Nervenzellen nach Schlaganfall schützen - Hentschel

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilung
25. August 2015
Nervenzellen nach Schlaganfall schützen
Bei der Suche nach neuen Therapieformen für Schlaganfallpatienten kann Professor Christoph
Kleinschnitz von der Universitätsklinik Würzburg auf neue Partner zählen: Er ist Teil des europäischrussischen Forschungsverbunds „NEuroSurv“, den die Europäische Union mit 600.000 Euro unterstützt.
Wie lassen sich Nervenzellen nach einem akuten Schlaganfall schützen, damit sie weniger in Mitleidenschaft
gezogen werden? Zu dieser Frage hat die Arbeitsgruppe des Würzburger Medizinprofessors Christoph
Kleinschnitz in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse geliefert.
Aufgrund seines Expertenwissens auf diesem Gebiet ist der Neurologe mit dabei im neuen Netzwerk
„NEuroSurv“. 600.000 Euro zahlt die Europäische Union in den kommenden drei Jahren, damit sich das
Forschungsprogramm auf ganz Europa ausdehnen und seine Arbeit intensivieren kann. Das Besondere daran:
Russische Forscher sind mit von der Partie.
Entzündungen im Gehirn stehen im Blickpunkt
„Das grundsätzliche Ziel von NEuroSurv ist es, Schutzmethoden zu entwickeln, die die Zerstörung von
Nervenzellen nach einem Schlaganfall abschwächen“, erklärt Kleinschnitz, Leiter der Schlaganfallstation an der
Neurologischen Universitätsklinik Würzburg. Dabei konzentrieren sich die Forscher in erster Linie auf
Entzündungsreaktionen im Gehirn.
„Wir wissen, dass um die Schlaganfallzone herum eine Entzündungsreaktion abläuft, die den geschädigten
Bereich vergrößern und damit die Symptome verschlimmern kann“, sagt Kleinschnitz.
Körpereigener Botenstoff gegen die Entzündung
In dem europäischen Projekt wollen die Wissenschaftler speziell die Rolle des körpereigenen Botenstoffs
Interleukin-10 erforschen. „Dieser Stoff wird immer dann freigesetzt, wenn die Entzündung überhand zu nehmen
droht. Dadurch wird die Entzündung sozusagen abgeschaltet“, so Kleinschnitz.
Welche Zellen genau Interleukin-10 produzieren und wann und wo es im Gehirn freigesetzt wird, das soll im
Forschungsprojekt geklärt werden. Versuche bei Mäusen haben bereits gezeigt, dass von außen zugefügtes
Interleukin-10 in der Lage ist, die Symptome eines Schlaganfalls zu mildern. „Somit könnten sich Interleukin-10
oder verwandte Botenstoffe zukünftig als Therapie eignen und zu einer erheblichen Eingrenzung des Schadens
am Gehirn führen“, erklärt der Würzburger Schlaganfallspezialist.
Über den Forschungsverbund NEuroSurv
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf koordinieren das Programm NEuroSurv. Neben
dem Würzburger Neurologen Kleinschnitz sind Forscher aus Belgien (Kortrijk) und Russland (Pushchino) daran
beteiligt.
„In diesen bewegten politischen Zeiten hat es uns ganz besonders gefreut, dass wir durch NEuroSurv die
Möglichkeit bekommen, mit unseren russischen Kollegen zusammenzuarbeiten“, betont Kleinschnitz. Der
länderübergreifende Verbundantrag hat ein strenges Auswahlverfahren unter Beteiligung internationaler
Gutachter durchlaufen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.
Kontakt
Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Neurologische Universitätsklinik Würzburg,
T (0931) 201-23755, [email protected]
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität
Sanderring 2, 97070 Würzburg
Pressesprecherin: Dr. Esther Knemeyer Pereira, Tel. (0931) 31-86002
[email protected] www.presse.uni-wuerzburg.de
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