Rauschbrand ist eine bakteriell bedingte, akut und hoch fieberhaft verlaufende Infektionskrankheit der Wiederkäuer. Erreger der Krankheit ist das anaerobe Bakterium Clostridium chauvoei. Wie der Milzbranderreger bildet der Rauschbrandbazillus Sporen, die sich im Erdreich sehr lange ansteckungsfähig halten können. In bestimmten Gebieten war Rauschbrand früher bodenständig. Nur Rinder, Schafe und Ziegen sind gefährdet, die Todesrate bei infizierten Tieren ist sehr hoch, sie verenden meist innerhalb eines Tages. Das Fleisch der verendeten Tiere darf nicht verwertet werden. Verendete Tiere sind, so ist es geseztlich geregelt in Tierkörperbeseitigungsanlagen unschädlich zu beseitigen. Die natürliche Infektionsquelle für die Ansteckung der Tiere bilden Futter oder Wasser, die mit Sporen des Rauschbranderregers kontaminiert sind. Deshalb tritt eine Häufung der Fälle in den Sommermonaten auf. Am lebenden Tier können gasig-knisternde rauschende Schwellungen an Hals, Schulter, Rücken und Oberschenkel beobachtet werden. Zugleich zeigen sich schwere Allgemeinstörungen. Bereits nach mehreren Stunden tritt der Tod ein. In der Regel ist erst dann die Krankheit feststellbar. Bei Schafen tritt Rauschbrand überwiegend als reine Wundinfektion auf, z.B. nach Verletzungen bei Geburten, als Folge von Hundebissen oder auch nach dem Scheren. Auch hier sind knisternde Anschwellungen zu beobachten. Am toten Tier ist die Muskulatur im Bereich der Anschwellung brüchig und porös. An den Schnittflächen erscheint sie trocken. Hellgrau bis rosa Partien wechseln mit dunkelschwarzroten, mit Gasblasen durchsetzten Abschnitten (Buttersäuregeruch) ab. Die Veränderungen ähneln der einer Gasbrand-Infektion. Wund-Gasbrand ist auch für den Menschen eine gefährliche Erkrankung! Rauschbrand ist nach dem Tierseuchengesetz anzeigepflichtig!