Cystische Fibrose (CF) Klinische Bedeutung Diagnostik CF ist die weltweit häufigste vererbbare Stoffwechselerkrankung (Prävalenz von ca. 1:2500) mit einer Trägerhäufigkeit von etwa 1:25. Bei klassischen CF-Fällen lässt sich eine sichere Diagnose bereits anhand der klinischen Symptomatik in Kombination mit einem positiven Trypsin- und Schweißtest stellen. Bei milderen Verläufen und grenzwertigen Trypsin- bzw. Schweißtests sollte eine molekulargenetische Untersuchung zur Abklärung herangezogen werden. Mutationen im CFTR Gen (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) führen in sezernierenden Epithelien zu einer Funktionsstörung des Chlorid-Ionentransportes und folglich zur Bildung von zähflüssigem Sekret. Im Bronchialsystem führt dies zu einer Einengung der Atemwege, häufig wiederkehrenden Lungeninfekten und schweren Lungenentzündungen. Der Verlust der Lungenfunktion ist die häufigste Todesursache bei CF-Patienten. Im Pankreas kann es zum Funktionsverlust der Drüsen und damit zum Fehlen fettabbauender Enzyme kommen, was zu einer unzureichenden Nahrungsverwertung und schließlich zu schweren Mangelerscheinungen führt. Neben der klassischen CF finden sich auch atypische mildere Ausprägungsformen wie chronische Sinusitis, Pankreatitis, Nasalpolypen, disseminierte Bronchiektasien und eine congenitale bilaterale Aplasie des Vas deferens (CBAVD). Generell ist das klinische Erscheinungsbild und dessen Manifestationsalter sehr variabel. CF ist nicht heilbar, durch eine frühe Diagnose kann jedoch eine mögliche Funktionsstörung der betroffenen Organe hinausgezögert werden. Die Verteilung und Häufigkeit der einzelnen Mutationen ist stark populationsabhängig, weshalb die Angabe der ethnischen Herkunft des Patienten für eine aussagekräftige Analyse hilfreich ist. Die vom American College of Obstetricians and Gynecologists und American College of Medical Genetics zur Untersuchung empfohlenen 23 Mutationen decken 60 – 90 % der CF assoziierten Mutationen in der kaukasischen Population ab. Wurden bei einem CF-Patienten 2 Mutationen im CFTR Gen nachgewiesen, sollte der Genotyp durch eine gezielte Mutationssuche bei beiden Elternteilen gesichert und Verwandte auf ihren Trägerstatus untersucht werden. Analyse Die folgenden Mutationen und Deletionen werden erfasst: CFTRdel2,3(21kb) 1078delT 1717-1G>A 2183AA>G R1162X G85E R334W G542X 2184delA 3659delC Methode: PCR, Reverse Hybridisierung, direkte Sequenzierung Probematerial: EDTA-Blut, Citrat-Blut, Mundhöhlenabstrich, DNA 394delTT R347H G551D 2184insA 3905insT Analysendauer: Reverse Hybridisierung: 2 Wochen Sequenzierung: 4 Wochen R117H R347P R553X 2789+5G>A W1282X Literatur: Dequeker et al (2009), Eur J Hum Genet 17:51 Bobadilla et al (2002), Hum Mut 19:575 www.omim.org/entry/219700 Selbsthilfegruppe: www.cf-austria.at Y122X A455E R560T 3120+1G>A 3849+10kbC>T 621+1G>T I507del (-ATC) 1898+1G>A 3272-26A>G N1303K 711+1G>T F508del (-CTT) 2143delT Y1092X IVS8 5/7/9T Bei Bekanntgabe der ethnischen Herkunft des Patienten können nach Rücksprache auch andere relevante Mutationen durch direkte Sequenzierung untersucht werden. Auf Wunsch werden alle 27 Exons des CFTR Gens sequenziert (Preise auf Anfrage). Diese Erläuterungen dienen lediglich als Information und ersetzen keinesfalls ein Aufklärungsgespräch oder eine Befundbesprechung mit dem behandelnden Arzt. ViennaLab Diagnostics GmbH – Diagnostic Services · Gaudenzdorfer Gürtel 43-45 · A-1120 Wien, Österreich · Telefon: (+43-1) 8120156-70 · Fax: (+43-1) 8120156-79 · E-Mail: [email protected] · www.viennalab.at · Vers.07/2013