Familiäres Mittelmeerfieber Klinische Bedeutung Diagnostik Das familiäre Mittelmeerfieber (FMF) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, welche durch Mutationen im MEFV-Gen verursacht wird. FMF tritt hauptsächlich im Mittelmeerraum auf, wobei Türken, Armenier, Araber und sephardische Juden mit Trägerraten zwischen 1:3 und 1:6 besonders häufig betroffen sind. Über 80 krankheitsverursachende MEFV Mutationen wurden bislang beschrieben, wobei in den am meisten betroffenen Ethnien 5 Gründermutationen [E148Q, M680I (G/C), M694V, M694I, V726A] für ca. 74 % der FMF-Fälle verantwortlich sind. Die Erkrankung beginnt bei über 80 % der Patienten im Kindesalter oder in der Adoleszenz. Im Vordergrund stehen periodisch auftretende, kurzdauernde Fieberepisoden, begleitet von akuten Schmerzen und Ergüssen in Abdomen, Thorax und großen Gelenken. Die schwerwiegendste Komplikation ist die sekundäre Amyloidose, welche unbehandelt zum Verlust der Nierenfunktion führen kann. Durch die rechtzeitige Einnahme von Colchizin können Spätfolgen verhindert, bzw. Anfallshäufigkeit- und schwere verringert werden. Interessanterweise ist bei FMF Patienten auf ca. 30% der MEFV Allele keine Mutation zu finden. Bei entsprechender Symptomatik allerdings unterstützt ein heterozygoter Mutationsstatus die klinische Diagnose. Analyse Die folgenden Mutationen werden bei der Analyse erfasst: Methode: PCR, Reverse Hybridisierung, direkte Sequenzierung Probematerial: EDTA-Blut, Citrat-Blut, Mundhöhlenabstrich, DNA Analysendauer: 2 Wochen Literatur: Oberkanins et al. (2003), Clin Chem 49:1948 fmf.igh.cnrs.fr www.omim.org/entry/249100 E148Q M680I (G/C) M694V V726A P369S M680I (G/A) M694I A744S F479L I692del K695R R761H Nach Rücksprache können auch alle Exons des MEFV Gens mittels direkter Sequenzierung auf seltene Mutationen untersucht werden. Diese Erläuterungen dienen lediglich als Information und ersetzen keinesfalls ein Aufklärungsgespräch oder eine Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt. ViennaLab Diagnostics GmbH – Diagnostic Services · Gaudenzdorfer Gürtel 43-45 · A-1120 Wien, Österreich · Telefon: (+43-1) 8120156-70 · Fax: (+43-1) 8120156-79 · E-Mail: [email protected] · www.viennalab.at · Vers.07/2013