters
geleitetet werden. Bei negativer Stromrichtung und Kommutierung von oberer Diode D1
(parallel zu Transistor T1) auf unteren Transistor T4 (Ausschalten von T1 und Einschalten
von T4) muss der Ausschaltimpuls ebenfalls um die Dauer der Totzeit früher angelegt
werden. Zu beachten ist hierbei noch eine Änderung der Stromrichtung während des
Schaltimpulses. Bei Kenntnis der transienten wirksamen Induktivität kann abgeschätzt
werden, ob dies der Fall ist. Vorteilhaft hierbei ist, dass die genaue Kenntnis des
Nulldurchgangs des Stromes nicht nötig ist.
Mit dieser Adaption kann das reale Verhalten des Umrichters an das Ideale angenähert
werden.
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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5. Messtechnik
Die Strommessung kann prinzipiell direkt oder indirekt erfolgen.
Die direkte Messung über einen Shunt wird in Abbildung 9 dargestellt. Der zu messende
Primärstrom Ip fließt dabei über einen Widerstand (Shunt). Die am Widerstand anliegende
Spannung VM ist eine zum Messstrom Ip direkt proportionale Größe. Damit wurden auch
bereits die Nachteile dieser Methode beschrieben. Der zusätzliche Widerstand führt zu
einer Verlustleistung und damit zu einer direkten Beeinflussung der Messgröße. Zudem ist
der Shunt galvanisch mit dem zu messenden Kreis verbunden.
VM
Ip
Shunt [Ω]
Ip…
VM…
zu messender Primärstrom
Spannung am Shunt
Abbildung 9: Direkte Strommessung
Die indirekte Strommessung erfolgt galvanisch getrennt über die Bestimmung des,
durch den zu messenden Strom, erzeugten Magnetfeldes. Die am häufigsten verwendeten
Ansätze werden in Tabelle 1 zusammengefasst.
Im Weiteren werden die einzelnen Methoden erörtert und die Unterschiede im Hinblick auf
den geeigneten Messeinsatz dargelegt.
Indirekte Strommessung
Flusskonzentration
Ja
Nein
Flusskompensation
Ja
Direktabbildender Stromwandler
x
Kompensations-Stromwandler
x
x
Präzisions-Stromwandler
x
x
Rogowski-Spule
x
Halleffekt
Nein
Ja
x
x
Nein
x
x
x
x
Tabelle 1: Indirekte Strommessung
Grundlegend wird in Stromwandler mit und ohne Flusskonzentration unterschieden. Das
Prinzip der Flusskonzentration wird zur Bündelung und damit Verstärkung des kleinen
erzeugten Magnetfeldes genutzt. In Entwicklung befindliche Stromsensoren ohne
Flusskonzentration, wie sie beispielsweise in [14] vorgestellt werden, unterliegen keinen
Bandbreitenbeschränkungen durch den Magnetfeldkonzentrator.
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Direktabbildender Stromwandler
Das Funktionsprinzip des direktabbildenden Stromwandlers wird in Abbildung 10
wiedergegeben. Das, durch den zu messenden Primärstrom Ip, im Flusskonzentrator
(Eisenring) verursachte Magnetfeld wird um den Hallgenerator (Halbleitermetallplättchen,
linearer Magnetfeldsensor) konzentriert. Dieser wird von einem konstanten Steuerstrom Ic
durchflossen. Die bewegten elektrischen Ladungsträger (Ic) werden dem senkrecht zur
Stromrichtung verlaufenden Magnetfeld H ausgesetzt. Die dabei entstehende LorentzKraft wirkt in Querrichtung auf die bewegten elektrischen Ladungsträger (Ic) und führt zu
einem Potentialunterschied an den Rändern der Hallsonde. Dieser Potentialunterschied
wird als Hallspannung VH gemessen. Das Ausgangssignal ist eine verstärkte
Hallspannung VOUT und ist im linearen Bereich des Flusskonzentrators proportional zum
Primärstrom Ip. Im hochdynamischen Wechselstrombetrieb führen insbesondere
Ummagnetisierungsverluste zu erhöhten Ungenauigkeiten in der Messung [15].
B=Bp
VH
VOUT
Ip…
Ic…
Bp…
zu messender Primärstrom
Steuerstrom
durch Ip induzierte magnetische Flussdichte
VH… Hallspannung
VOUT… Ausgangsspannung
B…
magnetische Flussdichte
Abbildung 10: Direktabbildender Stromwandler [15], [modifiziert]
Kompensations-Stromwandler
Der Kompensations-Stromwandler, wiedergegeben in Abbildung 11, löst den Nachteil der
Ummagnetisierung des direktabbildenden Stromwandlers dahingehend, dass am
Flusskonzentrator (Eisenring) eine Sekundärspule angebracht wird, welche einen, dem
durch den zu messenden Primärstrom Ip induzierten magnetischen Fluss Ψp,
entgegengesetzten magnetischen Fluss Ψs generiert. Der dafür erforderliche Strom Is ist
dabei proportional zur Hallspannung VH. Der gesamte magnetische Fluss im System ist
gleich Null.
Als Messgröße für den Primärstrom Ip dient der proportionale Sekundärstrom Is. Durch die
Anbringung eines Bürdenwiderstandes RM wird ein Spannungssignal VOUT als Messgröße
zur Verfügung gestellt [15].
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Bs
Bp
VH
Sekundärspule
VOUT
Ip…
Ic…
Is…
R M…
zu messender Primärstrom
Steuerstrom
Sekundärstrom
Bürdenwiderstandes
VH…
VOUT…
Bp…
Bs…
Hallspannung
Ausgangsspannung
durch Ip induzierte magnetische Flussdichte
durch Is induzierte magnetische Flussdichte
Abbildung 11: Kompensations-Stromwandler [15], [modifiziert]
Präzisions-Stromwandler
Der Präzisions-Stromwandler nutzt ebenfalls das Prinzip der Flusskonzentration und kompensation, verzichtet dabei aber auf den Hallsensor zur Bestimmung des, durch den
Primärstrom Ip induzierten, magnetischen Flusses. Wie in Abbildung 12 dargestellt,
kommt dieses Messprinzip ohne verlustbehafteten Luftspalt im Flusskonzentrator aus. Der
in Spule „1“ durch den magnetischen Fluss Ψp (des Primärstroms Ip) induzierte
magnetische Fluss Ψ1 wird durch einen Kompensationsstrom (des Verstärkers) in Spule
„2“
ausgeglichen
(Gegendurchflutung).
Zudem
liefert
der
Nullflussdetektor
(Symmetriedetektor) mithilfe eines kleinen Rechtecksignals bei Gleichstrom bis
Niederfrequenz dem Verstärker ein Korrektursignal, falls sich der primär- und
sekundärseitige magnetische Fluss nicht aufheben und zwischen den Sensorspulen „3“
und „4“ ein Offset vorliegt [15].
4
3
2 IC
1
Ip…
IC…
zu messender Primärstrom
Kompensationsstrom
Verstärker
RM
VOUT
RM… Bürdenwiderstand
VOUT… Ausgangsspannung
Abbildung 12: Kompensations-Stromwandler [15], [modifiziert]
34. Internationales Wiener Motorensymposium 2013
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Rogowski-Spule
Die Rogowski-Spule nutzt den Effekt, dass durch einen Wechselstrom Ip in einer
Induktionsspule eine Spannung v(t) induziert wird, die zum Strom Ip proportional ist.
Aufgrund des Entfallens des ferromagnetischen Kerns wird die Messung nicht durch
nichtlineare Einflüsse des Eisenkerns beeinflusst. Das Messverfahren ermöglicht jedoch
nur die Messung von Wechselströmen [16].
Ip
Ip…
v(t)…
v(t)
zu messender Primärstrom
induzierte Spannung
Abbildung 13: Rogowski-Spule [16], [modifiziert]
Stromsensorauswahl
Für die Sensorauswahl sind, abhängig vom Einsatzgebiet, unterschiedliche Kriterien von
Bedeutung. Für die Vermessung von elektrifizierten Fahrzeugen zählt unter anderem die
Sensorgröße zu den wesentlichen Kriterien, da vor allem am bewegten Fahrzeug nur
wenig Raum zur Sensorapplikation zur Verfügung steht.
Tabelle 2 fasst wesentliche Auswahlkriterien zusammen. Es kann festgestellt werden,
dass der Präzisions-Stromwandler durch seine hohe Messgenauigkeit und Linearität, bei
gleichzeitig kurzer Ansprechzeit, die im Obigen ausgeführten Ansprüche erfüllt.
Indirekte
Stromsensoren
Messbereich
Direktabbildender
Stromwandler
0 - 15 kA
KompensationsStromwandler
0 - 15 kA
0 - 25 kHz
0 - 200 kHz
Messgenauigkeit
+/- 1,5 %
Linearität
Bandbreite
Ansprechzeit
Besonderheiten
RogowskiSpule (PRiME)
0 - 400 A
+/- 0,5 %
PräzisionsStromwandler
0 - 600 A
0 - 100 kHz
(bis 1 MHz
[17])
+/- 0,0002 %
+/- 0,5 %
+/- 0,1 %
+/- 0,0001 %
+/- 0,2%
< 3 - 7 μs
Großer
Messbereich
Geringer
Leistungsbedarf
Kleine Bauweise
Kostengünstig
< 1 μs
Großer
Messbereich
Höhere
Messgenauigkeit
Kurze
Ansprechzeit
< 1 μs
Höchste
Genauigkeit
Hohe
Linearität
Kurze
Ansprechzeit
2 - 10 μs
Einfache
Applikation
Geringes
Gewicht
Nur
Wechselstrom
10 Hz - 6 kHz
+/- 0,5%
Tabelle 2: Eigenschaften indirekter Stromsensoren [15], [18], [19]
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Wie ebenso ausgeführt, ist aufgrund der pulsförmigen Charakteristik der vom Umrichter
erzeugten Spannung die genaue Erfassung von Strom und Spannung für die
Leistungsberechnung sehr wichtig.
Zur Anwendung kommen hierfür Hochspannungsmessverstärker mit galvanisch
getrennten Spannungseingängen. Die Vermessung aktuell am Markt verfügbarer bzw. in
[20] untersuchter Fahrzeuge erfordert einen Messbereich bis +/- 800 V. Bandbreiten bis 2
MHz und Filterfrequenzen bis 2 MHz (Filtercharakteristik Butterworth oder Bessel) sind
darstellbar. Die Messgenauigkeit ist mit +/- 0,05 % anzuführen [21]. Datenlogger mit
Samplerate von bis zu 500 kSample sind für die entsprechend genaue Erfassung
erforderlich.
6. Analyse von Messergebnissen
In diesem Kapitel soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie sich unterschiedliche
Messparameter auf die Leistungsberechnung an einem Elektrofahrzeug auswirken
können. Dafür werden im Speziellen Ergebnisse herangezogen, welche aus einer
Messreihe an einem Elektrofahrzeug am Institut für Fahrzeugantriebe und
Automobiltechnik (IFA) heraus entstanden.
Analysiert wurden alle drei Außenleiterspannungen an der dreiphasigen Maschine U-12,
U-23 und U-31. Zusätzlich erfolgte mit Hilfe von Strommessgeräten auf Basis der
Flusskompensation die Messung der Ströme in den Phasen 1 und 2. Durch die
Bestimmung dieser fünf Größen können durch unterschiedliche Messschaltungen, z.B. in
Aronschaltung, die Leistungswerte berechnet werden. Dabei untersucht dieses Kapitel
eventuell auftretende Messfehler aufgrund von unterschiedlichen Abtastraten. Als erstes
beschreibt Abbildung 14 den Verlauf der Außenleiterspannung U-12.
Abbildung 14: Außenleiterspannung U-12
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Gezeigt wird dabei ein Zeitfenster von 1,2 Millisekunden um den Zeitpunkt von 1,8
Sekunden. Aufgrund der hohen Taktfrequenz des Umrichters ist ein derart kurzes Intervall
notwendig, um die einzelnen Pulse zu erkennen. Dargestellt wird die gemessene
Spannung mit einer Abtastfrequenz von 400 kHz in rot und zusätzlich mit 20 kHz in grün.
Dabei erfasst die Messung mit höherer Auflösung auch die Spannungsspitzen an den
oberen Halbschwingungen, welche durch die Schaltimpulse am Frequenzumrichter gewollt
mit Pulsweitenmodulation erzeugt werden. Infolge dieser Spannungspulse ergibt sich über
eine Impulsperiode ein positiver Wert des Flächenintegrals und bestimmt den jeweiligen
Wert der resultierenden Grundschwingung. An den Maximalwerten dieser Pulse lässt sich
auch die Zwischenkreisspannung ablesen, welche auf Strangwerte rückgerechnet werden
müsste.
Das Signal mit einer Abtastung von 20 kHz erfasst die beschriebenen Spannungspulse
nicht und kann die wichtige Information nicht abbilden. Dadurch ergibt sich ein
Flächenintegral einer Impulsperiode von nahezu Null und verfälscht den tatsächlichen
Wert sehr stark. Die für die Leistungsberechnung wichtigen Messwerte der Spannung U12 zur Bestimmung der Leistung weichen somit stärker ab als mit 400 kHz aufgelöst.
Den Verlauf der Außenleiterspannung U-23 zeigt Abbildung 15.
Abbildung 15: Außenleiterspannung U-23
In dieser Darstellung ist die Spannung mit einer Abtastrate von 400 kHz in rot
eingezeichnet und jene Spannung, aufgelöst mit 20 kHz, erfolgt in grün. Zu erkennen sind
die symmetrisch um null Volt gelegenen Spannungspulse. An den negativen
Spannungswerten sind jedoch die Flächen größer als im positiven Bereich, wodurch sich
ein leicht negativer Wert des Flächenintegrals über eine PWM-Periode ergibt. Bei der 20
kHz Abtastung gehen diese Informationen wieder verloren. Das Flächenintegral des
grünen Verlaufes ergibt einen Wert nahe bei null und stimmt mit den tatsächlichen Daten
nicht überein.
Die dritte und letzte gemessene Spannung wird in Abbildung 16 dargestellt.
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Abbildung 16: Außenleiterspannung U-31
Dabei stellt die rote Kurve die Außenleiterspannung U-31 mit einer Abtastrate von 400 kHz
dar. Die grüne Kurve ist das Ergebnis aus der Messung mit einer Abtastrate von 20 kHz.
Die durch den Umrichter generierten Pulse führen zu einem negativen Wert der
resultierenden Grundschwingung. Auch hier zeigt sich, dass eine zu geringe Abtastung
zum Verlust von wichtigen Daten führt. Die Flächenintegrale beider Kurven weichen stark
voneinander ab und führen bei dem mit 20 kHz abgetasteten Signal zu einem Wert nahe
null.
In diesem Beispiel würden die mit 20 kHz Abtastung gemessenen Spannungswerte der
resultierenden Grundschwingung zu einer viel ungenaueren Berechnung der Leistung
führen als mit 400 kHz. In Tabelle 3 sind die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst.
Folgend aus diesen Erkenntnissen werden nun die beiden vermessenen Phasenströme
interpretiert. Beginnend mit dem Strom der Phase 1 dargestellt in Abbildung 17.
Gezeigt wird der Stromverlauf in der Phase 1 um den Zeitpunkt von 1,8 Sekunden. Das
Zeitintervall wird bewusst gleich wie bei den Spannungen gewählt, um das träge Verhalten
dieser Größe aufgrund der Induktivität der Maschine zu zeigen. Es ist somit nur ein kleiner
Bereich einer Stromgrundschwingung, welche sich gerade im Anstieg befindet, zu
erkennen. Zusätzlich erzeugen die Schalthandlungen des Umrichters Oberschwingungen
im Stromverlauf, welche am Sägezahnmuster sichtbar sind. Die rote Kurve ist das
Ergebnis der Messung mit einer Abtastrate von 400 kHz. Die grüne Linie zeigt den
Stromverlauf abgetastet mit 20 kHz. Festzustellen ist, dass dabei die Abweichungen viel
geringer ausfallen als bei der vorhin beschriebenen Spannungsmessung. Die Differenzen,
aufgelistet in Tabelle 3, bewegen sich im einstelligen Bereich.
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Abbildung17: Strom Phase 1
Außerdem zeigt Abbildung 18 noch den Strom in Phase 2.
Abbildung 18: Strom Phase 2
Es wurde dabei derselbe Zeitbereich gewählt, wodurch man im Gegensatz zu Phase 1
den hier abfallenden Bereich der Stromgrundschwingung erkennt. Gezeigt wird in rot die
Messkurve mit einer Abtastung von 400 kHz und in grün jene mit 20 kHz.
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Aufgrund der viel geringeren Signaldynamik als bei den Spannungssignalen, genügt es bei
der Strommessung eine geringere Abtastung zu wählen, um Signale für eine sinnvolle
Leistungsmessung bereit zu stellen. Der Vorteil der höheren Abtastung liegt hier eher beim
Erkennen von Oberschwingungen als beim Detektieren des hinreichenden Signalverlaufes
zur Leistungsermittlung an sich.
Zusammengefasst werden die Abweichungen über eine PWM-Periode der
Flächenintegrale der Spannungen bzw. die Fehlerquadrate (Root-Mean-Square-Deviation
abgekürzt RMSD) der Ströme beider Abtastraten in Tabelle 3.
Abweichungen Spannunszeitfläche [%]
Spannung U-12 Spannung U-23 Spannung U-31
101,65
100,30
117,26
RMSD [A]
Strom 1
5,14
Strom 2
2,91
Tabelle 3: Abweichung über eine PWM-Periode
Dabei treten bei den Spannungen Differenzen von ca. 100% auf und bei den Strömen
bleiben die Abweichungen im einstelligen Amperebereich.
Aus diesen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass bei der Bestimmung von
Spannungen unbedingt auf eine korrekte Einstellung der Abtastrate geachtet
werden muss, welche sich an der Schaltfrequenz des Frequenzumrichters
orientieren sollte.
Zur Messung von Strömen kann die Einstellung der Abtastfrequenz auf Grund der hohen
Induktivität der elektrischen Antriebsmaschine geringer ausfallen als zur
Spannungsmessung.
Ferner soll noch das Verhalten am Fahrzeug gezeigt werden, welches sich aufgrund eines
Beschleunigungsvorganges beginnend mit der Geschwindigkeit null ergibt. Eine äußerst
aussagekräftige Größe hierfür ist der Strom.
Um diesen Anlaufvorgang, welcher somit einen transienten Zustand abbildet, zu
veranschaulichen, zeigt Abbildung 19 zwei Phasenströme während dieses Ablaufes.
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Abbildung 19: Ströme während des Anlaufs
Dabei sind die unterschiedlichen Ströme in grün und rot eingezeichnet. Diese Darstellung
verdeutlicht nicht nur das stetige Ansteigen der Grundschwingungsfrequenz beider
Größen sondern auch deren Amplituden. Die Periodendauer bleibt dadurch nicht konstant
und muss immer wieder neu berechnet werden. Wie in Kapitel 3 bereits erwähnt, ist es
sinnvoll die Leistungsberechnung an die Grundschwingung der Ströme zu koppeln, was
jedoch in dynamischen Beschleunigungsvorgängen zusätzliche Herausforderungen
bedingt. Die Grundschwingung in den Strömen ist im Gegensatz zu jener in den
Spannungen jedoch klar erkennbar und sollte daher als Frequenzquelle bei der
Leistungsberechnung eingesetzt werden.
7. Zusammenfassung
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der Leistungsbestimmung an
Fahrzeugen mit elektrischen Traktionsantrieben. Der derzeitige Trend zu alternativen
Antriebskonzepten, welche insbesondere Elektrofahrzeuge sein können, treibt die
Entwicklung weiter voran und verlangt nach genauen Lösungsansätzen zur
Leistungsbestimmung und folglich Wirkungsgraderfassungen. Um den Energieverbrauch
und damit die Effizienz sowie die Emissionen ermitteln und mit herkömmlichen
Antriebskonzepten vergleichen zu können, ist die genaue Leistungs- sowie
Wirkungsgradbestimmung unumgänglich und für die Fahrzeugentwicklung in Richtung
gesteigerter Effizienz enorm wichtig. Dies gilt sowohl für den Traktionsantrieb in Elektround Hybridfahrzeugen als auch für Nebenverbraucher wie beispielsweise der Kompressor
der Klimaanlage, etc. Die Probleme, die dabei auftreten können, beziehungsweise auf
welche Aspekte geachtet werden muss, wurden erläutert.
Die Berechnung der Leistung erfolgt nach diskreter Abtastung von Spannungen und
Strömen der Maschine. Als Periodendauer ist die Grundfrequenz des Stromes
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heranzuziehen. Zur genauen Analyse ist eine Abtastrate von etwa dem 20-fachen der
maximalen Schaltfrequenz des Umrichters einzustellen.
Gerade die Regelung durch umrichtergespeiste Maschinen führt zu Problemen, welche bei
konstanter Netzfrequenz nicht entstehen. Durch die gepulsten Spannungsausgänge an
den Umrichtern entsteht ein breites Oberschwingungsspektrum und führt zu
unerwünschten Verlusten, welche durch eine Erhöhung der Schaltfrequenz jedoch
reduziert werden können. Außerdem werden die gewünschten Außenleiterspannungen
aufgrund unumgänglicher Totzeiten am Umrichter nicht genau erreicht. Für Verfahren der
sensorlosen (keine Verwendung von Sensoren zur direkten Rotorlage- oder
Drehzahlerfassung) Fluss-, Drehzahl- oder Positionsbestimmung ist die genaue Kenntnis
der Spannung aber oft essentiell. Kompensationsmaßnahmen der Umrichtertotzeit können
diese Verfahren erheblich verbessern. Auch in der Fahrzeugentwicklung sind solche
sensorlose Regelungsverfahren oft gewünscht, um Vorteile der erhöhten
Ausfallssicherheit, Kosten- und Platzersparnis (kein zusätzlicher Lagegeber oder
Drehzahlmesser) ausnützen zu können. Außerdem kann ein sensorloses
Regelungsverfahren als Backup-System bei sicherheitskritischen Anwendungen
eingesetzt werden.
Diese Arbeit verschafft einen Überblick über bestehende Stromsensorik und vergleicht
direkte mit indirekter Strommessung.
Abschließend verdeutlichen Messergebnisse die Ansprüche an die Leistungsermittlung
und unterstreichen die Wichtigkeit richtig eingestellter Parameter.
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International SA, 2001.
[19] LEM, Galvanisch getrennte Strom- und Spannungswandler, 3. Auflage, Genf: LEM
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[20] W. Tober, Batterieelektrische Fahrzeuge in der Praxis - Kosten, Reichweite, Umwelt,
Komfort (2. erweiterte und korrigierte Auflage), Wien: TU-Wien, Institut für
Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik, 2012.
[21] Dewetron, Datenblatt Isolated high voltage module, Graz: DEWETRON GmbH, 2012.
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