Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen kaliumsparenden Diuretika

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Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen
Direktor Prof. Dr. med. H. Schunkert
Lazarettstraße 36
80636 München
www.dhm.mhn.de
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
im Rahmen des stationären Aufenthaltes kann zur Therapie der Herzschwäche oder des Bluthochdrucks mit
einem herzentlastenden Medikament aus der Gruppe der
kaliumsparenden Diuretika
begonnen werden. Zu dieser Arzneimittelgruppe gehören Wirkstoffe wie z.B. Spironolacton, Eplerenon oder
Amilorid bzw. Medikamente mit dem Namen Aldactone®, Inspira® oder in Kombination mit einem nichtkaliumsparenden Wirkstoff Dytide H®, Moduretik® etc. Diese Medikamente werden in Kombination mit nichtkaliumsparenden Diuretika (siehe dazu gesonderte Information) zur Entlastung des Herzens im Rahmen der
Herzinsuffizienztherapie eingesetzt. Die nichtkaliumsparenden Diuretika wirken zwar stark entwässernd,
jedoch verliert der Körper hohe Mengen an Kalium. Ein zu niedriger Kaliumspiegel provoziert u.a. gefährliche
Herzrhythmusstörungen. Kaliumsparende Diuretika halten dagegen Kalium zurück und sorgen für einen ausgeglichenen Kaliumspiegel. Sie wirken selbst nur gering wassertreibend. Durch Beachten der Gegenanzeigen
und frühzeitiges Erkennen möglicher Nebenwirkungen können arzneimittelinduzierte Komplikationen verhindert werden.
In Ergänzung zum Beipackzettel des jeweiligen Präparates möchten wir Sie daher auf folgende mögliche
Nebenwirkungen aufmerksam machen: Hohe Kaliumspiegel bei eingeschränkter Nierenfunktion und/oder
gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Blutdruckmitteln („ACE-Hemmer“/“AT1-Rezeptorblocker“), hohe
Harnsäurespiegel mit erhöhten Gefahr für Gichtanfälle. Bei Männern kann es bei höheren Dosen von Spironolacton zu einem Spannungsgefühl in den Brüsten, bei Frauen zu Zwischenblutungen und einer tieferen
Stimme kommen. Bei Diabetikern ist aufgrund einer Übersäuerung Vorsicht geboten.
Folgende Gegenanzeigen sind zu beachten: Schwangerschaft, Stillzeit, zu hoher Kaliumspiegel, schwere Leberfunktionsstörungen sowie schwere Nierenfunktionsstörung. Bezüglich der nichtkaliumsparenden Diuretika verweisen wir Sie auf das entsprechende Informationsblatt.
Bei einer Abwägung der Vor- und Nachteile der Medikamente ergibt sich jedoch für Sie ein erheblicher Nutzen, so dass die Fachgesellschaften in Ihrer Situation dringend die Einnahme dieser Medikamente empfehlen. Wir hoffen mit dieser Information zu einer verbesserten Sicherheit Ihrer Behandlung einen Beitrag
geleistet zu haben.
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