Differential Time-to-Positivity DTP

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hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin GmbH
MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. R. Lange
Ärztliche Leitung: Dr. med. Verena Jansen
Ladeburger Str. 17, 16321 Bernau, Telefon: (0 33 38) 69 - 42 65, Fax: (0 33 38) 76 4440
Diagnostik-Info
Differential Time to Positivity (DTP)
Indikation:
V. a. eine Katheter-assoziierte Infektion: Klinische Infektionszeichen wie Fieber, Schüttelfrost, Leukozytose oder CRPErhöhung bei Vorhandensein eines intravasalen Katheters
Methodik:
Bei Verdacht auf eine Katheter-assoziierte Infektion gibt es im mikrobiologischen Labor verschiedene Möglichkeiten des
Nachweises der dafür verantwortlichen Erreger. Wird der Katheter entfernt, so kann ein Erregernachweis durch eine
Untersuchung der Katheterspitze, z. B. mittels Agar-Roll-Methode, erfolgen. Hierbei bitte die Präanalytik beachten! Bei
Einsendung von Katheterspitzen diese in einem ausreichend großen Behälter ohne Transportmedium verschicken.
Ist es erwünscht, dass der Katheter bis zum definitiven Nachweis einer Katheter-assoziierten Infektion im Patienten
verbleibt, so kann die Bestimmung der Differential Time to Positivity (DTP) in der Blutkultur durchgeführt werden. Dafür
ist es notwendig, dass beim Patienten zwei Blutkulturpaare (aerob und anaerob) abgenommen werden: ein Paar direkt
aus dem zentralen Katheter und ein Paar von einer peripheren Vene. Bei kontinuierlicher Überwachung dieser Flaschen
im Blutkulturautomat werden die Zeiten bis zur Wachstumsdetektion in den beiden Kulturen verglichen. Bei Vorliegen
einer Katheterinfektion wird die aus dem zentralen Katheter gewonnene Blutkultur früher positiv als die Kultur aus dem
peripher entnommenen Blut. Die Differenz dieser Positivitätszeitpunkte wird als DTP bezeichnet.
Interpretation der Ergebnisse:
Beträgt die Differential Time to Positivity mehr als zwei Stunden ist dies ein Hinweis auf eine Katheter-assoziierte
Infektion.
Sensitivität und Spezifität:
Die Genauigkeit der Methode ist vergleichbar mit der quantitativen Aufarbeitung von Blutkulturen. Ihre Sensitivität
beträgt bei einer DTP von mindestens zwei Stunden 91% und die Spezifität 94%. Die Methode ist sowohl bei
getunnelten als auch bei nicht-getunnelten Kathetern validiert worden. Auch für erwachsene hämatologische Patienten
und für Kinder liegt eine Validation vor (siehe Quellen 3 und 4).
Quellen:
1 MiQ 3a+b, Blutkulturdiagnostik, Urban & Fischer, 2. Auflage 2007, ISBN: 978-3-437-22608-3
2 Diagnosis of catheter-related bacteraemia: a prospective comparison of the time to positivity of hub-blood versus
peripheral-blood cultures, Blot et al., Lancet. 1999 Sep 25; 354(9184):1071-7
3 Bloodstream infection in neutropenic cancer patients related to short-term nontunnelled catheters determined by
quantitative blood cultures, differential time to positivity, and molecular epidemiological typing with pulsed-field gel
electrophoresis, Seifert et al., J Clin Microbiol. 2003 Jan; 41(1):118-23.
4 Difference in time to detection: a simple method to differentiate catheter-related from non-catheter-related bloodstream
infection in immunocompromised pediatric patients, Gaur et al., Clin Infect Dis. 2003 Aug 15;37(4):469-75. Epub 2003
Jul 30.
Bitte beachten Sie unsere detaillierte Entnahmevorschrift auf der nächsten Seite!
hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin GmbH
MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. R. Lange
Ärztliche Leitung: Dr. med. Verena Jansen
Ladeburger Str. 17, 16321 Bernau, Telefon: (0 33 38) 69 - 42 65, Fax: (0 33 38) 76 4440
Blutentnahme für DTP-Bestimmung:
Allgemeines:
• Von jedem Patienten ist Blut für 4 Blutkulturflaschen abzunehmen. Für Kinder bitte spezielle Blutkulturflaschen
verwenden.
o Je 1 aerobe und 1 anaerobe Blutkulturflasche für Blut aus dem zentralen Zugang
o Je 1 aerobe und 1 anaerobe Blutkulturflasche für Blut aus einer peripheren Vene
• Die Anforderung erfolgt, wo verfügbar, über lab@ccess (Anforderung „DTP Differential Time to Positivity“ über Profil
„DTP (BK)“. Wenn das Profil ausgewählt wird, braucht nichts weiter ausgewählt werden, nur „weiter“ drücken.) Falls
kein lab@ccess zur Verfügung steht erfolgt die Anforderung über das Freitextfeld der Anforderungskarte. Der
Auftragsschein sollte neben den Daten des Patienten und des Einsenders auch das Datum und die Uhrzeit der
Blutentnahme, die verschiedenen Entnahmeorte, die Grunderkrankung, die infektiologische Verdachtsdiagnose und
eine eventuelle antimikrobielle Vorbehandlung beinhalten.
• Speziell für die Bestimmung der DTP ist folgendes zu beachten: Der Transport der beimpften Blutkulturflaschen ins
Labor muss so schnell wie möglich erfolgen (innerhalb von 2-4 Stunden) und gegen Abkühlung geschützt werden.
Keine Vorbebrütung der Blutkulturflaschen! Eine maximale Transportzeit von 12 Stunden von dem Zeitpunkt der
Entnahme des Blutes bis zur Inkubation der Blutkulturflaschen im Automaten sollte nicht überschritten werden.
Detaillierte Entnahmevorschrift:
1. Beschriften Sie die Blutkulturflaschen ordnungsgemäß.
• Bei Anforderung über lab@ccess erhalten Sie 4 Barcode-Etiketten, bei Offline-Anforderungen verwenden Sie Ihre
üblichen Patientenetiketten, und vermerken Sie bitte, welche Blutkulturen mit zentral-venösem Blut und welche mit
peripher-venösem Blut befüllt sind. Beim Aufkleben der Etiketten bitte darauf achten, den Barcode der
Blutkulturflaschen nicht abzudecken.
2. Lokalisierung der Vene und Abnahme der Blutprobe:
• Vor jeder Blutentnahme die Punktionsstelle sorgfältig desinfizieren. Einwirkzeit mindestens 60 Sekunden beachten.
Nach der Desinfektion nicht mehr palpieren (oder palpierenden Finger desinfizieren).
• Kappen der Flaschen entfernen. Gummistopfen mit einem alkoholischen Hautdesinfektionsmittel desinfizieren.
• Die Standard-Blutkulturflaschen mit jeweils 6-10 ml Blut (optimal 8-10 ml) beimpfen (High-Volume-Medien). Nie
mehr als 10 ml Volumen in die Flaschen geben!
• Zuerst die aerobe Flasche (grün) beimpfen, um Eintritt von Luft aus der Spritze in die anaerobe Flasche zu
vermeiden, dann die anaerobe Flasche (lila)!
• Blutkulturflasche für Kinder und geringes Probenvolumen (gelb) : mit 0,5 – 4 ml Blut beimpfen
• Für jede Blutkulturflasche eine neue Nadel verwenden.
• Generell die Blutkulturflaschen nicht belüften.
3. Versandmodalitäten:
• Vor Versand der Blutkulturflaschen den Entnahmeort (zentral oder peripher) darauf und auf dem
Anforderungsschein vermerken.
• Möglichst schneller Versand der Blutkulturen ins Labor.
• Bitte keine Vorbebrütung durchführen.
Ihr Ansprechpartner für diese Diagnostik-Info im Labor ist Dr. T. Talaska oder Dr. S. Tobisch
FBQM018/E
Erstellt am:
Erstellt von:
15.07.2011
Geprüft am:
29.09.2011
Freigegeben am:
28.09.2011
S. HaberthürHoffmann
Geprüft von:
Dr. med. V.
Jansen
Freigegeben von:
Dr. rer. nat. R.
Lange
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