http://bastian16.tripod.com © 2003 oder http://www.echemie.de.vu Quantenmechanische Betrachtung des harmonischen Oszillators: klassisch: ! F( ∆x ) = − D ⋅ ∆x Die Bedingung für eine harmonische Schwingung.(Rückstellkraft ist proportional zur Auslenkung aus der Ruhelage) Î Differentialgleichung 2. Ordnung: F( ∆x ) = m ⋅ a = m ⋅ d 2 ∆x = − D ⋅ ∆x dt 2 Lösung der Dgl.: ∆x(t ) = A ⋅ cos(ω ⋅ t ) hierbei ist ω die sog. Kreisfrequenz ω = 2π = 2π ⋅ v T Vergleicht man die zweite Ableitung von ∆x nach der Zeit (Beschleunigung a) mit der Schwingungsgleichung und der Differentialgleichung ergibt sich die Schwingungsfrequenz eines harmonischen Oszillators zu: (vgl.: Tipler S.382 3.edition) v= 1 2π D m (never forget this one!) Bei einer Atombindung ist D ≈ 500 N/m Diese Gleichung gilt aber nur für ein Teilchen welches, durch z.B. eine Sprungfeder, mit einer unendlich großen Masse verbunden ist. Betrachtet man zwei verbundene, raumfreie und ähnlich große Massen so muss mit der sog. Reduzierten Masse gerechnet werden: mred ≡ v= 1 2π m1 ⋅ m2 m1 + m2 Modell eines Moleküls D mred Je größer D desto stärker die Bindung, desto größer die Eigenfrequenz des Oszillators. Je größer mred desto kleiner fällt die Schwingungsfrequenz aus. Dies ist bei schweren Atomen der Fall. Die Potentielle Energie: E ∆x 1 D ⋅ (∆x) 2 2 0 0 Potentielle Energie des Moleküls bei einer Auslenkung von ∆x aus der Ruhelage. nach E ≡ F ⋅ ∆x F abh. von ∆x Î ∫ dE pot = ∫ − D ⋅ ∆x ⋅ d∆x Î E pot (∆x) = http://bastian16.tripod.com © 2003 oder http://www.echemie.de.vu Graphisch: Die Graphik zeigt den parabelförmigen Verlauf der Potentiellen Energie in Abhängigkeit der Auslenkung aus der Ruhelage. Ist die „Feder“ einmal ausgelenkt führt das System eine harmonische Schwingung aus (einfachstes Modell einer schwingenden Atombindung). Durchläuft die Schwingung nun die ehemalige Ruhelage, ist die gesamte Potentielle Energie in kinetische umgewandelt worden. Die Gesamtenergie des schwingenden Systems setzt sich also aus Kinetischer und Potentieller Energie zusammen. An den Umkehrpunkten (∆xmax = Amplitude A der Schwingung) ist die Potentielle Energie maximal, die kinetische null. E = E kin + E pot = 1 D ⋅ ( ∆xmax ) 2 2 Nun kommt die Quantenmechanik: Bei Molekülen Î Energie ist quantisiert Î nur bestimmte Werte sind für E erlaubt Î nur bestimmte Maximalauslenkungen ∆xmax sind erlaubt. Um die Erlaubten Energieniveaus zu bestimmen muss man die Schrödingergleichung für das System lösen und die Eigenwerte der erhaltenen Wellenfunktion bestimmen. (Vgl. Die Schrödingergleichung unter PC) Î Man muss vorher Mathematik Studieren um die vollständige Herleitung zu durchschauen! (Spätestens bei den Hermitischen Polynomen scheitert der normale Chemiestudent) Die wichtigsten Ergebnisse: Die Gleichung (zeitunabh. eindimensionale SG): 2 = 2 d Ψ( ∆x ) − 2m d (∆x )2 1 + D ⋅ (∆x )2 ⋅ Ψ( ∆x ) = E ⋅ Ψ( ∆x ) 2 Lösung: Ψn = N n ⋅ H ( y ) n ⋅ e − y2 2 wobei y proportional zu ∆x Hierbei ist N die von n abh. Normierungskonstante und H ein von n abh. (Hermitischer) Polynom. n = 0,1,2,3,4,5,6,7……. http://bastian16.tripod.com © 2003 oder http://www.echemie.de.vu Für die Grundschwingung ist n = 0 Î Hn = H0 =1 und Nn = N0 Î Wellenfunktion für die Grundschwingung ist eine sog. Gaußkuve. (siehe 10DM Schein) Ψ0 = N 0 ⋅ 1 ⋅ e − y2 2 = Gaußkurve Die erlaubten Energieniveaus (Eigenwerte der entsprechenden Wellenfunktionen) des Harmonischen Oszillators ergebenn sich zu: 1 E n = n + ⋅ h ⋅ν 2 wobei v = 1 2π D mred n = 0,1,2,3,4,5,6,7,8,9… Î E0 = ½ hv Î E1 = 1 ½ hv Î E2 = 2 ½ hv Î E3 = 3 ½ hv Î E4 = 4 ½ hv Î E5 = 5 ½ hv Î ∆E = 1 ⋅ hν Î Resonanzbedingung: ∆E = E phot = h ⋅ν = h ⋅ υ Damit die Schwingung eines Moleküls angeregt wird muss, nach dem harmonischen Ansatz, die Frequenz des Lichtes mit der Schwingungsfrequenz der Atombindung übereinstimmen. Die Frequenz ist dabei unabhängig in welchem Niveau sich der Oszillator befindet. Î Anregung von En nach En+1 Î Absorption einer bestimmten Wellenlänge Wichtige Stichpunkte: • • Je höher die Teilchenmasse, desto kleiner die Eigenfrequenz v der Bindung, desto näher rücken die Energieniveaus zusammen. (Î höhere Schwingungsniveaus können bereits bei niedriger Temperatur angeregt werden Î höhere Wärmekapazität) Für Makroskopische Massen hat die Energiequantelung keine Bedeutung (nicht messbar da m riesig) . Die Energiequantelung erklärt aber warum makroskopische Körper eine charakteristische Eigenfrequenz besitzen. http://bastian16.tripod.com • • • • • • • © 2003 oder http://www.echemie.de.vu Der Abstand hv ist wie erwähnt für makroskopische Objekte vernachlässigbar klein, wird aber wichtig bei atomaren Größenordnungen. ν von chemischen Bindungen liegt bei ca. 9E1013Hz. EM-Strahlung mit dieser Frequenz besitzt eine Wellenlänge von 3000nm. Diese Wellenlänge liegt im Bereich von Infrarotstrahlung. Das die Energiedifferenz zwischen zwei Wellengleichungen (Eigenfunktionen der zugehörigen Schrödingergleichung) von einen chemischen Bindung im Energiebereich von Quanten infraroter Strahlung liegt, macht man sich zur Strukturaufklärung bei der IR-Spektroskopie zunutze. Das Modell des Harmonischen Oszillators beschreibt die Schwingungen in Molekülen zwar qualitativ sehr gut, entspricht aber nicht 100%ig der Realität. (Siehe anharmonischer Oszillator). Beim Harmonischen Ansatz darf ein Übergang nur zwischen zwei benachbarten Energieniveaus erfolgen. ( ∆n = ±1 ). Das Auftreten von sog. Oberschwingungen (z.B. ∆n = ±2 ) ist somit nicht zu verstehen. Das der Quantensprung nur 1 betragen darf nennt man spezielle Auswahlregel. Spezielle Auswahlregeln geben Auskunft welche Übergänge erlaubt sind und welche nicht. Auf atomarer Ebene kann ein Oszillator niemals die Energie 0J besitzen. (n müsste -1/2 sein). Mathematischer Grund: Für n<0 und/oder n halbzahlig wird die Wellenfunktion unsinnig. Physikalischer Grund: ∆x = 0 Î Ort des Teilchens ist exakt gegeben Î 1 Heisenbergsche Unschärferelation wird verletzt. ( ∆x ⋅ ∆p ≥ = ) 2 Oder anders ausgedrückt: Eine Welle ohne Energie gibt es nich. Bitte auch anharmonischen Oszillator lesen.