LEIBNIZ | LICHT Fotos: NASA/SDO/HMI (rechts); NASA/Goddard/SDO (oben) Der Sonne entgegen ... 2/2015 … gehen die Blicke der Forscher am Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik (KIS) in Freiburg. Die Wissenschaftler untersuchen unsere wichtigste Lichtquelle überhaupt mit experimentellen und theoretischen Methoden. Schließlich ist die Sonne der Schlüssel für das Verständnis der Sterne und der Bewohnbarkeit von Planeten. Ihr Augenmerk richten sie auf den solaren Magnetismus und erforschen dabei Feinstruktur und Energiehaushalt der solaren Atmosphärenschichten Photosphäre und Chromosphäre, die globale magnetische Aktivität der Sonne sowie anderer Sterne. Zudem entwickeln sie hochempfindliche Techniken, um auch kleine Strukturen auf der Sonnenoberfläche untersuchen zu können. Die Vielfalt der Sonne offenbart sich bei Aufnahmen in verschiedenen Wellenlängenbereichen: Durch die Verwendung von Filtern lassen sich bestimmte Schichten der Sonnenatmosphäre getrennt voneinander sichtbar machen. Die Filter lassen nur Licht hindurch, das von bestimmten Atomen unter speziellen Anregungsbedingungen absorbiert wird. So entstehen Bilder, die die Dynamik der Sonnenatmosphäre besonders anschaulich machen. Das KIS konzentriert sich auf den Wellenlängenbereich, der vom Boden aus gut zu beobachten ist: 380 bis etwa 1600 Nanometer (nm) – der für das Auge sichtbare Bereich liegt zwischen 400 und 700 nm. Die heiße Korona lässt sich besonders gut mit der Strahlung des extremen Ultraviolett Wellenlängen­ bereichs zwischen 10 nm und etwa 120 nm beobachten. Er ist nur vom Weltraum aus zugänglich. Je nach ausgefilterter Atomsorte werden verschiedene Temperaturbereiche der ungefähr eine Million Grad heißen Korona sichtbar. Bei diesen Temperaturen haben die Atome viele ihrer Elektronen verloren, sind hochgradig ionisiert. Deshalb ist dieses Gas ein leitfähiges Plasma und wechselwirkt mit dem solaren Magnetfeld. So werden auch die magnetischen Strukturen der Korona sichtbar. Die modernen Sonnenteleskope des Instituts befinden sich auf Teneriffa. Besichtigungen des alten Observatoriums auf dem Schauinsland sind im Sommerhalbjahr möglich. Sonneneruption, beobachtet mit einer Wellenlänge von 30,4 nm (oben) und Sonnenflecken im sichtbaren Licht. www.kis.uni-freiburg.de/de/oeffentlichkeit/fuehrungenobservatorium-schauinsland/ 25