5`Fluorouracil Toxizität Klinische Bedeutung Diagnostik 5`Fluorouracil (5`FU) ist ein Zytostatikum und zählt zu den am häufigsten eingesetzten Chemotherapeutika bei der Behandlung von Tumorerkrankungen. Der Wirkstoff hemmt das Zellwachstum besonders bei sich rasch teilenden Zellen. Etwa 40 % der heterozygoten Mutationsträger tragen ein erhöhtes Risiko einer 5`FU-Unverträglichkeit. Vor Beginn einer 5`FU-Therapie sollte bei Patienten der Trägerstatus festgestellt und gegebenenfalls eine reduzierte Dosis oder eine alternative Therapie verabreicht werden. Für homozygote bzw. kombiniert heterozygote Mutationsträger (sehr selten) ist eine 5`FU-Therapie kontraindiziert. Bei ca. 3-5 % der kaukasischen Bevölkerung treten während einer 5`FU-Therapie toxische Nebenwirkungen wie z.B. Mukositis, neurologische Störungen oder Kardiotoxizität auf. Diese Unverträglichkeit lässt sich auf eine verringerte Aktivität des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase zurückführen, welches eine wichtige Rolle beim Abbau des 5`FU spielt. Im Normalfall werden mehr als 80 % des verabreichten 5`FU in kurzer Zeit vom Körper metabolisiert. Bei vermindertem Abbau des 5`FU (poor metabolizer- Phänotyp) bleiben bei Patienten erhöhte 5`FU Plasmawerte nachweisbar. Die veränderte Aktivität dieses Enzyms wird durch Mutationen im DPYD Gen hervorgerufen. Die häufigste Veränderung im DPYD Gen ist die sogenannte Exon-14-Skipping-Mutation (DPYD*2A, mit einer Frequenz von ca. 1 % in der gesamten kaukasischen Bevölkerung), welche bei etwa der Hälfte aller Patienten mit verminderter Dihydropyrimidin-Dehydrogenase Aktivität nachgewiesen wird. Methode: PCR, Reverse Hybridisierung Probematerial: EDTA-Blut, Citrat-Blut, Mundhöhlenabstrich, DNA Analysendauer: 2 Wochen Literatur: Wei et al (1996), J Clin Invest 98:610 Raida et al (2001), Clin Cancer Res 7:2832 www.omim.org/entry/274270 Analyse Es wird die DPYD*2A (IVS14+1G>A) Mutation erfasst. Bei Vorliegen eines negativen Ergebnisses kann ein DPYD-Mangel nicht mit absoluter Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Diese Erläuterungen dienen lediglich als Information und ersetzen keinesfalls ein Aufklärungsgespräch oder eine Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt. ViennaLab Diagnostics GmbH – Diagnostic Services · Gaudenzdorfer Gürtel 43-45 · A-1120 Wien, Österreich · Tel: (+43-1) 8120156-70 · Fax: (+43-1) 8120156-79 · E-Mail: [email protected] · www.viennalab.at · Vers.07/2013