Hereditäre Fruktoseintoleranz Klinische Bedeutung Diagnostik Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) ist eine seltene Krankheit (Prävalenz 1:26 000), die durch eine erbliche Störung des Fruktosestoffwechsels bedingt ist, bei der Fruktose (Fruchtzucker) nicht oder nicht in ausreichenden Mengen abgebaut werden kann. Der Erkrankung liegt ein autosomal-rezessiv vererbter Mangel an dem Enzym Fruktose-1Phosphat-Aldolase zugrunde. Verursacht wird die hereditäre Fruktoseintoleranz durch Mutationen im Aldolase-B (ALDOB) Gen, wobei vier Mutationen, del 4E4, A149P, A174D und N334K, 85-95 % des in Europa beobachteten Mutationsspektrums abdecken. Solange eine fruktosefreie Ernährung (Muttermilch) erfolgt, bestehen keine Symptome. Nach Zufuhr von Fruktose kommt es zu Erbrechen, Übelkeit, Hypoglykämie, Lethargie, Krampfanfällen, Gelbsucht und Lebervergrößerung. Bei weiterer Fruktosezufuhr entsteht eine schwere Leberfunktionsstörung mit Beeinträchtigung der Blutgerinnung. Labordiagnostisch stehen Hypoglykämien und gestörte Leberfunktionsparameter im Vordergrund. Unter Einhaltung einer fruktosefreien bzw. -armen Diät kommt es zu einer schnellen Verbesserung der klinischen Symptomatik. Analyse Die folgenden Mutationen werden bei der Analyse erfasst: del 4E4(*) A149P(*) A174D(*) N334K(*) (*) Nomenklatur entspricht dem Sugar Intolerance StripAssay ® von ViennaLab Nomenklatur laut aktueller Publikationen: N120K121del, A150P, A174D, N335K Die hereditäre Fruktoseintoleranz sollte nicht mit der relativ häufig vorkommenden und meist harmloseren Fruktosemalabsorption verwechselt werden. Diese beruht auf einer gestörten Fruktoseaufnahme im Dünndarm und führt nach Fruktosegenuss zu Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Methode: PCR, Reverse Hybridisierung Probematerial: EDTA-Blut, Citrat-Blut, Mundhöhlenabstrich, DNA Analysendauer: 2 Wochen Literatur: Santner et al (2005), Hum Mut 25:594 Esposito et al (2004), Hum Mut 24:534 www.omim.org/entry/229600 Diese Erläuterungen dienen lediglich als Information und ersetzen keinesfalls ein Aufklärungsgespräch oder eine Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt. ViennaLab Diagnostics GmbH – Diagnostic Services · Gaudenzdorfer Gürtel 43-45 · A-1120 Wien, Österreich · Telefon: (+43-1) 8120156-70 · Fax: (+43-1) 8120156-79 · E-Mail: [email protected] · www.viennalab.at · Vers.07/2013