Nichtlinear optische 3D-Mikroskopie transparenter Proben Nonlinear optical 3d-microscopy of transparent samples vorgelegte Master-Thesis von Florian Wagner 1. Gutachter: Prof. Dr. Thomas Halfmann 2. Gutachter: MSc. Uwe Petzold Tag der Einreichung: Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Mikroskopietechniken 3 3 Nichtlineare Optik 5 3.1 Grundlagen der nichtlinearen Optik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.2 Nichtlineare Suszeptibilität eines klassischen anharmonischen Oszillators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.3 Nichtlineare Optik mit fokussierten Gauss’schen Strahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3.3.1 Paraxiale Wellengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3.3.2 Gauss’sche Strahlen 3.3.3 Erzeugung höherer Harmonischer mit fokussierten Gauss’schen Strahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.3.4 Die zweite und dritte Harmonische 3.3.5 Vibration Diagrams 3.3.6 Simulationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 . . . . . . . . . . . . . . . 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4 Experimenteller Aufbau 22 4.1 Das Lasersystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.1.1 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.1.2 Bestimmung der zeitlichen Pulsbreite . . . . . . . . . . . . . . 25 4.2 Dreidimensionales Abrastern der Probe . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.2.1 Zweidimensionales Abrastern der Probe mit einem Galvo-Scanner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.2.2 Das Teleskop im 4f -Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 4.2.3 Der Abscannbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.2.4 Signalabschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 4.2.5 Verschiebung des Objektivs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.3 Filterung und Detektion des Signals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.3.1 Separation des Signals von der fundamentalen Strahlung . . . 32 4.3.2 Verbesserung des Signal zu Rausch Verhältnisses . . . . . . . 34 4.4 Detektion der zweiten Harmonischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.5 Der CCD-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 5 Messungen und Ergebnisse 37 5.1 Erzeugung der dritten Harmonischen an Quarzglas-Luft Grenzflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.2 Erzeugung der zweiten Harmonischen an einem BBO-Kristall . . . . 42 5.3 Signalstärke verschiedener Flüssigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 5.4 Kalibrierung der zweidimensionalen Abrasterung . . . . . . . . . . . 49 5.5 Vermessung von Glasproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 6 Zusammenfassung und Ausblick 58 A Funktionsweise eines Lock-In-Verstärkers 61 B Phasenbetrachtung bei der Erzeugung der dritten Harmonischen 63 C Peakform 65 1 1 EINLEITUNG Einleitung Eine wichtige Aufgabe der optischen Mikroskopie ist die Visualisierung transparenter Proben. Konventionelle Methoden wie Phasenkontrast- und differentielle Interferenzmikroskopie stützen sich dabei auf räumliche Variationen des Brechungsindex [1]. Die Struktur von Mischungen verschiedener Stoffe mit unterschiedlichen Brechungsindizes kann auf diese Weise dargestellt werden. Allerdings liegen die Variationen der Brechungsindizes verschiedener transparenter Medien fernab von Resonanzen in der Größenordnung von lediglich 20% [2]. Dies hat einen geringen Kontrast der Abbildung zur Folge. Eine Alternative stellt die nichtlinear optische Mikroskopie dar, welche Unterschiede in den nichtlinearen Eigenschaften verwendet, um Grenzflächen zwischen verschiedenen Stoffen darzustellen [3, 4, 5]. Eine solche nichtlineare Eigenschaft ist die Suszeptibilität dritter Ordnung. Diese bewirkt, dass durch die Wechselwirkung eines intensiven Laserstrahls der Frequenz ω mit Materie die dritte Harmonische der Frequenz 3ω erzeugt wird. Bei einer starken Fokussierung des Laserstrahls auf die Probe tritt dieser Effekt nur an Grenzflächen auf. Die Stärke des erzeugten Signals hängt dabei vom Unterschied der Suszeptibilitäten sowie der Brechungsindizes ab. Die Suszeptibilitäten variieren für verschiedene Medien oftmals über mehrere Größenordnungen [6]. Daher können selbst bei geringen Unterschieden der Brechungsindizes noch Abbildungen mit hohem Kontrast aufgenommen werden. Die Begrenzung der Erzeugung der dritten Harmonischen auf den Fokusbereich ermöglicht dabei eine Lokalisierung der Grenzflächen mit einer Auflösung, welche durch die Abmessung des Fokus bestimmt ist. Während Effekte zweiter Ordnung wie die Erzeugung der zweiten Harmonischen in zentrosymmetrischen Medien verboten sind, weisen alle Medien in jedem Aggregatzustand eine nicht verschwindende Suszeptibilität dritter Ordnung auf [6]. Diese Methode ist daher universell auf transparente Proben anwendbar. Ziel dieser Arbeit ist der Aufbau und die Charakterisierung eines Mikroskops, das die Erzeugung der dritten Harmonischen an Grenzflächen nutzt, um die dreidimensionale Struktur transparenter Objekte darzustellen. Die dazu erforderlichen hohen Intensitäten werden durch ein gepulstes Lasersystem mit Pulsbreiten im Bereich von 120 fs erreicht. Diese Methode wurde bereits zur Visualisierung biologischer Proben genutzt [7, 8, 9, 10]. Sie soll künftig, im Rahmen von weiteren Arbeiten zur Untersuchung von Mischprozessen verschiedener Flüssigkeiten verwendet werden. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Der folgende Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über die konventionellen sowie nichtlinear optischen Mikroskopiemethoden. Die für das Verständnis der nichtlinearen Optik erforderlichen Grundlagen werden in Abschnitt 3 beschrieben. Es wird erläutert, wie durch die Wechselwirkung starker Laserfelder mit Materie höhere Harmonische erzeugt werden und wie diese Effekte zur Grenzflächendetektion genutzt werden können. Das Kapitel schließt mit einigen Simulationen, die das Potential dieser Effekte für die Mikroskopie demonstrieren. Anschließend erfolgt die Erläuterung des experi1 1 EINLEITUNG mentellen Aufbaus in Kapitel 4. Experimente zur Charakterisierung des Aufbaus werden in Abschnitt 5 diskutiert. Es werden zudem erste Anwendungen der Methode präsentiert. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf künftige Ziele und Anwendungen. 2 2 2 MIKROSKOPIETECHNIKEN Mikroskopietechniken Ziel der Mikroskopie ist es, kleine Objekte sichtbar zu machen. Je nach Zusammensetzung und Struktur des verwendeten Präparats bieten sich dazu unterschiedliche Abbildungsverfahren an. In der konventionellen Lichtmikroskopie unterscheidet man zwischen Amplitudenpräparaten und Phasenpräparaten [1, 5]. Amplitudenpräparate bestehen aus Strukturen, welche Licht absorbieren und somit dessen Amplitude beeinflussen. Aufgrund unterschiedlicher Absorptionseigenschaften verschiedener Bereiche kann das Präparat abgebildet werden. Eine grundlegende Methode der Lichtmikroskopie ist die Hellfeldmethode [1]. Das Präparat wird dabei, meist nach vorherigem Färben, beleuchtet. Die transmittierte Strahlung ergibt ein farbiges Bild der Probe vor hellem Hintergrund. Diese Methode ist nicht auf transparente oder sehr dünne Objekte anwendbar, welche kaum oder überhaupt keine Veränderung der Strahlungsamplitude durch Absorption aufweisen. Bestehen diese Proben aus Strukturen mit unterschiedlichen Brechungsindizes, welche zu verschiedenen Phasenverschiebungen der Strahlung führen, bezeichnet man sie als Phasenpräparate. Diese nicht sichtbaren Phasenverschiebungen werden bei der Phasenkontrastmikroskopie oder der differentiellen Interferenzmikroskopie in Intensitätsänderungen überführt [1]. Die Phasenkontrastmikroskopie nutzt dazu die Interferenz der Strahlung aus dem Präparat mit der direkten Strahlung. Bei der differentiellen Interferenzmethode durchlaufen zwei nah nebeneinander liegende Strahlen gleichzeitig die Probe. Treffen dabei beide auf die gleiche Struktur, führt dies zu einer identischen Phasenverschiebung. An Grenzen von Bereichen mit verschiedenen Brechungsindizes dagegen erfahren die Strahlen unterschiedliche Phasenverschiebungen. Anschließend werden die Strahlen überlagert. Abhängig von der relativen Phase interferieren diese dann konstruktiv oder destruktiv. Eine weitere Methode zur Abbildung von Phasenobjekten ist die Dunkelfeldmethode [1]. Dabei wird eine Ringblende so angeordnet, dass unbeeinflusste Strahlung diese nicht passieren kann. Nur an Phasengrenzen gebrochenes und somit abgelenktes Licht wird von der Blende transmittiert. Es entsteht ein helles Bild der Probe vor dunklem Hintergrund. Bei den genannten Verfahren können verschiedene Ebenen der Probe nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Dieser Nachteil wird im Konfokalmikroskop behoben. Dabei wird das Objekt nur punktweise beleuchtet und abgerastert. Strahlung außerhalb der Schärfenebene wird dabei mittels einer Lochblende herausgefiltert. In den so genannten “Konfokalen-Laser-Scanning-Mikroskopen” wird als Lichtquelle ein Laserstrahl verwendet, der auf die Probe fokussiert wird. Die einzelnen Bildpunkte werden nacheinander vermessen und mit Hilfe eines Steuerungscomputer nachträglich zu einem Bild zusammengesetzt. Auf diese Weise sind optische Schnitte durch bestimmte Ebenen sowie 3D-Rekonstruktionen der Probe möglich. Oftmals werden auch andere physikalische Effekte als die Absorption oder Phasenverschiebung des eintreffenden Laserstrahls ausgenutzt. Eine Möglichkeit besteht 3 2 MIKROSKOPIETECHNIKEN in der Detektion der von der Probe ausgehenden Fluoreszenz. Durch spezifische Färbung mit fluoreszierenden Stoffen können dabei verschiedene Bestandteile des Präparats visualisiert werden. Neuere Methoden, welche durch die Entwicklung gepulster Laser mit hohen Spitzenintensitäten ermöglicht wurden, lassen sich unter dem Begriff der Multiphotonenmikroskopie bzw. nichtlinear optische Mikroskopie zusammenfassen [3, 4, 5]. Die dabei am meisten genutzten Kontrastmechanismen sind die Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen des auftreffenden Laserstrahls ( “second harmonic generation” SHG und “third harmonic generation” THG ) sowie die zweiPhotonen Anregungsfluoreszenz ( “two-photon excitation fluorescence” TPEF ). Schematisch sind diese Effekte in Abbildung 1 dargestellt [4]. TPEF a SHG THG b c Abbildung 1: Schematische Darstellung nichtlinear optischer Prozesse: a) zweiPhotonen Anregungsfluoreszenz (TPEF), b) Erzeugung der zweiten Harmonischen (SHG), c) Erzeugung der dritten Harmonischen (THG). Gestrichelte Linien bezeichnen virtuelle Energieniveaus, gestrichelte Pfeile nicht strahlende Übergänge. nach [4] Da diese Effekte auf einer Wechselwirkung von zwei oder drei gleichzeitig eintreffenden Photonen beruhen, sind diese proportional zur zweiten oder dritten Potenz der eingestrahlten Laserleistung. Bei einer starken Fokussierung des Laserstrahls werden daher nur im Fokusvolumen messbare Signale erzeugt. Blenden zur Unterdrückung des außerhalb des Fokus erzeugten Signals wie bei der konventionellen konfokalen Mikroskopie sind daher nicht nötig. Ein weiterer Vorteil ist, dass Eigenschaften mikroskopischer Objekte in der Größenordnung des Fokusvolumens visualisiert werden können, welche sich bei makroskopischen Messungen heraus mitteln würden. Bei den nichtlinear optischen Effekten wird zwischen parametrischen und nicht parametrischen Prozessen unterschieden. Bei den parametrischen Prozessen, wie SHG oder THG, sind Anfangs- und Endzustand des Mediums identisch. Somit erfolgt kein Energieübertrag auf das Medium. Unterscheiden sich der Anfangs- und Endzustand wie bei TPEF, bezeichnet man den Prozess als nicht parametrisch. Die damit verbundene Energieabgabe an das Medium kann negative Effekte wie thermische Zerstörung des Präparates hervorrufen. 4 3 NICHTLINEARE OPTIK 3 Nichtlineare Optik Die Multiphotonenmikroskopie basiert auf der nichtlinearen Wechselwirkung starker Laserfelder mit Materie. Neben den linearen Effekten der Dispersion und Absorption elektromagnetischer Strahlung in einem Medium können bei Bestrahlung mit intensiven Laserfeldern auch nichtlineare Effekte auftreten. Dazu gehören insbesondere die Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen des einfallenden Laserstrahls. In der Multiphotonenmikroskopie werden diese Effekte genutzt, um die Verteilung der nichtlinearen Eigenschaften einer Probe zu messen. Dadurch lassen sich Informationen zur Zusammensetzung und Struktur der Probe gewinnen, die über die Erkenntnisse der konventionellen Mikroskopie hinausgehen. In diesem Kapitel werden die für das Verständnis der nichtlinearen Optik erforderlichen Grundlagen erläutert. 3.1 Grundlagen der nichtlinearen Optik Trifft ein Laserstrahl auf ein dielektrisches Medium, so erzeugt dieser eine elektrische Polarisation P im Medium. Der Zusammenhang zwischen der Polarisation und dem elektrischen Feld lässt sich durch eine Reihenentwicklung darstellen [6] P = χ(1) E + χ(2) E 2 + χ(3) E 3 ... . (1) Hierbei bezeichnet χ(n) die materialabhängige Suszeptibilität n-ter Ordnung. Des Weiteren wird P (n) = χ(n) E n als Polarisation n-ter Ordnung und P (1) = χ(1) E als lineare Polarisation bezeichnet. Die Felder P und E sind im Allgemeinen vektorielle Größen. Bei den Suszeptibilitäten handelt es sich um Tensoren (n + 1)-ter Stufe. Zur Vereinfachung werden hier alle Größen als Skalare behandelt. Dies ist für die folgenden Betrachtungen ausreichend. Im Fall moderater Laserstrahlung muss aufgrund der starken Abnahme von χ(n) mit der Ordnung n nur der lineare Teil berücksichtigt werden. Mit zunehmender Stärke des Laserfeldes steigt allerdings die Bedeutung der höheren Ordnungen. Hat der eingestrahlte Laser die Frequenz ω, werden durch die höheren Potenzen in E zusätzlich höhere Harmonische der Grundfrequenz ω in der Polarisation erzeugt. Für ein eingestrahltes elektrisches Feld der Form E ∝ E0 cos (ωt) ergeben sich die Polarisationen zweiter und dritter Ordnung P (2) ∝ χ(2) + χ(2) cos (2ωt) , (2) (3) (3) P ∝ χ cos (3ωt) + 3 χ cos (ωt) , welche die zweite bzw. dritte Harmonische der Grundfrequenz ω enthalten. Diese neuen Frequenzen in der Polarisation sind Quellen neuer Frequenzen im Laserfeld [6], wie im Folgenden gezeigt wird. Die Felder P und E sind dabei Funktionen des Ortes ~r und der Zeit t: E = E (~r, t) und P = P (~r, t). 5 3 NICHTLINEARE OPTIK Die Wellenpropagation in einem nicht magnetischen, dielektrischen Medium ohne freie Ladungen und Ströme wird durch die nichtlineare Wellengleichung ∇×∇×E+ 4π ∂ 2 1 ∂2 E = P c2 ∂t2 c2 ∂t2 (3) beschrieben, welche sich aus den Maxwellgleichungen in Materie ergibt. Für verschwindende Polarisation P beschreibt diese die Propagation freier Wellen im Vakuum mit der Vakuumlichtgeschwindigkeit c. Der Einfluss des Mediums auf die Welle ist in der Polarisation enthalten. Zur Vereinfachung kann die Identität ∇ × ∇ × E = ∇ · (∇ · E) − ∇2 · E (4) verwendet werden. Wird in der Polarisation nur der lineare Anteil berücksichtigt, verschwindet der Term ∇E in Gleichung (4) für isotrope, quellenfreie Medien. Im allgemeinen Fall ist dieser Term allerdings von Null verschieden. Bei der in Abschnitt 3.3.1 verwendeten “Näherung der langsam variierenden Einhüllenden” ist dieser Term aber klein gegenüber ∇2 E. Er wird daher bereits an dieser Stelle vernachlässigt. Die nichtlineare Wellengleichung vereinfacht sich damit zu 4E − 4π ∂ 2 1 ∂2 E = P . c2 ∂t2 c2 ∂t2 (5) Eine Aufteilung der Polarisation in den linearen Anteil P (1) und den nichtlinearen Anteil P (N L) , welcher alle höheren Ordnung enthält, ergibt 4E − 4π ∂ 2 (N L) 1 ∂2 (1) . E + 4πP = 2 2P c2 ∂t2 c ∂t (6) Der Ausdruck E + 4πP (1) lässt sich darstellen als r E mit der Dielektrizitätskonstante r = 1 + 4π χ(1) 4E − 4π ∂ 2 (N L) r ∂ 2 E = P . c2 ∂t2 c2 ∂t2 (7) Mit der Phasengeschwindigkeit v = c/n der Welle im Medium und dem linearen √ Brechungsindex n = r ergibt sich 4E − 1 ∂2 4π ∂ 2 (N L) E = P . v 2 ∂t2 c2 ∂t2 (8) Gleichung (8) gilt allerdings nur für dispersionslose Medien, in deren Brechungsindex n für alle Frequenzen identisch ist. Für dispersionsbehaftete Medien müssen die einzelnen Frequenzkomponenten separat betrachtet werden. Das elektrische Feld E sowie die nichtlineare Polarisation P (N L) können im Allgemeinen über Fouriertransformation durch ihre Komponenten mit den Frequenzen ω dargestellt werden. Da hier nur diskrete Frequenzen ωj betrachtet werden, vereinfacht sich die Fouriertransformation zu einer Summe X E= Eωj (9) j 6 3 NICHTLINEARE OPTIK P (N L) = X L) Pω(N j (10) j (N L) mit Eωj (~r, t) = Ẽωj (~r)·exp (−iωj t)+k.k. und Pωj (N L) (~r, t) = P̃ωj (~r)·exp (−iωj t)+k.k. . Einsetzen dieser Beziehungen in Gleichung (8) liefert P 1 ∂2 r) + v2 ∂t2 Ẽωj (~r) exp (−iωj t) + k.k. j 4Ẽωj (~ ωj = P 4π j ∂2 c2 ∂t2 (11) P̃ωNj L (~r) exp (−iωj t) + k.k. , wobei vωj nun die Phasengeschwindigkeit der Frequenzkomponente ωj darstellt. Da die Exponentialfunktionen exp (−iωj t) ein linear unabhängiges Funktionensystem darstellen, gilt Gleichung (11) für jede einzelne Frequenzkomponente 4Eωj (~r, t) − 4π ∂ 2 N L 1 ∂2 E (~ r , t) = P (~r, t) . ω vω2 j ∂t2 j c2 ∂t2 ωj (12) Die zeitlich veränderliche Polarisation PωNj L in Gleichung (12) ist Quelle der Frequenzen ωj im elektromagnetischen Feld. Sie bewirkt die Emission einer elektromagnetischen Welle der Frequenz ωj an jedem Punkt im Medium. Wellen, die an unterschiedlichen Orten des Mediums entstehenden, können allerdings konstruktiv oder destruktiv interferieren. Ob beim Austritt des fundamentalen Strahls aus dem Medium eine Harmonische der Frequenz ωj resultiert und wie hoch deren Intensität ist, ergibt sich aus der Lösung von Gleichung (12). In Abschnitt 3.3 wird die Lösung der nichtlinearen Wellengleichung für einen fokussierten Gauss’schen Strahl als erzeugende Welle durchgeführt. Zunächst soll aber in Abschnitt 3.2 das Zustandekommen der nichtlinearen Antwort eines Mediums erläutert werden. Dazu wird das Modell eines klassischen anharmonischen Oszillators verwendet. 3.2 Nichtlineare Suszeptibilität eines klassischen anharmonischen Oszillators Eine Beschreibung der linear optischen Eigenschaften eines Mediums liefert das Lorentz Modell [6, 11]. Hierbei werden die Elektronen des Mediums als gedämpfte harmonische Oszillatoren dargestellt. Sie erfahren eine zur Auslenkung x(t) aus der Ruhelage proportionale rücktreibende Kraft −mω02 x(t) sowie eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfungskraft −2mγ ẋ(t). Dabei ist m die Elektronenmasse und ω0 die Resonanzfrequenz. Die Konstante γ charakterisiert die Stärke der Dämpfung. Wird ein elektrisches Feld E(t) eingestrahlt, erzeugt dies die antreibende Kraft 7 3 NICHTLINEARE OPTIK FF eld (t) = −e E(t) mit der Elementarladung e. Die Bewegungsgleichung der Elektronen lautet dann e · E(t) ẍ(t) + 2γ ẋ(t) + ω02 x(t) = − . (13) m Die erzeugte elektrische Polarisation P (t) ist das mittlere Dipolmoment, welches durch das äußere Feld E(t) induziert wurde. Sie lässt sich durch die Anzahldichte der Dipolmomente N und die einzelnen erzeugten Dipolmomente p(t) = −e x(t) darstellen [11] P (t) = N p(t) . (14) Gleichung (13) kann hiermit durch Multiplikation mit −N e in eine Bestimmungsgleichung für die Polarisation überführt werden P̈ (t) + 2γ Ṗ (t) + ω02 P (t) = e2 N E(t) . m (15) Für ebene Wellen mit der Zeitabhängigkeit E(t) ∝ exp(−iωt) lässt sich diese Gleichung lösen [11]. Es ergibt sich eine zum eingestrahlten elektrischen Feld proportionale Polarisation P (t) = χ(1) E(t) mit der linearen Suszeptibilität χ(1) χ(1) = N e2 1 . · 2 2 m ω0 − ω + 2iωγ (16) Für starke eingestrahlte Felder, deren Intensitäten in die Größenordnung der inneratomaren Felder mit Iatom ≈ 1014 W/cm2 [12] geht, ist das Lorentz Modell nicht mehr ausreichend. Zusätzlich zur harmonischen Oszillatorkraft müssen höhere Ordnungen in x berücksichtigt werden. Die niedrigste Korrektur hängt von der Symmetrie des Mediums ab. Für nicht zentrosymmetrische Medien ist diese zweiter Ordnung, für zentrosymmetrische Medien dritter Ordnung [11] nicht zentrosymmetrisch F (x) = −mω02 x − ma x2 (17) zentrosymmetrisch F (x) = −mω02 3 x − mb x . Die Parameter a und b charakterisieren die Stärke der Korrektur. Die entsprechenden Potentiale ergeben sich aus ∂V = −F ∂x nicht zentrosymmetrisch V (x) = 12 mω02 x2 + 13 ma x3 (18) zentrosymmetrisch V (x) = 12 mω02 x2 + 41 mb x4 . Sie sind in Abbildung 2 veranschaulicht. Im zentrosymmetrischen Medium ist das Potential somit symmetrisch um die Ruhelage des Elektrons, während im nicht zentrosymmetrischen Medium eine Asymmetrie des Potentials zu erkennen ist. 8 3 NICHTLINEARE OPTIK nicht zentrosymmetrisches Medium V(x) zentrosymmetrisches Medium V(x) korrigiertes Potential korrigiertes Potential Parabel Parabel x x Abbildung 2: Schematische Darstellung der rücktreibenden Potentiale für zentrosymmetrische und nicht symmetrische Medien. Durch Lösen der modifizierten Bewegungsgleichung ergibt sich die korrigierte Polarisation. Für das nicht zentrosymmetrische Medium erhält man als Korrektur einen Term, der zur zweiten Potenz des elektrischen Feldes proportional ist: P (2) = χ(2) E 2 . Im zentrosymmetrischen Medium ist die niedrigste Korrektur proportional zur dritten Potenz des Feldes: P (3) = χ(3) E 3 . Gläser und Flüssigkeiten weisen in der Regel eine solche Symmetrie auf. Prozesse zweiter Ordnung, wie z.B. die Erzeugung der zweiten Harmonischen sind in solchen Medien daher nicht möglich. Dagegen haben alle Medien eine nicht verschwindende Suszeptibilität dritter Ordnung. Die dritte Harmonische kann somit prinzipiell in jedem Medium erzeugt werden [6]. 3.3 Nichtlineare Optik mit fokussierten Gauss’schen Strahlen Im Rahmen dieser Arbeit wird die einfallende Strahlung in das nichtlinear optische Medium fokussiert. Dadurch werden hohe Intensitäten im Fokus erzielt, was zur Effizienzsteigerung des jeweiligen nichtlinear optischen Prozesses führt. Im Folgenden wird zunächst beschrieben, wie die nichtlineare Wellengleichung (12) für gerichtete, fokussierte Laserstrahlung modifiziert werden muss. Anschließend wird der fokussierte Gauss’sche Strahl diskutiert, welcher eine gute Beschreibung der fokussierten Laserstrahlung liefert. Er ergibt sich aus der Lösung der modifizierten nichtlinearen Wellengleichung mit verschwindender Polarisation. Schließlich wird die Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen erläutert. 3.3.1 Paraxiale Wellengleichung Die Frequenzkomponenten des elektrischen Feldes Eωj (~r, t) sowie der Polarisation (N L) Pωj (~r, t) werden dargestellt durch Eωj (~r, t) = Aωj (~r) exp (ikj z − iωj t) + k.k. , (19) 9 3 NICHTLINEARE OPTIK L) Pω(N (~r, t) = Pωj (~r) exp ikj0 z − iωj t + k.k. . j (20) Der Exponentialterm beschreibt jeweils eine in z-Richtung propagierende ebene Welle mit Wellenzahl kj bzw. kj0 und Frequenz ωj . Abweichungen von ebenen Wellen werden durch die räumlich variierenden Amplituden Aωj (~r) und Pωj (~r) beschrieben [6]. Einsetzen in die nichtlineare Wellengleichung (12) liefert ωj2 ∂2 ∂ 2 2 Aωj (~r) + 2ikj ∂z Aωj (~r) − kj Aωj (~r) + v2 Aωj (~r) + ∇T Aωj (~r) + k.k. ∂z 2 ωj = − 4π ω 2 Pωj (~r) exp (i∆k · z) + k.k. c2 j (21) mit der Phasenfehlanpassung ∆k = kj0 − kj . Der Laplace-Operator wurde hierbei durch einen Anteil in z-Richtung und einen transversalen Anteil dargestellt ∂2 ∂2 ∂2 2 2 4 = ∂z 2 + ∇T mit ∇T = ∂x2 + ∂y 2 . Zusätzlich wird die Näherung der langsam variierenden Einhüllenden verwendet ∂ ∂2 Aωj (~r) ∂z2 Aωj (~r) kj ∂z (22) ∂2 ∂z2 Pωj (~r) kj0 ∂ ∂z Pωj (~r) . Dies bedeutet, dass Änderungen der Amplituden Aωj (~r) und Pωj (~r) auf einer Längenskala in z stattfinden, welche viel größer als die Wellenlänge ist. Unter dieser Annahme kann der erste Term in Gleichung (21) vernachlässigt werden. Die Terme drei und vier addieren sich unter Verwendung der Dispersionsrelation ωj /vωj = kj zu Null. Damit ergibt sich die paraxiale Wellengleichung 4πωj2 ∂ 2 2ikj Aωj (~r) + ∇T Aωj (~r) = − 2 Pωj (~r) exp (i∆k z) . ∂z c 3.3.2 (23) Gauss’sche Strahlen Für verschwindenden Quellterm Pωj (~r) ergeben sich als Lösung der paraxialen Wellengleichung (23) frei propagierende Wellen, die sich darstellen lassen durch [6] w0 −r2 ikr2 Aωj (~r) = A0 exp exp exp (iΦ (z)) . (24) w (z) 2R (z) w (z)2 In Abbildung 3 sind die einzelnen Komponenten von Gl. (24) veranschaulicht. A0 ist die Maximalamplitude der Welle. Das transversale Profil wird durch die Gauss r2 funktion exp − w(z)2 beschrieben, weshalb diese Lösungen auch als Gauss’sche Strahlen bezeichnet werden. Der 1/e-Radius der Feldverteilung ist durch die zabhängige Größe w(z) gegeben 10 3 NICHTLINEARE OPTIK s w (z) = w0 1+ λz πw02 2 (25) . Hierbei bezeichnet λ die Wellenlänge des Strahls im Medium und w0 den Strahlradius an der Stelle z = 0. Von der so genannten Taille bei z = 0 ausgehend nimmt der Radius mit steigendem z monoton zu. Für große z lässt sich der Strahlradius w nähern durch w(z) ≈ πλwz0 . Der Strahl divergiert daher wie ein Kegel mit halbem Öffnungswinkel λ θ= . (26) π w0 2 ikr ) in Gleichung (24) bewirkt eine Abweichung Der zweite Exponentialterm exp( 2R(z) der Wellenfronten von ebenen Flächen. Die Größe R(z) stellt den Krümmungsradius dieser Wellenfronten dar 2 2 ! πw0 R (z) = z 1 + . (27) λz Bei der Strahltaille mit z = 0 wird der Krümmungsradius ∞ was einer ebenen Wellenfront entspricht. Von besonderer Bedeutung für die Erzeugung höherer Harmonischer ist die GouyPhase Φ (z), die bei der Propagation durch den Fokus ihr Vorzeichen von + π2 nach − π2 wechselt. λz . (28) Φ (z) = − arctan πw02 ð 2ù(z1) ? (z) ù(z) ? (z) 2ù0 R(z1) fokussierter Gauss‘scher Strahl Fokus z1 z ð Abbildung 3: Schematische Darstellung eines fokussierten Gauss’schen Strahls. 11 3 NICHTLINEARE OPTIK Der Gauss’sche Strahl ist bei bekannter Wellenlänge λ durch die Parameter Maximalamplitude A0 , Richtung bzw. Strahlachse, Position der Strahltaille und Taillenradius ω0 vollständig beschrieben. Ein in z-Richtung propagierender Gauss’scher Strahl mit Strahltaille bei z = 0 lässt sich auch darstellen durch ! A0 r2 . (29) Awj (~r) = exp − 2 1 + i 2zb w0 1 + i 2zb Diese weniger anschauliche Form ist äquivalent zu (24) und wird wegen der mathematisch besseren Anwendbarkeit im Folgenden verwendet. Der konfokale Parameter b = kw02 ist ein Maß für die longitudinale Ausdehnung des Fokuses. Bei einem √ Abstand von z = b/2 vom der Strahltaille ist der 1/e -Radius auf einen Wert von 2ω0 angewachsen. Die Größe b/2 wird auch als Rayleighlänge bezeichnet. 3.3.3 Erzeugung höherer Harmonischer mit fokussierten Gauss’schen Strahlen Die paraxiale Wellengleichung für die j-te Harmonische mit ωj = j ω lautet 2ikj ∂ 4π(jω)2 (j) j Ajω (~r) + ∇2T Ajω (~r) = − χ Aω (~r) exp (i∆k · z) ∂z c2 (30) mit ∆k = j · k1 − kj . Hierbei wurde die Amplitude der Polarisation gemäß Gl. (1) durch die Amplitude der fundamentalen Welle Aω (~r) und der Suszeptibilität j-ter Ordnung χ(j) dargestellt [6] Pjω (~r) = χ(j) Aωj (~r) . (31) Ist die fundamentale Welle ein fokussierter Gauss’scher Strahl der Form (29), ergibt sich als Lösung für Gleichung (30) ! j r2 Ajω (z) . exp − 2 (32) Ajω (r, z) = 1 + i 2zb w0 1 + i 2zb Dabei wurde angenommen, dass das eingestrahlte Feld durch die Frequenzkonversion nicht abgeschwächt wird. Gleichung (32) beschreibt ebenfalls einen Gauss’√ schen Strahl mit dem gleichen konfokalen Parameter b und einer um den Faktor j verringerten, transversalen Breite im Vergleich zur Fundamentalen. Durch Einsetzen in die paraxiale Wellengleichung (30) erhält man eine Bestimmungsgleichung für die z-abhängige Amplitude Ajω (z) ∂Ajω (z) i 2πjω (j) j exp(i∆k z) = χ Aω j−1 . ∂z njω c 1 + 2iz b 12 (33) 3 NICHTLINEARE OPTIK Die Amplitude der erzeugten Harmonischen ergibt sich dann durch Integration über die Ausdehnung des Mediums von z0 bis z1 Ajω i 2πjω (j) j = χ Aω njω c ˆz1 z0 exp(i∆k z 0 ) 0 dz . 0 j−1 1 + 2izb (34) Der für diese Arbeit relevante Fall ist der einer starken Fokussierung des Strahls. Befindet sich der Fokus innerhalb des Mediums und ist die longitudinale Fokusausdehnung klein gegenüber der Abmessung des Mediums, gilt: |z0 | , |z1 | b. In diesem Grenzfall können die Integrationsgrenzen näherungsweise durch ±∞ ersetzt werden. Das Integral kann dann mit Hilfe des Residuensatzes ausgewertet werden [13]. Dieser besagt, dass das Integral einer Funktion f (z) über eine geschlossene Kurve C durch die Summe der Residuen Res(f, zk ) an den Singularitäten zk der Funktion bestimmt ist. ˛ X Res(f, zk ) . (35) Residuensatz: f (z) dz = 2πi c k Der Integrand in Gl. (34) hat einen Pol der Ordnung j − 1 an der Nullstelle des Nenners bei z0 = 2b i . Dafür lässt sich das Residuum berechnen über Res(f, z0 ) = lim 0 z →z0 i ∂ j−2 h 0 1 j−1 0 (z − z ) f (z ) 0 (j − 2)! ∂z 0j−2 (36) und ergibt 1 b Res(f, z0 ) = (j − 2)! 2i ∆k b 2 j−2 ∆k b exp − 2 . (37) Um den Residuensatz auf obiges Integral anwenden zu können, muss über eine geschlossene Kurve integriert werden. Dabei bietet sich eine Unterscheidung nach Vorzeichen der Phasenfehlanpassung ∆k an. Die verschiedenen Integrationswege sind in Abbildung 4 veranschaulicht. Für ∆k < 0 verschwindet der Integrand auf einem Halbkreis in der negativen komplexen Halbebene, der +∞ mit −∞ verbindet. Der Integrationsweg lässt sich daher auf diesem Halbkreis schließen ohne dabei den Wert des Integrals zu verändern. Da die einzige Singularität des Integranden in der positiven, komplexen Halbebene liegt, verschwindet das Integral somit nach Gleichung (35) für ∆k < 0. Für positive Phasenfehlanpassung ∆k > 0 verschwindet der Integrand auf einem Halbkreis in der positiven Halbebene. Der über diesen Halbkreis geschlossene Integrationsweg umschließt die Singularität bei z0 = b/2 · i. Der Wert des Integrals ist daher durch das Residuum an der Stelle z0 bestimmt. 13 3 a NICHTLINEARE OPTIK b z0 - z0 - - - + + Abbildung 4: Integrationswege für a) ∆k > 0 und b) ∆k < 0. Für die Amplitude der j-ten Harmonischen ergibt sich damit Ajω i 2πjω (j) j · χ Aω = njω c ( 0 b 2π 2 (j−2)! b ∆k j−2 2 exp − b ∆k 2 , für ∆k < 0 , für ∆k > 0 . (38) Für perfekte Phasenanpassung ∆k = 0 verschwindet der Exponentialterm des Integranden in (34). Damit liefert der Integrand einen Beitrag auf beiden Halbkreisen in der komplexen Ebene und der Residuensatz ist nicht mehr anwendbar. Das Integral lässt sich allerdings in diesem Spezialfall für die verschiedenen Werte von j analytisch lösen. Für die zweite Harmonische mit j = 2 ergibt sich ein Wert von bπ/2. Die Amplitude der dritten Harmonischen mit j = 3 verschwindet für perfekte Phasenanpassung. Aus (38) ergibt sich die Leistung Ljω der dritten Harmonischen durch Integration über die transversale Intensitätsverteilung des Strahls zu Ljω = 3.3.4 1 njω cw02 |Ajω |2 . 4j (39) Die zweite und dritte Harmonische Für diese Arbeit sind nur die zweite und dritte Harmonische der fundamentalen Laserstrahlung von Bedeutung. Daher sind die folgenden Betrachtungen auf die Spezialfälle j = 2 und j = 3 beschränkt. Die Abhängigkeit der erzeugten Amplitude A3ω der dritten Harmonischen von der Phasenfehlanpassung ∆k im Grenzfall starker Fokussierung in ein homogenes Medium ist in Abbildung 5 gezeigt. Für ∆k < 0 verschwindet die Amplitude A3ω . Bei perfekter Phasenanpassung ∆k = 0 steigt die dritte Harmonische an. Sie erreicht ein Maximum bei ∆k = 2/b und fällt dann wieder für große Werte von ∆k auf Null ab. Die zunächst verwunderliche Tatsache, dass bei Phasenanpassung keine dritte Harmonische entsteht, ist auf den Verlauf der Gouy-Phase Φ (z) (vgl. Abbildung 3) des Gauss’schen Strahls zurückzuführen. 14 NICHTLINEARE OPTIK A3ù in bel. Einheiten 3 1 normale Dispersion 0 -8 -4 0 8 4 ? k·b Abbildung 5: Amplitude der erzeugten dritten Harmonischen in Abhängigkeit von ∆k b im Grenzfall sehr stark fokussierter Laserstrahlen. Um den relevanten Bereich von ∆k zu bestimmen, wird dessen Abhängigkeit von der fundamentalen Wellenlänge λω und den Brechungsindizes nω und n3ω der Fundamentalen bzw. der dritten Harmonischen ermittelt. Es gilt ∆k = 3 kω − k3ω = 3 2πλωnω − 2π n3ω λ3ω (40) = 3 λ2πω (nω − n3ω ) . n(? *) Für normale Dispersion ist der Brechungsindex der dritten Harmonischen n3ω größer als der Brechungsindex der Fundamentalen nω , wie in Abbildung 6 verdeutlicht wird. Folglich ist in diesem Fall ∆k < 0. Es entsteht keine dritte Harmonische. anormale Dispersion n(3? ) n(? ) 1 ?0 normale Dispersion ?* normale Dispersion Abbildung 6: Schematische Darstellung der Abhängigkeit des Brechungsindex n von der Frequenz ω ∗ . Bei ω0 befindet sich eine Resonanz des Mediums. 15 3 NICHTLINEARE OPTIK A2? in bel. Einheiten Wie in Abbildung 6 dargestellt, tritt anormale Dispersion im Bereich von Resonanzen auf. Die nichtlinear optische Mikroskopie soll im Rahmen dieser Arbeit auf transparente Medien fernab von Resonanzen angewandt werden. Diese weisen normale Dispersion auf. In Abbildung 7 ist die Abhängigkeit der erzeugten zweiten Harmonischen Amplitude A2ω von der Phasenfehlanpassung gezeigt. Für ∆k < 0 wird keine zweite Harmonische erzeugt. Im Fall perfekter Phasenanpassung entsteht eine zweite Harmonische, die für ∆k infinitesimal größer als 0 den doppelten Wert erreicht. Mit wachsender Phasenfehlanpassung fällt A2ω dann exponentiell ab und verschwindet für große Werte von ∆k. 1 0.5 normale Dispersion 0 -8 -4 0 4 8 Äk·b Abbildung 7: Abhängigkeit der erzeugten zweiten Harmonischen von ∆k b im Grenzfall sehr stark fokussierter Laserstrahlen. Wie obige Betrachtungen gezeigt haben, entsteht bei einer starken Fokussierung des Laserstrahls in ein homogenes Medium normaler Dispersion weder ein Signal bei der zweiten, noch bei der dritten Harmonischen der Grundfrequenz. 3.3.5 Vibration Diagrams Um den allgemeinen Fall einer Fokussierung in ein Medium beliebiger Ausdehnung zu veranschaulichen, bieten sich so genannte “vibration diagrams” an [14, 15, 16]. Dazu werden die einzelnen infinitesimalen Beiträge des Integrals aus Gl. (34) als Vektoren in der komplexen Ebene dargestellt. Durch Addition dieser Vektoren ergibt sich eine Kurve, die als “vibration diagram” bezeichnet wird. Der Vektor vom Startpunkt zum Endpunkt der Kurve ist proportional zur resultierenden komplexen Amplitude der j-ten Harmonischen. Füllt das Medium den Raum zwischen zwei Punkten z1 und z2 aus, so lässt sich die Amplitude durch den Vektor zwischen den zu z1 und z2 gehörenden Punkten auf der Kurve mit dem entsprechenden Vorfaktor aus Gl.(34) bestimmen. Die Diagramme für die Erzeugung der zweiten und 16 3 NICHTLINEARE OPTIK dritten Harmonischen sind in Abbildung 8 für verschiedene Werte der Phasenfehlanpassung ∆k dargestellt [14]. Der Fokus des erzeugenden Gauss’schen Strahls befindet sich im Ursprung bei z = 0. z=0 a z=-b/2 SHG b THG z=0 z=b/2 c z=+ z=+/- 8 8 z=- SHG d z=0 8 z=b/2 z=-b/2 THG z=0 ?k>0 ?k>0 ?k<0 ?k=0 ?k<0 8 z=+ 8 ?k=0 z=+ Abbildung 8: “Vibration diagrams” für die Erzeugung a) der zweiten Harmonischen und b) der dritten Harmonischen bei perfekter Phasenanpassung ∆k = 0 und Abweichung der Diagramme bei Phasenfehlanpassung ∆k 6= 0 für c) die zweite Harmonische und d) die dritte Harmonische nach [14]. In a) ist die Erzeugung der zweiten Harmonischen für perfekte Phasenanpassung ∆k = 0 gezeigt. Für ein unendlich ausgedehntes Medium ergibt sich die Amplitude der zweiten Harmonischen durch den Vektor, der die Punkte z = −∞ mit z = +∞ verbindet. Maximal wird die zweite Harmonische, wenn das Medium einen kompletten Halbraum z > 0 oder z < 0 ausfüllt. Da sich die Punkte zu z = ±∞ in unendlichem Abstand zum Punkt bei z = 0 befinden, entsteht ein unendlich langer Amplitudenvektor. Dieses unphysikalische Ergebnis resultiert aus der Annahme, dass der fundamentale Strahl bei der Frequenzkonversion nicht abgeschwächt wird. Das Diagramm für die Erzeugung der dritten Harmonischen bei ∆k = 0 ist in b) dargestellt. Die Kurve bildet einen Kreis. Für ein unendlich ausgedehntes Medium 17 3 NICHTLINEARE OPTIK verschwindet somit die erzeugte Amplitude. Dies entspricht dem Resultat aus Abschnitt 3.3.4. Ausgehend von einem Medium, dessen Ausdehnung viel kleiner ist als die doppelte Rayleighlänge und welches symmetrisch zum Ursprung angeordnet ist, steigt das erzeugte Signal mit wachsender Ausdehnung zunächst an. Die Amplitude der dritten Harmonischen wird maximal bei einer Ausdehnung, die der doppelten Rayleighlänge 2 (b/2) entspricht. Anschließend fällt sie wieder ab. Erstreckt sich das Medium über den negativen oder positiven Halbraum z < 0 oder z > 0, wird ebenfalls ein maximales Signal erzeugt. Die Abweichungen der Diagramme bei Phasenfehlanpassung ∆k 6= 0 sind in den Abbildungen 8 c) und d) gezeigt. Hier wurde das Integral aus Gründen der Übersichtlichkeit nur über den positiven Halbraum ausgeführt. Das Diagramm für eine Integration über den Bereich z < 0 ergibt sich durch Spiegelung an der Vertikalen durch den Punkt z = 0. Eine Abweichung von der Phasenanpassung beeinflusst die Krümmung der Kurven. Dabei hängt der Effekt vom Vorzeichen der Phasenfehlanpassung ∆k ab. Eine negative Phasenfehlanpassung führt zu einer Verstärkung der Krümmung. Die Kurven werden spiralförmig gebogen und die Punkte für z = ±∞ werden aufeinander abgebildet. Im unendlich ausgedehnten Medium mit ∆k < 0 werden somit weder zweite noch dritte Harmonische erzeugt. Eine positive Phasenfehlanpassung ∆k > 0 bewirkt zunächst eine Kompensation der Krümmung und anschließend eine Krümmung in entgegengesetzter Richtung. Dies führt dazu, dass bei der Erzeugung der zweiten Harmonischen die Punkte zu z = ±∞ für eine infinitesimal positive Phasenfehlanpassung zunächst einen größeren Abstand haben als bei perfekter Phasenanpassung. Somit entsteht ein doppeltes Signal (vgl. Abbildung 7). Bei der Erzeugung der dritten Harmonischen liegen die Punkte zu z = ±∞ nicht mehr aufeinander. Daher wird zunächst ein Signal erzeugt. Dieses erreicht ein Maximum bei ∆k = 2/b. Anschließend bewegen sich die Punkte wieder aufeinander zu. Das Signal nimmt ab und verschwindet für eine große positive Phasenfehlanpassung (vgl. Abbildung 5). Nun soll die Erzeugung der dritten Harmonischen bei einer Fokussierung des Laserstrahls auf eine Grenzfläche zwischen zwei Medien untersucht werden. Zur Veranschaulichung sind in Abbildung 9 “vibration diagrams” für negative Phasenfehlanpassung ∆k gezeigt [16]. Dabei wurde für ∆k eine realistische Größenordnung gewählt, wie sie beispielsweise in Quarzglas auftritt. Die Teile des Diagramms für den positiven und den negativen Halbraum sind zur besseren Übersicht separat dargestellt. In a) ist die Fokussierung des Laserstrahls in ein homogenes, unendlich ausgedehntes Medium gezeigt. Die blauen Pfeile stellen die Amplitude der in dem jeweiligen Teilraum erzeugten dritten Harmonischen dar. Beide Vektoren haben den gleichen Betrag, zeigen aber in entgegengesetzte Richtungen. Die Summe dieser Vektoren verschwindet somit. In b) ist die Fokussierung auf eine Grenzfläche zweier Medien dargestellt. Unterscheiden sich die Medien in ihren Suszeptibilitäten dritter Ordnung χ(3) oder im Brechungsindex n, werden nach Gl. (34) unterschiedlich hohe Amplituden erzeugt. Dies ist an den verschiedenen Beträgen beider Vektoren zu erkennen. Die Summe der Amplituden ergibt somit einen Wert ungleich Null. 18 3 NICHTLINEARE OPTIK ÷1 (3) ÷1 (3) ÷2 8 - 8 8 8 (3) z=0 z=0 - z=0 8 b - 8 z=0 8 a - 8 Für die Erzeugung der zweiten Harmonischen mit realistischer negativer Phasenfehlanpassung zeigen die “vibration diagrams” einen ähnlichen Verlauf. Auch hier entsteht ein Signal an Grenzflächen zwischen Medien mit unterschiedlichen χ(2) oder Brechungsindizes n. Dieser Effekt ermöglicht die Detektion von Grenzflächen mit der Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen. Abbildung 9: “Vibration diagrams” für die dritte Harmonische mit ∆k < 0 für a) Fokussierung des Laserstrahls in ein homogenes, unendlich ausgedehntes Medium normaler Dispersion, b) Fokussierung auf eine Grenzfläche zweier Medien nach [16]. 3.3.6 Simulationen Im folgenden Abschnitt werden einige Simulationen zur Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen in normal dispersiven Medien diskutiert. Diese sollen das Potential der genannten Effekte für mikroskopische Anwendungen demonstrieren. Abbildung 10 a) zeigt die Simulation einer Fokussierung des Laserstrahls in ein homogenes Medium (blaugrau). Die Abmessung des Mediums ist groß gegenüber der Rayleighlänge b/2, sodass die Integrationsgrenzen in Gl. (34) näherungsweise durch ±∞ ersetzt werden können. Zur Veranschaulichung der bis zu einer beliebigen Stelle z im Medium erzeugten dritten Harmonischen wurde das Integral für j = 3 in den Grenzen −∞ und z ausgeführt. Blau dargestellt ist die aus Gl. (39) resultierende Leistung in Abhängigkeit von z. Die Position ist hier in Einheiten des konfokalen Parameters b aufgetragen. Zu erkennen ist, dass vor dem Fokus zunächst ein Signal erzeugt wird. Dieses steigt an und erreicht sein Maximum im Fokus des erzeugenden Laserstrahls. Aufgrund der Homogenität des Mediums entsteht hinter dem Fokus eine gleich starke Amplitude, die allerdings durch den 19 3 NICHTLINEARE OPTIK Einfluss der Gouy-Phase destruktiv mit der bereits erzeugten Amplitude interferiert. Daher sinkt die erzeugte Leistung. Beim Austritt des Strahls aus dem Medium verschwindet die dritte Harmonische (vgl. Abschnitt 3.3.5). a b Dritte Harmonische Leistung -1 fokussierter Gauss‘scher Strahl Fokus ÷1 (3) 1 z/b Dritte Harmonische Leistung -1 fokussierter Gauss‘scher Strahl Fokus 1 z/b ÷1(3) ÷ 2(3) Abbildung 10: Simulation der Erzeugung der dritten Harmonischen mit einem fokussierten Gauss’schen Strahl (rot). a) Der Fokus befindet sich im Zentrum eines homogenen Mediums mit normaler Dispersion. b) Der Fokus befindet sich auf einer Grenzfläche zwischen zwei Medien. Die blaue Kurve stellt die Leistung der bis zur Position z erzeugten dritten Harmonischen dar. In Abbildung 10 b) ist die Simulation einer Fokussierung des Laserstrahls auf eine Grenzfläche zwischen zwei Medien gezeigt. Die Suszeptibilität des ersten Medi(3) (3) ums χ1 beträgt dabei das fünffache der Suszeptibilität des zweiten Mediums χ2 , während die Brechungsindizes identisch gewählt wurden. Das Integral aus Gl. (34) wurde in den Bereichen z0 = −∞ bis z1 = 0 und z0 = 0 bis z1 = ∞ getrennt berechnet. Beide Integrale wurden dann gemäß Gl. (34) mit der Suszeptibilität dritter Ordnung χ(3) des jeweiligen Mediums gewichtet. Die erzeugte Leistung ergibt sich dann aus Gl. (39). Vor dem Fokus entspricht diese dem homogenen Fall. Das Signal (blau) steigt an und erreicht im Fokus ein Maximum. Die Amplitude der hinter dem Fokus erzeugten dritten Harmonischen hat aufgrund des Unterschieds in χ(3) einen geringeren Betrag, weshalb es nicht zur vollständigen Auslöschung kommt. Beim Austritt des Strahls aus dem zweiten Medium resultiert somit eine dritte Harmonische. Die Höhe des erzeugten Signals hängt vom Unterschied der Suszeptibilitäten dritter Ordnung ab. Dieser bestimmt den Kontrast einer Abbildung, die mit der Erzeugung der dritten Harmonischen erstellt wird. Durch Unterschiede im Brechungsindex kann der Kontrast zusätzlich beeinflusst werden. Beide Simulationen wurden ebenfalls für die zweite Harmonische durchgeführt. Die Kurven zeigen den gleichen qualitativen Verlauf wie bei der dritten Harmonischen. Während die in Abbildung 10 gezeigten Simulationen von unendlich ausgedehnten Medien ausgingen, wird im Folgenden der Einfluss einer endlichen Breite auf die Erzeugung der dritten Harmonischen untersucht. Abbildung 11 a) zeigt die Simulation einer Fokussierung des Laserstrahls auf ein Medium (Medium 2) der Breite 5 b. Außerhalb dieses Bereichs befindet sich ein Medium (Medium 1) mit verschwin20 3 NICHTLINEARE OPTIK z/b -2,5 2,5 Medium 2 Medium 1 b Medium 1 THG Leistung in bel. Einh. Medium 2 Medium 1 a Medium 1 THG Leistung in bel. Einh. dender Suszeptibilität dritter Ordnung. Die Brechungsindizes sind in allen Raumbereichen identisch gewählt. Dargestellt ist die Leistung der erzeugten dritten Harmonischen (blau) in Abhängigkeit von der Fokusposition. Die Position ist in Einheiten des konfokalen Parameters b angegeben. Zu erkennen sind zwei Maxima an den beiden Oberflächen. Im Zentrum sowie außerhalb des Mediums verschwindet das Signal. Die Halbwertsbreite (engl. Full Width at Half Maximum, FWHM) beider Maxima wurde durch Lorentz-Fit an die simulierten Datenpunkte bestimmt und beträgt jeweils (0,928 ± 0,003) b. Aufgrund der Abhängigkeit von der fundamentalen Intensität zur dritten Potenz wird das Signal hauptsächlich im Fokusbereich, wo die Intensität sehr hoch ist, erzeugt. Diese Eigenschaft ermöglicht die Detektion von Oberflächen innerhalb des Fokusbereichs. Verringert man die Breite des Mediums, wird auch der Abstand der Signale entsprechend kleiner. Für Abstände im Bereich der Halbwertsbreite verschmelzen beide Maxima. Dies ist in Abbildung 11 b) veranschaulicht. Die Breite des Mediums beträgt b, welches näherungsweise der Halbwertsbreite der Signale entspricht. Es sind noch zwei Maxima zu erkennen, die jedoch nicht mehr exakt an den Oberflächen lokalisiert sind. Für ein noch dünneres Medium 2 ergibt sich nur noch ein Maximum. Bei mikroskopischen Anwendungen ist die Auflösung daher durch die Halbwertsbreite bestimmt. Nur Grenzflächen, deren Abstand größer als 0,928 b ist, können getrennt detektiert werden. Ähnlich verhält es sich mit der transversalen √ Auflösung. Diese ist durch den Taillenradius der dritten Harmonischen w0 / 3 bestimmt. Entsprechende Simulationen für die zweite Harmonische ergeben eine Halbwertsbreite von (2,937 ± 0,030) b. Die höhere Breite verglichen mit der dritten Harmonischen ist auf die quadratische Abhängigkeit von der fundamentalen Intensität zurückzuführen. Mit der dritten Harmonischen lassen sich Grenzflächen daher besser lokalisieren. z/b -2,5 -0,5 0,5 2,5 Abbildung 11: Abhängigkeit der erzeugten dritten Harmonischen von der Fokusposition bei Fokussierung auf ein endlich ausgedehntes Medium (Simulation). a) Für ein Medium der Breite 5 b , b) für ein Medium der Breite b. 21 4 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Experimenteller Aufbau Spannungsquelle 2.7nV 0.7 kV Spannung Signal -128.7 PMT Lock- In Verstärker Lichtquelle 270 nm Interferenzfilter HT 270 nm Signal HR 270 nm HR 270 nm Referenz 532 nm Kondensor Tsunami Probe Millenia z Objektiv Steuerung x f2 f1 y HR 810 nm 810 nm f1 Chopper f2 CCD-Kamera Galvo-Scanner Bild Spektrometer Bild 0.6 W Powermeter Autokorrelator Abbildung 12: Schema des experimentellen Aufbaus. Der in Kapitel 3.3.4 beschriebene Effekt der Erzeugung dritter Harmonischer mit fokussierten Gauss’schen Strahlen wird genutzt, um Grenzen zwischen verschiedenen transparenten Medien zu visualisieren. Wie in 3.3.4 dargestellt, können auf diese Weise sowohl Unterschiede im Brechungsindex, als auch in der Suszeptibilität dritter Ordnung χ(3) detektiert werden. Der Fokus eines Laserstrahls wird dazu dreidimensional relativ zur Probe bewegt. Durch eine dritte Harmonische werden Grenzflächen zwischen zwei Medien signalisiert, wodurch die Struktur der Probe abgebildet werden kann. Außerdem soll der Aufbau zur Untersuchung von Mischungsprozessen verschiedener Flüssigkeiten verwendet werden. Da keine zusätzliche Dynamik erzeugt werden soll, ist eine Bewegung der Probe zu vermeiden. Stattdessen wird der Laserstrahl dreidimensional durch die Probe gescannt. 22 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Der Abbildungsprozess soll in kurzer Zeit sehr oft wiederholt werden, um ein Betrachten der Dynamik von Mischprozessen in Realzeit zu ermöglichen. Zusätzlich wird der abgescannte Bereich vergrößert auf einer CCD-Kamera abgebildet, was zur Orientierung innerhalb der Probe dient. In Abbildung 12 ist der verwendete Aufbau gezeigt. Die einzelnen Komponenten werden in den folgenden Unterkapiteln näher erläutert. 4.1 Das Lasersystem Wie in Abschnitt 3 beschrieben, sind zur effizienten Erzeugung höherer Harmonischer hohe Intensitäten der fundamentalen Strahlung erforderlich. Diese Intensitäten lassen sich durch Verwendung ultrakurzer Laserpulse mit hoher Spitzenleistung erreichen. Hierzu wird in dieser Arbeit ein Femtosekunden Lasersystem mit zeitlichen Pulsbreiten (engl. Full Width at Half Maximum, FWHM) im Bereich von 120 fs verwendet. Das System besteht aus dem Titan:Saphir Laser Tsunami und dem NdYVO Pumplaser Millenia V, der Firma Spectra Physics. Ausgangsstrahlung des Titan:Saphir Lasers ist ein Pulszug mit einer Repetitionsrate von 82 MHz und einer mittleren Leistung von ca. 0,5 W bei einer Zentralwellenlänge von 810 nm. Der 1/e2 Durchmesser der abgestrahlten Leistung beträgt D ≈ 2 mm. 4.1.1 Funktionsweise Die Zentralwellenlänge des Tsunami ist durchstimmbar von 760 nm bis 840 nm. Dazu werden die longitudinalen Moden im Resonator mit Hilfe der Prismen P 1 und P 4 räumlich getrennt, wie in Abbildung 13 schematisch dargestellt [17]. Mit einem beweglichen Spalt lässt sich dann die Zentralwellenlänge auswählen. Außerdem ist die Breite des Spaltes variabel, was eine Änderung der Frequenzbandbreite ∆ν der Pulse ermöglicht. Über Fouriertransformation ist die zeitliche Pulsbreite ∆t mit der Frequenzbandbreite verknüpft und erfüllt die Ungleichung ∆ν ∆t ≥ const . (41) Die Konstante hängt dabei von der Pulsform ab und entspricht für gaussförmige Pulse einem Wert von 0,441 [17]. Eine Variation der spektralen Breite ermöglicht somit auch eine Veränderung der Pulsdauer ∆t. Pulse, die bei gegebener Bandbreite eine minimale zeitliche Dauer erreichen, werden als Fourier-limitiert bezeichnet. Ein stabiler gepulster Betrieb über einen längeren Zeitraum wird durch regeneratives Modenkoppeln mittels eines akustooptischen Modulators (AOM) erzielt [17]. Erreicht eine longitudinale Mode den AOM, so werden Seitenbänder mit um 2ωAOM verschobener Frequenz erzeugt wobei ωAOM die Frequenz beschreibt, mit der der AOM getrieben wird. Erfüllen die Seitenbänder die Resonatorbedingung 2ωAOM = c/2L mit der Vakuumlichtgeschwindigkeit c und der Resonatorlänge L, 23 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU entstehen somit phasengekoppelte longitudinale Moden im Resonator. Diese interferieren konstruktiv an einer Stelle im Resonator und destruktiv an allen anderen Stellen, wodurch ein Puls entsteht. Die Repetitionsrate ergibt sich aus der Zeit t = 2L/c, die ein Puls für einen kompletten Umlauf im Resonator benötigt. Im Tsunami beträgt diese Zeit 12,2 ns, was einer Repetitionsrate von 82 MHz entspricht. Bei der Technik des regenerativen Modenkoppelns wird die Treiberfrequenz ωAOM direkt aus der Resonatorlänge bestimmt. Eine Fotodiode detektiert das im Resonator umlaufende Signal. Handelt es sich dabei bereits um Pulse, so kann die AOMFrequenz mittels der Repetitionsrate ermittelt werden. Läuft der Laser anfänglich noch nicht im gepulsten Betrieb, so entstehen trotzdem Beatsignale zwischen benachbarten longitudinalen Moden. Diese sind wiederum mit der Frequenz c/2L moduliert, was der Repetitionsrate im gepulsten Betrieb entspricht. Ein besonderer Vorteil des regenerativen Modenkoppelns ist, dass die AOM-Frequenz automatisch an die Resonatorlänge angepasst wird. Dies gewährleistet auch bei Veränderung der Resonatorlänge, beispielsweise durch thermische Effekte, einen stabilen gepulsten Betrieb. P2 P3 P1 P4 Selektionsspalt Abbildung 13: Schematische Darstellung der Wellenlängenselektion und der Kompensation von pulsverbreiternden Effekten im Laserresonator. Verschiedene Effekte können zur Verbreiterung der Pulse führen. Von großer Bedeutung ist die Gruppengeschwindigkeitsdispersion. Beim der Propagation durch ein Medium unterscheiden sich der Brechungsindex und dessen Steigung für die verschiedenen spektralen Komponenten des Pulses. Diese propagieren daher mit unterschiedlichen Gruppengeschwindigkeiten, was zu einem auseinander laufen der Frequenzen führt. Eine solche Änderung der Frequenz über den Verlauf des Pulses wird als gechirpter Puls bezeichnet. Ein weiterer Effekt, der für kurze Laserpulse eine Rolle spielt, ist die Selbstphasenmodulation. Aufgrund der nichtlinearen Wechselwirkung eines intensiven Laserpulses mit einem Medium entsteht ein intensitätsabhängiger Brechungsindex. Dieser führt zur Frequenzvariation über den Verlauf des Pulses. Wie bei der Gruppengeschwindigkeitsdispersion entsteht dadurch ein gechirpter Puls. Zur Kompensation dieser Effekte werden die Dispersionsprismen P 2 und P 3 verwendet. Die verschiedenen Wellenlängen legen innerhalb der Prismen unterschiedliche optische Weglängen zurück. Durch Variation der Prismenposition können somit Gruppengeschwindigkeitsdispersion und 24 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Selbstphasenmodulation verschiedener Stärke ausgeglichen werden. Auf diese Weise lassen sich Pulslängen in der Nähe des Fourierlimits erzielen. 4.1.2 Bestimmung der zeitlichen Pulsbreite Zur Abschätzung der Signalstärke der dritten Harmonischen ist die Kenntnis der zeitlichen Pulslänge der fundamentalen Strahlung erforderlich. Außerdem kann durch Überprüfung der Pulslänge eine optimale Konfiguration der Dispersionsprismen und der Spaltbreite ermittelt werden. Da herkömmliche Messgeräte wie Fotodioden aufgrund ihrer langsamen Anstiegszeiten (bestenfalls im Bereich weniger ns) Pulsbreiten im fs-Bereich nicht auflösen können, muss auf die Methode der Autokorrelation zurückgegriffen werden [18]. Dazu wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit ein “Einzelschuss-Autokorrelator” aufgebaut [19]. Der Aufbau ist schematisch in Abbildung 14 dargestellt. Tsunami 810 nm 50:50-Strahlteiler BBO-Kristall 3° Interferenzfilter HT 405 405nm CCD-Kamera Abbildung 14: Schema eines “Einzelschuss-Autokorrelators” zur Vermessung der zeitlichen Pulsbreite. Der Laserstrahl wird dabei mittels eines Strahlteilers in zwei gleiche Anteile aufgespalten. Beide Teilstrahlen durchlaufen die gleiche optische Weglänge und werden anschließend unter einem Winkel von etwa 3◦ in einem Beta-Bariumborat(BBO)Kristall gekreuzt. Nur bei einer zeitlichen und räumlichen Überlagerung beider Strahlen entsteht im BBO-Kristall die zweite Harmonische der eingehenden Laserstrahlung in Richtung der Winkelhalbierenden. Die relative zeitliche Verschiebung beider Strahlen ist im Schnittpunkt Null und nimmt aufgrund des Winkels in transversaler Richtung zu. Somit hängt die Breite des Überlagerungsbereichs von der zeitlichen Dauer der Pulse ab. Wie in Abbildung 15 dargestellt, führt eine längere Pulsdauer ∆t daher zu einem größeren Überlagerungsbereich. Über die transversale Ausdehnung des erzeugten Strahls mit der zweiten harmonischen Frequenz kann somit auf die Pulslänge geschlossen werden. 25 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Aufgrund der verschiedenen Propagationsrichtungen kann die zweite Harmonische in ausreichend großer Entfernung vom BBO-Kristall, getrennt von der Fundamentalen, detektiert werden. Ein solcher Aufbau wird auch als untergrundfreier Autokorrelator bezeichnet [18]. Um Streulicht aus der Umgebung sowie verbleibende Anteile der Fundamentalen herauszufiltern, wird ein schmalbandiger Interferenzfilter mit einem Transmissionsmaximum bei 405 nm verwendet. Die zweite Harmonische wird anschließend auf einer CCD-Kamera abgebildet. a b ?t ?t ?t BBO r esse Stra r esse chm ldur chm ldur h h Stra Abbildung 15: Erzeugung der zweiten Harmonischen im Überlagerungsbereich beider Strahlen (schematische Darstellung). a) für eine geringe Pulsbreite ∆t der Fundamentalen, b) für eine hohe Pulsbreite der Fundamentalen. In Abbildung 16 (links) ist das CCD-Bild des erzeugten Strahls der zweiten Harmonischen dargestellt. Der Schnittwinkel beider Teilstrahlen beträgt bei der Messung 2,5◦ ± 0,3◦ . Spektrum Gauss-Fit ~Ät L e is tu n g in b e l. E in h e ite n 1 ,0 0 ,5 ∆λF W H M = (1 1 ,5 2 + /- 0 ,0 2 ) n m 0 ,0 8 0 0 Wellenlänge in nm 8 1 0 8 2 0 Abbildung 16: Links: CCD-Aufnahme der im BBO-Kristall erzeugten zweiten Harmonischen. Rechts: Spektrum des Laserstrahls. 26 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Die transversale Ausdehnung der zweiten Harmonischen wird durch Gauss-Fit an die einzelnen Zeilen des Bildes und anschließendes Mitteln über alle Zeilen bestimmt. Aus dem ermittelten Wert lässt sich die zeitliche Breite des Pulses berechnen [19]. Es ergibt sich eine Halbwertsbreite von ∆tF W HM = 119 ± 12 fs. Abbildung 16 (rechts) zeigt ein Spektrum des Laserstrahls. Die Breite des Spektrums wurde mittels Gauss-Fit an die Daten bestimmt. Daraus wurde das Fourierlimit gemäß Gl. (41) unter der Annahme eines gaussförmigen Pulses berechnet. Es ergibt sich eine minimale Halbwertsbreite von ∆tF ourier = 83,5 ± 0,2 fs. Der Abstand der tatsächlichen Pulsdauer vom Fourierlimit ist mit der Gruppengeschwindigkeitsdispersion zu begründen und entspricht einer Wegstrecke von ca. 15 mm in Quarzglas. 4.2 Dreidimensionales Abrastern der Probe Der Laserstrahl wird durch ein Mikroskopobjektiv auf die Probe fokussiert. Um ein dreidimensionales Bild zu erhalten, muss der Fokus in drei Dimensionen über die Probe verfahren werden. Das Abrastern in x-y-Richtung geschieht mit Hilfe eines Galvo-Scanners. Durch Verfahren des Objektivs mit einem linearen Verschiebetisch kann der Fokus zusätzlich in z-Richtung bewegt werden. Somit ist die Abbildung verschiedener Ebenen der Probe möglich. Aus diesen Ebenen kann anschließend die dreidimensionale Struktur rekonstruiert werden. 4.2.1 Zweidimensionales Abrastern der Probe mit einem Galvo-Scanner Zur zweidimensionalen Abrasterung der Probe wird der 2D-Galvo-Scanner OFH-5 der Firma Nutfield Technology verwendet. Dieser besteht aus zwei Spiegeln, welche in zueinander orthogonale Richtungen verkippbar sind. Dies geschieht mit Hilfe von zwei Rotationsmotoren auf deren Drehachsen jeweils einer der Spiegel montiert ist. Beide Motoren können über separate Treiberkarten unabhängig voneinander angesteuert werden, wodurch der Strahl in beliebiger Richtung in zwei Dimensionen abgelenkt werden kann. Durch Variation der an den Treiberkarten anliegenden Spannung im Bereich ±10 V lässt sich die Verkippung kontrollieren. Der resultierende Winkel der Spiegel ist proportional zur Spannung und liegt im Bereich ±11◦ . Daraus ergibt sich eine Ablenkung des Strahls um ±22◦ . Eine kleine Verkippung von 1% des maximalen Winkels ist in 225 µs erreichbar. Bei Vergrößerung der Schrittweite wächst die Dauer näherungsweise linear mit dem Verkippungswinkel. Der Strahl erhält somit einen Winkel in x- und in y-Richtung was bei der Fokussierung zu einer Verschiebung der Fokusposition in der entsprechenden Richtung führt. Die Fokussierung des Strahls durch das Objektiv ist in Abbildung 17 veranschaulicht. Das Objektiv ist hierbei schematisch durch eine einfache Sammellinse mit der Brennweite fobj dargestellt. Ein parallel zur optischen Achse propagierender Strahl wird auf der optischen Achse fokussiert (Abbildung 17 a). Trifft der Strahl unter einem Winkel α auf das Objektiv, verschiebt sich der Fokus um den 27 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Betrag d = fobj · tan α ≈ fobj · α senkrecht zur optischen Achse in der Fokalebene (Abbildung 17 b). Die Verwendung der Näherung tan α ≈ α ist für die hier verwendeten kleinen Winkel von α < 2◦ (vgl. Abschnitt 4.2.3) gerechtfertigt. Bei der Abrasterung kann prinzipiell zwischen zwei Modi unterschieden werden: dem kontinuierlichen Scan und dem Punktscan. Beim kontinuierlichen Scan bewegt sich ein Spiegel mit konstanter Geschwindigkeit. Dies ist durch ein linear ansteigendes Spannungssignal erreichbar. Durch Anlegen eines dreieckförmigen Spannungssignals wird zunächst eine Linie der Probe abgescannt. Ist das Ende der Linie erreicht, wird durch Variation des Signals am zweiten Spiegel eine neue Linie angesteuert. Diese wird dann in umgekehrter Richtung abgefahren. Beim Punktscan liegt ein stufenweise ansteigendes Signal am ersten Spiegel an. Dadurch wird die Probe Punktweise abgerastert. z a b z d Fokalebene fobj fobj Objektiv Abbildung 17: Fokussierung des Strahls durch das Objektiv, hier durch eine Sammellinse dargestellt, a) für einen parallel zur optischen Achse propagierenden Strahl, b) für den Fall, dass der Strahl einen Winkel α mit der optischen Achse einschließt (schematische Darstellung). 4.2.2 Das Teleskop im 4f -Aufbau Bei der in Abbildung 17 gezeigten Geometrie trifft der Strahl immer an der gleichen Position auf das Objektiv. Dies ist ohne weitere optische Komponenten nicht möglich. Aufgrund der freien Propagation zwischen den galvanischen Spiegeln und der Objektivöffnung erfährt der Strahl eine, vom Winkel abhängige Verschiebung von der optischen Achse. Bei größer werdendem Winkel trifft somit ein zunehmend größerer Teil des Strahls nicht mehr auf die Objektivöffnung. Abhilfe schafft ein Teleskop im 4f -Aufbau, das in Abbildung 18 schematisch dargestellt ist. Mit der Matrixmethode der geometrischen Optik [20] soll gezeigt werden, wie die Strahlposition sowie der Winkel an der Objektivöffnung durch das Teleskop beeinflusst wird. Dabei wird der Laserstrahl durch einen zwei-komponentigen Vektor ~r = (r, α) mit dem senkrechten Abstand zur optischen Achse r und dem Winkel α zwischen 28 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Strahl und optischer Achse charakterisiert. Jede optische Komponente wird durch eine Matrix M repräsentiert, deren Einfluss auf den Strahl sich durch eine MatrixVektor-Multiplikation M · ~r ergibt. Den Einfluss mehrerer optischer Komponenten M 1 ....M n erhält man durch Multiplikation der jeweiligen Matrizen M n · M n−1 · ... · M 1 . Die Matrixmethode gilt nur in der Paraxialnäherung für kleine Abstände r zur optischen Achse und kleine Winkel α. Dies ist im Rahmen dieser Arbeit erfüllt. L1 L2 optische Achse z obj D Dobj f1 f1 f2 f2 Abbildung 18: Schematische Darstellung des Strahlverlaufs durch das Teleskop im 4f -Aufbau. Im Teleskop treten zwei unterschiedliche optische Komponenten auf [20] • die freie Propagation über eine Strecke L Mf rei = • die Bikonvexlinse mit der Brennweite f MLinse = 1 L 0 1 1 0 − f1 1 , . Das Teleskop besteht aus einer freien Propagation um f1 von den galvanischen Spiegeln zur ersten Teleskoplinse, der ersten Linse mit der Brennweite f1 , einer Propagation zwischen den Linsen um f1 + f2 , der zweiten Teleskoplinse mit der Brennweite f2 und schließlich der freien Propagation um f2 zum Objektiv. Daraus ergibt sich die resultierende Matrix für das Teleskop M T eleskop = 1 f2 0 1 · 1 0 − f12 1 1 0 1 (f1 + f2 ) 1 f1 · · · . (42) − f11 1 0 1 0 1 Durch Matrixmultiplikation erhält man M T eleskop = − ff12 0 0 − ff12 ! (43) 29 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU und daraus den Strahlvektor ~robj am Objektiv in Abhängigkeit der Strahlparameter nach dem Galvo-Scanner ~rgal = (rgal , αgal ) ~robj = M T eleskop ~rgalv = (− f2 f1 rgal , − αgal ) . f1 f2 (44) Befindet sich der Strahl an den galvanischen Spiegeln auf der optischen Achse, so ist rgal = 0 und damit ~robj = (0, −f1 /f2 · αgal ) . Der Strahl trifft das Objektiv somit unabhängig vom Winkel αgal immer auf der optischen Achse. Der Winkel des Strahls zur optischen Achse an der Objektivöffnung beträgt αobj = −f1 /f2 · αgal . 4.2.3 Der Abscannbereich Der maximal zulässige Winkel αmax lässt sich ebenfalls mit Hilfe der Matrixmethode bestimmen. Dabei handelt es sich um den Winkel, unter dem die Teleskoplinsen gerade noch getroffen werden. Für einen anfänglichen Strahldurchmesser D ergibt sich die Position der Strahlränder an der ersten Linse 1 f1 0 1 D D ± 2 + α · f1 ±2 = · α α (45) und an der zweiten Linse 1 (f1 + f2 ) 0 1 1 − f11 D 0 ± 2 + α · f1 · = 1 α ∓ D2 · ff21 ∓ D2 + α · f1 · f11 ! . (46) Die verwendeten Linsen L1 und L2 haben identische Durchmesser DL1 = DL2 . Da für das Teleskop f2 > f1 gilt, wird die zweite Teleskoplinse in einem größeren Abstand zur optischen Achse getroffen als die erste Linse. Der Durchmesser DL2 dieser Linse bestimmt somit den maximal zulässigen Winkel αmax D f2 2 f1 + αmax f1 = DL2 2 (47) ⇒ αmax = DL2 2f1 − D f2 2 f12 . Die verwendeten Parameter sind in Tabelle 1 aufgelistet. Es ergibt sich ein Winkel αmax = 5,2◦ , welcher nach Gl. (44) in einem Winkel von αobj−max = 1,7◦ an der Objektivöffnung resultiert. Bei gegebenem Maximalwinkel αobj−max hängt die maximale Verschiebung des Fokus linear von der Objektivbrennweite ab. Durch Verwendung verschiedener Objektive, lassen sich somit unterschiedliche Abscannbereiche realisieren. Für die beispielhafte Objektivbrennweite von 10 mm ergibt sich eine maximale Fokusverschiebung von 0,3 mm und ein Abscannbereich von 0,6 mm × 0,6 mm. 30 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Brennweite der ersten Teleskoplinse f1 100 mm Brennweite der zweiten Teleskoplinse f2 300 mm Strahldurchmesser D 2 mm DL1 = DL2 24 mm αmax ±5,2◦ αobj−max ±1,7◦ Objektivbrennweite fobj 10 mm Maximale Verschiebung des Fokus dmax ±0,3 mm w0 0,9 µm IF okus 8,8 · 1011 W/cm2 Durchmesser der Teleskoplinsen Maximaler Winkel an den galvanischen Spiegeln Maximaler Winkel am Objektiv Fokusradius Pulsintensität im Fokus (bei einer mittleren Leistung von 200 mW) Tabelle 1: Parameter für das zweidimensionale Abscannen der Probe. Ein weiterer Vorteil des Teleskops ist die Vergrößerung des Strahldurchmessers. Aus Gleichung (46) ergibt sich für den Durchmesser Dobj an der Objektivöffnung Dobj = D f2 . f1 (48) Der ursprüngliche Strahldurchmesser von D = 2 mm wird somit auf Dobj = 6 mm erhöht, wodurch die Eintrittsöffnungen der verwendeten Objektive vollständig ausgeleuchtet werden. Dies führt zu einer Verkleinerung des Fokusradius w0 , welcher gemäß Gleichung (26) dargestellt werden kann w0 = 2 λ fObj . π DObj (49) Durch die Verkleinerung des Fokusradius um den Faktor 3 erhöht sich die Intensität I im Fokus auf das 9-Fache. Dies führt wiederum aufgrund der I 3 Abhängigkeit der dritten Harmonischen auf ein 729-faches Signal. 4.2.4 Signalabschätzung Für die in Tabelle 1 gegebenen Parameter wurde die Signalstärke der an der Grenzfläche zwischen Quarzglas und Luft erzeugten dritten Harmonische berechnet. Hierzu wurden die Gleichungen (34) und (39) verwendet. Da diese sich auf Esu-Einheiten beziehen, mussten die Formeln, um in SI-Einheiten rechnen zu können, zunächst entsprechend modifiziert werden [6]. Für Quarzglas wurde eine Suszeptibilität drit(3) ter Ordnung von χQ = 2,52 · 10−22 m/V verwendet [6]. Die Suszeptibilität von Luft 31 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU (3) wurde aufgrund ihres geringen Wertes von χL = 2,16 · 10−25 m/V vernachlässigt. In Tabelle 3 sind verschiedene Parameter der dritten Harmonischen dargestellt. Leistung pro Puls 84 mW Energie pro Puls 10−14 J Mittlere Leistung 0,0008 mW Photonenzahl 13700 Tabelle 3: Berechnete Parameter der an der Oberfläche von Quarzglas erzeugten dritten Harmonischen. 4.2.5 Verschiebung des Objektivs Mit dem Galvo-Scanner lässt sich eine Ebene der Probe abrastern und durch die erzeugte dritte Harmonische abbilden. Um verschiedene Ebenen darzustellen und daraus die dreidimensionale Struktur der Probe rekonstruieren zu können, muss der Fokus zudem in z-Richtung bewegt werden. Dazu ist das Objektiv in z-Richtung verschiebbar gehaltert. Verwendet wird ein linearer Verschiebetisch der Firma Zaber mit einem maximalen Verfahrbereich von 25,4 mm. Die kleinste Schrittweite beträgt 0,05 µm. Das Verfahren des Objektivs um eine bestimmte Strecke führt dabei zur Verschiebung des Fokus um den gleichen Betrag. Hierbei ist zu beachten, dass durch Veränderung der Objektivposition der in Abschnitt 4.2.2 beschriebene 4f Aufbau des Teleskops nicht mehr exakt gilt. Bei den verwendeten Proben ist jedoch eine Verschiebung von maximal einem Millimeter ausreichend, weshalb dieser Effekt vernachlässigt werden kann. 4.3 Filterung und Detektion des Signals Die in der Probe erzeugte dritte Harmonische wird detektiert und zusammen mit der aktuellen Fokusposition gespeichert. Dazu muss das Signal zunächst von der fundamentalen Strahlung separiert werden. Anschließend wird die gefilterte dritte Harmonische in ein elektrisches Signal umgewandelt und verstärkt. Zur Verbesserung des Signal zu Rausch Verhältnisses wird ein Lock-In-Verstärker verwendet. 4.3.1 Separation des Signals von der fundamentalen Strahlung Der fokussierte Laserstrahl wird zunächst zusammen mit der erzeugten dritten Harmonischen kollimiert. Dazu sind ein Kondensor und das Objektiv wie in Abbildung 19 gezeigt, im Teleskopaufbau angeordnet. 32 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU Bei dem Kondensor handelt es sich dritte Harmonische z um eine Linsenkombination aus UVtransmittivem Quarzglas mit einer efFundamentale fektiven Brennweite von 16 mm und einem freien Durchmesser von 21,4 mm. Kondensor Eine wichtige Eigenschaft ist der große fkond Durchmesser bei einer möglichst kleinen Brennweite. Dies ermöglicht, dass die erzeugte Strahlung vollständig durch Probe den Kondensor propagiert. Beim Verfobj Objektiv fahren des Objektivs in z-Richtung ändert sich der Abstand zwischen Objektiv und Kondensor. Dadurch sind beide nicht mehr exakt im Teleskopaufbau, wodurch die erzeugte dritte Har- Abbildung 19: Schema der Kollimation monische nicht mehr komplett kolli- des erzeugten Signals zusammen mit der miert wird. Dieser Effekt kann jedoch fundamentalen Strahlung nach der Fobei den gewählten Verfahrstrecken von kussierung. maximal einem Millimeter vernachlässigt werden. Der nun folgende Aufbau dient zur Trennung des Signals von der ursprünglichen Laserstrahlung und ist für eine Fundamentalwellenlänge von 810 nm ausgelegt. Zur Separation beider Wellenlängen dienen zwei dichroitische Spiegel sowie ein Interferenzfilter, welche wie in Abbildung 20 gezeigt angeordnet sind. Die Spiegel weisen für 270 nm eine Reflektivität von über 99,9 % auf, wähPMT rend der Hauptteil der 810 nm (> 90 %) transmittiert wird. Der verbleibende Linse 2cm Anteil der IR-Strahlung wird dann mit 4 cm Interferenzfilter Hilfe des Interferenzfilters geblockt. 1cm Die Transmission des Filters beträgt ca. dichr. Spiegel 30 % bei 270 nm mit einer Bandbreite 4 cm von 50 nm. Die restlichen Wellenlän4 cm gen von UV bis IR werden mit einer 8 cm Transmission von lediglich 0,001 % unterdrückt. Anschließend wird die dritte Harmonische mit einer PhotoelektroKondensor nenvervielfachungsröhre (engl. Photomultipliertube, PMT) detektiert und in Abbildung 20: Schema der Separation des ein elektrisches Signal umgewandelt. Signals von der fundamentalen StrahBei der Anordnung der Spiegel und des lung. Filters muss sichergestellt werden, dass der Signalstrahl auch bei maximalem Winkel αmax noch vollständig auf die optischen Komponenten trifft. Zudem muss die Detektorfläche getroffen werden. Dazu sind die optischen Weglängen zwischen Kondensor und Detektor möglichst kurz 33 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU gewählt. Die jeweiligen Abstände sind in Abbildung 20 gezeigt. Wie in Abschnitt 4.2 erläutert, kreuzt der Strahl an der Eintrittsöffnung des Objektives stets die optische Achse. Dieser Punkt entspricht näherungsweise dem Fokus des Objektivs, so dass sich Ergebnisse aus Abschnitt 4.2 verwenden lassen. Im Abstand von 16 mm zum Kondensor kreuzt der Strahl somit die optische Achse unter einem maximalen Winkel von αobj−max · fobj /fkondensor = 1,1◦ . Hierbei wurde eine Objektivbrennweite fobj = 10 mm angenommen. Mit der Matrixmethode lässt sich der weitere Strahlverlauf berechnen. Es ergibt sich, dass der erste Spiegel in einem maximalen Abstand von 2 mm vom Zentrum getroffen wird. Auf den zweiten Spiegel trifft der Strahl in einem maximalen Abstand von 4 mm zum Zentrum. Filter und Linse werden in einem Abstand von 2,8 mm bzw. 2,9 mm getroffen. Durch die Linse wird der Strahl dann zur optischen Achse hin abgelenkt. Der PMT wird daher unter einem Abstand von etwa 1 mm zum Zentrum getroffen. Sowohl die Spiegel, als auch der Interferenzfilter und die Linse haben eine freie Apertur von einem Zoll. Der Strahl trifft somit auch bei dem maximalen Winkel von 1,1◦ noch vollständig auf alle optischen Komponenten sowie auf den PMT. 4.3.2 Verbesserung des Signal zu Rausch Verhältnisses Das vom Photoelektronenvielfacher gelieferte elektrische Signal ist oftmals so niedrig, dass es von Störungen aus der Umgebung sowie elektronischem Rauschen kaum zu unterscheiden ist. Da diese Störungen in allen Frequenzen auftreten, lässt sich das Signal zu Rausch Verhältnis mit Hilfe eines Lock-In-Verstärkers verbessern. Dieser verstärkt nur Signale mit einer festen Referenzfrequenz. Auf diese Weise können auch Signale weit unterhalb des Rauschniveaus detektiert werden [22]. Zur Rauschunterdrückung wird im Lock-In-Verstärker ein Bandpassfilter mit einer Bandbreite ∆F B verwendet. Störsignale, deren Frequenzabstände zur Referenzfrequenz innerhalb ∆F B liegen, können nicht unterdrückt werden und treten somit auch im Ausgangssignal des Verstärkers auf. Um ein möglichst hohes Signal zu Rausch Verhältnis zu erreichen, ist daher eine niedrige Bandbreite erforderlich. Diese hängt von der Zeitkonstante τ des Filters ab ∆F B = 1 . 2π · τ (50) In dieser Arbeit wird der Lock-In-Verstärker SR530 der Firma Stanford Research Systems verwendet [22]. Die Referenzfrequenz von 1, 3 kHz wird durch einen Chopper im Laserstrahl erzeugt. Die Zeitkonstante des Filters kann zwischen 1 ms und 100 s variiert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen zweiten Filter mit einer Zeitkonstante von wahlweise 0,1 s oder 1 s zu verwenden. Da alle Zeitkonstanten um mehrere Größenordnungen höher sind als der Abstand zweier Pulse, werden die Signale mehrerer Pulse aufintegriert. Eine Alternative wäre ein Radiofrequenz(RF)-Lock-In-Verstärker. Damit besteht die Möglichkeit die Repetitionsrate des Lasers von 82 MHz als Referenzfrequenz zu ver34 4 EXPERIMENTELLER AUFBAU wenden. Allerdings gibt es einige Störsignale, wie beispielsweise Funkwellen in diesem Frequenzbereich, die nicht herausgefiltert werden können. Solche Störungen würden daher auch im Ausgangssignal des Verstärkers auftreten (engl. coherent pick-up [22]). 4.4 Detektion der zweiten Harmonischen Zusätzlich zur dritten Harmonischen soll die in der Probe erzeugte zweite Harmonische der auftreffenden Laserstrahlung detektiert werden. Dies ermöglicht es, weitere Informationen über die Zusammensetzung der Probe zu gewinnen. Bei einer starken Fokussierung des Laserstrahls in normaldispersive Medien entsteht die zweite Harmonische ebenfalls nur an Grenzflächen (vgl. Abschnitt 3.3). Die Signalstärke hängt dabei vom Unterschied der Suszeptibilitäten zweiter Ordnung sowie der Brechungsindizes ab. Allerdings ist die zweite Harmonische schlechter zur Bestimmung von Grenzflächen geeignet. Wie die Simulation in Abschnitt 3.3.6 verdeutlicht, ist die Signalbreite höher als bei der dritten Harmonischen, was zu einer ungenaueren Lokalisierung der Grenzfläche führt. Zudem weisen inversionssymmetrische Medien keine Nichtlinearitäten zweiter Ordnung auf, wie in in Kapitel 3.2 PMT 2 PMT 1 erläutert wurde. Die zweite Harmonische wird daher nur bei ge405 nm brochener Symmetrie erzeugt. Dies 270 nm kann allerdings zur Lokalisierung nicht zentrosymmetrische Medien HT 405 nm HT 270 nm genutzt werden. Die zur Detektion der zweiten Harmonischen erforHR 270 nm derlichen Modifikationen des exHR 270 nm perimentellen Aufbaus sind in Abbildung 21 dargestellt. In der Probe Kondensor erzeugte Signale der zweiten harmonischen Frequenz werden zuAbbildung 21: Modifikation des Aufbaus zur sammen mit der Fundamentalzusätzlichen Detektion der zweiten Harmostrahlung und der dritten Harmonischen (Schema). nischen im Kondensor kollimiert. Der folgende dielektrische Spiegel transmittiert den Hauptteil der 405 nm (> 90%) und der 810 nm. Zur Separation der zweiten Harmonischen von der Fundamentalen dient ein Interferenzfilter mit einer Transmission von ca. 30% bei 405 nm und einer Bandbreite von 10 nm. Für die verbleibenden Wellenlängen von UV bis IR beträgt die Transmission 0,001% . Die Detektion des gefilterten Signals erfolgt ebenfalls mit einem Photoelektronenvervielfacher. 35 4 4.5 EXPERIMENTELLER AUFBAU Der CCD-Kanal Probe d Fokalebene fobj Objektiv optische Achse ? LCCD fCCD CCDKamera d‘ Zur Orientierung in der Probe während einer Messung wird der abgescannte Bereich vergrößert auf einer CCD-Kamera abgebildet. Diese Abbildung soll außerdem das Bild ergänzen, welches durch die dritte Harmonische entsteht. Auf der CCD-Kamera wird die Ebene der Probe scharf abgebildet, deren Abstand zum Objektiv gerade der Objektivbrennweite entspricht. Durch Verfahren des Objektivs in z-Richtung lassen sich somit beliebige Ebenen darstellen. Die Probe wird dazu, wie in Abbildung 12 gezeigt, durch den Kondensor mit einer Halogenglühlampe beleuchtet. Die Strahlung, welche von einem Punkt auf der Probe ausgeht, wird vom Objektiv kollimiert. Für einen Punkt auf der optischen Achse entsteht so ein parallel zur optischen Achse propagierender Strahl. Befindet sich der Punkt in einem Abstand d zur optischen Achse, so verlässt der kollimierte Strahl das Objektiv unter einem Winkel β. Dabei gilt d = fobj · tan β ≈ fobj · β . (51) Abbildung 22: Schema des CCD- Aufgrund der kleinen Abstände d zur optischen Achse entstehen nur kleine WinKanals. kel β. Dies rechtfertigt die Näherung tan β ≈ β. Nach einer freien Propagation über 20 cm trifft der Objektstrahl auf eine Bikonvexlinse mit einer Brennweite von fCCD = 70 mm. Diese fokussiert den Objektstrahl auf die CCD-Kamera, welche sich in der Fokalebene der Linse befindet. Der Objektpunkt wird somit auf der Kamera abgebildet, wobei der Winkel β zu einer Verschiebung des Fokus um d0 = fCCD · β = fCCD ·d fobj (52) führt. Ein Objekt mit Durchmesser d wird daher um den Faktor fCCD /fobj vergrößert abgebildet. Für eine Objektivbrennweite von fobj = 10 mm ergibt sich der Vergrößerungsfaktor 7. Um den darstellbaren Bereich der Probe zu bestimmen, muss die Abmessung des CCD-Chips betrachtet werden. Dieser besteht aus 570 × 700 Pixel mit einem Pixelabstand von 7,5 µm. Die CCD Fläche beträgt somit 4,28 mm × 5,25 mm. Dies entspricht für die Objektivbrennweite von 10 mm einer Fläche von 0,61 mm × 0,75 mm auf der Probe. 36 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE 5 5.1 Messungen und Ergebnisse Erzeugung der dritten Harmonischen an Quarzglas-Luft Grenzflächen T H G -S ig n a l in b e l. E in h . Die Grenzflächensensitivität der Erzeugung der dritten Harmonischen soll zunächst an einer Quarzglasplatte verifiziert werden. Zur Verfügung steht eine Probe der Dicke 1 mm. Quarzglas weist im Vergleich zu Luft eine relativ hohe Suszeptibilität dritter Ordnung χ(3) auf (vgl. Abschnitt 4.2.4). Die große Differenz der Suszeptibilitäten sowie der Unterschied der Brechungsindizes lässt ein starkes Signal an der Quarzglas-Luft-Grenzfläche erwarten. Außerdem hat Quarzglas eine hohe Transmission im ultravioletten Bereich des Spektrums, sodass die erzeugte dritte Harmonische nicht in der Probe absorbiert wird. Für die Messung wird der in Kapitel 4 erläuterte Aufbau verwendet. An dem Galvo-Scanner liegt keine Spannung an, sodass der Laserstrahl ohne Ablenkung parallel zur optischen Achse durch das Objektiv propagiert. Verwendet wird ein Objektiv der Firma Zeiss mit einer Brennweite von 25 mm. Der Fokus des Laserstrahls wird mit Hilfe des Linearverschiebers über die Probe verfahren und das Signal in Abhängigkeit von der Objektivposition gemessen. Dabei wird eine Schrittweite von 1 µm und eine Verschiebestrecke von 1 mm gewählt. 2 Q u a rz g la s L u ft L u ft 1 0 0 ,0 0 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,8 1 ,0 O b je k tiv p o s itio n in m m Abbildung 23: Dritte Harmonische an den Oberflächen einer 1 mm dicken Quarzglasplatte in Abhängigkeit von der Objektivposition. 37 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Bei der vorliegenden mittleren Laserleistung von 100 mW ist eine Spannung von 0,4 kV am Photoelektronenvervielfacher (Maximalspannung 1 kV) ausreichend, um ein maximales Signal zu erhalten. Eine Erhöhung der Spannung würde zur Überladung des Lock-In-Verstärkers führen. Die Integrationszeit des Lock-In-Verstärkers wird auf 110 ms eingestellt. Dies ermöglicht eine effektive Rauschunterdrückung. Beim Auslesen des Signals ist daher an jeder Position eine Wartezeit von mindestens 110 ms erforderlich. In Abbildung 23 ist die erzeugte Spannungsausgabe des Lock-In-Verstärkers über der Objektivposition dargestellt. Zu erkennen sind zwei Signale beider Oberflächen im Abstand von 0,6918 ± 0,0001 mm. Der Laserstrahl trifft zuerst auf die Oberfläche bei 0,1366 ± 0,0001 mm. Das Signal dieser Oberfläche ist etwas niedriger als das Zweite bei 0,8284 ± 0,0001 mm. Dies ist damit zu begründen, dass der Strahl der dritten harmonischen Frequenz nur für eine bestimmte Objektivposition perfekt kollimiert wird. Durch Verschiebung des Objektivs ist dieses nicht mehr exakt mit dem Kondensor im Teleskopaufbau. Die Randbereiche des divergierenden Strahls treffen nicht auf die folgenden Optiken und werden somit nicht detektiert. Das Experiment zeigt, dass der Effekt sehr gering ist. Bei Verschiebungen in der Größenordnung von 100 µm ist er nicht zu erkennen. Zusätzlich könnten Reflexions- und Absorptionsverluste in der Probe sowie Schwankungen in der fundamentalen Laserleistung oder Ungleichmäßigkeiten der Probenoberflächen für unterschiedlich starke Signale verantwortlich sein. Um diese Effekte auszuschließen, wurde das Experiment mit variierenden Ausgangspositionen von Objektiv und Kondensor durchgeführt. Sind beide bei Fokussierung auf die ersLuft te Oberfläche exakt im Teleskopaufbau, kehrt sich der Effekt um. Das erste MaQuarzglas â ximum ist dann höher als das Zweite, xFokus was obige Vermutung bestätigt. â xObj á Der Kontrast ist gegeben durch das nQ Verhältnis der Signalstärke zum Untery nL á grund. Er beträgt bei obiger Messung 55 : 1 für die erste Oberfläche und 57 : 1 für die Zweite. Der verringerte Abstand der Maxima im Vergleich zur Dicke der Probe lässt Objektiv sich auf die Brechung des Strahls beim Eintritt in die Quarzglasplatte zurückAbbildung 24: Schematische Darstellung führen. Aufgrund des höheren Breder Fokusverschiebung in der Quarzglas- chungsindex von Quarzglas im Vergleich zu Luft werden die unter einem platte. Winkel eintreffenden Anteile des fokussierten Strahls zum Lot hin gebrochen. Dies bewirkt eine Verschiebung des Fokus in Richtung der zweiten Oberfläche, sodass diese bereits bei einer Objektivverschiebung getroffen wird, die geringer als 38 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE die tatsächliche Dicke der Probe ist. Dieser Effekt ist in Abbildung 24 veranschaulicht. Die Größe xObj bezeichnet den Verfahrweg des Objektivs. Die daraus resultierende Verschiebung des Fokus im Medium ist durch xF okus gegeben. Die Winkel α und β sind der Einfalls- bzw. Brechungswinkel des auftreffenden Strahls und y ist der Radius des Strahls bei Eintritt in die Quarzglasplatte. Mit der in Abbildung 24 gezeigten Geometrie ergibt sich y xF okus = tan(β) und y xObj (53) = tan(α) . Durch Division beider Gleichungen in (53) erhält man xF okus = xObj α tan(α) ≈ xObj . tan(β) β (54) Die in Gl. (54) durchgeführte Kleinwinkelnäherung tan(α) ≈ α und tan(β) ≈ β ist bei der gegebenen Fokussierung gerechtfertigt. Der dabei gemachte Fehler liegt unterhalb von 0,5 %. Unter Verwendung des Snellius’schen Brechungsgesetzes nL α ≈ nQ β, ebenfalls in Kleinwinkelnäherung, ergibt sich für die Fokusverschiebung xF okus in Abhängigkeit von der Objektivverschiebung xObj T H G -S ig n a l in b e l. E in h . xF okus ≈ xObj 2 L u ft nQ . nL (55) L u ft Q u a rz g la s 1 0 0 ,0 0 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,8 1 ,0 1 ,2 F o k u s p o s itio n in m m Abbildung 25: Dritte Harmonische an den Oberflächen einer 1 mm dicken Quarzglasplatte in Abhängigkeit von der Fokusposition. 39 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Die Brechungsindizes von Quarzglas bzw. Luft für eine Wellenlänge von 810 nm betragen nQ = 1,4532 und nL = 1,0003 [21]. Die Verschiebestrecken des Objektivs sind daher für den Bereich in der Probe gemäß Gl. (55) mit einem Faktor 1,4528 zu multiplizieren. In Abbildung 25 ist die erzeugte dritte Harmonische in Abhängigkeit von der Fokusposition dargestellt. Der Abstand beider Maxima beträgt nun 1,005 ± 0,005 mm. Dies entspricht der tatsächlichen Dicke der Probe. Im Folgenden soll der Einfluss der Brechung an der Luft-Quarzglas-Grenzfläche auf die transversale Fokusgröße bestimmt werden. Wie in Abschnitt 3.3.2 gezeigt, lassen sich die Winkel α und β durch den Taillenradius w0 darstellen α= λQ λL und β = . π w0,L π w0,Q (56) Hierbei ist w0,L der Taillenradius bei einer Fokussierung in Luft und w0,Q bezeichnet den Radius in der Quarzprobe. Die Wellenlängen in Luft λL und in Quarzglas λQ können mit dem jeweiligen Brechungsindex durch die Vakuumwellenlänge λ ausgedrückt werden λ λ , λQ = . (57) λL = nL nQ Einsetzen dieser Beziehungen in Gl. (56) und Division von α durch β ergibt α w0,Q nQ = . β w0,L nL (58) Unter Verwendung des Snellius’schen Brechungsgesetzes in Kleinwinkelnäherung erhält man w0,Q = w0,L . (59) Die transversale Fokusgröße bleibt somit erhalten. Damit sind auch die Intensitäten im Fokus an beiden Grenzflächen identisch, wodurch die gleiche Signalstärke erzeugt wird. Dies wurde auch durch das Experiment bestätigt, da die sehr geringen Unterschiede der Signalamplituden lediglich auf verschiedene Detektionseffizienzen zurückzuführen sind. Die Rayleighlänge dagegen ändert sich beim Übergang von Luft auf Quarzglas. Nach Abschnitt 3.3.2 ist diese gegeben durch b/2 = k ω02 . Mit den Wellenzahlen kL = 2π/λL und kQ = 2π/λQ ergibt sich für das Verhältnis der Rayleighlänge in Luft und in Quarzglas nL bL /2 = . (60) bQ /2 nQ Da die Erzeugung der dritten Harmonischen hauptsächlich im Fokusvolumen stattfindet, hat die Rayleighlänge einen Einfluss auf die Halbwertsbreite des erzeugten Signals. In Abbildung 26 ist die an der ersten Grenzfläche erzeugte dritte Harmonische in Abhängigkeit von der Fokusposition (schwarz) dargestellt. Außerdem ist eine Lorentzkurve gezeigt (rot), die durch Fit an die in Luft befindliche Hälfte der Daten ermittelt wurde. Zu erkennen ist, dass die Brechung an der Oberfläche der 40 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Probe das Maximum in der Quarzglasplatte verbreitert. Die Kurve wird somit asymmetrisch. Die jeweiligen Halbwertsbreiten wurden durch Lorentz-Fit an den in Luft bzw. Quarzglas befindlichen Teil der Messdaten bestimmt. Der Vergleich ergibt ein Verhältnis der Breiten von 1,4530 ± 0,0002. Dies entspricht gerade dem Verhältnis der Rayleighlängen. Dieser Effekt konnte ebenfalls an der zweiten Oberfläche der Quarzglasplatte beobachtet werden. S ig n a l in b e l.E in h e ite n 2 L u ft Q u a rz g la s 1 0 0 ,1 0 0 ,1 2 0 ,1 4 0 ,1 6 0 ,1 8 F o k u s p o s itio n in m m Abbildung 26: Dritte Harmonische an der ersten Oberfläche einer 1 mm dicken Quarzglasplatte in Abhängigkeit von der Fokusposition. Die schwarzen Punkte zeigen die Messdaten. Die rote Linie zeigt eine Lorentzkurve, der durch Fit an die linke Hälfte der Daten bestimmt wurde. Zur Verifizierung, dass es sich bei den gemessenen Signalen tatsächlich um die dritte Harmonische handelt, wird deren Abhängigkeit von der Leistung L des erzeugenden Laserstrahls bestimmt. Dazu wird der Laser auf eine Oberfläche der Quarzglasplatte fokussiert und das erzeugte Signal für verschiedene Leistungen der Fundamentalen gemessen. Zu erwarten ist die für nichtlineare Prozesse dritter Ordnung charakteristische L3 -Abhängigkeit. Abbildung 27 zeigt die Ausgabespannung des Lock-In-Verstärkers über der Laserleistung in doppelt logarithmischer Darstellung. Es ist deutlich ein linearer Anstieg des Signals zu erkennen. Ein Fit der Form a + b · xc ergibt eine Abhängigkeit der Ordnung 2,74 ± 0,13 von der fundamentalen Leistung. Die Abweichung vom erwarteten Ergebnis hat mehrere Ursachen. In der in Kapitel 3 beschriebenen Theorie wurden durch Absorption und Reflexion erzeugte Verluste vernachlässigt. Außerdem wurde die Verringerung der fundamentalen Leistung durch die Frequenzkonversion nicht berücksichtigt. Zusätzlich entstehen Fehler durch den Detektionsprozess. Beispielsweise wird ein älterer PMT verwendet, dessen Ausgabesignal möglicherweise nicht mehr exakt pro41 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE T H G -S ig n a l in b e l. E in h e ite n portional zur detektierten Leistung ansteigt. Unter Berücksichtigung dieser Fehlerquellen konnte somit die erwartete Abhängigkeit bestätigt werden. 1 D a te n p u n k te c F it: a + b x Equation Adj. R-Square I^3? fit of P³Ab hنngigke_C I^3? fit of P³Ab hنngigke_C 0 ,1 0 ,0 1 1 0 2 0 3 0 4 0 L e is tu n g in m W Abbildung 27: Abhängigkeit der erzeugten dritten Harmonischen von der Intensität der fundamentalen Laserstrahlung in doppelt logarithmischer Darstellung. Die schwarzen Punkte sind die Messdaten. Die rote Kurve ist eine an die Daten gefittete Funktion der Form a + b · xc . Der Fit ergibt c = 2,74 ± 0,13. Die Ungenauigkeit der Messdaten liegt innerhalb der Punktgröße. 5.2 Erzeugung der zweiten Harmonischen an einem BBO-Kristall Nun wird die Erzeugung der zweiten Harmonischen an Grenzflächen im nicht phasenangepassten Fall überprüft. Dazu wird der Fokus des Laserstrahls in z-Richtung durch einen Beta-Bariumborat(BBO)-Kristall verfahren und das an der jeweiligen Position erzeugte Signal gemessen. Der Strahl propagiert dabei senkrecht zur Oberfläche durch die Probe. Es wird ein Objektiv der Brennweite 25 mm verwendet, was einem konfokalen Parameter von b = 36 µm entspricht. Der Kristall hat eine Dicke von 250 µm und seine optische Achse verläuft parallel zur Oberfläche. Zur Detektion der zweiten Harmonischen wird der experimentelle Aufbau wie in Abschnitt 4.4 beschrieben modifiziert. Zusätzlich wird die Signalstärke der dritten Harmonischen gemessen. Beide Messungen erfolgen nacheinander. Das Signal der zweiten Harmonischen ist sehr stark, so dass zur Detektion lediglich eine Spannung von 0,08 kV am PMT erforderlich ist. Bei der Messung der dritten Harmonischen liegt dagegen eine höhere Spannung von 0,34 kV an. Um eine Phasenanpassung zu vermeiden wird der Kristall um eine Achse parallel zur Strahlrichtung gedreht, bis die gemessene zweite Harmonische minimal ist. 42 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE In Abbildung 28 sind die zweite und dritte Harmonische in Abhängigkeit von der Objektivposition gezeigt. Die roten Punkte zeigen das Signal mit der Wellenlänge von 270 nm. Das bei 405 nm detektierte Signal ist durch die schwarzen Punkte dargestellt. Die rote Kurve zeigt zwei Maxima, die den beiden Oberflächen der Probe zuzuordnen sind. Innerhalb der Probe verschwindet die dritte Harmonische. Dies entspricht der Messung an der Quarzglasplatte. Im Unterschied dazu ist jedoch nun die zweite Signalamplitude wesentlich niedriger als die erste. Auch die schwarze Kurve zeigt zwei Maxima an den Kristalloberflächen. Hier ist das zweite Signal ebenfalls etwas niedriger als das Erste. Dieser Unterschied ist jedoch deutlich geringer als bei der dritten Harmonischen. Zudem entsteht im Gegensatz zur dritten Harmonischen ebenfalls ein hohes Signal innerhalb der Probe. Wie in der Simulation in Kapitel 3.3.6 gezeigt, ist die Halbwertsbreite der Maxima für die dritte Harmonische durch den konfokalen Parameter b bestimmt zu 0,928 · b. Da die Kristallbreite größer als der konfokale Parameter ist, treten beide Maxima klar getrennt voneinander auf. Die Breiten der beiden Signalamplituden der dritten Harmonischen wurden durch Lorentz-Fit an die Messdaten bestimmt. Es ergibt sich eine Breite von (28,4 ± 0,4) µm für das erste- und (30,5 ± 0,5) µm für das zweite Maximum. Im Rahmen der Messfehler und unter Berücksichtigung der Ungenauigkeiten bei der Bestimmung des konfokalen Parameters b konnten somit die Simulationsdaten reproduziert werden. Für die Maxima der zweiten Harmonischen wurde in der Simulation eine Breite von 2,937 · b bestimmt. Durch Lorentz-Fit ergibt sich ein experimenteller Wert von (89 ± 3) µm für das erste- bzw. (100 ± 3) µm für das zweite Maximum. Dies bestätigt ebenfalls die Simulation. Aufgrund der hohen Breiten in der Größenordnung der Kristallbreite kommt es zur Verschmelzung beider Signale. Die verschiedenen Signalstärken können durch zwei Effekte erklärt werden. Zum Einen fällt der Strahl nicht exakt senkrecht zur Kristalloberfläche ein. Dadurch propagieren die unterschiedlichen Polarisationskomponenten der fundamentalen Strahlung aufgrund der Doppelbrechung in verschiedene Richtungen. Nur eine dieser Komponenten trifft auf die Grenzfläche, wo sie die Erzeugung der jeweiligen Harmonischen bewirkt. Die geringere Intensität führt damit auch zu einer Abnahme des Signals. Zum Anderen propagieren beide Polarisationskomponenten aufgrund der verschiedenen Brechungsindizes mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dieser Effekt tritt auch bei senkrechtem Einfall auf und führt zur Verbreiterung der Pulse und somit auch zur Abnahme der Intensität. Auch die hohe Gruppengeschwindigkeitsdispersion im BBO-Kristall führt zu einer Pulsverbreiterung. Beide Effekte ändern die Intensität der auf die Grenzfläche treffenden Laserstrahlung. Aufgrund der spezifischen Intensitätsabhängigkeiten hat diese Änderung einen größeren Einfluss auf die Erzeugung der dritten Harmonischen. Zusätzlich können Reflexionen an der Kristalloberfläche zu einer Verringerung der Intensität und somit einer geringeren Signalamplitude führen. 43 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Z w e ite H a rm o n is c h e D ritte H a rm o n is c h e 5 S ig n a l in m V 4 3 2 1 0 -0 ,2 -0 ,1 0 ,0 0 ,1 0 ,2 O b je k tiv p o s itio n in m m Abbildung 28: Zweite und dritte Harmonische am BBO-Kristall. Die Messung zeigt die Möglichkeiten, die sich bei einer kombinierten Detektion der zweiten und dritten Harmonischen ergeben. Mit Hilfe der dritten Harmonischen lassen sich sämtliche Grenzflächen zwischen Medien mit unterschiedlichem Brechungsindex oder unterschiedlichen Suszeptibilitäten dritter Ordnung lokalisieren. Dies ermöglicht es die dreidimensionale Struktur inhomogener Mischungen zu bestimmen. Die Methode ist universell einsetzbar, da alle Medien in jedem Aggregatzustand nicht verschwindende χ(3) aufweisen [6]. Die oft sehr hohen Unterschiede der Suszeptibilitäten dritter Ordnung ermöglichen dabei einen hohen Kontrast der Messung. Die Detektion der zweiten Harmonischen liefert zusätzliche Informationen über die Zusammensetzung der Probe. Da zentrosymmetrische Medien, wie in Abschnitt 3.2 erläutert, keine Suszeptibilität zweiter Ordnung aufweisen, entsteht die zweite Harmonische nur an Stellen mit gebrochener Inversionssymmetrie. Ist bekannt, dass sich in der Probe Stoffe mit nicht verschwindendem Suszeptibilitäten χ(2) befinden, so können diese mittels der zweiten Harmonischen lokalisiert werden. Entsprechende Messungen wurden bereits an LBO-Fragmenten [24] und Stärke bzw. Kollagen [23, 25, 26, 27] in biologischen Zellen durchgeführt. Aufgrund der Symmetriebrechung beim Übergang zwischen verschiedenen Medien eignet sich die Detektion der zweiten Harmonischen ebenfalls zur Lokalisierung von Grenzflächen [6]. Dies kann die Messung der dritten Harmonischen ergänzen und ermöglicht eine Verbesserung des Kontrastes bei geringen Unterschieden der Suszeptibilitäten dritter Ordnung und der Brechungsindizes. Allerdings ist mit der dritten Harmonischen, wie obige Messung gezeigt hat, eine genauere Lokalisierung möglich. 44 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE 5.3 Signalstärke verschiedener Flüssigkeiten Der in Kapitel 4 beschriebene Aufbau soll künftig zur Untersuchung von Mischprozessen von Flüssigkeiten genutzt werden. Hierzu ist die Kenntnis der von den unterschiedlichen Flüssigkeiten erzeugten Signalstärken erforderlich. Dazu werden die Signale verschiedener Proben an der Grenzfläche zu Quarzglas gemessen. Zusätzlich wird bei jeder Messung auch die dritte Harmonische an einer QuarzglasLuft-Grenzfläche bestimmt, welche als Referenz dient. In Abbildung 29 ist die Messanordnung dargestellt. Die Flüssigkeit befindet sich zwischen einem Mikroskopdeckglas und einer 0,5 mm dicken Quarzglasplatte. Der Galvo-Scanner ist in Nullstellung, so dass der Laserstrahl in z-Richtung durch die Probe propagiert. Dabei wird der Fokus mit Hilfe des Linearverschiebers verfahren und das erzeugte Signal der dritten Harmonischen in Abhängigkeit von der Position bestimmt. Luft z Quarzglas Flüssigkeitsprobe Glas Abbildung 29: Aufbau zur Vermessung der Signalstärke an der FlüssigkeitsQuarzglas-Grenzfläche In Abbildung 30 a) ist das Ergebnis einer Messung ohne Flüssigkeit gezeigt. Im Bereich zwischen der Glas- und der Quarzglasscheibe befindet sich Luft. Zu erkennen sind drei deutliche Maxima. Die dritte Harmonische an der Position 0 mm stammt von der Grenzfläche der unteren Glasscheibe zu Luft. Die beiden Maxima zwischen 1 mm und 1,5 mm wurden an den beiden Oberflächen der Quarzglasplatte erzeugt. Wie schon in Abschnitt 5.1 gezeigt, entstehen an beiden Oberflächen der Quarzglasscheibe näherungsweise identische Signale. Der Unterschied zu dem Maximum an der Glas-Luft Grenzfläche ist auf Differenzen im Brechungsindex und in den Suszeptibilitäten dritter Ordnung zurückzuführen. Der Bereich zwischen der Glas- und der Quarzglasscheibe wird mit den verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt. In 30 b) ist das Ergebnis einer Messung mit n-Hexan dargestellt. Auch hier sind drei Signale zu erkennen, die sich den drei unterschiedlichen Grenzflächen zuordnen lassen. Das obere Maximum, der von der Quarzglas-Luft-Fläche stammt, ist ver45 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE gleichbar mit dem entsprechenden Maximum in a). Die etwas veränderte Signalstärke lässt sich auf die bei dieser Messung leicht erhöhte Laserleistung zurückführen. b a 4 2 1 0 L u ft G la s 3 Q u a rz n -H e x a n S ig n a l in b e l. E in h . Q u a rz L u ft G la s 3 L u ft S ig n a l in b e l. E in h . 4 2 1 0 0 ,0 0 ,3 0 ,6 0 ,9 1 ,2 O b je k tiv p o s itio n in m m 1 ,5 0 ,0 0 ,3 0 ,6 0 ,9 1 ,2 O b je k tiv p o s itio n in m m Abbildung 30: Dritte Harmonische an verschiedenen Grenzflächen. Das an der Quarzglas-Flüssigkeits-Grenzfläche erzeugte Signal ist um einen Faktor zwei geringer. Dies ist auf die geringere Differenz im Brechungsindex sowie auf Unterschiede der Suszeptibilitäten dritter Ordnung zurückzuführen. Die an der GlasFlüssigkeits-Grenzfläche erzeugte dritte Harmonische erfährt Absorption in der Flüssigkeit. Aufgrund des unterschiedlichen Absorptionsverhaltens verschiedener Proben lässt sich anhand dieses Signals somit keine eindeutige Aussage über die erzeugte dritte Harmonische gewinnen. Daher werden im Folgenden nur die beiden Oberflächen der Quarzglasplatte abgescannt. Dabei wird eine Schrittweite von 2 µm gewählt. Bei einer Laserleistung von 200 mW wird die PMT-Spannung für alle Messungen auf 0,3 kV gesetzt. Eine Ausnahme stellt die Flüssigkeit Nitrobenzen dar, bei der die Spannung aufgrund des sehr hohen erzeugten Signals auf 0,25 kV reduziert wird. In Abbildung 31 ist die Signalstärke der dritten Harmonischen in Abhängigkeit von der Objektivposition für die Flüssigkeiten a) Ethanol und b) Nitrobenzen dargestellt. Die Amplituden werden durch Fit einer Lorentzfunktion an die jeweiligen Maxima bestimmt. Anschließend wird das Verhältnis der, an der Flüssigkeits-Quarzglas-Grenzfläche und der Quarzglas-Luft-Grenzfläche erzeugten Signalamplituden gebildet. Damit ergibt sich für Ethanol ein Wert von 0,347 und für Nitrobenzen 2,475. Das Ergebnis lässt auf einen starken Unterschied in der nichtlinearen Suszeptibilität dritter Ordnung der beiden Flüssigkeiten schließen. In Abbildung 32 sind die Signale der Grenzflächen verschiedener Flüssigkeiten zu Quarzglas in Form eines Balkendiagramms dargestellt (blau). Die Werte wurden auf das an der Quarzglas-Luft-Grenzfläche erzeugte Signal normiert. Zusätzlich sind die in den Quellen [28] (ohne *) und [29] (mit *) bestimmten Suszeptibilitäten (3) χF l der jeweiligen Flüssigkeit gezeigt (gelb). Diese Daten wurden für die Darstellung auf den Wert von Nitrobenzen normiert. Die Ergebnisse aus [28] beziehen sich 46 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE auf eine Fundamentalwellenlänge von 1,064 µm. Eine Ausnahme stellt der Wert für Pyridin dar, welcher in [28] für eine Wellenlänge von 1, 907 µm bestimmt wurde. Quelle [29] bezieht sich auf 1,5 µm. b N itro b e n z e n 4 1 3 2 L u ft S ig n a l in b e l. E in h . Q u a rz 2 E th a n o l 3 L u ft S ig n a l in b e l. E in h . 4 Q u a rz a 0 1 0 0 ,8 1 ,0 1 ,2 0 ,6 0 ,8 O b je k tiv p o s itio n in m m 1 ,0 1 ,2 O b je k tiv p o s itio n in m m Abbildung 31: Dritte Harmonische an der Flüssigkeits-Quarzglas-Grenzfläche im Vergleich zur Luft-Quarzglas-Grenzfläche für die Flüssigkeit a) Ethanol und b) Nitrobenzen. * * 0 ,0 0 ,5 N itro b e n z e n C a rb o n te tra c h lo rid C h lo ro fo rm C y c lo h e x a n A c e to n n -H e x a n E th a n o l T o lu o l M e th a n o l W a sse r D im e th y lfo rm a m id P y rid in 1 ,0 A 3 1 A 3 0 2 ,5 S ig n a l in b e l. E in h . Abbildung 32: Blau: Signalstärke an der Grenzfläche verschiedener Flüssigkeiten (3) zu Quarzglas. Gelb: χF l der jeweiligen Flüssigkeit aus Quelle [28] (ohne *) und [29] (mit *). Die blauen Balken sind auf das an der Quarzglas-Luft-Grenzfläche erzeugte (3) Signal normiert, die gelben Balken auf χN von Nitrobenzen. 47 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Das stärkste Signal wird mit Nitrobenzen erreicht. Mit den Proben Aceton, Carbontetrachlorid, Chloroform und Cyclohexan entstehen ebenfalls hohe Intensitäten der dritten Harmonischen. Dagegen sind die mit Dimethylformamid und Pyridin erzeugten Signale verschwindend gering. Im Vergleich zu den Referenzwerten ist (3) zu erkennen, dass Flüssigkeiten mit hoher Suszeptibilität χF l bei den Wellenlängen 1,064 µm bzw. bei 1,5 µm ebenfalls bei 0,81 µm starke dritte Harmonische erzeugen. Ausnahmen sind Toluol, Dimethylformamid und Pyridin. Diese erzeugen (3) trotz hohem χF l bei den Referenzwellenlänge ein vergleichsweise niedriges Signal bei 0,81 µm. Dies lässt auf eine geringere Suszeptibilität dritter Ordnung der Stoffe bei der verwendeten Wellenlänge schließen. Zusätzlich könnten Absorptionsverluste der Fundamentalen in der Flüssigkeit zu einer Signalverringerung führen. Die entsprechenden Messwerte sind zusammen mit den Referenzwerten in Tabelle 5 gezeigt. (3) (3) Signal[Flüssigkeit-Quarz] Signal[Luft-Quarz] χF l /χQuarz Referenz Nitrobenzen 2,475 ± 0,039 3,3 − 4,5b Carbontetrachlorid 0,711 ± 0,011 2,56a Chloroform 0,630 ± 0,010 2,25a Cyclohexan 0,616 ± 0,010 2,08a Aceton 0,568 ± 0,009 1,51a n-Hexan 0,495 ± 0,008 1,42a Ethanol 0,347 ± 0,005 1,11a Toluol 0,220 ± 0,003 3,5b Methanol 0,208 ± 0,003 0,96a Wasser 0,131 ± 0,002 0,9a Dimethylformamid 0,095 ± 0,001 1,79a Pyridin 0,050 ± 0,005 3,60a Flüssigkeit Tabelle 5: Signalstärken an der Grenzfläche verschiedener Flüssigkeiten zu Quarzglas für eine Fundamentalwellenlänge von 810 nm. Die Referenzwerte stammen aus Quelle a) [28] und b) [29] und beziehen sich auf eine Wellenlänge von a)1, 064 µm bzw. b) 1, 5 µm. Aus den ermittelten Signalstärken könnten die Suszeptibilitäten dritter Ordnung bei der Wellenlänge von 810 nm bestimmt werden. Da die Signale vom Quadrat der Suszeptibilitäten abhängen, liefert die Rechnung jedoch jeweils zwei verschiede48 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE (3) ne Werte von χF l . Zur eindeutigen Bestimmung der Suszeptibilitäten, muss das Signal an einer Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit und einem weiteren Material gemessen werden. Dies wurde mit Calciumfluorid durchgeführt. Aufgrund fehlender Quellen für einen verlässlichen Wert der Suszeptibilitäten von Quarz und Calciumfluorid bei der verwendeten Wellenlänge von 810 nm konnten die Suszeptibilitäten der Flüssigkeiten jedoch hier nicht berechnet werden. Wie zu Beginn des Kapitels erläutert, sollen künftig Mischprozesse verschiedener Flüssigkeiten untersucht werden. Der Mischungsgrad könnte dabei über die Signalstärke an einer Flüssigkeits-Quarzglas-Grenzfläche ermittelt werden. Um gut zwischen den beiden Komponenten der Mischung unterscheiden zu können, bietet sich die Verwendung von Proben mit hohen Signalunterschieden an. Wie obige Messung gezeigt hat, decken die untersuchten Flüssigkeiten einen hohen Signalbereich ab. Die Mischkomponenten können daher aus den verwendeten Proben gewählt werden. Dabei können die Messergebnisse zur Auswahl herangezogen werden. 5.4 Kalibrierung der zweidimensionalen Abrasterung 50ìm Bei Verwendung des in Kapitel 4 beschriebenen Aufbaus zur mikroskopischen Untersuchung von Proben ist die Kenntnis des Zusammenhangs zwischen der an den Galvo-Treibern anliegenden Spannung und der resultierenden Verschiebung des Fokus auf der Probe erforderlich. Die Verkippung der Spiegel skaliert linear mit der Spannung. Außerdem ist die Fokusverschiebung proportional zum Strahlwinkel mit der Objektivbrennweite als Propor50ìm tionalitätsfaktor. Somit ist ein linearer Zusammenhang zwischen der Fokusposition auf der Probe und der anlie- Abbildung 33: CCD-Aufnahme des zweigenden Spannung zu erwarten. Dieser dimensionalen Gitters. soll nun experimentell für drei unterschiedliche Objektive bestimmt werden. Dazu wird eine Glasplatte mit eingeätztem zweidimensionalen Gitter mit einem Gitterabstand von 50 µm verwendet. Abbildung 33 zeigt einen Ausschnitt des Gitters, der mit dem CCD-Kanal aufgenommen wurde. Der Laserstrahl wird zunächst auf die Oberfläche fokussiert, indem die Objektivposition auf maximales Signal eingestellt wird. Anschließend wird der Fokus um 10 µm in die Probe hinein bewegt. Die Probe wird dann mit Hilfe des GalvoScanners zweidimensional abgerastert. Beim Abscannen ist ein abgeschwächtes Signal der Oberfläche zu erwarten. Trifft der Fokus auf eine Gitterlinie, so führt dies 49 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE aufgrund der zusätzlichen Grenzfläche zu einer erhöhten dritten Harmonischen. Abbildung 34 zeigt das Ergebnis für ein Objektiv der Firma Zeiss mit einer Brennweite von 14 mm. Die an den Galvo-Treibern anliegende Spannung wurde dabei für die x-Richtung zwischen −4 V und 4 V und für die y-Richtung zwischen −3 V und 4 V mit einer Schrittweite von jeweils 32 mV variiert. Aufgetragen ist die Signalstärke in Abhängigkeit der an den Spiegeln anliegenden Spannung in Falschfarbendarstellung. Weiß stellt ein hohes, blau ein niedriges Signal dar. Die Gitterlinien sind durch eine hohe dritte Harmonische deutlich zu erkennen, während das Signal im Zwischenraum sehr niedrig bleibt. Außerdem sind die Linien äquidistant, was den linearen Zusammenhang zwischen der Position und der anliegenden Spannung bestätigt. In einem kleinen Bereich um das Zentrum bei x = 0 V und y = 0 V ist das erzeugte Signal niedriger. Dies wurde möglicherweise durch Verunreinigung der Probe oder der verwendeten Optiken verursacht. Radial nach außen nimmt das Signal zunächst zu, erreicht ein Maximum und fällt dann wieder ab. Außerhalb des dargestellten Bereiches waren keine Gitterlinien mehr erkennbar. Spannung in y-Richtung in V 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 Spannung in x-Richtung in V Abbildung 34: Dritte Harmonische am zweidimensionalen Gitter in Falschfarbendarstellung aufgenommen mit einem Objektiv der Brennweite 14 mm. Weiß stellt ein hohes, blau ein niedriges Signal dar. Die Abnahme der dritten Harmonischen mit zunehmendem Abstand zum Zentrum ist darauf zurückzuführen, dass ein geringerer Anteil der fundamentalen Strahlung die Probe erreicht. Aufgrund des Abstandes der beiden Galvo-Spiegel für die 50 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE x- und y-Richtung lässt sich der in Kapitel 4.2.2 beschriebene 4f -Aufbau des Teleskops nicht für beide Spiegel gleichzeitig realisieren. Das Teleskop wurde so einjustiert, dass das Objektiv bei kleinen Winkeln sowohl in x- als auch in y-Richtung gleichermaßen getroffen wurde. Bei größeren Winkel führt dies dazu, dass Teile des Strahls nicht mehr komplett auf die Eintrittsapertur des Objektivs treffen und somit für die Erzeugung der dritten Harmonischen verloren gehen. Sowohl die Teleskoplinsen als auch alle verwendeten Umlenkspiegel wurden innerhalb des verwendeten Spannungsbereichs noch gut getroffen. Der gesamte Abscannbereich beträgt 0,9 mm in x-Richtung und 0,8 mm in y-Richtung. Die leichte Asymmetrie ist auf Ungenauigkeiten in der Justage zurückzuführen. Aus den in Abbildung 34 dargestellten Daten wurde die Spannungs-Positions-Kennlinie bestimmt. Dazu wurde ausgehend von einer beliebigen Gitterlinie dem Spannungsabstand zur nächsten Linie ein Positionsabstand von 50 µm zugeordnet. An die resultierenden Datenpunkte wurde eine lineare Funktion gefittet. Die Datenpunkte sind zusammen mit der Fitfunktion in Abbildung 35 gezeigt. Mögliche Fehlerquellen ergeben sich aus der Zuordnung der Spannungen zu den jeweiligen Gitterlinien sowie durch die endliche Breite der Linien. Die Ungenauigkeiten sind kleiner als die in der Abbildung gewählte Punktgröße. Alle Datenpunkte liegen gut auf einer Geraden mit einer Steigung von (0,117 ± 0,001) mm/V. Dies wurde für mehrere Positionen auf der Probe durchgeführt und über die resultierenden Geradensteigungen gemittelt. Die gemittelte Steigung beträgt (0,117 ± 0,001) mm/V in xRichtung und (0,118 ± 0,001) mm/V in y-Richtung. P o s itio n a u f d e r P ro b e in m m 0 ,8 D a te n p u n k te L in e a re r F it 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 ,0 -3 -2 -1 0 1 2 3 S p a n n u n g in x -R ic h tu n g in V Abbildung 35: Abhängigkeit der Fokusposition in x-Richtung von der am GalvoTreiber anliegenden Spannung. 51 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE Das Gitter wurde zusätzlich mit zwei weiteren Objektiven abgerastert. Die Resultierenden Signalstärken in Abhängigkeit von der Spannung sind in den Abbildungen 36 a) und 36 b) gezeigt. Weiß stellt wieder ein hohes, blau ein niedriges Signal dar. Abbildung 36 a) wurde mit einem Objektiv der Brennweite 25 mm aufgenommen. Die resultierende Spannungs-Positions-Kennlinie hat eine Steigung von (0,216 ± 0,001) mm/V in beiden Richtungen. Der gesamte Abscannbereich beträgt ungefähr 1,8 mm in x- und 1,4 mm in y-Richtung. Auch hier sind die entsprechenden Effekte wie in Abbildung 34 zu sehen. Das Signal ist in der Mitte der Probe etwas geringer, nimmt dann nach außen hin zu und sinkt für größere radiale Abstände wieder. Zudem ist von links oben nach rechts unten eine Abnahme der dritten Harmonischen zu erkennen. Dies deutet auf eine schiefe Lage der Probe hin. Im linken oberen Bereich befindet sich der Fokus näher an der Oberfläche. Daher ist auch ein deutliches Signal in den Zwischenbereichen der Gitterlinien zu erkennen. Rechts unten ist der Fokus etwas tiefer in der Probe. Die dritte Harmonische der Oberfläche verschwindet somit fast vollständig. Auch die Signale des Gitters sind aufgrund der Absorption der erzeugten dritten Harmonischen in der Probe niedriger. Abbildung 36 b) wurde mit einem Objektiv der Brennweite 16 mm aufgenommen. Dieses Objektiv hat eine etwas kleinere freie Apertur, weshalb auch nur über einen geringeren Spannungsbereich abgescannt werden kann. Der resultierende Abscannbereich auf der Probe beträgt ca. 0,6 mm in x- und 0,5 mm in y-Richtung. Die Positions-Spannungs-Kennlinie hat eine Steigung von (0,114 ± 0,002) mm/V in beiden Richtungen. Die Gitterlinien sind nun größtenteils blau dargestellt. Das ist nicht mit einer verschwindenden dritten Harmonischen zu begründen. Bei der gewählten PMT-Spannung war das Signal hingegen so hoch, dass ein Überladen des LockIn-Verstärkers verursacht wurde. Der Lock-In-Verstärker liefert in diesem Fall kein Signal. Dies führt auch zu den etwas verbreiterten Gitterlinien im Zentrum des Bildes. Befindet sich der Fokus in der Nähe einer Linie, so bewirkt das kombinierte Signal der Probenoberfläche und des Gitters bereits ein Überladen des Lock-InVerstärkers. Die Verzerrung der vertikalen Linien, welche vor allem in Abbildung 36 b) zu erkennen ist, kommt durch den Messprozess zustande. Die vom Lock-In-Verstärker benötigte Zeit, bis das maximale Signal erreicht wird, ist höher als die verwendete Zeitkonstante. Daher wird das Maximum erst erreicht, wenn der Fokus bereits wenige Schritte weiter bewegt wurde. Das Signal wird somit einer verschobenen Position zugeordnet. Dieser Fehler lässt sich durch langsameres Abscannen beheben. Bei allen drei Objektiven tritt der Linsenfehler der Verzeichnung auf. Dieser bewirkt, dass gerade Linien, welche nicht in der Nähe der optischen Achse verlaufen, gekrümmt dargestellt werden. In den Bildern ist eine leichte Krümmung der randnahen Linien zum Zentrum hin zu erkennen. Zusätzlich kann eine Bildfeldwölbung auftreten. Bei sphärisch gekrümmten Linsen bewegt sich der Fokus nicht auf einer Ebene senkrecht zur optischen Achse, sondern auf einer gewölbten Fläche. In den Randbereichen des Bildes befindet sich der Fokus somit in einem größeren Abstand zur Oberfläche. Dieser Effekt verstärkt die Abnahme der Intensität der 52 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE dritten Harmonischen mit zunehmendem Abstand vom Bildmittelpunkt. b 3 Spannung in y-Richtung in V Spannung in y-Richtung in V a 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 Spannung in x-Richtung in V 3 2 1 0 -1 -2 -2 -1 0 1 2 3 Spannung in x-Richtung in V Abbildung 36: Dritte Harmonische am zweidimensionalen Gitter in Falschfarbendarstellung aufgenommen mit einer Objektivbrennweite von a) 25 mm und b) 16 mm. Weiß stellt ein hohes, blau ein niedriges Signal dar. Wie die Messungen gezeigt haben, ergibt sich für jedes Objektiv ein anderer Abscannbereich. Mit langen Brennweiten fObj lässt sich ein größerer Bereich abrastern als mit kurzbrennweitigen Objektiven. Allerdings beeinflusst fObj auch die longitudinale und transversale Auflösung der Abrasterung. Kürzere Brennweiten bewirken einen geringeren Taillenradius sowie eine niedrigere Rayleighlänge. Dies führt zu einer erhöhten Auflösung. Bei der Wahl des verwendeten Objektivs muss daher ein Kompromiss zwischen Abscannbereich und Auflösung eingegangen werden. 5.5 Vermessung von Glasproben Die Erzeugung der dritten Harmonischen in normaldispersiven Medien wird im folgenden Abschnitt zur dreidimensionalen Vermessung von Glasplatten verwendet. Zur Verfügung stehen Proben der Firma Schott, welche aufgrund verschiedener Defekte von der Weiterverarbeitung ausgeschlossen wurden. Dabei kann zunächst nicht zwischen Oberflächendefekten, Blasenbildung im Inneren des Materials sowie Rückständen von Rohmaterial unterschieden werden. Die Vermessung der Proben soll eine genauere Klassifizierung der Defekte ermöglichen. Daraus gewonnene Informationen könnten zur Optimierung des Herstellungsprozesses herangezogen werden. Da die Platten aus UV-absorbierendem BK7-Glas bestehen, ist nur die Abbildung von Bereichen in der Nähe der Oberflächen möglich. Im Inneren 53 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE der Probe erzeugte Signale der Wellenlänge 270 nm können aufgrund der Absorption im Glas nicht detektiert werden. Abbildung 37 zeigt das CCD-Bild einer Glasplatte. In der Probe ist ein Kratzer, der auf dem CCD-Bild deutlich zu erkennen ist. Die Aufnahme besteht aus einer Überlagerung eines scharfen Bildes der Fokalebene des Objektivs und unscharfen Abbildungen der angrenzenden Ebenen. Daher kann die genaue Tiefenposition des Kratzers sowie dessen dreidimensionale Struktur nicht aus der CCD-Aufnahme bestimmt werden. Mit der Erzeugung der dritten Harmonischen können verschiedene Ebenen der Probe separat abgebildet werden, woraus sich deren dreidimensionaler Aufbau rekonstruieren lässt. Abbildung 37: CCD-Aufnahme eines Kratzers in einer Glasplatte. Für die Abrasterung der Glasplatte wird der in Abschnitt 4 beschriebene Aufbau mit einem Objektiv der Brennweite 14 mm verwendet. Damit ergibt sich ein Fokusradius von w0 = 1,2 µm und ein konfokaler Parameter von b = 11 µm. Es werden acht Ebenen im Objektivabstand von 10 µm abgescannt. Da dieser Abstand in der Größenordnung des konfokalen Parameters liegt, führt eine kleinere Schrittweite zu keiner höheren longitudinalen Auflösung. Beim Abrastern beträgt die mittlere Leistung der fundamentalen Laserstrahlung 300 mW und am Photoelektronenvervielfacher liegt eine Spannung von 0,3 kV an. Der Lock-In-Verstärker wird mit einer Integrationszeit von 110 ms betrieben. Abgescannt wird ein Bereich von 0,8 mm in x-Richtung und 0,35 mm in y-Richtung. Die Schrittweite ist mit 3,5 µm in der Größenordnung des Taillenradius w0 , weshalb durch eine noch feinere Abrasterung keine wesentliche Verbesserung der transversalen Auflösung zu erwarten wäre. Das Ergebnis ist in Abbildung 39 für sechs Ebenen dargestellt. Die Abbildungen a) bis f ) zeigen das Signal bei der dritten harmonischen Frequenz der jeweiligen Ebene in Abhängigkeit von der Position in Falschfarbendarstellung. Blau stellt ein niedriges, weiß ein hohes Signal dar. Die in a) gezeigte Ebene befindet sich ca. 40 µm (Objektivposition) unterhalb der Probenoberfläche, f) liegt ca. 30 µm oberhalb der Glasplatte. Der Abstand der Ebenen a) bis e) beträgt 10 µm. Ebene f) be54 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE findet sich im Abstand von 30 µm von e). In Abbildung 38 ist die aus den Signalen der Ebenen a) bis f) rekonstruierte Struktur des Kratzers schematisch dargestellt. Aus den Objektivabstände wurden dabei die Fokusposition nach Gl. (55) mit einem Brechungsindex von nBK7 = 1,51 für BK7-Glas [21] bestimmt. • In Abbildung 39 a) sind zwei parallele Streifen erhöhten Signals zu erkennen. Ihr Abstand beträgt ca. 60 µm. Die Linien stammen von den beiden unteren horizontalen Glas-Luft-Grenzflächen. Wie im Schema (Abbildung 38) dargestellt, befindet sich der Fokus hier noch unterhalb dieser Flächen. Daher entsteht in a) nur eine geringe dritte Harmonische. Außerdem propagiert ein Teil des Signalstrahls aufgrund des schrägen Einfalls der Fundamentalen sowie der Divergenz nach der Fokussierung durch Glas. Dabei wird ein großer Teil des erzeugten Signals absorbiert. Die Breite der Streifen liegt im Bereich weniger Mikrometer. Strukturen innerhalb dieser Streifen liegen somit unterhalb der Auflösungsgrenze und können nicht getrennt dargestellt werden. • Eine höhere Intensität wird in Ebene b) erzeugt. Beide Linien sind nun deutlicher zu erkennen. Dies ist damit zu erklären, dass der Fokus sich nun näher an den beiden Grenzflächen befindet. Zusätzlich ist ein geringes Signal im Zwischenbereich der Streifen zu sehen, welches von der horizontalen Grenzfläche des Plateaus im Zentrum des Kratzers stammt. Dieses ist ebenfalls aufgrund des Fokusabstands zur Oberfläche des Plateaus und der Absorption im Glas relativ niedrig. • In Ebene c) ist das am Plateau erzeugte Signal wesentlich höher. Die beiden parallelen Linien sind dagegen durch eine verschwindende dritte Harmonische zu erkennen. Die Distanz von Ebene c) zu den beiden unteren Flächen ist daher vermutlich höher als der konfokale Parameter b. Im Bereich außerhalb des Kratzers ist eine erhöhte Intensität zu sehen, welche an der Probenoberfläche erzeugt wurde. Der Abstand zur Oberfläche liegt daher in der Größenordnung von b. • Die folgende Ebene d) befindet sich näher an der Probenoberfläche als an dem Plateau. Außerhalb des Kratzers ist das Signal daher nun viel höher als im Inneren. • In e) ist der Abstand zum Plateau bereits so hoch, dass an diesem kaum mehr dritte Harmonische produziert wird. Der Außenbereich ist dagegen deutlich zu erkennen. • Ebene f) befindet sich oberhalb der Probe. Dort ist nur das Signal der Probenoberfläche schwach zu sehen. Die vertikalen Grenzflächen innerhalb der Probe werden nicht detektiert. Das ist hauptsächlich auf die Absorption der an diesen Stellen erzeugten Signale im Glas 55 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE zurückzuführen. Außerdem hängt die Intensität der dritten Harmonischen von der Orientierung der Grenzfläche ab. Für ein gaussförmiges Strahlprofil ist die Intensität an Flächen senkrecht zur Strahlrichtung maximal. Mit zunehmendem Winkel nimmt das Signal ab und erreicht bei einer Orientierung parallel zur Propagationsrichtung etwa die Hälfte des Maximalwertes [30]. 30µm z f Luft d Glas 65 µm 0µm 45 µm -10µm -20µm c b a 5 µm 55 µm 15 µm -30µm Objektiv Position e -40µm Abbildung 38: Schematische Darstellung der Struktur des Kratzers. Wie die Messung zeigt, ist mit der Erzeugung der dritten Harmonischen an Grenzflächen eine Rekonstruktion der dreidimensionalen Struktur von Defektstellen in Glas möglich. Aufgrund der Absorption des Signals bei 270 nm im Glas entsteht nur in der Nähe der Oberfläche ein guter Kontrast. Tiefer in der Probe befindliche Strukturen können daher nicht vermessen werden. Um auch diese untersuchen zu können, müsste eine höhere fundamentale Wellenlänge verwendet werden, deren dritte Harmonische in der Probe nicht absorbiert wird. Die Auflösung wird durch das Fokusvolumen limitiert, welches durch die Objektivparameter vorgegeben ist. Bei Verwendung einer kürzeren Brennweite könnte durch feinere Abrasterung eine noch bessere Auflösung erzielt werden. 56 5 MESSUNGEN UND ERGEBNISSE b a 0,1 mm 0,2 mm -30 m -40 m d c -20 m -10 m f e 0 m 30 m Abbildung 39: Dritte Harmonische an verschiedenen Ebenen einer Glasplatte mit Kratzer in Falschfarbendarstellung. Blau stellt ein niedriges, weiß ein hohes Signal dar. Die Ebenen haben einen Abstand von 10 µm. Ebene a) befindet sich 40 µm unterhalb der Oberfläche, Ebene f) 30 µm oberhalb der Probe. 57 6 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Zusammenfassung und Ausblick Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Aufbau realisiert, der die Detektion von Grenzflächen zwischen transparenten Medien ermöglicht. Die dazu verwendete Methode basiert auf der Erzeugung der dritten Harmonischen eines fokussierten Laserstrahls der Frequenz ω in normaldispersiven Medien. Beim Fokussieren des Lasers auf ein dielektrisches Medium wird in der Probe eine elektrische Polarisation induziert. Bei ausreichend hoher Intensität des Strahls enthält die Polarisation Komponenten mit höheren Harmonischen der Grundfrequenz ω. Diese neuen Frequenzen in der Polarisation stellen Quellen neuer Frequenzen im Laserfeld dar. Die an verschiedenen Positionen des Mediums emittierten harmonischen Wellen interferieren konstruktiv oder destruktiv. Ob beim Austritt des fundamentalen Strahls aus der Probe eine höhere Harmonische resultiert hängt von der relativen Phase der einzelnen erzeugten Wellen ab. Bei einer Fokussierung in ein homogenes Medium mit normaler Dispersion interferieren die vor und hinter dem Fokus erzeugten Amplituden der dritten Harmonischen destruktiv. Befindet sich innerhalb des Fokusvolumens allerdings eine Grenzfläche zwischen Medien mit unterschiedlichen Suszeptibilitäten dritter Ordnung oder mit verschiedenen linearen Brechungsindizes, werden in beiden Bereichen unterschiedlich hohe Amplituden erzeugt. Es kommt zu keiner vollständigen Auslöschung beider Anteile. Dieser Effekt wird zur Detektion von Grenzflächen genutzt. Als Laserquelle wird ein gepulstes Lasersystem mit zeitlichen Pulsdauern von 120 fs bei der Zentralwellenlänge von 810 nm verwendet. Der Laserstrahl wird mit einem Mikroskopobjektiv in die Probe fokussiert. Um ein dreidimensionales Bild zu erhalten, wird der Fokus in drei Raumrichtungen über die Probe verfahren. Die Abrasterung in x- und y-Richtung geschieht mit Hilfe eines Galvo-Scanners. Dieser besteht aus zwei Spiegeln, welche in zueinander orthogonale Richtungen verkippbar sind. Durch Verfahren des Objektivs mit einem linearen Verschiebetisch wird der Fokus in z-Richtung durch die Probe bewegt. Die erzeugte dritte Harmonische wird gemessen und zusammen mit der aktuellen Fokusposition gespeichert. Dazu wird das Signal mittels zweier dichroitischer Spiegel und eines Interferenzfilters von der fundamentalen Strahlung getrennt. Anschließend wird es mit einem Photoelektronenvervielfacher detektiert und in ein elektrisches Signal umgewandelt. Ein Lock-In-Verstärker verbessert das Signal zu Rausch Verhältnis und ermöglicht die Detektion von Signalen unterhalb des Rauschniveaus. Mit dem beschriebenen Aufbau konnte die Grenzflächensensitivität der Erzeugung der dritten Harmonischen an einer Quarzglasplatte verifiziert werden. Bei linearer Verschiebung des Fokus durch die Probe wurden hohe Signale lediglich an den Oberflächen detektiert. Die Messung diente der Charakterisierung des Aufbaus in axialer Richtung. Durch Abscannen einer Glasplatte mit eingeätztem zweidimensionalen Gitter wurde der Aufbau für verschiedene Objektive in transversaler Richtung kalibriert. Diese Messung lieferte den Zusammenhang zwischen der an dem Galvo-Scanner an58 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK liegenden Spannung und der Position auf der Probe. Außerdem gab sie Aufschluss über den maximalen Abscannbereich, der je nach Objektiv zwischen 0,5 mm und 1,8 mm liegt. Die Methode ermöglicht die Detektion von Strukturen mit einer Genauigkeit, die durch die Fokusgröße, welche im Bereich weniger Mikrometer liegt, bestimmt ist. Durch Abrastern einzelner Ebenen können Schnittbilder transparenter Proben erstellt werden, woraus die dreidimensionale Struktur der Probe rekonstruiert werden kann. Dies wurde anhand einer Glasplatte mit Oberflächendefekten demonstriert. Die zusätzliche Detektion der zweiten Harmonischen liefert weitere Informationen über die Zusammensetzung einer Probe. Da in zentrosymmetrischen Medien keine nichtlinearen Prozesse gerader Ordnung auftreten, lassen sich mit Hilfe der zweiten Harmonischen nicht zentrosymmetrische Substanzen lokalisieren. Dies wurde im Rahmen dieser Arbeit an einem BBO-Kristall überprüft und soll künftig zur Lokalisierung von Stoffen wie beispielsweise Stärke oder Kollagen genutzt werden. Hierbei liegt die erziehlte Auflösung oberhalb der der dritten Harmonischen. Eine künftige Aufgabe ist die Verwendung des Aufbaus zur Untersuchung von Mischungsprozessen zwischen transparenten Flüssigkeiten. Um dabei zwischen den verwendeten Mischungskomponenten unterscheiden zu können, bieten sich Proben mit hohen Unterschieden in den nichtlinearen Eigenschaften dritter Ordnung an. Dazu wurden in dieser Arbeit die Signalstärken vermessen, welche an der Grenzfläche zwischen verschiedenen Flüssigkeitsproben und Quarzglas entstehen. Die verwendeten Proben zeigen starke Variationen in der erzeugten dritten Harmonischen. Daher eignet sich der Aufbau für die weiterhin geplanten Messungen. Ein Vorteil der beschriebenen Methode ist die Abhängigkeit von den nichtlinear optischen Eigenschaften der Probe. Dies ermöglicht die Abbildung von Objekten, welche aufgrund ihrer Transparenz und geringen Variationen im Brechungsindex mit konventionellen Methoden nicht visualisiert werden können. Dieser Vorteil stellt ein hohes Potential für verschiedenste Bereiche der Wissenschaft und Technik dar. Bei der Erzeugung der zweiten und dritten Harmonischen handelt es sich um parametrische Prozesse ohne Energieübertrag auf das Medium. Dies ermöglicht die Untersuchung von Objekten mit niedriger Zerstörschwelle und somit die Anwendung auf zahlreiche biologische Proben. Ein Beispiel hierfür ist in Abbildung 40 gezeigt. Dargestellt ist eine Abbildung von Tabakwurzelzellen (lat. nicotiana tabacum), welche mit dem oben beschriebenen Aufbau erstellt wurde. Gelb stellt ein hohes, schwarz ein niedriges Signal der dritten Harmonischen dar. Die Zellwände sind deutlich durch ein hohes Signal zu erkennen. Bei der Struktur innerhalb der Zellen handelt es sich um den Zellkern. Eine Herausforderung ist die Beschleunigung des Messprozesses. Dieser wird momentan durch den Lock-In-Verstärker limitiert. Um eine effiziente Rauschunterdrückung zu erzielen, ist eine Wartezeit von einigen hundert Millisekunden pro Messpunkt erforderlich. Durch einen schnelleren Lock-In-Verstärker soll die Wartezeit auf wenige Millisekunden verkürzt werden. Zusätzlich wird die Geschwindigkeit durch die Ansteuerung des Galvo-Scanners begrenzt. Auch hier besteht Opti59 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK mierungspotential, sodass die Aufnahme eines Messpunktes in Zukunft nur noch wenige Mikrosekunden dauern könnte. Eine solche Beschleunigung würde die Beobachtung verschiedener dynamischer Prozesse in Realzeit ermöglichen. Abbildung 40: Dritte Harmonische an Tabakwurzelzellen (lat. nicotiana tabacum) in Falschfarbendarstellung. Gelb stellt ein hohes, schwarz ein niedriges Signal dar. 60 A FUNKTIONSWEISE EINES LOCK-IN-VERSTÄRKERS Anhang A Funktionsweise eines Lock-In-Verstärkers Oftmals sollen Signale gemessen werden, die so niedrig sind, dass sie von Störsignalen aus der Umgebung sowie elektronischem Rauschen des Detektors kaum zu unterscheiden sind. Treten diese Störungen in allen Frequenzen auf, lässt sich das Signal zu Rausch Verhältnis mit Hilfe eines Lock-In-Verstärkers verbessern [22]. Dieser verstärkt nur Signale, welche mit einer festen Referenzfrequenz auftreten. Entstehen die Messdaten durch Laser indizierte Prozesse (wie z.B. THG), kann die Referenzfrequenz durch einen Chopper im Laserstrahl erzeugt werden. Die Signale sind dann ebenfalls mit der entsprechenden Frequenz moduliert. Ein Spannungssignal der Form Vsig · sin (ωref · t + θsig ) mit der Referenzfrequenz ωref und einer Phase θsig wird im Lock-In-Verstärker von einem Demodulator D1 mit dem Referenzsignal Vref · sin (ωref · t) multipliziert. Das resultierende Signal VD1 enthält einen DC-Anteil ohne Frequenz sowie einen Anteil mit der doppelten Referenzfrequenz VD1 = Vsig · Vref · sin (ωref · t + θsig ) · sin (ωref · t) = 1 2 · Vsig · Vref · cos (θsig ) (61) + 21 · Vsig · Vref · sin (2 · ωref · t + θsig ) . Durch einen Tiefpassfilter wird nun das Signal mit der doppelten Referenzfrequenz herausgefiltert. Das resultierende Signal nach der Filterung lautet 1 · Vsig · Vref · cos (θsig ) . (62) 2 Dieses ist proportional zur gesuchten Signalamplitude Vsig , hängt jedoch noch von der Phase des Eingangssignals ab. Um sowohl Vsig als auch die Phase θsig bestimmen zu können wird im Lock-In-Verstärker ein weiterer Demodulator D2 verwendet. Dieser multipliziert das Eingangssignal mit einem um 90◦ phasenverschobenen Referenzsignal. Nach Durchlaufen eines weiteren Tiefpassfilters entsteht somit das Signal 1 VD2+F ilter = · Vsig · Vref · sin (θsig ) . (63) 2 Aus VD1+F ilter und VD2+F ilter kann nun die Amplitude und die Phase des Ursprungsignals berechnet werden: VD1+F ilter = Signal Vsig q 2 2 = Vref VD1+F ilter + VD2+F ilter 2 (64) Phase θsig = arctan VD2+F ilter VD1+F ilter 61 A FUNKTIONSWEISE EINES LOCK-IN-VERSTÄRKERS Rauschen und Störsignale bei anderen Frequenzen werden ebenfalls in den Demodulatoren mit dem Referenzsignal multipliziert. Dies resultiert in einem Anteil mit der Summenfrequenz und einem Teil mit der Differenzfrequenz VD1 = 1 2 · VX · Vref · cos ((ωX − ωref ) · t + θX ) (65) + 12 · VX · Vref · sin ((ωx + ωref ) · t + θX ) . Der Summenfrequenzterm ist hochfrequent und wird von dem Tiefpassfilter herausgefiltert. Ob der niederfrequente Differenzfrequenzterm den Filter passiert hängt von dessen Bandbreite ab. Ist der Abstand der Frequenz ωX von der Referenzfrequenz ωref größer als die Filterbandbreite ∆F B , wird auch dieser Anteil unterdrückt. 62 B PHASENBETRACHTUNG BEI DER ERZEUGUNG DER DRITTEN HARMONISCHEN B Phasenbetrachtung bei der Erzeugung der dritten Harmonischen Die Tatsache, dass bei Phasenanpassung ∆k = 0 keine dritte Harmonische entsteht, ist auf den Verlauf der Gouy-Phase Φ (z) des Gauss’schen Strahls zurückzuführen. Die an verschiedenen Stellen im Medium emittierten elektromagnetischen Wellen bei der dritten harmonischen Frequenz können konstruktiv oder destruktiv interferieren. Die Interferenz hängt dabei von der Phase der induzierten Polarisation im Vergleich zur Phase der abgestrahlten Welle ab. Sind beide identisch, so interferieren die Teilwellen konstruktiv. Dagegen kommt es zur destruktiven Interferenz, wenn beide außer Phase sind. Die im Medium erzeugte Polarisation der Frequenz 3ω ist proportional zur dritten Potenz des erzeugenden Strahls. Dies verursacht eine Phase 3Φ (z) in der Polarisation. Die dritte Harmonische ist ein Gauss’scher Strahl mit dem gleichen konfokalen Parameter und der gleichen Gouy-Phase wie bei der Fundamentalen. Somit entsteht zwischen dem erzeugten Strahl und der Polarisation eine Phasendifferenz von (3 − 1) Φ (z). Diese Phasendifferenz ist in Abbildung a dargestellt. ? k=0 Phase p 0 -2 0 2 z/b -p Abbildung a: Abhängigkeit der Phasendifferenz zwischen dem erzeugten Strahl und der Polarisation bei der dritten harmonischen Frequenz für perfekte Phasenanpassung ∆k = 0. Bei Propagation durch den Fokus verläuft die Phasendifferenz von +π bis −π. Die an den verschiedenen Stellen im Medium erzeugten Beiträge zur Amplitude der dritten Harmonischen interferieren daher destruktiv. Ist ∆k 6= 0, so entsteht zusätzlich eine Ortsabhängige Phasendifferenz von ∆k · z. Je nach Vorzeichen der Phasenfehlanpassung ∆k kann dies den, durch die GouyPhase verursachten Effekt verstärken oder kompensieren. Für positive Phasenfehlanpassung verläuft der zusätzliche Teil entgegengesetzt zu Φ (z) vom Negativen ins Positive. Die Phasendifferenz 2 · Φ (z) wird dadurch im relevanten Fokusbereich zunächst verringert. Für zu große positive ∆k dominiert dagegen der Term ∆k · z gegenüber 2·Φ (z) und bewirkt seinerseits eine destruktive Interferenz der verschie63 B PHASENBETRACHTUNG BEI DER ERZEUGUNG DER DRITTEN HARMONISCHEN denen Anteile der dritten Harmonischen. Dies ist in Abbildung b dargestellt. Eine minimale Phasendifferenz im relevanten Fokusbereich wird bei ∆k = 2/b erreicht. Für diesen Wert von der Phasenfehlanpassung wird daher auch ein maximales Signal bei der dritten harmonischen Frequenz erzeugt. p ? k=4/b Phase ? k=2/b 0 -2 0 2 z/b ? k=0.5/b -p Abbildung b: Abhängigkeit der Phasendifferenz zwischen dem erzeugten Strahl und der Polarisation bei der dritten harmonischen Frequenz für verschiedene positive Werte der Phasenfehlanpassung ∆k. Für negative Phasenfehlanpassung ∆k < 0 wird der durch die Gouy-Phase erzeugte Effekt noch verstärkt. Dies ist in Abbildung c gezeigt. In diesem Fall interferieren die erzeugten Wellen destruktiv. Phase p 0 ? k=-2/b -2 0 2 z/b -p Abbildung c: Abhängigkeit der Phasendifferenz zwischen dem erzeugten Strahl und der Polarisation bei der dritten harmonischen Frequenz für negative Phasenfehlanpassungen ∆k < 0 . 64 C C PEAKFORM Peakform T H G L e is tu n g in b e l. E in h e ite n Bei verschiedenen Messungen wird die, an Grenzflächen erzeugte dritte Harmonische in Abhängigkeit von der Fokusposition detektiert. Um Parameter wie die Breite und Höhe des erzeugten Signals zu bestimmen, muss eine geeignete Peakfunktion an die Datenpunkte gefittet werden. Aus der Theorie lässt sich jedoch kein einfacher funktionalen Zusammenhang zwischen der Fokusposition und dem Signal bei der dritten harmonischen Frequenz vorhersagen. Zur Bestimmung der passenden Funktion wurde das an einer Grenzfläche zwischen Quarzglas und Luft erzeugte Signal simuliert. Die Simulationsdaten sind in Abbildung d dargestellt. An die Daten wurden verschiedene Funktionen gefittet. In der Abbildung ist ein Gauss-Fit sowie ein Lorentz-Fit an die Simulationsdaten gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die Datenpunkte fast vollständig auf der Lorentzkurve liegen. Die Gausskurve zeigt dagegen Abweichungen von den Daten. Daher wird bei Auswertung der Messungen immer eine Lorentzfunktion an die Messdaten gefittet. Equation S im u la tio n s d a te n G a u s s -F it L o re n tz -F it Adj. R-Square F F F F F F F Equation Adj. R-Square F F F F F F o k u s p o s itio n in b e l. E in h e ite n Abbildung d: Simulierte Leistung der dritten Harmonischen an der Grenzfläche zwischen Quarzglas und Luft. Die schwarzen Punkte stellen die Simulationsdaten dar. Die blaue Kurve zeigt einen Gauss-Fit an die Daten, die rote Kurve einen Lorentz-Fit. 65 C 66 PEAKFORM LITERATUR Literatur [1] www.univie.ac.at/mikroskopie (Stand: Oktober 2010) [2] T. Halfmann: Laserphysik: Anwendung, Vorlesungsskript, 2009 [3] C.-K. Sun: Higher Harmonic Generation Microscopy, Springer Verlag, 2005 [4] R. Carriles, et al: Invited Review Article: Imaging techniques for harmonic and multiphoton absorption fluorescence microscopy, Review of Scientific Instruments, Vol. 80, 2009 [5] P. Török and F.J. Kao: Optical Imaging and Microscopy, Techniques and Advanced Systems, Springer Series in Optical Sciences, Vol. 87, 2007 [6] R.W. Boyd: Nonlinear Optics Second Edition, Academic Press, 2003 [7] Y. 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Danke für die interessanten physikalischen und außerphysikalischen Dikskussionen und für die Unterstützung beim verfassen dieser Arbeit. Auch bei allen anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe Nichtlineare Optik/Quantenoptik möchte ich mich bedanken. Bei euch habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Bei fachlichen Fragen und Problemen konnte ich immer auf eure kompetente Unterstützung zählen. Hier ist besonders Holger Münch zu erwähnt. Deine Ratschläge bei labortechnischen sowie physikalischen Fragestellungen haben mir immer sehr weitergeholfen. Außerdem möchte ich mich bei Christian Wenski für die Zusammenarbeit im Rahmen seiner Bachelorarbeit bedanken. Auch für die zahlreichen privaten Unternehmungen danke ich der Arbeitsgruppe. Danke an die Arbeitsgruppe von Yaron Silberberg am Weizmann Institut in Israel und insbesondere an Ori Katz für die fachliche Hilfe und die Gastfreundschaft. Für das Korrekturlesen dieser Arbeit bedanke ich mich bei Saranya Bechtold und Joachim Langhammer. Meinen Eltern Bruno und Christel Wagner danke ich für die finanzielle und moralische Unterstützung vor und während meines Studiums. Ohne euch wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Erklärung zur Masterthesis Hiermit versichere ich, vorliegende Masterthesis ohne Hilfe Dritter nur mit den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln angefertigt zu haben. Alle Stellen, die aus Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen. Ort Datum Unterschrift