Technische Universität München Lehrstuhl für Technische Elektrophysik Tutorübungen zu Elektromagnetische Feldtheorie (Prof. Wachutka) Wintersemester 2016/2017 Blatt 13 26. Aufgabe: (06.02.2017 - 10.02.2017) Elektromagnetische Wellen 1 Betrachtet werden zwei harmonische, ebene elektromagnetische Wellen im Vakuum, deren elektrische Feldkomponenten in einem rechtsorientierten kartesischen Koordinatensystem (~ex , ~ey , ~ez ) lauten: ~ 1 (z, t) = E0 cos (k1 z − ω1 t − ϕ1 ) ~ex E ~ 2 (z, t) = E0 cos (k2 z − ω2 t − ϕ2 ) ~ex E Dabei sind die Amplitude E0 > 0, die Kreiswellenzahlen k1 und k2 , die Kreisfrequenzen ω1 > 0 und ω2 > 0, sowie die Anfangsphasen ϕ1 und ϕ2 reelle Konstanten. Durch Überlagerung der beiden Partialwellen erhält man ein resultierendes Wellenfeld mit elektrischer Feldkomponente ~ t) = E ~ 1 (z, t) + E ~ 2 (z, t). E(z, ~ 1 (z, t) a) Welche Beziehung muss zwischen k1 und ω1 bzw. zwischen k2 und ω2 gelten, damit E ~ 2 (z, t) die homogene Wellengleichung im Vakuum erfüllen? Wie heisst diese Beziebzw. E hung? Beachten Sie, dass k1 bzw. k2 auch negative reelle Werte annehmen darf! ~ t) gehörige magnetische Feld H(z, ~ b) Berechnen Sie das zu E(z, t). ~ t) des zusammengesetzten Wellenfeldes. c) Berechnen Sie den Poyntingvektor S(z, d) Welche physikalische Bedeutung hat der Poyntingvektor? Nun wird der spezielle Fall betrachtet, bei dem gilt k1 = k2 = k > 0 ϕ1 = 0 und ϕ2 = π. ~ t). Wie nennt e) Berechnen Sie explizit das von den beiden Wellen erzeugte Wellenfeld E(z, man das hiermit beschriebene physikalische Phänomen? Hinweis: cos(α − π) = − cos(α). Nun betrachten wir als weiteren Spezialfall zwei gegenläufige phasengleiche Partialwellen. Es gilt dann: k1 = −k2 ϕ1 = ϕ2 = 0. f) Berechnen Sie explizit das durch Überlagerung beider Partialwellen resultierende Wellen~ t). Wie bezeichnet man das so beschriebene physikalische Phänomen? feld E(z, Hinweis: cos(α − β) + cos(α + β) = 2 cos(α) cos(β). 1 27. Aufgabe: Elektromagnetische Wellen 2 Betrachtet wird eine elektromagnetische Welle, die sich im Innenraum eines Koaxialkabels mit Innenradius Ri und Außenradius Ra ausbreitet. Der Innenraum besteht aus einem homogenen Material mit Permittivität ε und Permeabilität µ. Die elektrische Feldkomponente dieser Welle lautet in Zylinderkoordinaten (~er , ~eϕ , ~ez ): ~ ϕ, z, t) = A cos (kz − ωt) · ~er E(r, r Dabei sind die Kreiswellenzahl k > 0, die Kreisfrequenz ω > 0 sowie der Parameter A > 0 positive reelle Konstanten. Damit die homogene Wellengleichung im Kabelmaterial erfüllt ist, gilt die Dispersionsrelation ω = c · k, wobei c die Ausbreitungsgeschwindigkeit bezeichnet. a) Drücken Sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit c durch ε und µ aus. b) In welche Richtung breitet sich die Welle aus? Wie lautet daher der Ausbreitungsvektor ~k? ~ ϕ, z, t) gehörende magnetische Flussdichte B(r, ~ ϕ, z, t). c) Berechnen Sie die zu E(r, d) Berechnen Sie die elektromagnetische Energiedichte welmag (r, ϕ, z, t) dieser Welle im Koaxialkabel. ~ ϕ, z, t) im Koaxialkabel. e) Berechnen Sie Betrag und Richtung des Poynting-Vektors S(r, f) Mit welcher Geschwindigkeit erfolgt der Leistungsfluss im Koaxialkabel für den Fall, dass: (i) ε = ε0 und µ = µ0 (ii) ε = 2ε0 und µ = µ0 gilt (ε0 und µ0 bezeichnen die Werte im Vakuum)? Hinweis: Drücken Sie den Betrag des Poynting-Vektors mit Hilfe der elektromagnetischen Energiedichte aus. 2