Verschluckte Knopfbatterien müssen sofort ärztlich entfernt werden Die meisten kleineren verschluckten Teile wandern durch den Magen in den Darm, um wieder ausgeschieden zu werden. Wenn aber Knopfbatterien im Mund eines Kindes verschwinden, sollten Eltern mit ihm sofort die Kinderklinik aufsuchen. „Knopfbatterien können sich im feuchten Milieu der Speiseröhre und des Magens entladen und zu Schleimhautverätzungen führen. Bereits innerhalb von vier Stunden hat die Magensäure die Batterieoberfläche beschädigt, so dass giftige Inhaltsstoffe wie Cadmium, Quecksilber und Blei sowie ätzende Lauge austreten können“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Solange sich der Fremdkörper noch im Magen befindet, kann er endoskopisch entfernt werden, später wäre eine Operation erforderlich. Ein besonderes Risiko besteht bei Batterien, deren Durchmesser eineinhalb Zentimeter überschreitet, da sie dann in der Speiseröhre stecken bleiben können. „Batterien, die in der Speiseröhre hängen geblieben sind, können innerhalb kürzester Zeit durch Entladung zu Schleimhautverbrennungen mit schweren Spätfolgen wie Narben und Verengungen führen. Sie müssen innerhalb kürzester Zeit entfernt werden. Beschwerden wie vermehrter Speichelfluss, Würgereiz, Erbrechen und Atemnot können Hinweise sein“, so Fegeler weiter. Meist stecken Kinder zwischen einem halben und zwei Jahren Gegenstände in den Mund. Doch selbst Jugendliche haben schon beim Basteln Knopfbatterien mit den Zähnen oder Lippen gehalten und sie dann versehentlich geschluckt. „Auch wenn kleine Kinder Knopfbatterien in die Nase oder ins Ohr schieben, können diese schwere Schäden verursachen. Eltern sollten auf keinen Fall Nasen- oder Ohrtropfen einträufeln, da diese zu noch schwereren Verletzungen führen können, sondern gleich einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, rät Dr. Fegeler. Weitere Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de.