POLITISCHE ENTWICKLUNGEN 1918 -1933 1.Alle folgenden Aussagen sind richtig. Welche Aussagen gehen aus dem Text (unten) hervor? 1. Vor den Wahlen zur Nationalversammlung1 ist die deutsche Arbeiterbewegung2 in einen demokratischen und in einen radikalen, revolutionären Flügel gespalten. 2. Wegen der bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse in Berlin tagt3 die erste frei gewählte Nationalversammlung in Weimar. 3. Die Verfassung4 der Weimarer Republik ist für die Kommunisten nicht revolutionär genug und für viele Bürger und Militärs zu ”demokratisch”. 4. Im Januar 1923 besetzen5 französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet, weil Deutschland angeblich seine Reparationsverpflichtungen6 nicht erfüllt. 5. Am 9. November 1923 unternimmt eine Gruppe um Adolf Hitler in München einen Putschversuch7 gegen die ungeliebte Republik. 6. Ab 1924 erzielt8 die deutsche Außenpolitik viele Erfolge und 1926 wird Deutschland in den Völkerbund aufgenommen (die Vorläuferorganisation der Vereinten Nationen, UN). 7. Wegen der Krise der Parteien wird der Reichspräsident seit März 1930 zur dominierenden Figur gegenüber dem Parlament. 8. Im September 1930 wird die Hitler-Partei NSDAP die zweitstärkste Partei und im Juli 1932 die stärkste Partei. Das ist das Reichstagsgebäude im Zentrum von Berlin. Der Ort ist ein Spiegelbild für die wechselvolle deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Der Deutsche Bundestag hat hier seinen Sitz und knüpft so an die erste Deutsche Demokratie an, die Weimarer Republik. Am 9. November 1918 ruft der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann auf einem Balkon des Reichtagsgebäudes die Republik aus. Die Ausrufung der Republik markiert das Ende der Monarchie und die Geburtsstunde der Republik. 1 kansalliskokous työväenliike 3 kokoontuu 4 hallitusmuoto 5 miehittävät 6 sotakorvausvelvoitteet 7 vallankaappausyritys 8 saavuttaa 2 Straßennamen dokumentieren auch Geschichte. Der Platz hinter dem Reichstag heißt nach dem ersten Reichspräsidenten Friedrich-Ebert-Platz und die Scheidemannstraße neben dem Reichstag wurde nach dem ersten Ministerpräsidenten der Weimarer Republik benannt. Nach dem Ende des Kaiserreichs wollen die Sozialdemokraten unter Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann demokratische Wahlen zu einer Nationalversammlung. Die Kommunisten um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wollen eine Räterepublik nach dem Muster Sowjetrusslands. Die politischen Gegensätze zwischen der SPD-Führung und den Linksradikalen führen zum sog. Spartakusaufstand. Die Kommunisten erklären die Regierung Ebert für abgesetzt. Blutige Straßenkämpfe folgen. Die Regierung ruft die Truppen der Reichswehr und militärische Freiwilligenverbände, sog. Freikorps, zu Hilfe. Sie schlagen den Aufstand nieder. Die Truppen, die die Republik schützen, sind aber selbst antidemokratisch. Am 15. Januar 1919 Januar werden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg von Freikorps-Soldaten ermordet und an dieser Stelle im Tiergarten wird Rosa Luxemburg in den Landwehrkanal geworfen. Die Ereignisse zementieren die Spaltung der Arbeiterbewegung, was 1933 auch zum Ende der Weimarer Republik beiträgt. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 dürfen zum ersten Mal auch Frauen wählen. Die SPD wird die größte Partei, aber sie kann nicht allein regieren. Sie bildet eine Regierung mit zwei anderen Parteien, dem Zentrum und der DDP (Deutschen Demokratischen Partei). Das ist das Deutsche Nationaltheater in Weimar im heutigen Bundesland Thüringen. Hier versammeln sich die Abgeordneten der Nationalversammlung im Februar 1919, um die neue Verfassung zu verabschieden. Wegen der Unruhen in Berlin tagt die Nationalversammlung in Weimar. Nach dem Versammlungsort bezeichnen wir die erste deutsche Republik als Weimarer Republik. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wird zum ersten Reichspräsidenten der Republik gewählt. Viele Deutsche nehmen das Ende des Kaiserreichs nicht als militärischen Zusammenbruch wahr, sondern als Folge der Revolution. Die Bedingungen des Versailler Friedensvertrages verstärken die Abneigung gegen die erste deutsche Demokratie. Manche Deutschen machen die Republik für Schwierigkeiten und Krisen verantwortlich, die in Wirklichkeit Folgen des Krieges und der militärischen Niederlage sind. Das ist die Feldherrnhalle in München. Hier im Zentrum Münchens endet der Putschversuch Hitlers und seiner Anhänger am 9. November 1923. Unruhen und Gewalttätigkeiten prägen die ersten Jahre der Weimarer Republik. Die Räterepublik in Bayern wird 1919 blutig niedergeschlagen. Im März 1920 versuchen Rechtskonservative durch einen Staatsstreich an die Macht zu kommen. Der Staatsstreich scheitert, weil die Gewerkschaften zum Generalstreik aufrufen. Die Antwort auf den Putsch von rechts sind linksradikale Aufstände im Ruhrgebiet und Sachsen. Rechtsextreme verüben zahlreiche Morde an ihren Gegnern. Die bekanntesten Opfer sind Außenminister Walter Rathenau und der ehemalige Finanzminister Matthias Erzberger. Anfangs kommt die Republik nicht zur Ruhe. An der Wilhelmstraße im Zentrum Berlins liegen die wichtigsten Regierungsgebäude des Deutschen Reiches. Die Wilhelmstraße war das Synonym für die Regierung. Der Versailler Vertrag zwingt die Wilhelmstraße in die diplomatische Isolation. Das erste Ziel der deutschen Außenpolitik ist, die Isolation zu durchbrechen. Es ist vor allem das Verdienst Gustav Stresemanns, von 1923 bis 1929 Außenminister, dass dies auch gelingt. Gustav Stresemann ist der bedeutendste Staatsmann der Weimarer Republik. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ab 1924 werden auch die innenpolitischen Verhältnisse stabiler. Es gibt allerdings immer neue Koalitionsregierungen, denn die drei Parteien SPD, Zentrum und DDP haben nie wieder die Mehrheit im Reichstag. Und in der Verwaltung, Universität, Justiz und vor allem im Heer lehnen viele die Re publik nach wie vor ab. Hier ist das Reichspräsidentenpalais an der Wilhelmstraße. Das Gebäude existiert nicht mehr. Die beiden Präsidenten der Republik residierten hier. Die republikanischen Kräfte müssen 1925 eine Niederlage hinnehmen. Denn nach dem Tod Eberts wählt die Mehrheit des deutschen Volkes den alten kaisertreuen Generalfeldmarschall von Hindenburg zum neuen Reichspräsidenten. Die 1929 einsetzende Weltwirtschaftkrise zerstört die Grundlagen für eine weitere Stabilisierung. Im März 1930 zerbricht die letzte Regierung, die sich noch auf eine Mehrheit im Reichstag stützen kann. Von nun an regiert der Reichskanzler mit einem System von Notverordnungen, die ihn unabhängig vom Parlament machen. In dieser Situation wird der Reichspräsident mit seinen Notverordnungen zu einer politischen Schlüsselfigur. Das parlamentarische System ist damit am Ende. Bei den Wahlen im September 1930 erhöht die Hitler-Partei NSDAP die Zahl ihrer Sitze von 12 auf 107. Die NSDAP ist nun die zweitstärkste Partei. Im Juli 1932 stellen die Nationalsozialisten 230 von 608 Abgeordneten im Reichstag. Die NSDAP ist die größte Partei. Die Kommunisten haben 89 Sitze im Reichstag. Die beiden antidemokratischen Parteien haben also die Mehrheit im Reichstag und können den Reichstag lahmlegen. Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Am selben Abend marschieren die Nationalsozialisten durch das Brandenbuger Tor. 2. Nennen Sie fünf Sachen, die man Ihrer Meinung nach über die politische Entwicklung in der Weimarer Republik wissen muss.