Rationalismus Erkenntnistheorien Kurslehrer Dirk Westensee 21.04.2009 GK Philosophie 11.2 4.838 Wörter Marina Berger, Alina Steen, Melanie Wolff Rationalismus 2 Inhaltsverzeichnis Gliederung (Melanie)……………………………………………………………………...Seite 3 Einleitung (Melanie)……………………………………………………………………Seite 4/ 5 René Descartes (Melanie, Marina, Alina) Biografie………………………………………………………………………………...Seite 6 Theorien…………………………………………………………………………..Seite 7/ 8/ 9 Baruch de Spinoza (Marina) Biografie…………………………………………………………………………….Seite 9/ 10 Theorien…………………………………………………………………………..Seite 10/ 11 Problemrelevante Theorie…………………………………………………Seite 11/ 12/ 13 Gottfried Wilhelm Leibniz (Alina) Biografie…………………………………………………………………………...Seite13/14 Theorien……………………………………………………………… Seite 14/ 15/ 16/ 17 Vergleich der Theorien (Alina)…………………………………………………............Seite 17 Schluss (Alina, Marina, Melanie)…………………………………………………..Seite 17/ 18 Quellennachweis…………………………………………………………………………Seite 19 Erklärung der selbstständigen Arbeit…………………………………………………..Seite 20 Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff Rationalismus Gliederung 3 I. Einleitung 1. Thematisierung: Rationalismus 1.1 Was bedeutet Rationalismus 1.2 Unterschied zu Empirismus 1.3 Welche waren seine Hauptvertreter 2. Problematisierung: Erkenntnis aus reiner Logik? 3. Untersuchungsschwerpunkte zum Lösen von 2. 3.1 These: Rationalistische Erkenntnistheorien untersuchen 3.1.1 René Descartes, Baruch de Spinoza, Gottfried Wilhelm Leibniz II. Hauptteil 1. René Descartes 1.1 Biografie 1.2 Werke/ Theorien 1.3 Problemrelevante Theorie 2. Gottfried Wilhelm Leibniz 2.1 Biografie 2.2 Werke/ Theorien 2.3 Problemrelevante Theorie 3. Baruch de Spinoza 3.1 Biografie 3.2 Werke/ Theorien 3.3 Problemrelevante Theorie 4. Vergleich der Theorien III. Schluss 3.1 Belegung/ Widerlegung der These mit Fazit Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff Rationalismus 4 Einleitung Das Thema unseres Referates ist der Rationalismus. Der Rationalismus entstand in der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts, welche auch als Aufklärung bezeichnet wird. Kant beschreibt die Aufklärung 1783 so: " Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen." Aber was bedeutet das? - Aufklärung setzt den Gebrauch der Vernunft und das eigenständige Denken des Individuums, also einer einzelnen Person, voraus; Aufklärung kann also nur durch einen selbst und nur durch Anwendung der Vernunft geschehen. Dieses Denken gibt auch der Rationalismus wider. Doch was genau ist Rationalismus eigentlich? Rationalismus wird von dem lateinischen Begriff Ratio: Vernunft abgeleitet. Wobei nun also erst einmal geklärt werden müsste, was genau die Vernunft ausmacht. Vernunft ist, aus dem Duden definiert, der schlussfolgernde, logische Verstand; was also bedeutet, dass man sich selbst etwas versucht einsichtig zu machen, dadurch Zusammenhänge zu anderen Dingen zu erkennen um dadurch das Handeln zu begründen. Der Rationalismus setzt also Vernunft voraus um zu einer Erkenntnis zu gelangen. Es geht hierbei also mehr um das Denken um zu Erkenntnis zu gelangen, als um Wahrnehmung und Erfahrung, wie es im Empirismus der Fall ist. Der Empirismus baut darauf auf, was im Rationalismus nicht sicher genug ist: der Wahrnehmung. Ein Beispiel für ein induktives Argument, welches im Empirismus verwendet würde wäre: Der Mond geht abends auf. Man würde sich nun einen Fall vornehmen, was also sein könnte: Der Mond ist heute Abend aufgegangen. Man könnte also nun schließen, dass der Mond immer aufgeht und es schon immer getan hat. Dem Rationalisten war dieses Argument nicht sicher genug, denn es wäre ja möglich, dass der Mond irgendwann nicht mehr aufgeht, er traut der Erfahrung und Wahrnehmung also nicht. Er zweifelt grundsätzlich alles an, was er nicht mit 100% Sicherheit sagen kann. Der Rationalismus war vor allem in Deutschland und Frankreich verbreitet; seine Hauptvertreter waren René Descartes (1596- 1650), Baruch de Spinoza (1632- 1677) und Wilhelm Leibniz (1646- 1716), die später genauer erläutert werden. Sie vertraten also die Auffassung, Erkenntnis kann nur aus dem Denken einer Person entstehen, was also der deduktiven Methode entspräche. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff Rationalismus Beispiel 1: Alle Menschen sind sterblich Descartes war ein Mensch _________________________ Descartes war sterblich Wobei uns dieses Beispiel zu einem Problem führt, denn auch hier spielt die Erfahrung eine große Rolle, um zur Erkenntnis zu gelangen, denn sie bildet die Grundlage unseres Argumentes. Dass alle Menschen sterblich sind lässt sich nur aus der Erfahrung ableiten, dass bisher alle Menschen sterblich waren. Aber nimmt der Rationalismus nicht nur Erkenntnis an, die durch Logik und Denken aufgebaut wurde? Man steht also vor dem Problem, ob man wirklich rein logisch zu einer Erkenntnis gelangen kann, ohne, dass die Erfahrung oder Wahrnehmung eine große Rolle spielt. Denn auch das Beispiel 2 hat die Erfahrung als Grundlage: Alle Bücher haben einen viereckigen Einband Der Atlas der Philosophie hat einen viereckigen Einband ______________________________________________ Der Atlas der Philosophie ist ein Buch Um unser aufgeworfenes Problem klären zu können, widmen wir uns im Folgenden vor allem der Erkenntnistheorien der Hauptvertreter des Rationalismus Descartes, Leibniz und Spinoza. Wir beginnen unsere Untersuchung mit den Aufzeichnungen Descartes und schließen mit Leibniz aufgrund der zeitlichen Entstehung ihrer Werke, da die Theorien Leibniz und Spinozas teilweise auf Descartes' aufbauen und auch Leibniz Theorien von Spinoza abgeleitet sein könnten. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 5 Rationalismus 6 Descartes Biografie René Descartes war französischer Mathematiker und Philosoph, der am 31. März 1596 geboren wurde und am 11. Februar 1650 gestorben ist. Er wird als Begründer der modernen Philosophie gehandelt; er beeinflusste vor allem die Philosophie in Westeuropa. Außerdem begründete er die analytische Geometrie und den Fundamentalsatz der Algebra. Descartes stammte aus einer Adelsfamilie und musste die Jesuitenschule in La Flêche besuchen; nach seinem Jura- und Medizinstudium war er in militärischen Diensten tätig, dadurch reiste er durch ganz Europa, bis er schließlich in Holland sesshaft wurde. 1637 erschien sein Werk zur Neubestimmung der Erkenntnistheorie, welches er anonym veröffentlichte und „Abhandlung über die Methode, seine Vernunft richtig zu leiten und die Wahrheit in der Wissenschaft zu suchen“. Er zweifelte alles an, und nur was er deutlich „erkennen“ konnte hielt er für wahr, so war für ihn nur der Zweifel und seine Existenz vollkommen sicher. Dadurch folgerte Descartes: Ich denke, also bin Ich“. Seiner Meinung nach sollte die Fähigkeit richtig zu urteilen und das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, dies sollte das menschliche Handeln anleiten. 1649 kam er nach Stockholm, um Philosophie zu unterrichten. Er starb dort im Alter von 53 Jahren an einer Lungenentzündung. Descartes legte außerdem Regeln für die Benutzung der Logik fest: 1. Niemals etwas als wahr anzunehmen, was man nicht eindeutig erkennen kann und vollkommen sicher ist, dass es wahr ist; es also frei von jedem Zweifel ist 2. Jede schwierige Frage in viele einzelne Fragen zerlegen, sodass man auf bequemeren Weg zu einer Erkenntnis gelangt, denn eine Lösung ergibt sich nach der anderen. 3. Bei dem Weg zur Erkenntnis, beziehungsweise der Wahrheit, zuerst das Einfachste behandeln und so schrittweise zu schwierigen Fragen kommen. 4. Aufzählungen und Übersichten anfertigen, sodass man zweifelsfrei nichts auslässt zu hinterfragen. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff Rationalismus Descartes hielt die Mathematik für die geeignete Grundlage allem, da nur Mathematiker eine Anzahl an Beweisen liefern konnten, die zweifelsfrei wahr waren und ihr Gegenstand der einfachste war. Theorien D i e e r s t e M e d i t a t i o n , Zw e i f e l u n d N e g a t i o n Laut Descartes werden in der ersten Meditation die Gründe genannt, deretwegen man an allen Dingen, vor allem an materiellen, zweifeln kann. Ausgangspunkt von Descartes’ Philosophie ist der Zweifel. Er sucht nach einem Ansatzpunkt, der nicht mehr anzuzweifeln ist. Von diesem Punkt aus will er mit zwingend richtigen Schlüssen zu komplexen, aber unbestreitbaren Wahrheiten gelangen. In der ersten der sechs Methoden nimmt Descartes den „Umsturz aller Meinungen“ vor: Er untergräbt alle Fundamente seines Denkens und zweifelt nicht nur die Sinneswahrnehmung, sondern auch die Gedächtnisleistung und schließlich die offensichtlichsten Dinge an. Denn es könnte ein Betrüger-Gott oder ein listiger Gott den Menschen täuschen wollen. Descartes stößt durch den Zweifel schließlich auf das Unzweifelhafte: das Selbstbewusstsein. Das Selbstbewusstsein des Subjekts ist das Fundament, auf den Descartes’ Philosophie aufbauen will. Dieses Ich wäre in der Gewissheit des Selbstbewusstseins gefangen, wenn es nicht den durch Zweifel zerstörten Bezug zur Außenwelt wiederherstellt. Dies gelingt Descartes im Rahmen unumstößlicher Urteile durch den Gottesbeweis. R e n é D e s c a r t e s ´ G o t t e s b ew e i s : Descartes erklärt im Zusammenhang des Gottesbeweises, dass der Beweis über die Existenz Gottes aus seinem Bewusstsein stammt. Nach ihm gibt es drei verschiedene Ideen, die aus dem Bewusstsein, die aus der Außenwelt und die, die eine höhere Macht ins Bewusstsein „gepflanzt“ hat. Er behauptet, dass die Außenwelt nicht zum Gottesbeweis beitragen kann, da sie keine klaren Vorstellungen liefern kann. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 7 Rationalismus Auch die Idee des Bewusstseins kann nicht der Wahrheit entsprechen, da Descartes keine Vorstellung von einer unendlichen Substanz (Gott) haben kann, da er selbst nicht unendlich ist, sondern endlich. Somit bleibt lediglich die eingeborene Idee, dass sich Gott in die Seele eingepflanzt hat. Erkenntnistheorie Die Grundsituation um deren Klärung es in der Erkenntnistheorie u. a. geht ist die SubjektObjekt-Spaltung, also das Verhältnis des erkennenden Subjekts und dem erkannten oder zu erkennenden Objekt. Zu klären ist hierbei die Frage nach der Beschaffenheit der beiden. Descartes hat im Rahmen seines methodischen Zweifels einen Rückzug ins Innere angetreten. Zuerst zweifelte er an fernen Sinnestäuschungen, kam dann zu Gegenständen im Nahbereich und schließlich gelangte er am eigenen Körper an, was also die Selbsterkenntnis an den Anfang stellt. Wenn man nun wieder von Subjekt-Objekt-Spaltung spricht, heißt das: die Erkenntnisobjekte des Subjekts wurden zerstört. Dieser Prozess kann erst zum Ende kommen, wenn das Subjekt selbst zum Objekt wird, also die Selbsterkenntnis. Wenn man nun seiner eigenen Existenz sicher ist, muss man die Außenwelt neu erkennen. Hierbei stellt sich die Frage, ob sich die Erkenntnis der Außenwelt auf Glaube oder Wissen aufbaut. Kant hat dies zu klären versucht und bekam dafür heftige Kritik. Für Descartes ergibt sich aus diesem Ansatz jedenfalls der Dualismus von Geist und Materie. Im zweiten Schritt nach der Selbsterkenntnis sieht er das Wesen des Menschen im Denken an, das Wesen der Außenwelt, das vom Denken getrennt ist, sieht er als Ausdehnung an. So ist der Geist des Menschen unausgedehntes Denken und die andere Substanz ausgedehnte Materie. Damit ist die Frage nach der Beschaffenheit von Subjekt Objekt für Descartes geklärt. Laut Descartes gehört der Körper der Außenwelt an. Es entstehen für ihn also zwei völlig getrennte Reiche: ausgedehnte Körper und reines Denken (unausgedehnter Geist). Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 8 Rationalismus Ein weiteres Problem ist, was das Subjekt zu Erkenntnis des Objekts beiträgt; Descartes war der Ansicht, dass das Objekt nicht wirklich so beschaffen sein muss, wie es das Subjekt wahrnimmt. Also sieht man z.B. dass der Himmel blau ist, aber vielleicht ist dies nur eine Täuschung und er ist gar nicht blau, das Subjekt nimmt ihn nur als blau war. Die Gewissheit der Erkenntnis Descartes’ Erkenntnis besteht darin, dass er gemerkt hat, dass nur sehr weniges über die körperlichen Dinge begriffen werden kann, mehr wird über den menschlichen Geist und über Gott erkannt. Er hat vom menschlichen Geist eine genauere Vorstellung als von einem dinglichen Gegenstand, sofern der denkende Geist nichts von einem Körper hat. Wenn er sich bewusst macht, dass er zweifelt oder ein unvollständiges Wesen ist, dann kommt ihm der Gedanke an ein vollkommenes Wesen, das er als Gott benennt. Aufgrund dieser Vorstellung schließt er, dass Gott existiert und seine ganze Existenz von ihm abhängt, sodass er bemerkt, dass der menschliche Geist nichts genauer erkennen kann. Descartes kennt einen Weg, auf dem man von der Betrachtung des wahren Gottes zur Erkenntnis der übrigen Dinge gelangen kann. Zuerst erkennt er dabei die Tatsache, dass Gott ihn nicht täuschen kann, denn Täuschung oder Betrug ist für ihn ein Element der Unvollkommenheit. Aus diesem Grund und weil Täuschung Bosheit und Schwäche zeigt, tritt für ihn bei Gott dies nicht auf. Baruch de Spinoza Biographie Baruch de Spinoza wurde am 24.11.1632 in Amsterdam geboren und gehörte dort der jüdischen Gemeinde an. Seine Familie gehörte zu den so genannten „Marranen“, einer Gruppe portugiesisch-jüdischer Familien, die am Ende des 16. Jahrhunderts vor der Inquisition in die Niederlande geflohen war, und verstieß ihn aufgrund seiner Irrlehren, weshalb auch ein Bann über ihn verhängt wurde, denn er wagte als Erster eine historisch-kritische Betrachtungsweise der Bibel. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 9 Rationalismus Seit 1637 besucht er die Schule „Ets Haim“ („Baum des Lebens“). Dort wird er mit dem Hebräischen, den Lehren des Judentums und der jüdischen Scholastik vertraut gemacht. Nach dem Tod seines Halbbruders Isaac 1649 übernimmt Spinoza die Stelle im Geschäft des Vaters. Durch seine Kontakte mit anderen Kaufleuten lernt er die Schriften von Descartes kennen. Ungefähr zur selben Zeit setzt Spinoza sich mit den Schriften von Joseph Salomo Delmedigos kennen. Dabei erfährt er von den neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen von Kopernikus, Kepler und Galilei, von den italienischen RenaissancePhilosophen Campanella und Giordano Bruno und von den für seine spätere Staatslehre wichtigen Ideen von Hobbes. Um 1654/55 lernt Spinoza Francicus van den Enden kennen, der ihm insbesondere Kenntnisse von der klassischen lateinischen Philosophie, des Cartesianismus und des Staatsrechts vermittelte. Aus dem Grund dieser Erkenntnisse wendet er sich vom orthodoxen Judentum ab. Im Alter von 24 Jahren wird er aus der jüdischen Gemeinde verstoßen. Er verlässt Amsterdam und verdient sein Geld ab dieser Zeit durch Linsenschleifen. Diese Tätigkeit kann man als fast symbolisch für seine Philosophie halten, denn grundlegend für Spinozas Philosophie war, die Dinge unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit zu sehen, wie durch eine Linse. Sein neues Domizil befindet sich in Rijnsburg (seit 1660/61), wo es heute ein SpinozaMuseum gibt. Dort widmet er sich intensiv seinen philosophischen Studien und schreibt mehrere seiner Werke und Schriften. Im Jahre 1663 zieht Spinoza nach Voorburg (Amsterdam) um, wo er die Ethica beginnt. 1669 wechselt er abermals seinen Wohnsitz und lebt bis zu seinem Tod in Den Haag. 1673 wird ihm angeboten, den Lehrstuhl für Philosophie an einer Universität zu übernehmen, was er jedoch ablehnt. Nach lang anhaltender Krankheit, die durch den Glasstaub bei seiner Tätigkeit als Linsenschleifer verstärkt wurde, stirbt Spinoza im Jahr 1677 im Haag. Werke Sein erstes Werk in Rjinsburg war die Kurze Abhandlung über Gott, den Menschen und sein Glück und entstand 1660. Diese Schrift war eine Vorstudie zu seinem Hauptwerk, der Ethica. Ebenfalls in Rjinsburg entstanden 1677 der Traktat über die Verbesserung des Verstandes und 1663 die Einführung in die Philosophie Descartes’. Das erste Buch der Ethica handelt von der philosophischen Gotteslehre und entstand 1663. 1665 entstanden das zweite Buch über die Natur und den Ursprung des Geistes und das dritte Buch, das von der Natur und den Ursprung der Affekte handelt. 1675 waren auch das Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 10 Rationalismus vierte über die Macht der Affekte über den Menschen und das fünfte Buch über die Macht des Verstandes zum Erlangen der Freiheit fertig. Als Ganzes erschien die Ethica erst 1677. Bereits in seinen frühen Schriften, der Kurzen Abhandlung über Gott und dem Traktat, zeichnen sich die Schwerpunkte seiner gesamten Philosophie ab: der Gottesbegriff und die Glückseligkeit des Menschen. Gott ist für ihn das „ens perfectissimum“ („das vollkommenste Seiende“) und zugleich das „ens realissimum“, das heißt seine Existenz gehört zu seiner Essenz (seinem Wesen). Zudem ist Gott das „ens absolute infinitum“ („das unendliche Seiende“). Spinoza definiert Gott als eine aus unendlich vielen Attributen bestehende Substanz. Als alles einschließende und umfassende Substanz ist Gott auch in der Natur allgegenwärtig. Dieser Substanz sind die Attribute des Denkens und der Ausdehnung zugeordnet. Diese beiden Attribute von Gott kann der Mensch als einzige erkennen, da sie seiner eigenen Existenz als Leib (Ausdehnung) und Seele (Denken) entsprechen. In seiner zweiten Schrift beschäftigt sich Spinoza mit dem Menschen und der Verbesserung seines Verstandes. Er betont die Vergänglichkeit innerweltlicher Werte wie Reichtum, Ehre oder Lust. Indem man sich mit Philosophie beschäftigt und die Natur und ihre Gesetze studiert, kann der Mensch seinen Verstand verbessern. Dabei stehen mehrere Erkenntnisstufen zur Verfügung: das Wahrnehmen durch Hörensagen, durch ungenaue Erfahrung, durch Schlussfolgerung und durch das Wissen, bei dem das Wesen der Sache erfasst wird. Beispiele: Von seiner eigenen Geburt weiß man nur durch Hörensagen, von seinem eigenen Tod nur durch ungenaue Erfahrungen. Hier geschehen die meisten Fehleinschätzungen. Um zur besten Erkenntnis zu gelangen, benötigt man also entweder die dritte oder die vierte Stufe. Vor allem die vierte ist wichtig, um die Vollkommenheit zu erlangen, denn durch diese Stufe erkennt man das wahre Wesen einer Sache oder die wahre Idee. Von diesen Ideen gelangt man zu geordnetem, affektfreiem Denken. Grundlagen des reinen Denkens sind zum Beispiel Denken, Ausdehnung, Gott. Zu klaren und deutlichen Ideen kommt man, indem man die Dinge nicht isoliert von Gott betrachtet. Denn alles ist in Gott. Problemrelevante Theorie Die Ethica ist Spinozas Hauptwerk und eine Zusammenfassung seiner Philosophie. Im ersten Buch wird „Gott“ in Definitionen als Substanz vorgestellt. Die Substanz wird durch die Attribute (Eigenschaften) gegründet. Spinoza zufolge kennen die Menschen zwei von Gottes Attribute: Denken und Ausdehnung, wie er bereits in seiner Schrift Kurze Abhandlung Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 11 Rationalismus über Gott berichtet. Die Zustände der Substanz bezeichnet Spinoza als Modi (Einzahl: Modus). Spinoza hält Gott oder die Naturgesetze für die innere Ursache von allem, was geschieht. Es ist keine äußere Ursache, weil Gott sich nur durch die Naturgesetze äußern kann, er bestimmt nicht, was von außen passieren soll. Als endlich bezeichnet Spinoza, was durch anderes von gleicher Natur beschränkt wird. Ein Körper heißt beispielsweise endlich, weil man sich immer noch einen größeren dazu denken kann. Gott dagegen ist absolut unendliches Sein, das aus unendlich vielen Attributen besteht. Spinoza bestimmt zuerst, wer die unendliche Substanz ist und wer die endlichen Modi sind (Welt und Mensch). Gott ist die schaffende Natur und alles, was aus ihm hervorgeht, ist die geschaffene Natur, sodass sich als Merksatz für Spinozas Gotteslehre folgendes ergibt: Gott oder die Natur. Die schaffende Natur ist nicht identisch mit der geschaffenen. Aber für Spinoza ist alles, was ist, in Gott und nichts kann ohne Gott sein noch begriffen werden. Im zweiten Buch besteht der Mensch laut Spinoza aus Leib und aus Seele. Er betont die unauflösliche Einheit von Geist und Körper. Denken und Ausdehnung sind voneinander unabhängige, unendliche Attribute. Zwischen Geist und Körper besteht ein Parallelismus: Die Modi des Denkens haben eine Parallele in den Modi der Ausdehnung. Die scheinbare Gleichwertigkeit von Seele und Körper verändert sich zugunsten der Seele, denn sie kann die Idee der Idee bilden. Auf der Grundlage der metaphysischen Menschenlehre entwickelt Spinoza seine Erkenntnistheorie. Der Mensch ist laut Spinoza in der verworrenen, falschen Erkenntnis gefangen, solange er im Bereich der bloßen Vorstellung zu erkennen glaubt, die auf Erfahrung, Erinnerung oder Meinung beruht. Die Erkenntnis bleibt im Zeitlichen verhaftet, die Ordnung der Dinge ist zufällig. Der Verstand stellt die Erkenntnis in die Beziehung zu Gott. Die Dinge werden in einer gewissen Art von Ewigkeit betrachtet und auf diese Weise in eine ewige Ordnung gestellt. Die höchste Erkenntnisstufe ist die des intuitiven Wissens. Die Seele erfasst auf dieser Stufe die Wesenheit der Dinge in Gott. Das Buch schließt damit, dass der Mensch keinen freien Willen hat, denn dieser hat seine letzte Ursache in Gott. Buch III, IV und V sind den Affekten gewidmet. Die drei Grundaffekte sind Begierde, Freude und die Trauer. Aus Spinozas Erkenntnistheorie folgt der Parallelismus zwischen Denken und Ausdehnung. Gelangt die Seele zu größerer Vollkommenheit, dann entsteht die Freude; wird die Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 12 Rationalismus Vollkommenheit vermindert, entsteht Trauer. Aus dem Grundaffekt der Freude leiten sich Handlungen ab; aus Trauer die Leidenschaften. Aus den Grundaffekten werden andere abgeleitet. Der Mensch ist laut Spinoza Leidenschaften unterworfen. Die Beherrschung über die Affekte und die daraus hervorgehende Freiheit erreicht er nur dann, wenn er die wahre Erkenntnis als Affekt betrachtet und auf die Kraft der Vernunft vertraut. Die Vernunft fordert, dass jeder sich selbst liebt und seinen eigenen Nutzen und seine eigene Vollkommenheit sucht. Die von der Vernunft geleitete Seele strebt nach Selbsterhaltung, die für sie mit dem Streben nach wahrer Erkenntnis identisch ist, die wiederum zur Tugend und zu einer vernünftigen Ethik führt. Die höchste Tugend ist dabei die Erkenntnis Gottes. Gottfried Wilhelm Leibniz Biografie Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21.06.1646 (alte Zeitrechnung) in Leipzig geboren und konnte als Universalgelehrter bezeichnet werden, d.h. Leibniz war Diplomat, Jurist, Historiker, Mathematiker, Physiker, und Philosoph in einer Person, weshalb er auch als „lebende Enzyklopädie“ charakterisiert wurde (Herzog Georg Ludwig). Er war ältester Sohn eines früh verstorbenen Juraprofessors (1652) und einer ebenfalls früh verstorbenen Professorentochter (1664). Leibniz erlernte eigenständig lesen, schreiben und im achten Lebensjahr die lateinische Sprache, die er ebenso wie die griechische exzellent beherrschte und erfand mit zwölf Jahren die Anfänge einer mathematischen Zeichensprache. 1661 besuchte der nun fünfzehn jährige Leibniz die Universität in Leipzig, wo er philosophische Studien ausübte, welche er 1663 beendete. Er wechselte für ein nachfolgendes Semester zur Universität in Jena, wo er sich mit pythagoreischen Gedanken befasste. Nach seiner Rückkehr zu der Universität Leipzig wurde dem zwanzig jährigen Leibniz seine Doktorarbeit untersagt, da er zu jung war. Daraufhin wurde ihm an der Universität Altdorf (Nürnberg) wegen seiner hervorragenden Doktorarbeit als Jurist (1667) eine Professur angeboten, welche er jedoch ablehnte. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 13 Rationalismus 1670 bestrebte Leibniz nun einen Zusammenschluss von Katholiken und Protestanten, da er die Gleichform von Vernunft und Glaube verlangte und dies die Trennung der Kirchen widersprach, dessen Verhandlungen erfolglos ausgingen (1702). Vier Jahre später gingen seine ebenfalls erfolglosen Bemühungen um einen Zusammenschluss der evangelischen Glaubensbekenntnisse zu Ende. 1673 wurde Leibniz ferner zum Mitglied der Londoner Royal Society, aufgrund mathematischer Studien und der Kreation einer Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten. 1687 bis 1690 reiste Leibniz in verschiedene Länder, darunter auch Rom, wo er eine Aussicht auf das Amt des Verwalters der Vatikanischen Bibliothek und auf die Kardinalwürde bekam, welcher er jedoch entsagte, da er sich somit einer grundlegenden Meinungsänderung unterziehen hätte müssen. Außerdem entwarf Leibniz Pläne für eine, nach englischem und französischem Muster aufgebaute, Hochschule für Wissenschaften, welche 1700 mit ihm als ersten Präsidenten in Berlin errichtet wurde. Im selben Jahr schloss er sich ebenfalls der Pariser Akademie der Wissenschaften an. Durch unzählige Reisen erarbeitete sich Leibniz Bekanntschaften zu den, zu dieser Zeit, namhaftesten Gelehrten, wie z.B. Huygens, von dem er in die moderne Mathematik eingeführt wurde, Newton, der ihn des späteren beschuldigte seine Infinitesimalrechnung plagiiert zu haben und auch Spinoza, einer der bedeutsamsten Anhänger des Rationalismus´. Neben Leibniz´ drei Hauptwerken, die „Monadologie“ (1714), die „Theodizee“ (1710, Essais de theodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l´homme et l´origine du mal) und „Neues System der Natur und der Gemeinschaft der Substanzen“ (1695, Système nouveau de la nature et de la communication des substances), veröffentlichte er außerdem unzählige andere Werke, die jedoch meist nicht beendet wurden. (Andere Werke: Nova methodus discendae docendaeque Jurisprudentiae (1667), Characteristica universalis, Nouveaux essays sur l´entendement humain (1765), Systema theologicum (1819), Discours de Métaphysique (1686), Système nouveau de la nature, Principes de la nature et de la Grace fondées en raison (1714), Codex iuris gentium diplomaticus (1693), Justitia est caritas sapientis etc.) Hannover blieb bis zu seinem Tode sein Hauptwohnsitz, da Leibniz 1715 kaiserlicher Hofrat wurde, wobei dieser hannoverische Hof ihn bis hin zu seinem Tod nicht gehen ließ. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 14 Rationalismus Ein Jahr später starb Gottfried Wilhelm Leibniz am 14.11.1716, im Alter von siebzig Jahren, vereinsamt in Hannover, wobei lediglich ein Sekretär bei der Bestattung anwesend gewesen sein soll. Er wurde feierlich in der Neuenstädter Kirche beigesetzt… Werke Das metaphysische Konzept „Monadologie“ handelt von der prästabilierten Harmonie und der besten aller möglichen Welten. Das Kernstück Leibniz´ Philosophie besteht aus der Lösung metaphysischer Probleme (Probleme bezüglich der natürlichen Beschaffenheit) durch den Menschen als Begriff der „Monade“. Diese Monaden sind also die „Elemente der Dinge“ und von Gott programmiert. Sie haben keine Gestalt und sind aufgrund dessen nicht teilbar (entgegen Descartes´ „res extensa“). Sie sind außerdem ewig, individuell, haben keine Einwirkung auf andere Monaden, wobei sie jedoch stets mit allen anderen Monaden in Beziehung stehen. Eine Monade ist ein selbstständiges Wesen, sie können nicht erzeugt oder vernichtet werden, sie sind sich dem Zustand der anderen Monaden nicht bewusst, dennoch kennen sie diesen. Monaden setzen sich zu Verbänden zusammen (Aggregaten) und sind auf ständiger Suche nach einer Verbesserung und verändern sich dementsprechen dauernd (Perzeptionen). Das Zusammenspiel aller Monaden ergibt demnach eine prästabilierte Harmonie, welche das Leib-Seelen-Problem von Descartes löst. (Descartes: Dualismus, die Welt besteht aus zwei getrennten Reichen, das der ausgedehnten Körper und das des reinem Denkens. Die Verbindung dieser Reiche kann lediglich durch Gott erfolgen, damit die beiden Reiche parallel laufen.) Leibniz dagegen behauptete, dass sichere Erkenntnis nur durch innere Sicherheit von Mathematik und Moral zustande kommt und dass Gott und der Mensch miteinander kommunizieren. Und wenn diese Erkenntnis nun lediglich innerliche Erkenntnis ist, dann brauche man die Kommunikation zwischen Leib und Seele nicht, da die prästabilierte Harmonie dies sichert. Auf die Erkenntnis angewendet erklärte Leibniz, dass nichts Verstand ist, das nicht auch vorher in den Sinnen gewesen ist (Ausgenommen angeborene Ideen und Erkenntnisstrukturen). Somit ergibt eine Abfolge von Erfahrungen nur ein mögliches Ergebnis, die Vernunfterkenntnis dagegen ein wahres. Unter diesem Aspekt erklärte Leibniz zwei Reiche, dem der Seelen und dem der Körper, welche harmonisch miteinander gebunden sind, ebenso wie das Reich der Natur und dem der Wesen unter göttlicher Führung. Leibniz erläuterte außerdem, dass keine Aussage wahr sein kann, ohne dass es einen Grund gibt, der im letzen Ende Gott sein muss. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 15 Rationalismus Dementsprechend gibt es ebenfalls nur eine vollkommene, göttliche Substanz. Leibniz behauptete das der eine gute Gott, nach dem Prinzip des Besten, die bestmöglichste Welt erschaffen hat, obgleich zahlreiche Welten möglich waren. In dieser Welt ist Freiheit erreichbar, da Gott zwar die menschlichen Vergehen vorhersagt, diese aber nicht vorschreibt. Dies bezieht Gott nach Leibniz in die best mögliche Welt mit ein. Gott schuf somit die beste aller möglichen Welten, greift aber im Nachhinein nicht weiter in diese ein. In der „Theodizee“ stellt er sich nun die Frage, wie das Übel in dieser besten aller möglichen Welten gerechtfertigt sein kann und trennt drei Arten. Das metaphysische Übel (unvollkommen, da es nicht göttlich ist), das physische Übel (Schmerz, Leid; ist nützlich oder dient zur Besserung) und das moralische Übel (Sünde aufgrund menschlicher Freiheit). Wie kann also Gott, der nur das Gute bestrebt, das Böse und das Übel rechtfertigen? Dieses Übel muss Gott daher anerkannt haben, da das Gute das Übel in großen Mengen dominiert. Das Gute existiert somit nicht ohne das Übel, d.h. das Gute setzt das Übel voraus. Stichpunktartige Zusammenfassung Leibniz´ Au s s a g e n : M o n a d o l o g i e : Mensch als Begriff „Monade“, Zusammenspiel aller Monaden = prästabilierte Harmonie. Prästabilierte Harmonie löst Descartes´ Leib-Seelen-Problem (Verbindung von den beiden getrennten Reichen, Lein und Seele, durch Gott, der die Reiche parallel laufen lässt), da Gott und Mensch miteinander kommunizieren, d.h. es wird keine Kommunikation zwischen Leib und Seele benötigt, da dies durch die prästabilierte Harmonie vorausgesetzt ist. T h e o d i z e e : Rechtfertigung Gottes im Betracht des Übels. metaphysische Übel, physische Übel, moralische Übel. Gott erschuf die best mögliche Welt unter dem Aspekt, dass es nichts Gutes ohne Böses gibt und das Gute das Übel überwiegt. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 16 Rationalismus An d e r e s : Sichere Erkenntnis kommt lediglich durch innere Sicherheit von Mathematik und Moral zustande. Nichts ist Verstand, was nicht auch vorher im Sinne war. Abfolge von Erfahrungen = mögliches Ergebnis, Vernunfterkenntnis = wahres Ergebnis. Keine Aussage ist wahr ohne einen Grund, der letztendlich Gott ist. Vergleich Verschiedene Theorien der drei Philosophen: Trotz derselben Ansicht bezüglich des Erlangens der Erkenntnis durch die Vernunft, gleichen sich die Theorien der drei Philosophen, René Descartes, Baruch de Spinoza und Gottfried Wilhelm Leibniz, nicht exakt. Descartes erklärt beispielsweise gemäß des Leib-Seelen-Problems, dass die getrennten Reiche von Leib und Seele durch Gott verbunden werden, indem diese parallel laufen. Leibniz dagegen behauptet, dass die Kommunikation zwischen den beiden Reichen nicht nötig ist, da dies durch die prästabilierte Harmonie vorausgesetzt ist. Somit löst er dieses Problem. Des weiteren erklärt Descartes in seinem res extensa, welches den Leib darstellt, dass die äußeren Dinge durch Ausdehnung […] bestimmt sind. Dieses widerlegt Leibniz entgegengesetzt, in dem er sagt, dass eine Substanz nicht ausgedehnt sein kann. Ferner erläutert Spinoza, dass es lediglich ein einziges Reich gibt, das der Natur und das alles, was existiert, Natur ist. Entgegen dieser Aussage erklärt Leibniz, dass es mehrere Reiche gibt, dem der Seelen und dem der Körper, ebenso wie das Reich der Natur und dem der Wesen unter göttlicher Führung. Schluss Laut Descartes ist die Erkenntnis aus reinem logischen Denken möglich. Er hat in seinen Theorien seine Erfahrungen komplett vernachlässigt. Descartes hat in seiner ersten Meditation alles angezweifelt, was er wusste und wahrnahm, also den Beitrag seiner Sinne Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 17 Rationalismus zu Erkenntnis verleugnet. Dies ist als Descartes‘ Antwort, beziehungsweise, Lösung unseres Problems zu sehen, da Descartes bewiesen hat, dass man auch ohne Erfahrung zu Erkenntnis gelangen kann. Zwar hat er mit den offensichtlichsten und sichersten Fragen oder Problemen begonnen, für die noch keine Erfahrung oder Wahrnehmung wichtig war, aber er hat die Erkenntnisse für weitere Fragen verwendet um sie zu klären und nicht die Erfahrung im eigentlichen Sinne. Spinoza dagegen verleugnet die Erfahrung nicht vollkommen, sondern spricht ihr einen geringen Anteil zu, wenngleich eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass die gewonnene Erkenntnis falsch sein könnte. Er sagt also, der Mensch habe falsche Erkenntnis, wenn er sich nur Erfahrung, Erinnerung und Meinungen anderer verlässt. Er lehnt also die Wahrnehmung nicht als Erkenntnisentwicklung ab. Er stimmt also Descartes Lösung nicht vollkommen zu, widerlegt sie aber auch nicht. Leibniz erklärt in seinen Theorien, dass Erfahrungen lediglich ein mögliches Ergebnis darstellen, die Vernunft jedoch ein Wahres. Das bedeutet, dass auch er die Erfahrung nicht vollkommen bedeutungslos sieht, ihr aber lediglich einen geringen Anteil am Beitrag zur Erlangung von Erkenntnis zuspricht. Auch er gibt der Vernunft einen größeren Wert. Man kann also sagen, dass Leibniz und Spinoza Descartes‘ Theorien zugunsten der Erfahrung weiterentwickelt haben. Fazit: Man folgert also, dass die Vernunft den größten Beitrag zur Erkenntnis liefert, aber die Erfahrung nicht vollkommen untätig ist. Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff 18 Rationalismus 19 Quellennachweis : Dtv-Atlas Philosophie Lexikon Philosophie http://www.leibniz-igb.de/leibniz.htm http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=688&RID=1 http://www.oppisworld.de/zeit/biograf/descartes Gottfried Gabriel: Grundprobleme der Erkenntnistheorie von Descartes bis Wittgenstein Erkenntnistheorie, Was kann ich wissen? Erkenntnis durch Denken Aschendorfs philosophische Textreihen Kurs 2: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie Sofies Welt Roman über die Geschichte der Philosophie Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff Rationalismus 20 Erklärung der eigenständigen Arbeit Hiermit erklären wir, dass wir die Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel verwendet haben. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen oder anderen Quellen stammen, sind farblich gekennzeichnet. Marina Berger, Alina Steen, Melanie Wolff Marina Berger, Alina Steen und Melanie Wolff