Glossar Glossar A-B-A-Design | Ein Versuchsdesign, bei dem die Probanden zunächst unter neutralen Vergleichsbedingungen (A) untersucht werden, dann eine experimentelle Manipulation oder Behandlung erfolgt (B) und anschließend wieder unter neutralen Vergleichsbedingungen (A) getestet wird. Abhängige Variable | Im Zusammenhang mit Experimenten versteht man hierunter jede Variable, deren Werte das Ergebnis von Veränderungen einer oder mehrerer unabhängiger Variablen sind. Abruf (Recall) | Eine Methode der Suche, wobei die zuvor präsentierten Informationen reproduziert werden sollen. Abruf (Retrieval) | Die Wiedergewinnung gespeicherter Information aus dem Gedächtnis. Abschlussgespräch | Ein Verfahren, das am Ende eines Versuchs durchgeführt wird und bei dem der Versuchsleiter dem Probanden so viel Informationen wie möglich gibt und sich vergewissert, dass niemand mit einem Gefühl der Verwirrung, Kränkung oder Scham den Versuchsraum verlässt. Absolutschwelle | Das Minimum an physikalischer Energie, um eine zuverlässige sensorische Erfahrung hervorzurufen; operational definiert als die Reizintensität, bei der in der Hälfte der Fälle ein sensorischer Reiz wahrgenommen wird. Abwehrmechanismen des Ich | Mentale (bewusste oder unbewusste) Strategien des Ich, um sich gegen die Konflikte zu verteidigen, denen es im normalen Leben ausgesetzt ist. Affektive Störung | Eine Störung des emotionalen Gleichgewichts durch beispielsweise eine schwere Depression oder einen ständigen Wechsel zwischen Depression und Manie. Aggression | Verhalten, das einem anderen Individuum psychischen oder körperlichen Schaden zufügt. Agoraphobie | Eine extreme Angst vor öffentlichen Plätzen oder großen Räumen, wo ein Rückzug oder eine Flucht nur schwer möglich oder peinlich wäre. AIDS | Akronym für acquired immune deficiency syndrome (erworbenes Immundefizitsyndrom); ein Syndrom, das durch ein Virus verursacht wird, welches das Immunsystem schädigt und die Fähigkeit des Körpers schwächt, sich gegen Infektionen zur Wehr zu setzen. Akkommodation | Der Prozess, durch den die Ziliarmuskeln die Krümmung der Linse verändern, so dass ein unterschiedliches Fokussieren auf nahe und entfernte Objekte ermöglicht wird. Akkommodation | Nach Piaget der Prozess, bei dem bestehende kognitive Strukturen restrukturiert oder modifiziert werden, damit neue Information besser eingefügt werden kann; dieser Prozess arbeitet mit dem Prozess der Assimilation zusammen. Aktionspotenzial | Der durch ein Neuron ausgelöste Nervenimpuls, der das Axon entlangläuft und verursacht, dass Neurotransmitter in eine Synapse ausgeschüttet werden. Akuter Stress | Ein vorübergehender Erregungszustand, typischerweise mit klaren Anfangs- und Endmustern. Algorithmus | Ein schrittweises Verfahren, das bei einem bestimmten Aufgabentyp immer zur richtigen Lösung führt. Alles-oder-Nichts-Gesetz | Die Regel, dass die Größe des Aktionspotenzials jenseits des Schwellenwerts nicht von der steigenden Intensität der Stimulation abhängt. Allgemeines Adaptationssyndrom | Das Muster nichtspezifischer adaptiver physiologischer Mechanismen, welches als Reaktion auf die andauernde Bedrohung durch fast jeden starken Stressor auftritt. Altersdiskriminierung | Vorurteile gegenüber älteren Menschen, vergleichbar mit den negativen Stereotypen bei Rassismus und Sexismus. Altruismus | Prosoziales Verhalten, das ohne Berücksichtigung der eigenen Sicherheit oder der eigenen Interessen ausgeführt wird. Alzheimer-Krankheit | Eine chronische hirnorganische Erkrankung, die durch graduellen Verlust des Gedächtnisses, Nachlassen der intellektuellen Fähigkeiten und Verfall der Persönlichkeit gekennzeichnet ist. Amakrinzellen | Zellen, die Informationen über die Retina hinweg integrieren; sie senden keine Signale zum Gehirn. Amakrinzellen verbinden Bipolarzellen mit Bipolarzellen sowie Ganglienzellen mit Ganglienzellen. Amnesie | Gedächtnisverlust, der durch eine physische Verletzung, Krankheit, Drogenmissbrauch oder ein psychologisches Trauma hervorgerufen wird. ANHANG Amygdala | Der Teil des limbischen Systems, der Emotionen, Aggressionen und die Ausbildung eines emotionalen Gedächtnisses kontrolliert. Analytische Psychologie | Der Zweig der Psychologie, welcher die Person als Konstellation kompensatorischer innerer Kräfte in einer dynamischen Balance sieht. Anforderungsmerkmale | Hinweise in einer experimentellen Umgebung, welche die Wahrnehmung der Teilnehmer im Hinblick auf das von ihnen Erwartete sowie ihr Verhalten systematisch beeinflussen. Angst | Eine intensive emotionale Reaktion, die durch eine vorbewusste Erkenntnis hervorgerufen wird, dass ein verdrängter Konflikt ins Bewusstsein zu geraten droht. Angststörungen | Psychische Störungen, die durch Erregungs- und Spannungszustände gekennzeichnet sind, verbunden mit dem Gefühl intensiver Angst ohne erkennbaren Auslöser. Ankerheuristik | Eine unzureichende Anpassung nach oben oder unten von einem Ausgangswert aus, wenn man den wahrscheinlichen Wert eines Ereignisses oder Ergebnisses abschätzt. Anlage-Umwelt-Debatte | Die Debatte über die relative Bedeutsamkeit von Genen (vererbte Anlagen) und Lernen und Erfahrung (Umwelt) bei der Festlegung von Entwicklung und Verhalten. Anorexia nervosa (Anorexie) | Eine Essstörung, bei der das Gewicht einer Person unterhalb einer Grenze von 85 Prozent des erwarteten Normalgewichts liegt und sie dennoch ihr Essverhalten kontrolliert, da sie sich selbst als übergewichtig wahrnimmt. Anreize | Externale Reize oder Belohnungen, die Verhalten motivieren, obwohl sie nicht in direktem Bezug zu einem biologischen Bedürfnis stehen. Antizipatorisches Coping | Anstrengungen, die im Vorfeld eines möglicherweise Stress erzeugenden Ereignisses unternommen werden, um das Ungleichgewicht zwischen wahrgenommenen Anforderungen und verfügbaren Ressourcen zu überwinden, zu reduzieren oder zu tolerieren. Arbeitsgedächtnis | Eine Gedächtnisressource für Aufgaben wie Schlussfolgern und Sprachverstehen; besteht aus der phonologischen Schleife, dem visuellräumlichen Notizblock und der zentralen Exekutive. Archetyp | Eine universelle, ererbte, primitive und symbolische Repräsentation einer bestimmten Erfahrung oder eines bestimmten Objekts. Arithmetisches Mittel | Der arithmetische Durchschnitt (Summe der Werte geteilt durch die Anzahl der Werte) einer Menge von Werten; ein Maß der zentralen Tendenz. Assimilation | Nach Piaget der Prozess, in dem neue kognitive Elemente zu schon vorhandenen Elementen hinzugefügt werden oder so modifiziert werden, dass sie besser zu bestehenden Elementen zu passen; dieser Prozess verläuft Hand in Hand mit dem Prozess der Akkommodation. Assoziationscortex | Die Teile der Großhirnrinde, die höhere geistige Prozesse ausführen. Ätiologie | Die Ursachen einer Störung und die sie beeinflussenden Faktoren. Attributionen | Urteile über die Ursachen von Ergebnissen. Attributionstheorie | Ein sozial-kognitiver Ansatz zur Beschreibung der Art und Weise, in der eine sozial wahrnehmende Person Informationen einsetzt, um kausale Erklärungen zu generieren. Auditiver (Auditorischer) Cortex | Das Gebiet in den Temporallappen, das auditive Informationen erhält und verarbeitet. Aufmerksamkeit | Ein Zustand fokussierten Bewusstseins auf eine Teilmenge der verfügbaren perzeptuellen Informationen. Augenscheinvalidität | Das Ausmaß, in dem Testitems in direkter Beziehung zu den Eigenschaften stehen, die der Forscher messen will. Automatische Prozesse | Prozesse, die keine Aufmerksamkeit erfordern; sie können häufig ohne wechselseitige Störung zusammen mit anderen Prozessen ausgeführt werden. Autonomes Nervensystem (ANS) | Der Teil des peripheren Nervensystems, der die unwillkürlichen motorischen Reaktionen des Körpers kontrolliert, indem er die sensorischen Rezeptoren mit dem Zentralnervensystem (ZNS) und das ZNS mit den glatten Muskeln, Herzmuskeln und den Drüsen verbindet. Aversionstherapie | Eine Form der Verhaltenstherapie, die bei Personen zum Einsatz kommt, welche sich von schädigenden Reizen angezogen fühlen; ein attraktiver Reiz wird mit einem schmerzhaften oder unangenehmen Reiz gepaart, um eine negative Reaktion auf den Zielreiz auszulösen. Glossar Axon | Die ausgedehnte Faser eines Neurons, über die Nervenimpulse vom Soma zu den Endknöpfchen wandern. Bestrafungsreiz | Jeder Reiz, der unter Kontingenzbedingungen mit einer Reaktion die Wahrscheinlichkeit dieser Reaktion senkt. Basilarmembran | Eine Membran in der Cochlea; wird sie in Bewegung versetzt, dann stimuliert sie Haarzellen, welche die neuronalen Effekte der auditiven Stimulation erzeugen. Between-Subjects-Design | Ein Forschungsdesign, bei dem die Probanden zufällig auf Experimental- und Kontrollbedingungen verteilt werden. Basisebene | Die Ebene der Kategorisierung, die am schnellsten aus dem Gedächtnis abgerufen und am effizientesten genutzt werden kann. Bedrohung durch Stereotypen | Die Bedrohung, die von einer Situation ausgeht, in der man ein negatives Stereotyp der eigenen sozialen Gruppe bestätigen könnte. Bedürfnishierarchie | Maslows Ansicht, dass grundlegende menschliche Motive hierarchisch angeordnet sind und dass die Bedürfnisse jeder tieferen Ebene befriedigt sein müssen, bevor die nächste Ebene erreicht werden kann; diese Bedürfnisse reichen von grundlegenden biologischen Bedürfnissen bis zum Bedürfnis der Transzendenz. Begründungszusammenhang | Diejenige Forschungsphase, in der Befunde auf die Hypothesen einwirken. Behaviorismus | Ein wissenschaftlicher Ansatz, der das Feld der Psychologie auf messbares, beobachtbares Verhalten reduziert. Behavioristische Perspektive | Jene psychologische Perspektive, die sich hauptsächlich mit beobachtbarem Verhalten, das objektiv aufgezeichnet werden kann, sowie mit der Beziehung zwischen beobachtbarem Verhalten und Umweltstimuli beschäftigt. Beobachterabhänge Urteilsverzerrung | Die Verzerrung von Befunden durch persönliche Motive und Erwartungen des Beobachters. Beobachtungslernen | Der Prozess, neue Reaktionen durch Beobachtung des Verhaltens anderer zu lernen. Beratungspsychologen | Psychologen, die sich auf die Beratung in Gebieten wie Berufswahl, Schulproblemen, Drogenmissbrauch und Eheproblemen spezialisiert haben. Bestrafung 1. Art (positive Bestrafung) | Auf ein Verhalten folgt ein aversiver Reiz, der die Wahrscheinlichkeit des Verhaltens senkt. Bestrafung 2. Art (negative Bestrafung) | Auf ein Verhalten folgt der Wegfall eines angenehmen Reizes, wodurch die Wahrscheinlichkeit dieses Verhaltens sinkt. Bewegung für das menschliche Potenzial (human-potiential movement) | Eine Bewegung im therapeutischen Bereich, die jene Praktiken und Methoden umfasst, die zur Potenzialförderung des durchschnittlichen Menschen hin zu einer größeren Leistungsfähigkeit und einem reicheren Erfahrungsschatz dienen. Bewusstsein | Ein Zustand des Erkennens von inneren Ereignissen und der äußeren Umwelt. Bindung | Die emotionale Beziehung zwischen einem Kind und der Person, die regelmäßig für das Kind sorgt. Biologische Beschränkungen des Lernens | Alle Einschränkungen des Lernpotenzials eines Organismus, die durch das ererbte Potenzial der Wahrnehmung, des Verhaltens und der Kognition von Mitgliedern einer bestimmten Spezies entstehen. Biologische Perspektive | Jener Ansatz, der sich bei den Ursachen des Verhaltens auf die Funktionsweise der Gene, des Gehirns, des Nervensystems und des endokrinen Systems konzentriert. Biologisches Geschlecht | Biologische Merkmale, anhand derer sich Männer von Frauen unterscheiden. Biomedizinische Therapien | Die Behandlung psychischer Störungen durch Veränderung der Gehirnfunktionen mit Hilfe chemischer oder physischer Interventionen, wie beispielsweise eine medikamentöse Therapie, chirurgische Eingriffe oder Elektrokrampftherapie. Biopsychosoziales Modell | Ein Modell von Gesundheit und Krankheit, welches annimmt, dass Verbindungen zwischen Nervensystem, Immunsystem, Verhaltensweisen, kognitiver Verarbeitung und Faktoren in der Umwelt die Risiken für eine Krankheit erhöhen können. Bipolare Störung | Eine affektive Störung, bei der Phasen der Depression und Phasen der Manie im Wechsel auftreten. Bipolarzellen | Nervenzellen des visuellen Systems, die Impulse vieler Rezeptoren verbinden und das Ergebnis an Ganglienzellen übertragen. ANHANG Blockierung | Das Phänomen, dass ein Organismus einen neuen Stimulus, der einen unkonditionierten Stimulus signalisiert, nicht mehr lernt, da der neue Stimulus gleichzeitig mit einem Stimulus präsentiert wird, der bereits als effektives Signal dient. Chunking | Der Prozess, einzelne Items von Informationen auf der Basis von Ähnlichkeit oder einem anderen Organisationsprinzip zu rekodieren. Cochlea | Das primäre Organ des Hörens; eine mit Flüssigkeit gefüllte Röhre im Innenohr. Bottom-up-Verarbeitung | Eine Wahrnehmungsanalyse, die auf den sensorischen Daten aus der Umgebung beruht; Ergebnisse der Analyse werden zu abstrakteren Repräsentationen weitergeleitet. Compliance | Eine Verhaltensänderung, die in Übereinstimmung mit der direkten Bitte einer Kommunikationsquelle steht. Broca-Areal | Die Hirnregion, die Gedanken in Sprache oder Gebärden übersetzt. Coping | Der Prozess, mit inneren und äußeren Anforderungen umzugehen, die als bedrohlich oder die eigenen Kräfte übersteigend wahrgenommen werden. Brücke (Pons) | Die Region des Hirnstamms, die das Rückenmark mit dem Gehirn und verschiedene Teile des Gehirns untereinander verbindet. Corpus callosum | Das Nervengewebe, das die beiden Hemisphären des Großhirns verbindet. Bulbus olfactorius | Zu diesem Gehirnzentrum senden die geruchsempfindlichen Rezeptoren ihre Signale; es befindet sich direkt unterhalb der Frontallappen des Großhirns. Bulimia nervosa (Bulimie) | Eine Essstörung, die durch „Fressattacken“ gekennzeichnet ist, auf die Maßnahmen folgen, um die überschüssigen Kalorien wieder aus dem Körper abzuführen. Deduktives Schließen | Eine Form des Denkens, bei der man eine Schlussfolgerung zieht, die aus zwei oder mehr Aussagen oder Prämissen logisch abgeleitet werden kann. Deklaratives Gedächtnis | Gedächtnis für Informationen wie Fakten und Ereignisse (= Wissen-dass). Dendriten | Die verästelten Fasern von Neuronen, die ankommende Signale empfangen. Burn-out im Beruf | Das Syndrom emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und verminderten persönlichen Engagements; es wird oft von Menschen erlebt, die in Berufen mit viel Stress arbeiten. Deskriptive Statistik | Statistische Verfahren, die dazu dienen, Mengen von Werten zusammenzufassen, um Maße der zentralen Tendenz, der Variabilität und Korrelationsmaße zu erhalten. Cannon-Bard-Theorie der Emotion | Eine Theorie, die aussagt, dass ein emotionaler Ausdruck zwei gleichzeitig ablaufende Reaktionen hervorruft – Erregung und Erleben von Emotion –, die sich gegenseitig nicht bedingen. Determinismus | Die Lehre, dass alle Ereignisse, gleich ob physikalischer, geistiger oder behavioraler Natur, das Ergebnis von spezifischen Kausalfaktoren sind, die potentiell entdeckt werden können. Cerebellum (Kleinhirn) | Die an den Hirnstamm angrenzende Region, welche die motorische Koordination, Haltung, das Gleichgewicht sowie die Fähigkeit, Kontrolle über die Körperbewegungen zu erlernen, steuert. Cerebrale Hemisphären | Die beiden Hälften des Großhirns, die durch das Corpus callosum verbunden sind. Cerebraler Cortex (Großhirnrinde) | Die äußere Oberfläche des Großhirns. Cerebrum (Großhirn) | Die Gehirnregion, die höhere kognitive und emotionale Funktionen reguliert. Chronischer Stress | Ein kontinuierlicher Erregungszustand, wobei ein Individuum die Anforderungen als größer als die inneren und äußeren Ressourcen wahrnimmt, die zum Umgang mit den Anforderungen zur Verfügung stehen. Diathese-Stress-Hypothese | Eine Hypothese über die Entstehung bestimmter Störungen, wie beispielsweise der Schizophrenie; sie besagt, dass genetische Faktoren eine Prädisposition für eine bestimmte Störung schaffen, dass jedoch umweltbedingte Stressfaktoren wirksam werden müssen, damit sich das potenzielle Risiko tatsächlich als Störung manifestiert. Dichotisches Hören | Bei dieser Experimentaltechnik werden gleichzeitig auf beiden Ohren unterschiedliche auditive Reize dargeboten. Diskriminativer Hinweisreiz | Ein Reiz, der zur Vorhersage von Verstärkung dient und anzeigt, wann ein bestimmtes Verhalten zu positiver Verstärkung führen wird. Dispositionelle Variablen | Organismische Variablen beim Menschen. Glossar Dissoziative Amnesie | Die Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Erfahrungen zu erinnern; hervorgerufen durch psychische Faktoren und ohne eine organische Grundlage. Dissoziative Identitätsstörung | Eine dissoziative psychische Störung, bei der innerhalb einer Person mehrere, voneinander unabhängige Persönlichkeiten existieren. Früher nannte man diese Störungsform multiple Persönlichkeitsstörung. Dissoziative Störung | Eine Persönlichkeitsstörung, welche durch die fehlende Integration von Identität, Gedächtnis und Bewusstsein gekennzeichnet ist. Distaler Reiz | Im Prozess der Wahrnehmung das physikalische Objekt in der Außenwelt; im Gegensatz zum proximalen Reiz, dem optischen Abbild auf der Retina. Divergentes Denken | Ein Aspekt der Kreativität, der sich durch die Fähigkeit auszeichnet, ungewöhnliche, aber angemessene Lösungen für Probleme zu finden. DNS (Desoxyribonukleinsäure) | Die materielle Basis der Übertragung genetischer Information. Doppel-blind-Verfahren | Eine Experimentaltechnik, bei welcher der Einfluss der Erwartungen des Forschers vermieden wird. Weder Versuchsleiter noch Probanden wissen, welcher Proband welcher Versuchsbedingung zugewiesen wurde. Dreifachkontingenz | Hierdurch lernen Organismen, dass bei Vorliegen des einen Reizes, nicht aber des anderen, ihr Verhalten mit großer Wahrscheinlichkeit einen spezifischen Effekt auf die Umwelt haben wird. DSM-IV-TR | Der aktuelle diagnostische und statistische Leitfaden der American Psychiatric Association, der psychische Störungen klassifiziert, definiert und beschreibt. Dunkeladaptation | Die allmähliche Zunahme der Empfindlichkeit des Auges, nachdem das Licht von hell zu schwach wechselte. Eben merklicher Unterschied (EMU) | Die kleinste Differenz zwischen zwei Empfindungen, die ihre Unterscheidung erlaubt. Echoisches Gedächtnis | Sensorisches Gedächtnis für auditive Informationen. Speichert mit sehr kurzer Dauer. Egozentrismus | In der kognitiven Entwicklung wird hiermit die Unfähigkeit eines kleinen Kindes im präoperatorischen Stadium bezeichnet, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen. Eingreifen Umstehender | Der Wille, einer Person in Not beizustehen. Einsichtstherapie | Eine Technik, bei welcher der Therapeut den Patienten zu einer Einsicht in den Zusammenhang zwischen seinen aktuellen Symptomen und ihren in der Vergangenheit liegenden Ursprüngen führt. Einstellung | Die gelernte, relative stabile Tendenz, auf Menschen, Konzepte und Ereignisse wertend zu reagieren. Elaboration-Likelihood-Modell | Eine Theorie der Persuasion, die definiert, wie wahrscheinlich Menschen ihre kognitiven Prozesse darauf konzentrieren werden, eine Botschaft zu elaborieren und daher den zentralen und peripheren Routen zur Persuasion zu folgen. Elaborierendes Wiederholen | Eine Technik, die Erinnerungsleistung zu verbessern, indem die enkodierte Information angereichert wird. Elektroenzephalogramm (EEG) | Eine Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Elektrokrampftherapie | Die Auslösung von Krämpfen mit Hilfe elektrischer Schocks zur wirksamen Behandlung schwerer Depressionen. Elterliche Fürsorge | Zeit und Energie, die Eltern aufbringen müssen, um ihrer Kinder großzuziehen. Emotion | Ein komplexes Muster von Veränderungen; es umfasst physiologische Erregung, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensreaktionen als Antwort auf eine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wurde. Emotionale Intelligenz | Eine Intelligenzart, welche die Fähigkeit betrifft, Emotionen genau und angemessen zu erkennen, zu beurteilen und zum Ausdruck zu bringen, Emotionen zur Unterstützung des Denkens einzusetzen, Emotionen zu verstehen und zu analysieren, emotionales Wissen effektiv einzusetzen und die eigenen Emotionen so zu kontrollieren, dass sie emotionales und intellektuelles Wachstum fördern. Emotionstheorie der kognitiven Bewertung | Eine Theorie, die aussagt, dass das Erleben von Emotionen der gemeinsame Effekt von physiologischer Erregung und kognitiver Bewertung ist. Die kognitive Bewertung bestimmt, wie ein mehrdeutiger innerer Erregungszustand etikettiert wird. Empfindung | Jener Prozess, durch den die Stimulation eines sensorischen Rezeptors einen neuronalen Impuls auslöst, der in einer Erfahrung oder dem Bewusstsein von Zuständen innerhalb und außerhalb unseres Körpers resultiert. ANHANG Endknöpfchen | Die knollenartigen Strukturen an den verästelten Enden der Axone, die mit Neurotransmitter gefüllte Vesikel enthalten. Endokrines System | Das Netz von Drüsen, das Hormone produziert und in die Blutbahn entlässt. Engramm | Die physikalische Gedächtnisspur einer Information im Gehirn. Enkodierspezifität | Das Prinzip, dass der spätere Abruf von Informationen verbessert wird, wenn die Hinweisreize beim Abruf mit jenen bei der Enkodierung übereinstimmen. Enkodierung | Der Prozess, der eine mentale Repräsentation im Gedächtnis aufbaut. Entdeckungszusammenhang | Die erste Forschungsphase, in der Beobachtungen, Überzeugungen, Informationen und Allgemeinwissen zu einer neuen Idee oder einer neuen Sichtweise auf ein Phänomen führen. Entscheiden | Der Prozess der Wahl zwischen Alternativen; die Auswahl oder Ablehnung vorhandener Möglichkeiten. Entscheidungsaversion | Die Neigung, Entscheidungen zu vermeiden; je schwieriger die Entscheidung, desto grer ist die Wahrscheinlichkeit der Entscheidungsaversion. Entwicklungsalter | Das Lebensalter, in dem die meisten Kinder eine bestimmte Stufe an geistiger oder körperlicher Entwicklung erreicht haben. Entwicklungspsychologie | Der Zweig der Psychologie, der sich mit der Interaktion zwischen körperlichen und geistigen Prozessen sowie den Phasen des Wachstums von der Empfängnis über die gesamte Lebensspanne hinweg befasst. Episodisches Gedächtnis | Langzeitgedächtnis für autobiographische Ereignisse und den Kontext, in dem sie auftraten. Individuen unterschiedlicher genetischer Verwandtschaft. Erlernte Hilflosigkeit | Ein Verhaltensmuster, das durch die fehlende Reaktion auf schädliche Reize gekennzeichnet ist; es tritt häufig auf, wenn die Person zuvor nicht-kontingenten, unabwendbaren, aversiven Reizen ausgesetzt war. Erogene Zonen | Regionen der Hautoberfläche, die für Stimulationen besonders empfindlich sind und erotische oder sexuelle Empfindungen auslösen. Erwartungsbestätigendes Verhalten | Der Prozess, durch den Menschen sich in einer Art und Weise verhalten, die bei anderen spezifische, erwartete Reaktionen auslöst, und in dem diese Reaktion dann benutzt wird, um die eigenen Überzeugungen zu bestätigen. Erwartungseffekte | Ergebnisse, die dadurch entstehen, dass ein Forscher oder Beobachter den Probanden auf subtile Weise mitteilt, welches Verhalten von ihnen erwartet wird und dadurch genau dieses Verhalten produziert. Erwartungsmodell | Eine kognitive Theorie der Arbeitsmotivation; sie nimmt an, dass Mitarbeiter motiviert sind, wenn sie erwarten, dass ihre Anstrengung und ihre Arbeitsleistung zum gewünschten Ergebnis führen. Erwerb | Jene Phase in einem Experiment zum klassischen Konditionieren, in der die konditionierte Reaktion erstmalig auf den konditionierten Stimulus hin auftritt. Erziehungspraktiken | Verhaltensweisen der Eltern, die sich als Folge ihrer je spezifischen Erziehungsziele ergeben. Erziehungsstile | Die Art und Weise, in der Eltern ihre Kinder erziehen; ein autoritativer Erziehungsstil, bei dem sich der Anforderungsgehalt und das Ausmaß an Reaktivität die Waage halten, gilt als der effektivste. EQ | Das Pendant zum IQ aus dem Bereich der emotionalen Intelligenz. Es | Der primitive, unbewusste Teil der Persönlichkeit, der irrational arbeitet und impulsiv reagiert, um Lust zu befriedigen. Equity-Theorie | Eine kognitive Theorie der Arbeitsmotivation; sie nimmt an, dass Mitarbeiter bestrebt sind, faire und gerechte Arbeitsbeziehungen mit anderen relevanten Mitarbeitern aufrechtzuerhalten; dieses Modell postuliert auch, dass gerechte Beziehungen sich durch ein angemessen proportionales Verhältnis von Beitrag und Ergebnis der Beteiligten auszeichnen. Evolutionäre Perspektive | Jene Herangehensweise an Psychologie, welche die Wichtigkeit der Anpassungsfähigkeit durch Verhalten und Denken unterstreicht, basierend auf der Annahme, dass sich die geistigen Fähigkeiten über Millionen von Jahre hinweg entwickelt haben, um spezifischen Anpassungserfordernissen gerecht zu werden. Erblichkeitsschätzung | Eine statistische Schätzung der Erblichkeit einer bestimmten Eigenschaft oder Verhaltensweise, bestimmt durch die Ähnlichkeit zwischen Experimentelle Methoden | Forschungsmethoden, bei denen unabhängige Variablen verändert werden, um ihren Einfluss auf abhängige Variablen zu ermitteln. Glossar Expliziter Gedächtnisgebrauch | Bewusste Anstrengungen zur Wiedergewinnung von Informationen durch Gedächtnisprozesse. Exzitatorischer Input | Eingehende Information, die dem Neuron signalisiert zu feuern. Fallstudie | Intensive Beobachtung einer bestimmten Person oder einer kleinen Gruppe von Personen. Farbwert | Jene Dimension im Farbenraum, die den qualitativen Farbeindruck wiedergibt und durch Farbwörter bezeichnet werden kann. Figur | Objektartige Regionen im Sehfeld, die sich vom Hintergrund abheben. Filter-Kontrolltheorie | Eine Theorie über Schmerzmodulation; bestimmte Zellen im Rückenmark wirken als Filter, um einige Schmerzsignale zu unterbrechen oder zu blockieren, während andere den Filter passieren und zum Gehirn gelangen. Fixierter Intervallplan | Ein Verstärkerplan, unter dem ein Verstärker für die erste Reaktion nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls gegeben wird. Fixierung | Ein Zustand, in dem eine Person weiterhin an Objekte oder Aktivitäten gebunden bleibt, die für vorhergehende Phasen der psychosexuellen Entwicklung angemessener sind. Flooding (Reizüberflutung) | Eine Therapieform zur Behandlung von Phobien, bei welcher der Patient nach seiner Einwilligung in der Realität jenem Reiz ausgesetzt wird, den er am meisten fürchtet. Fluide Intelligenz | Der Intelligenzaspekt, der die Fähigkeit betrifft, komplexe Beziehungen zu erkennen und Probleme zu lösen. Formale Diagnostik | Die systematischen Vorgehensweisen und Messinstrumente, die von entsprechend ausgebildeten Spezialisten benutzt werden, um die Funktionstüchtigkeit, Eignungen, Fähigkeiten und Geisteszustände von Personen zu diagnostizieren. Formatio reticularis | Die Region des Hirnstamms, die den cerebralen Cortex auf eintreffende sensorische Signale hinweist und für die Aufrechterhaltung des Bewusstseins und das Erwachen aus dem Schlaf verantwortlich ist. Formkonstanz | Die Fähigkeit, die wahre Form eines Objekts trotz Veränderungen der Form des retinalen Abbilds wahrzunehmen. Fovea | Jenes Gebiet im Zentrum der Retina, das dicht gepackte Zapfen enthält und den Bereich des schärfsten Sehens darstellt. Freie Assoziation | Die therapeutische Methode, bei welcher der Patient fortlaufend über seine auftauchenden Gedanken, Wünsche, körperlichen Empfindungen und vorgestellten Bilder berichtet. Friedenspsychologie | Ein interdisziplinärer Ansatz zur Verhinderung eines Nuklearkriegs und zur Aufrechterhaltung des Friedens. Frontallappen | Diese Gehirnregion befindet sich oberhalb der Fissura lateralis und vor der Zentralfurche; ist in motorische Kontrolle und kognitive Aktivitäten involviert. Frustrations-Aggressions-Hypothese | Nach dieser Hypothese tritt Frustration in Situationen auf, in welchen Menschen in ihrer Zielerreichung behindert oder von ihr abgehalten werden; ein Anwachsen der Frustration führt dann zu einer größeren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Aggression. Fundamentaler Attributionsfehler | Die gleichzeitige Tendenz bei Beobachtern, den Einfluss der situativen Faktoren auf das Verhalten einer Person zu unterschätzen und den Einfluss dispositionaler Faktoren zu überschätzen. Fünf-Faktoren-Modell | Ein umfassendes deskriptives Persönlichkeits-System, das die Beziehungen zwischen allgemeinen Traits, theoretischen Konzepten und Persönlichkeitsskalen darstellt. Informell auch als „Big Five“ bekannt. Funktionale Fixierung | Die Unfähigkeit, eine neuartige Verwendungsweise eines Objekts zu erkennen, das zuvor mit einem anderen Zweck assoziiert war; wirkt sich negativ auf die Kreativität und das Problemlösen aus. Funktionale MRT (fMRT) | Eine bildgebendes Verfahren, das die Vorteile von MRT und PET durch die Messung magnetischer Veränderungen im Blutzufluss des Gehirns kombiniert. Funktionalismus | Jene Perspektive auf Geist und Verhalten, die sich auf die Untersuchung der Funktionen im Hinblick auf die Interaktionen eines Organismus mit der Umwelt bezieht. Furcht | Eine rationale Reaktion auf eine tatsächlich vorhandene Gefahr, die bei einer Person entweder zu Flucht oder zu einem Gegenangriff führen kann. Ganglienzellen | Zellen des visuellen Systems, die Impulse vieler Bipolarzellen zu einem einzigen Impuls integrieren. Gedächtnis | Die mentale Fähigkeit, Informationen zu enkodieren, zu speichern und abzurufen. ANHANG Gegenfarbentheorie | Nach dieser Theorie entstehen alle Farbeindrücke auf der Grundlage von drei Systemen. Jedes System besteht aus „gegensätzlichen“ Elementen (Rot – Grün, Blau – Gelb und Schwarz – Weiß). Gegenkonditionierung | Eine Technik, die auf dem Verfahren der Konditionierung basiert und in der Therapie eingesetzt wird, um eine fehlangepasste Reaktion durch eine neue Reaktion zu ersetzen. Gegenübertragung | Umstände, unter welchen ein Psychoanalytiker persönliche Gefühle gegenüber dem Klienten entwickelt; sie wird durch die wahrgenommene Ähnlichkeit des Klienten mit wichtigen Personen im Leben des Therapeuten verursacht. Geistige Behinderung | Siehe Intelligenzminderung. Gelenkte Suche | Bei der visuellen Wahrnehmung paralleles Absuchen der Umgebung nach Objekten mit einzelnen, grundlegenden Merkmalen, um die Aufmerksamkeit auf jene Orte zu lenken, wo sich wahrscheinlich Objekte mit komplexeren Kombinationen von Merkmalen befinden. Gene | Die biologischen Einheiten der Vererbung; abgegrenzte Abschnitte von Chromosomen, die für die Übertragung von Merkmalen verantwortlich sind. Generalisierte Angststörung | Eine Form der Angststörung, bei welcher die betroffene Person über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten beinahe durchgängig ängstlich oder besorgt ist, ohne dass eine bedrohliche Ursache auszumachen wäre. Generativität | Eine Verbindlichkeit, die sich über die eigene Person und den eigenen Partner hinaus auch auf Familie, Arbeit, Gesellschaft und zukünftige Generationen erstreckt; üblicherweise ein entscheidender Schritt in der Entwicklung im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Genetik | Die Wissenschaft von der Vererbung körperlicher und psychischer Eigenschaften der Vorfahren. Genotyp | Die genetische Struktur, die ein Organismus von seinen Eltern erbt. Geschlechterrollen | Mengen von Verhaltensweisen und Einstellungen, die in einer Gesellschaft mit dem männlichen oder weiblichen Geschlecht verknüpft und vom Individuum öffentlich zum Ausdruck gebracht werden. Geschlechterunterschiede | Biologisch begründete Eigenschaften, anhand derer sich männliche und weibliche Wesen unterscheiden. Geschlechtschromosomen | Chromosomen, die Gene enthalten, die den Code für die Entwicklung männlicher oder weiblicher Körpermerkmale tragen. Geschlechtsidentität | Das Bewusstsein des eigenen Mannseins oder Frauseins; dazu gehört normalerweise auch das Bewusstsein und die Akzeptanz des biologischen Geschlechts. Gesetz der Ähnlichkeit | Dieses Gesetz der Gruppierung besagt, dass die einander ähnlichsten Elemente gruppiert werden. Gesetz der Nähe | Dieses Gesetz der Gruppierung besagt, dass nah beieinander befindliche Elemente gruppiert werden. Gesetz des Effekts | Ein grundlegendes Lerngesetz, das besagt, dass die Kraft eines Stimulus, eine Reaktion hervorzurufen, verstärkt wird, wenn der Reaktion eine Belohnung folgt, und geschwächt wird, wenn keine Belohnung folgt. Gesetz des gemeinsamen Schicksals | Dieses Gesetz der Gruppierung besagt, dass Elemente, die sich in gleicher Richtung mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, gruppiert werden. Gestaltpsychologie | Diese Schule der Psychologie vertritt die Auffassung, dass psychische Phänomene nur dann verstanden werden können, wenn man sie als organisiertes und strukturiertes Ganzes auffasst und nicht in einfache perzeptuelle Elemente zerlegt. Gestalttherapie | Eine Therapieform, die sich darauf konzentriert, Geist und Körper einer Person zu einer Gesamtheit zusammenzuführen. Gesundheit | Ein allgemeiner Zustand der Robustheit und Stärke von Körper und Geist; nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Verletzung. Gesundheitsförderung | Die Entwicklung und der Einsatz von allgemeinen Strategien und speziellen Taktiken, um das Erkrankungsrisiko zu eliminieren oder zu reduzieren. Gesundheitspsychologie | Das Gebiet der Psychologie, welches um ein Verstehen bemüht ist, wie Menschen gesund bleiben, warum sie krank werden und wie sie sich verhalten, wenn sie krank werden. g-Faktor | Nach Spearman der Faktor allgemeiner Intelligenz, der allen Intelligenzleistungen zugrunde liegt. Gleichgewichtssinn | Jener Sinn, der uns über die Lage des Körpers im Hinblick auf die Schwerkraft informiert. Glossar Gliazellen | Die Zellen, die Neurone zusammenhalten und neuronale Übertragung erleichtern, geschädigte und abgestorbenen Neurone entfernen und verhindern, dass giftige Substanzen im Blut das Hirn erreichen. Größenkonstanz | Die Fähigkeit, die wahre Größe eines Objekts trotz Veränderungen der Größe seines retinalen Abbilds wahrzunehmen. Groupthink | Die Tendenz einer Gruppe, bei Entscheidungen unerwünschten Input auszufiltern, so dass ein Konsens erreicht werden kann; gilt insbesondere, wenn dieser Konsens mit dem Standpunkt des Gruppenführers übereinstimmt. Grund | Die Untergrund- oder Hintergrundregionen im Sehfeld, vor welchen die Figuren erscheinen. Grundlegende Theorien | Rahmengerüste für das erste Verständnis, die von Kindern entwickelt werden, um ihre Erfahrungen mit der Welt zu erklären. Gruppendynamik | Das Studium der Art und Weise, in der Gruppenprozesse das Verhalten des Individuums verändern. Gruppenpolarisierung | Die Tendenz von Gruppen zu extremeren Entscheidungen als der Durchschnitt der Einzelentscheidungen aller Gruppenmitglieder. Halluzinationen | Falsche Wahrnehmungen, die ohne einen objektiv vorhandenen Reiz auftreten. Häufigkeitsverteilungen | Eine Zusammenfassung, wie häufig jeder Wert in einer Menge von Werten auftritt. Hautsinne | Jene Sinne der Haut, die für Druck-, Wärme- und Kälteempfindungen verantwortlich sind. Helligkeit | Jene Dimension des Farbenraums, welche die Lichtintensität erfasst. Helligkeitskonstanz | Die Tendenz, Weiß-, Grau- und Schwarztöne von Objekten als konstant gegenüber unterschiedlichen Beleuchtungsstufen wahrzunehmen. Heuristiken | Kognitive Strategien oder „Daumenregeln“, die bei der Lösung einer komplizierten Schlussfolgerungsaufgabe oft als Vereinfachung, sozusagen als Patentlösung, verwendet werden. Hinweisreize beim Abruf | Intern oder extern generierte Reize, die den Abruf aus dem Gedächtnis erleichtern. Hippocampus | Der Teil des limbischen Systems, der mit dem Erwerb expliziten Wissens zu tun hat. Hirnanhangdrüse | Die Drüse im Gehirn, die Wachstumshormone freisetzt und die Hormonausschüttung der anderen endokrinen Drüsen beeinflusst. Hirnstamm | Die Hirnstruktur, welche die grundlegenden Lebensprozesse des Körpers steuert. HIV | Akronym für human immunodeficiency virus; ein Virus, das die weißen Blutkörperchen (T-Lymphozyten) im menschlichen Blut angreift und dabei die Funktionsfähigkeit des Immunsystems schwächt; HIV verursacht AIDS. Homöostase | Konstanz oder Äquilibrium des Körperhaushalts. Hörerbezug | Die Abstimmung einer Äußerung auf die Hörerschaft, für die sie gedacht ist. Die Berücksichtung des Hörerbezugs nennt man auch Audience Design. Horizontalzellen | Zellen, die Informationen über die Retina hinweg integrieren; sie senden keine Signale zum Gehirn. Horizontalzellen verbinden Rezeptoren untereinander. Hormone | Die chemischen Botenstoffe, von den endokrinen Drüsen produziert und abgesondert, die den Stoffwechsel regulieren und Körperwachstum, Stimmung und die Ausbildung von Geschlechtsmerkmalen beeinflussen. Hörnerv | Jener Nerv, der Impulse von der Cochlea zum Nucleus Cochlearis des Gehirns transportiert. Hozho | Ein Begriff der Navajo für Harmonie, geistigen Frieden, Güte, ideale Familienbeziehungen, Schönheit in Kunst und Handwerk und Gesundheit von Körper und Geist. Humanistische Perspektive | Ein psychologisches Modell, das die Welt eines Individuums auf phänomenaler Ebene sowie die dem Individuum innewohnende Fähigkeit betont, rationale Entscheidungen zu treffen und ein Maximum an Potenzial zu entwickeln. Hypnose | Ein veränderter Bewusstseinszustand, gekennzeichnet durch tiefe Entspannung, Empfänglichkeit gegenüber Suggestionen und Veränderungen von Wahrnehmung, Gedächtnis, Motivation und Selbstkontrolle. Hypnotisierbarkeit | Der Grad, in dem ein Individuum auf standardisierte hypnotische Suggestion anspricht. Hypothalamus | Die Gehirnstruktur, die motivationales Verhalten (wie beispielsweise Essen und Trinken) und Gleichgewichtszustände reguliert. ANHANG Hypothese | Eine vorläufige und prüfbare Erklärung der Beziehung zwischen zwei oder mehreren Ereignissen oder Variablen; wird oft als Vorhersage formuliert, dass bestimmte Ergebnisse aufgrund spezifischer Bedingungen eintreten werden. Ich | Der Aspekt der Persönlichkeit, welcher an Aktivitäten der Selbsterhaltung und an der angemessenen Kanalisierung instinktiver Triebe und Bedürfnisse beteiligt ist. Identifikation und Wiedererkennen | Zwei Arten, Perzepten Bedeutung zu verleihen. Ikonisches Gedächtnis | Sensorisches Gedächtnis für den visuellen Bereich; erlaubt große Informationsmengen für sehr kurze Dauer zu speichern. Impliziter Gedächtnisgebrauch | Verfügbarkeit von Informationen durch Gedächtnisprozesse ohne bewusste Anstrengungen, die Informationen zu enkodieren oder wiederherzustellen. Implosionstherapie | Eine Technik der Verhaltenstherapie, durch welche der Klient mit Hilfe seiner Vorstellungskraft mit dem Angst auslösenden Reiz konfrontiert wird, um die mit dem Reiz assoziierte Angst zu löschen. Impulsive Aggression | Emotionsgeleitete Aggression, die „im Eifer des Gefechts“ als Reaktion auf Situationen gezeigt wird. Induktives Schließen | Eine Form des logischen Denkens, bei der man über die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Sachverhalts eine Schlussfolgerung zieht, die auf den vorliegenden Anhaltspunkten und auf früheren Erfahrungen beruht. Induzierte Bewegung | Eine Wahrnehmungstäuschung, bei der ein unbeweglicher Lichtpunkt innerhalb eines sich bewegenden Bezugsrahmens als sich bewegender Punkt innerhalb eines unbeweglichen Bezugsrahmens wahrgenommen wird. Inferenzen | Informationen, die auf der Basis von Anhaltspunkten oder von schon vorhandenen Überzeugungen und Theorien geschlussfolgert werden. Inferenzstatistik | Statistische Verfahren, um festzustellen, ob erhaltene Ergebnisse Hypothesen stützen oder auf zufällige Abweichungen zurückzuführen sind. Informationseinfluss | Gruppeneffekte, die dadurch entstehen, dass Individuen sich richtig verhalten wollen und verstehen wollen, wie man in einer bestimmten Situation am besten handelt. In-Gruppen | Die Gruppen, als deren Mitglieder sich Menschen definieren. In-Gruppen-Verzerrung | Eine Beurteilung der eigenen Gruppe gegenüber anderer Gruppen als besser. Inhibitorischer Input | Eingehende Information, die dem Neuron signalisiert, nicht zu feuern. Instinkte | Vorprogrammierte Verhaltenstendenzen, die für das Überleben einer Spezies von grundlegender Bedeutung sind. Instinktverschiebung | Die Tendenz von gelerntem Verhalten, sich mit der Zeit in Richtung auf Instinktverhalten zu verschieben. Instrumentelle Aggression | Wissensbasierte und zielgesteuerte Aggression, der Überlegungen vorausgehen, bestimmte Ziele zu erreichen. Intelligenz | Die globale Fähigkeit, von Erfahrung zu profitieren und über die in der Umwelt vorliegenden Informationen hinauszugehen. Intelligenzalter | In Binets Intelligenzmaß das Alter, dem das intellektuelle Leistungsvermögen eines Kindes entspricht, ausgedrückt durch das Durchschnittsalter, in dem normale Kinder einen bestimmten Punktwert erreichen. Intelligenzminderung | Zustand, in dem Personen IQ-Werte von 70 bis 75 oder niedriger aufweisen und auch nur begrenzt in der Lage sind, adaptive Fertigkeiten zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben einzusetzen. Wird auch als geistige Behinderung diagnostiziert. Intelligenzquotient (IQ) | Ein Index, der aus standardisierten Intelligenztests abgeleitet wird. Ursprünglich wurde er durch Division des Intelligenzalters durch das Lebensalter und anschließende Multiplikation mit 100 gebildet; wird heute direkt als IQ-Testergebnis berechnet. Interdependente Konstruktion des Selbst | Konzeptualisierung des Selbst als Teil einer umfassenden sozialen Beziehung; die Auffassung, dass das eigene Verhalten davon abhängt und zu weiten Teilen dadurch organisiert ist, welche Gedanken, Gefühle und Handlungen der Handelnde bei anderen wahrnimmt. Interferenz | Ein Gedächtnisphänomen, das auftritt, wenn Hinweisreize auf mehr als einen Gedächtnisinhalt verweisen. Internalisierung | Nach Wygotsky der Prozess, durch den Kinder Wissen aus dem sozialen Kontext absorbieren. Glossar Interne Konsistenz | Ein Maß der Reliabilität; das Ausmaß, in dem ein Test über seine unterschiedlichen Teile hinweg ähnliche Ergebnisse liefert, wie etwa beim Vergleich geradzahliger und ungeradzahliger Items. Interneurone | Hirnneurone, die Botschaften von sensorischen Neuronen an andere Interneurone oder Motorneurone übermitteln. Intimität | Die Fähigkeit, gegenüber einer anderen Person eine vollständige Verbindlichkeit – sexueller, emotionaler und moralischer Art – einzugehen. Invarianzprinzip (Prinzip der Erhaltung) | Nach Piaget das Wissen darum, dass sich physikalische Eigenschaften nicht ändern, wenn nichts hinzugefügt oder weggenommen wird, obwohl sich die äußere Erscheinungsform ändern kann. Ionenkanäle | Die Teile der Zellmembran eines Neurons, die bestimmte Ionen selektiv ein- und ausströmen lassen. James-Lange-Theorie der Emotion | Eine PeripherieFeedback-Theorie der Emotion, die aussagt, dass ein erregender Reiz eine Verhaltensantwort in Gang setzt, die unterschiedliches sensorisches und motorisches Feedback an das Gehirn schickt und das Gefühl einer bestimmten Emotion erzeugt. Kampf-oder-Flucht-Reaktion | Eine Abfolge innerer Aktivitäten, die ausgelöst wird, wenn ein Organismus einer Bedrohung gegenübersteht; sie bereitet den Körper vor, zu kämpfen oder zu fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen; jüngere Belege weisen darauf hin, dass diese Reaktion nur für Männer charakteristisch ist. Katharsis | Der Ausdruck starker Gefühle, die normalerweise verdrängt werden. Kinästhetischer Sinn | Jener Sinn, der uns über die Lage und Bewegung von Körperteilen relativ zueinander informiert. Kindorientierte Sprache (Mutterisch) | Eine spezielle Sprachform, die sich durch übertriebene Intonation und hohe Stimmlage auszeichnet und die von Erwachsenen benutzt wird, wenn sie mit Säuglingen oder kleinen Kindern sprechen. Klangfarbe | Jene Dimension einer auditiven Empfindung, welche die Komplexität einer Schallwelle widerspiegelt. Klassisches Konditionieren | Eine Art des Lernens, bei der das Verhalten (konditionierte Reaktion) durch einen Stimulus (konditionierter Stimulus) hervorgerufen wird, der seine Wirkung durch eine Assoziation mit einem biologisch bedeutsamen Stimulus (unkonditionierter Stimulus) erlangte. Klient | Begriff für die zu behandelnde Person, im Gebrauch von Experten, die psychische Probleme als Probleme der Lebensführung und nicht im Sinne einer psychischen Erkrankung verstehen. Klientenzentrierte Therapie | Ein humanistischer Behandlungsansatz, der das gesunde psychische Wachstum des Individuums betont; basierend auf der Annahme, dass allen Menschen das Streben nach Selbstverwirklichung als Bestandteil der menschlichen Natur gemeinsam ist. Klinische Ökologie | Ein Bereich der Psychologie, der Störungen wie beispielsweise Angststörungen und Depressionen in Beziehung zu umweltbedingten Reizstoffen und Quellen von Traumata setzt. Klinische Psychologen | Personen mit einem Abschluss im Diplomstudiengang Psychologie und einer therapeutischen Zusatzausbildung für die Diagnose und Behandlung psychischer Probleme. Klinische Psychologie | Das Gebiet psychologischer Forschung, das sich mit dem Verständnis der Grundlagen geistiger, emotionaler oder verhaltensbezogener Störungen beschäftigt. Klinischer Sozialarbeiter | Auf dem Gebiet psychischer Gesundheit tätige Personen, die durch ihre spezielle Ausbildung den sozialen Kontext des Problemumfelds besonders berücksichtigen können. Kognition | Prozesse des Wissens, einschließlich Aufmerksamkeit, Erinnerung und Schlussfolgern; auch der Inhalt dieser Prozesse wie Begriffe und Gedächtnisinhalte. Kognition im Tierreich | Die kognitiven Fähigkeiten von Tieren; die Forschung verfolgt die Spur der kognitiven Fähigkeiten zwischen den Spezies und das Kontinuum der kognitiven Fähigkeiten von Tieren bis zum Menschen. Kognitionswissenschaft | Das interdisziplinäre Gebiet, das sich mit der Untersuchung der Informationsverarbeitung, ihren Prozessen und Zugangssystemen befasst. Kognitive Bewertung | In Bezug auf Emotionen der Prozess, durch den die physiologische Erregung hinsichtlich der spezifischen situationalen Umstände interpretiert wird, in welchen sie erlebt wird; zudem die Wiedererkennung und Bewertung eines Stressors, um die Anforderung, das Ausmaß der Bedrohung, die zur Bewältigung verfügbaren Ressourcen und die geeigneten Copingstrategien einzuschätzen. ANHANG Kognitive Dissonanz | Die Theorie, der zufolge die spannungserzeugenden Effekte inkongruenter Kognitionen Menschen motivieren, diese Spannung zu reduzieren. Kognitive Entwicklung | Die Entwicklung von geistigen Prozessen und Fähigkeiten wie der Vorstellungskraft, der Wahrnehmung, des Schlussfolgerns und des Problemlösens, sowie der zugehörigen Wissensgrundlagen. Konditionierte Verstärker | Im Rahmen des klassischen Konditionierens werden aus zuvor neutralen Stimuli nun Verstärker. Konditionierter Stimulus (CS) | Beim klassischen Konditionieren ein zuvor neutraler Stimulus, der nun eine konditionierte Reaktion auslöst. Konditionierung | Die Art und Weise, wie Ereignisse, Stimuli und Verhalten miteinander assoziiert werden. Kognitive Landkarte | Eine mentale Repräsentation räumlicher Gegebenheiten. Konformität | Die Tendenz bei Menschen, die Verhaltensweisen, Einstellungen und Werte anderer Mitglieder einer Referenzgruppe anzunehmen. Kognitive Perspektive | Jene Perspektive auf Psychologie, die das menschliche Denken und wissensbasierte Prozesse betont, wie etwa Aufmerksamkeit, Denken, Erinnern, Erwartungen, Problemlösen, Phantasieren und Bewusstsein. Konfundierende Variable | Ein Stimulus, der nicht vom Forscher explizit in den Untersuchungsaufbau einbezogen wurde, der aber dennoch das Verhalten der Probanden beeinflusst. Kognitive Prozesse | Höhere geistige Prozesse wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Problemlösen und abstraktes Denken. Kognitive Psychologie | Die Untersuchung der höheren geistigen Prozesse wie Aufmerksamkeit, Sprachverwendung, Gedächtnis, Wahrnehmung, Problemlösen und Denken. Kognitive Therapie | Eine psychotherapeutische Behandlungsform, die versucht, Gefühle und Verhaltensweisen dadurch zu ändern, dass sie auf das Denken und die Wahrnehmung wichtiger Lebensereignisse des Klienten Einfluss nimmt. Kognitive Verhaltensmodifikation | Ein therapeutischer Ansatz, der den kognitiven Schwerpunkt der Rolle von Gedanken und Einstellungen bei der Beeinflussung von Motivation und Verhaltensweisen betont und diesen mit dem behavioristischen Fokus auf Verhaltensänderungen, die durch Modifikation von Verstärkungskontingenzen erfolgen, kombiniert. Kollektives Unbewusstes | Der Teil des Unbewussten einer Person, der ererbt wurde, evolutionär entstanden ist und den alle Mitglieder einer Spezies teilen. Konsensvalidierung | Die wechselseitige Bestärkung der bewussten Sicht der Realität. Konsistenzparadox | Die Beobachtung, dass Beurteilungen der Persönlichkeit im Laufe der Zeit und über verschiedene Beobachter hinweg konsistent sind, während Beurteilungen des Verhaltens situationsübergreifend nicht konsistent bleiben. Kontakthypothese | Die Vorstellung, dass alleine direkter Kontakt zwischen verfeindeten Gruppen Vorurteile reduzieren wird. Kontextuelle Unterscheidbarkeit | Die Annahme, dass der serielle Positionseffekt durch den Kontext und die Unterscheidbarkeit der abzurufenden Erfahrungen verändert werden kann. Kontingenzen bei der Verstärkung | Eine zuverlässige Beziehung zwischen einer Reaktion und den dadurch hervorgerufenen Änderungen in der Umwelt. Kontingenzmanagement | Eine allgemeine Behandlungsstrategie zur Verhaltensänderung, wobei die Konsequenzen des Verhaltens verändert werden. Komorbidität | Das Vorhandensein von mehr als einer Störung zum gleichen Zeitpunkt. Kontrollbedingungen | Konsistente Verfahren zur Gabe von Instruktionen, Aufzeichnung der Antworten und die Konstanthaltung aller Variablen, die nicht systematisch variiert werden. Komplementärfarben | Farben, die sich im Farbenkreis direkt gegenüberliegen; werden sie additiv gemischt, dann erzeugen sie den Farbeindruck Weiß. Kontrollierte Prozesse | Prozesse, die Aufmerksamkeit erfordern; es ist oft schwierig, mehr als einen kontrollierten Prozess gleichzeitig auszuführen. Konditionierte Reaktion (CR) | Beim klassischen Konditionieren eine Reaktion, die durch einen zuvor neutralen Stimulus ausgelöst wird. Die konditionierte Reaktion erfolgt als Ergebnis einer Paarung des neutralen Stimulus mit einem unkonditionierten Stimulus. Konvergenz | Das Ausmaß, in dem sich bei der Fixation eines Objekts die Augen nach innen drehen müssen. Glossar Konzepte | Mentale Repräsentationen von Klassen oder Kategorien von Items oder Vorstellungen Körperliche Entwicklung | Die körperlichen Veränderungen, Reifung und Wachstum eines Organismus, von der Empfängnis über die gesamte Lebensspanne hinweg. Körperliche Zuwendung | Durch körperliche Zuwendung von der Mutter oder Fürsorgeperson entsteht Wohlbefinden bei Säuglingen. Körperschema | Das subjektive Erleben des eigenen Körpers. Korrelationskoeffizient (r) | Eine statistische Größe, welche die Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen wiedergibt. Korrelationsmethoden | Forschungsmethoden, mit denen man bestimmen kann, inwieweit zwei Variablen, Eigenschaften oder Merkmale zusammenhängen. Kovariationsprinzip | Eine Theorie, die nahe legt, dass Menschen Verhalten dann auf einen Kausalfaktor attribuieren, wenn dieser Faktor wirksam war, während das Verhalten auftrat, jedoch nicht wirksam war zu Zeiten, in denen das Verhalten nicht auftrat. Kreativität | Die Fähigkeit, Ideen oder Lösungen hervorzubringen, die neu und situationsangemessen sind. Kristalline Intelligenz | Der Intelligenzaspekt, der das erworbene Wissen einer Person und ihre Fähigkeit, dieses Wissen abzurufen, betrifft; wird durch Wortschatz-, Rechenfertigkeits- und Allgemeinwissentests erfasst. Kriteriumsvalidität | Das Ausmaß, in dem Testergebnisse als Hinweis auf das Ergebnis eines anderen, spezifischen Maßes dienen, das mit einem anderen Kriterium der gemessenen Eigenschaft übereinstimmt; auch bekannt als prädiktive Validität. Kulturvergleichende Perspektive | Jene psychologische Perspektive, die sich auf interkulturelle Unterschiede in den Ursachen und Konsequenzen von Verhalten konzentriert. Kurzzeitgedächtnis (KZG) | Gedächtnisprozesse, die kürzliche Erfahrungen aufrechterhalten und Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abrufen; das Kurzzeitgedächtnis besitzt begrenzte Kapazität und speichert Informationen, wenn sie nicht wiederholt werden, nur für kurze Dauer. Längsschnittuntersuchung | Ein Forschungsdesign, bei dem dieselben Probanden mehrmals beobachtet werden, manchmal über viele Jahre hinweg. Langzeitgedächtnis (LZG) | Gedächtnisprozesse zum Behalten von Informationen für den Abruf zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt. Läsionen | Verletzungen oder Zerstörungen von Hirngewebe. Latenter Inhalt | In der Freudschen Traumanalyse die verborgene Bedeutung eines Traums. Lautes Denken | Berichte über mentale Prozesse und Strategien, die Probanden während der Bearbeitung einer Aufgabe einsetzen. Lautheit | Eine Wahrnehmungsdimension von Schall, die durch die Amplitude der Schallwelle beeinflusst wird; Schallwellen großer Amplitude werden im Allgemeinen als laut, kleiner Amplitude als leise empfunden. Lebensalter | Die Anzahl der seit der Geburt einer Person vergangenen Monate oder Jahre. Lernen | Ein erfahrungsbasierter Prozess, der in einer relativ überdauernden Veränderung des Verhaltens oder des Verhaltenspotenzials resultiert. Lernen von Geschmacksaversionen | Eine biologische Beschränkung des Lernens, wobei das Lernen durch eine einzige Paarung von Nahrungsaufnahme und darauf folgender Krankheit erfolgt. Libido | Die psychische Energie, die ein Individuum zu sinnlichen Freuden aller Art treibt, insbesondere zu sexuellen Lüsten. Limbisches System | Die Gehirnregion, die das emotionale Verhalten, grundlegende motivationale Bedürfnisse, Gedächtnis sowie wichtige physiologische Funktionen kontrolliert. Logisches Denken | Der Prozess des Denkens, bei dem aus einer Menge von Tatsachen Schlussfolgerungen gezogen werden; das Denken auf ein vorgegebenes Ziel hin. Löschung (Extinktion) | Beim Konditionieren bezeichnet Löschung das Abschwächen einer konditionierten Assoziation bei Abwesenheit eines vorherigen Verstärkers oder eines unkonditionierten Stimulus. Luzides Träumen | Eine Theorie, die davon ausgeht, dass das bewusste Erleben des Träumens eine erlernbare Fähigkeit ist, mit der Träumende Richtung und Inhalt ihrer Träume kontrollieren können. Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) | Ein Verfahren zur Abbildung des Gehirns, mit dem unter Verwendung magnetischer Felder und Radiowellen Aufnahmen vom Gehirn erstellt werden. ANHANG Major Depression | Eine affektive Störung, die durch intensive depressive Gefühle über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet ist, ohne durch die manische Phase, wie sie bei einer bipolaren Störung auftritt, unterbrochen zu werden. Manifester Inhalt | In der Freudschen Traumanalyse der sichtbare Inhalt eines Traumes, der die tatsächliche Bedeutung des Traumes maskiert. Manische Episode | Eine Komponente der bipolaren Störung, gekennzeichnet durch Perioden extremer freudiger Erregung, ungebändigter Euphorie ohne hinreichenden Grund, verbunden mit übertriebenen Gedanken und Gefühlen bezüglich der eigenen Fähigkeiten. Maß der zentralen Tendenz | Ein statistischer Wert, wie das arithmetische Mittel, der Median oder der Modalwert, der eine Menge von Datenpunkten zu einem einzigen repräsentativen Wert zusammenfasst. Maße der Variabilität | Ein statistisches Maß, wie die Spannweite oder die Standardabweichung, das angibt, wie eng die Werte innerhalb einer Menge von Datenpunkten zusammenliegen. Median | Der Wert innerhalb einer Verteilung, über und unter dem jeweils 50 Prozent der anderen Werte liegen; ein Maß der zentralen Tendenz. Meditation | Eine Form der Bewusstseinsveränderung, welche die Selbsterkenntnis und das Wohlbefinden durch eine reduzierte Bewusstheit des Selbst erhöhen soll. Medulla oblongata | Die Region des Hirnstamms, die Atmung, Wachheit und Herzschlag reguliert. Menarche | Das Einsetzen der Menstruation. Mentale Voreinstellung | Die Tendenz, auf eine neue Problemstellung so zu reagieren, wie man es bei einem früheren Problem getan hat. Metaanalyse | Eine statistische Technik zur Hypothesenprüfung durch eine formale Vorgehensweise zur Entdeckung übergreifender Schlussfolgerungen aus Datensätzen vieler verschiedener Experimente. Metagedächtnis | Implizites oder explizites Wissen über Gedächtnisfähigkeiten und effektive Gedächtnisstrategien; Kognition über das Gedächtnis. Methode der Erlebnisstichprobe | Diese experimentelle Methode trägt dazu bei, die typischen Inhalte des Bewusstseins zu beschreiben; die Teilnehmer sollen aufzeichnen, was sie fühlen und denken, wann immer sie ein entsprechendes Signal erhalten. Methode des lauten Denkens | Berichte der Experimentalteilnehmer über ihre mentalen Prozesse und Strategien, die sie bei der Aufgabenbearbeitung einsetzen. Mnemotechniken | Strategien oder Methoden, bekannte Informationen während des Enkodierens mit der neuen Information zu assoziieren, um den späteren Abruf zu erleichtern. Modalwert | Der häufigste Wert innerhalb einer Menge von Datenpunkten; ein Maß der zentralen Tendenz. Mögliche Selbst | Die idealen Selbst, die eine Person gerne werden würde, die Selbst, die eine Person werden könnte und zu werden fürchtet; Komponenten der kognitiven Einschätzung des Selbst. Moral | Ein System von Überzeugungen und Werten, das sicherstellt, dass Personen ihre Verpflichtungen gegenüber anderen in der Gesellschaft einhalten werden und dass sie sich in einer Art und Weise verhalten, die nicht zu Störungen der Rechte und Interessen anderer führt. Motivation | Der Prozess der Initiierung, der Steuerung und der Aufrechterhaltung physischer und psychischer Aktivitäten; einschließlich jener Mechanismen, welche die Bevorzugung einer Aktivität sowie die Stärke und Beharrlichkeit von Reaktionen steuern. Motorcortex | Diese Region der Großhirnrinde steuert die Willkürbewegungen. Motorneurone | Die Neurone, die Botschaften weg von Zentralnervensystem hin zu Muskeln und Drüsen leiten. Narkolepsie | Eine Schlafstörung, die sich durch den unwiderstehlichen Drang auszeichnet, am Tag plötzlich einzuschlafen. Natürliche Selektion | Darwins Theorie, dass eine geeignete Anpassung an die Merkmale der Umwelt einigen Mitgliedern einer Spezies erlaubt, sich erfolgreicher als andere fortzupflanzen. Negative Verstärkung | Auf ein Verhalten (Reaktion) folgt die Entfernung eines aversiven Reizes. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Reaktion. Neuromodulator | Jede Substanz, welche die Aktivitäten des postsynaptischen Neurons modifiziert oder moduliert. Neuron | Eine Zelle im Nervensystem, die darauf spezialisiert ist, Informationen zu erhalten, zu verarbeiten und/oder auf andere Zellen zu übertragen. Glossar Neuropathischer Schmerz | Schmerz, der durch die Fehlfunktion oder Überaktivität von Nerven hervorgerufen wird; er entsteht durch Verletzung oder Erkrankung von Nerven. Neurotische Störungen | Psychische Störungen, bei welchen weder Anzeichen einer Gehirnauffälligkeit noch das Auftreten stark irrationalen Denkens oder die Verletzung gängiger Normen vorhanden ist. Jedoch steht die Person unter subjektivem Leidensdruck. Diese Kategorie entstammt früheren Versionen des Diagnosemanuals und wurde ab DSM-III gestrichen. Neurotransmitter | Chemische Botenstoffe, die von Neuronen freigesetzt werden und die Synapse von einem Neuron zum anderen überqueren, um das postsynaptische Neuron zu stimulieren. Neurowissenschaft | Die wissenschaftliche Erforschung des Gehirns und der Verbindungen zwischen Gehirnaktivität und Verhalten. Non-REM- (NREM) Schlaf | Die Phase, während der keine schnellen Augenbewegungen auftreten; charakterisiert durch weniger Traumaktivität als beim REM-Schlaf. Normalverteilung | Eine symmetrische, glockenförmige Kurve, welche die Verteilung vieler psychologischer Merkmale wiedergibt. Sie ermöglicht es Forschern zu beurteilen, wie ungewöhnlich eine Beobachtung oder ein Ergebnis ist. Normative Untersuchungen | Forschungsbemühungen, welche beschreiben, was für ein bestimmtes Alter charakteristisch ist. Normen | Standards, die auf Messungen an großen Gruppen von Personen beruhen; sie werden verwendet, um die Testergebnisse eines Individuums mit denen anderer Personen zu vergleichen, die derselben wohldefinierten Gruppe angehören. Normeneinfluss | Gruppeneffekte, die dadurch entstehen, dass Individuen von anderen gemocht, akzeptiert und geschätzt werden wollen. Normenkristallisierung | Die Konvergenz der Erwartungen einer Gruppe von Individuen hin zu einer gemeinsamen Perspektive, die sich ergibt, wenn sie miteinander sprechen und gemeinsame Aktivitäten durchführen. Nozizeptiver Schmerz | Schmerz, der durch einen schädigenden äußeren Reiz hervorgerufen wird; spezialisierte Nervenendigungen in der Haut senden diese Schmerzbotschaft von der Haut durch das Rückenmark zum Gehirn. Objektbeziehungs-Theorie | Psychoanalytische Theorie, die ihren Ursprung in Melanie Kleins Auffassung hat, dass sich die Bausteine der Wahrnehmung der Welt durch den Menschen durch ihre Beziehungen zu geliebten und gehassten Objekten (bedeutsamen Menschen in ihrem Leben) entwickeln. Objektpermanenz | Die Erkenntnis, dass Objekte unabhängig von den Handlungen oder dem Bewusstsein einer Person existieren; ein wichtiger kognitiver Erwerb im Säuglingsalter. Okzipitallappen | Hinterste Region des Gehirns; enthält den primären visuellen Cortex. Operant | Das Verhalten eines Organismus, das sich anhand der beobachtbaren Effekte auf die Umwelt beschreiben lässt. Operante Löschung | Wenn ein Verhalten nicht länger vorhersagbare Konsequenzen zeigt, geht seine Auftretenshäufigkeit auf das Niveau zurück, das es vor dem operanten Konditionieren besaß. Operantes Konditionieren | Eine Lernform, bei der sich die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion auf Grund einer Veränderung ihrer Konsequenzen ändert. Operationale Definition | Die Definition einer Variablen oder einer Bedingung anhand der spezifischen Methoden zu ihrer Messung oder zur Bestimmung ihres Auftretens. Organisationspsychologen | Psychologen, die verschiedenste Aspekte der menschlichen Arbeitswelt untersuchen, wie beispielsweise die Kommunikation zwischen Mitarbeiten, Sozialisation und Inkulturation neuer Mitarbeiter, Führungsstil, Arbeitszufriedenheit, Stress und Burn-out sowie die Gesamtqualität des Arbeitslebens. Organismische Variablen | Die inneren Determinanten des Verhaltens eines Organismus. Orientierungskonstanz | Die Fähigkeit, die tatsächliche Orientierung eines Objekts in der Welt wahrzunehmen, trotz sich ändernder Orientierungen des retinalen Abbilds. Ortstheorie | Die Theorie, dass Töne unterschiedlicher Frequenz maximale Aktivierung an unterschiedlichen Orten entlang der Basilarmembran produzieren. Tonhöhe kann somit durch den Ort enkodiert werden, an welchem die Aktivierung auftritt. ANHANG Östrogen | Das weibliche Sexualhormon, produziert von den Eierstöcken, das für den Eisprung und auch für die Entwicklung und die Aufrechterhaltung der weiblichen Fortpflanzungsstrukturen sowie für die sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich ist. Out-Gruppen | Die Gruppen, mit welchen sich Menschen nicht identifizieren. Panikstörung | Eine Form der Angststörung, bei welcher die Betroffenen an unerwarteten schweren Panikattacken leiden, die mit einem Gefühl starker Besorgnis oder Furcht beginnen. Parallele Prozesse | Zwei oder mehrere mentale Prozesse, die gleichzeitig ausgeführt werden. Parallelformen | Unterschiedliche Versionen eines Tests, die zur Bestimmung der Testreliabilität dienen; durch die Verwendung unterschiedlicher Formen desselben Tests kann man dem Einfluss von Übung, Gedächtnis und Interesse der Probanden an einer konsistenten Selbstdarstellung durch identische Antworten entgegenwirken. Persönlichkeitstest | Ein Fragebogen zur Erfassung der Persönlichkeit; beinhaltet eine Reihe von Items über persönliche Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, über welche die befragte Person selbst Auskunft gibt. Persönlichkeitstypen | Klar umgrenzte Muster von Persönlichkeitscharakteristika, die dazu verwendet werden, um Menschen zu kategorisieren; qualitative statt graduelle Unterschiede, die zur Unterscheidung zwischen Personen herangezogen werden. Persuasion | Zielbewusste Anstrengung zur Änderung von Einstellungen. Perzeptuelle Organisation | Prozesse, die sensorische Informationen zusammenfügen, um eine Wahrnehmung als kohärente Anordnung über das ganze Sehfeld hinweg zu gewährleisten. PET-Scans | Detaillierte Bilder der Aktivität des lebenden Gehirns. Es wird eine radioaktive Substanz verabreicht und die Radioaktivität gemessen, die Zellen während unterschiedlicher kognitiver Aufgaben oder Verhaltensweisen abgeben. Parasympathisches Nervensystem | Der Teil des autonomen Nervensystems, der die Routineoperationen der internen Körperfunktionen überwacht und die Körperenergie bewahrt und erneuert. Phänotyp | Die beobachtbaren Charakteristika eines Organismus. Sie resultieren aus der Interaktion zwischen dem Genotyp des Organismus und seiner Umwelt. Parietallappen | Gehirnregion hinter dem Frontallappen und oberhalb der Fissura lateralis; enthält den somatosensorischen Cortex. Phantomschmerz | Sehr starke oder chronische Schmerzen in einem nach Amputation nicht mehr vorhandenen Körperteil. Patient | Begriff für die zu behandelnde Person, im Gebrauch von Experten, die psychische Probleme nach einem biomedizinischen Ansatz behandeln. Pheromone | Chemische Signale, die von Mitgliedern einer Tierart ausgesendet werden, um mit anderen Mitgliedern dieser Spezies zu kommunizieren; sie dienen oftmals als sexuelle Attraktoren über weite Distanzen. Peripheres Nervensystem (PNS) | Diejenigen Nerven, die Gehirn und Rückenmark mit den anderen Teilen des Körpers verbinden, insbesondere mit den Sinnesrezeptoren, den Muskeln und Drüsen. Persönlichkeit | Die einzigartigen psychologischen Eigenschaften eines Individuums, die eine Vielzahl von charakteristischen (offenen und verdeckten) Verhaltensmustern über verschiedene Situation und den Lauf der Zeit hinweg beeinflussen. Persönlichkeitsstörung | Ein lang anhaltendes (chronisches), unflexibles, fehlangepasstes Muster der Wahrnehmung, des Denkens und des Verhaltens, das die betroffene Person bei der Bewältigung ihres alltäglichen Lebens in sozialen und anderen Kontexten stark beeinträchtigt. Phi-Phänomen | Die einfachste Form der Scheinbewegung, wobei zwei oder mehrere unbewegliche Lichtpunkte in Folge an- und ausgeschaltet und als einzelnes sich bewegendes Licht wahrgenommen werden. Phobie | Eine beständige und irrationale Angst vor bestimmten Objekten, Aktivitäten oder Situationen, die angesichts der tatsächlichen Bedrohung stark übertrieben und unbegründet ist. Phoneme | In jeder beliebigen Sprache die kleinsten Einheiten der gesprochenen Sprache, die bei der Sprachproduktion und der Sprachwahrnehmung bedeutungsunterscheidend sind. r und l sind zwei distinkte Phoneme des Deutschen und Englischen, aber lautliche Varianten desselben Phonems (= derselben Lautklasse) im Japanischen. Glossar Photorezeptoren | Lichtempfindliche Rezeptorzellen in der Retina. Physische (körperliche) Abhängigkeit | Der Prozess, in dem sich der Körper auf eine Droge einstellt und von ihr abhängig wird. Placeboeffekt | Eine Verhaltensänderung aufgrund von Erwartungen und nicht aufgrund experimenteller Manipulationen. Placebo-Kontrollgruppen | Eine Experimentalbedingung, in der keine Behandlung oder Manipulation erfolgt. Sie wird eingesetzt, wenn Placeboeffekte auftreten könnten. Placebotherapie | Eine Therapie, die nicht an ein spezifisches klinisches Verfahren gebunden ist und zu einer Zustandsverbesserung des Patienten führt. Population | Die Gesamtmenge an Individuen, über die aufgrund der Stichprobe Rückschlüsse gezogen werden. Positive Verstärkung | Auf ein Verhalten (Reaktion) folgt ein angenehmer Reiz, der die Wahrscheinlichkeit der Reaktion erhöht. Posttraumatische Belastungsstörung | Eine Angststörung, welche durch das beständige, sich wiederholende Erleben von traumatischen Ereignissen aufgrund beunruhigender Erinnerungen, Träumen, Halluzinationen oder dissoziativer Flashbacks charakterisiert ist; sie entwickelt sich als Reaktion auf Vergewaltigungen, lebensbedrohliche Ereignisse, schwere Unfälle und Naturkatastrophen. Präattentive Verarbeitung | Die Verarbeitung sensorischer Informationen, die einer Aufmerksamkeitszuwendung auf spezifische Objekte vorausgeht. Prädiktive Validität | Siehe Kriteriumsvalidität. Präfrontale Lobotomie | Eine Operation, bei der jene Nervenfasern durchtrennt werden, welche die Frontallappen des Gehirns mit dem Zwischenhirn verbinden, im Speziellen die Fasern der thalamischen und hypothalamischen Bereiche; bekannteste Form der Psychochirurgie. Prägung | Eine primitive Form des Lernens, bei der bestimmte Tierjunge dem ersten sich bewegenden Objekt folgen, das sie sehen oder hören, und eine Bindung an dieses Objekt entwickeln. Primacy-Effekt | Verbesserte Erinnerungsleistung für Items zu Beginn einer Liste. Primäre Verstärker | Biologisch begründete Verstärker wie beispielsweise Nahrung oder Wasser. Priming | Beim Zugriff auf das implizite Gedächtnis entsteht ein Vorteil durch vorherige Darbietung eines Worts oder einer Situation. Proben von Verhaltenweisen | Verfahren zum Aufbau und zur Festigung grundlegender Fertigkeiten; im Rahmen von Trainings zur Förderung sozialer Fertigkeiten beinhaltet es das mentale Proben der erwünschten Verhaltenssequenz. Problemlösen | Denkvorgänge, die auf die Lösung bestimmter Probleme gerichtet sind und die sich mit Hilfe einer Menge mentaler Operationen von einem Anfangszustand auf einen Zielzustand hin bewegen. Problemraum | Die Elemente, aus denen ein Problem besteht: der Anfangszustand, die unvollständige Information oder der unbefriedigende Zustand als Ausgangspunkt; der Zielzustand, der Informationsstand oder der Zustand, der erzielt werden soll; und die Menge der Operatoren, der Schritte, mit deren Hilfe man sich vom Anfangszustand zum Zielzustand bewegt. Projektiver Test | Ein Verfahren der Persönlichkeitserfassung, bei dem einer Person eine standardisierte Menge mehrdeutiger, abstrakter Reize gezeigt wird, deren Bedeutung sie interpretieren soll; die gezeigten Reaktionen sollen tief liegende Gefühle, Motive und Konflikte enthüllen. Prosoziales Verhalten | Verhaltensweisen, die mit dem Ziel ausgeführt werden, anderen zu helfen. Prototyp | Das repräsentativste Exemplar einer Kategorie Proximaler Reiz | Das optische Abbild auf der Retina; im Gegensatz zum distalen Reiz, dem physikalischen Objekt in der Außenwelt. Prozedurales Gedächtnis | Gedächtnis, wie Dinge getan werden; die Art und Weise wie perzeptuelle, kognitive und motorische Fertigkeiten erworben, aufrechterhalten und angewendet werden (= Wissenwie). Psychiater | Personen mit einem abgeschlossenen Medizinstudium und einer Facharztausbildung in Psychiatrie. Psychiater dürfen Medikamente für die Behandlung psychischer Störungen verschreiben. Psychische Abhängigkeit | Das psychische Bedürfnis oder Verlangen nach einer Droge. Psychische Störungen | Störungen im Denken, emotionalen Erleben und Verhalten, die zu Leidensdruck führen oder die Erreichung wichtiger Ziele blockieren. ANHANG Psychoaktive Substanzen | Chemische Stoffe, die mentale Prozesse und Verhalten beeinflussen, indem sie die bewusste Wahrnehmung der Realität zeitweilig verändern. Psychoanalyse | Die von Freud entwickelte psychodynamische Therapieform; eine intensive und langwierige Technik zur Erkundung unbewusster Motivationen und Konflikte bei neurotischen, angstgeplagten Personen. Psychoanalytiker | Ärzte oder Psychologen mit einer zusätzlichen Ausbildung in Psychoanalyse; sie sind auf den Freudschen Ansatz zum Verständnis und zur Behandlung psychischer Störungen spezialisiert. Psychobiographie | Der Einsatz von psychologischen (insbesondere persönlichkeitspsychologischen) Theorien, um den Lebenslauf einer Person zu beschreiben und zu erklären. Psychochirurgie | Ein chirurgisches Verfahren, das am Gehirngewebe ansetzt, um eine psychische Störung zu lindern. Psychodynamische Persönlichkeitstheorien | Persönlichkeitstheorien, welchen die Annahme gemeinsam ist, dass die Persönlichkeit von mächtigen inneren Kräften geformt wird, die auch das Verhalten motivieren. Psychodynamische Perspektive | Ein psychologisches Modell, in dem Verhalten auf vergangene Erfahrungen und motivationale Kräfte zurückgeführt wird. Nach diesem Ansatz rühren Handlungen von ererbten Instinkten, biologischen Trieben und dem Versuch her, Konflikte zwischen persönlichen Bedürfnissen und sozialen Erfordernissen zu lösen. Psychologie | Die wissenschaftliche Untersuchung von Verhalten von Individuen und ihren mentalen Prozessen. Psychologische Diagnose | Die Benennung einer psychischen Störung durch Klassifizierung und Kategorisierung anhand eines bewährten Diagnoseinstruments. Psychologische Diagnostik | Der Einsatz festgelegter Verfahren zur Evaluation der Fähigkeiten, Verhaltensweisen und persönlichen Eigenschaften von Personen. Psychologischer Determinismus | Die Annahme, dass Reaktionen auf geistiger und auf verhaltensbezogener Ebene durch vorherige Erfahrungen determiniert, also vorherbestimmt sind. Psychometrie | Das Gebiet der Psychologie, das sich mit der Messung geistiger Fähigkeiten befasst. Psychometrische Funktion | Ein Kurvenzug, der den Prozentsatz erkannter Reize (Y-Achse) gegen die Reizintensität (X-Achse) abträgt. Psychoneuroimmunologie | Das Forschungsgebiet, das Interaktionen zwischen psychologischen Prozessen, wie beispielsweise Stressreaktionen, und Funktionen des Immunsystems untersucht. Psychopharmakologie | Der Bereich der Psychologie, welcher sich mit der Wirkung von Medikamenten auf das Verhalten beschäftigt. Psychophysik | Die Untersuchung der Beziehung zwischen physikalischem Reiz und psychischer Erfahrung. Psychosomatische Störungen | Körperliche Störungen, die durch anhaltenden emotionalen Stress oder andere psychische Ursachen verschlimmert oder primär darauf zurückgeführt werden. Psychosoziale Stadien | Den Annahmen Erik Eriksons zufolge sukzessive Entwicklungsstadien, die sich auf die Orientierung einer Person zu sich selbst und zu anderen konzentrieren; diese Stadien beinhalten sowohl die sexuellen als auch die sozialen Aspekte der Entwicklung einer Person und die sozialen Konflikte, die sich aus der Interaktion zwischen dem Individuum und der sozialen Umwelt ergeben. Psychotherapie | Jede Therapieform aus einer Gruppe von Therapien, die zur Behandlung psychischer Störungen eingesetzt werden und sich auf Veränderungen fehlangepassten Verhaltens und Denkens, fehlangepasster Wahrnehmungen und Emotionen konzentrieren, die mit der spezifischen Störung im Zusammenhang stehen können. Psychotische Störungen | Schwer wiegende psychische Störungen, die mit einer Beeinträchtigung des Realitätssinns einhergehen, was sich in Schwierigkeiten und Störungen des Denkens, Fühlens und Wahrnehmens manifestiert. Diese diagnostische Kategorie entstammt früheren Versionen des Diagnosemanuals und wurde ab DSM-III gestrichen. Pubertät | Das Erreichen der sexuellen Reife; bei Mädchen durch die Menarche gekennzeichnet, bei Jungen durch die Produktion fruchtbarer Spermien und das Erlangen der Ejakulationsfähigkeit. Puzzleklassen | Klassen, die eine so genannte PuzzleTechnik verwenden. Jeder Schüler erhält einen Teil des zu lernenden Gesamtmaterials und soll dies dann mit anderen Schülern teilen. Glossar Querschnittuntersuchung | Eine Forschungsmethode, bei der Gruppen von Personen unterschiedlichen Lebensalters zu einem Zeitpunkt beobachtet und verglichen werden. Rahmung | Eine besondere Beschreibung einer Wahlsituation; die Perspektive, aus der eine Wahl beschrieben oder gerahmt wird, beeinflusst den Prozess der Entscheidung und die schlussendliche Auswahl einer Alternative. Rapid Eye Movement (REM) (schnelle Augenbewegungen) | Ein Verhaltensmerkmal der Schlafphase, in der man mit hoher Wahrscheinlichkeit traumartige mentale Aktivitäten erlebt. Rassismus | Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ethnischen Herkunft. Rational-emotive Therapie (RET) | Ein übergreifendes System der Persönlichkeitsänderung, das auf der Umformung irrationaler Überzeugungen basiert, welche unerwünschte, stark belastende emotionale Reaktionen, wie beispielsweise große Angst, hervorrufen. Recency-Effekt | Verbesserte Erinnerungsleistung für Items am Ende einer Liste. Reflex | Eine ungelernte Reaktion, hervorgerufen durch einen spezifischen Stimulus, der biologische Relevanz für den Organismus besitzt. Refraktärphase | Die Ruheperiode, während der ein neuer Nervenimpuls in einem Teil eines Axons nicht ausgelöst werden kann. Regeln | Verhaltensrichtlinien, die in bestimmten Situationen bestimmte Handlungen vorschreiben. Reifung | Der fortwährende Einfluss der Gene im Laufe der Entwicklung; die altersbezogenen Veränderungen von Körper und Verhalten, die für eine Spezies typisch sind. Reizdiskrimination | Ein Konditionierungsprozess, in dem ein Organismus lernt, unterschiedlich auf Reize zu reagieren, die sich von dem konditionierten Stimulus entlang einer Dimension unterscheiden. Reizinduzierte Vereinnahmung | Ein bestimmender Faktor, warum Menschen einige Teile des sensorischen Inputs zur weiteren Verarbeitung auswählen; sie tritt auf, wenn Merkmale von Reizen – Objekten in der Umgebung – automatisch Aufmerksamkeit auf sich ziehen, unabhängig von den eigenen Zielen des Wahrnehmenden. Rekonstruktives Gedächtnis | Der Prozess, Informationen zusammenzufassen, basierend auf allgemeinen Formen gespeicherten Wissens; tritt auf, wenn keine spezifischen Repräsentationen verfügbar sind. Reliabilität | Das Ausmaß, in dem ein Test bei jeder Anwendung ähnliche Ergebnisse liefert; Stabilität oder Konsistenz der von einem Instrument gelieferten Messwerte. Repräsentative Stichprobe | Eine Stichprobe aus einer Population, die mit den Eigenschaften der Population möglichst genau übereinstimmt, beispielsweise in Hinblick auf die Geschlechterverteilung, die ethnischen Gruppierungen, den sozio-ökonomischen Status usw. Repräsentativitätsheuristik | Eine kognitive Strategie, die ein Objekt einer Kategorie zuweist auf der Basis von wenigen Eigenschaften, die für diese Kategorie als repräsentativ erachtet werden. Residuales Belastungssyndrom | Ein chronisches Syndrom, bei welchem die emotionalen Reaktionen des posttraumatischen Belastungssyndroms über lange Zeit bestehen bleiben. Response Bias | Die systematische Tendenz von Probanden, in Folge nichtsensorischer Faktoren bevorzugt in einer bestimmten Art und Weise zu reagieren. Retest-Reliabilität | Ein Maß der Korrelation zwischen den Ergebnissen derselben Personen in ein und demselben Test, der zu unterschiedlichen Zeiten vorgelegt wird. Retina (Netzhaut) | Eine Schicht hinten im Augapfel, die Photorezeptoren enthält, welche Lichtenergie in neuronale Reaktionen umwandeln. Retinale Querdisparation | Die horizontale Versetzung zweier korrespondierender Bilder in beiden Augen. Reversal-Theorie | Eine Theorie, die menschliche Motivation anhand von Umkehrungen des einen metamotivationalen Zustands in einen anderen, entgegengesetzten erklärt. Rezeptives Feld | Jener Teil des Sehfelds, aus dem eine bestimmte Ganglienzelle ihre Informationen erhält. Reziproker Altruismus | Die Vorstellung, dass Menschen altruistisches Verhalten zeigen, weil sie erwarten, im Gegenzug altruistisches Verhalten von anderen zu erhalten. Reziproker Determinismus | Ein Konzept aus Albert Banduras sozialer Lerntheorie, welches sich auf die Vorstellung bezieht, dass zwischen einem Individuum, seinem Verhalten und den Umweltreizen eine komplexe reziproke Interaktion besteht, in der jede dieser Komponenten die anderen beeinflusst. ANHANG Reziprozitätsnorm | Die Erwartung, dass Gefälligkeiten erwidert werden – wenn Person A etwas für Person B tut, sollte im Gegenzug B auch etwas für A tun. Schließungstendenz | Ein perzeptueller Organisationsprozess, der Individuen unvollständige Figuren als vollständig wahrnehmen lässt. Rituelles Heilen | Zeremonien, die eine starke emotionale Intensität hervorrufen und dem Heilungsprozess Bedeutung verleihen. Schmerz | Die Reaktion des Körpers auf schädigende Reize, die stark genug sind, Gewebeschäden zu verursachen oder drohen, dies zu tun. Ruhepotenzial | Die Polarisation der Zellflüssigkeit innerhalb eines Neurons, welche die Voraussetzung für die Auslösung eines Aktionspotenzials bildet. Schüchternheit | Das Unbehagen und/oder die Hemmung einer Person in zwischenmenschlichen Situationen, die der Verfolgung zwischenmenschlicher oder beruflicher Ziele im Weg stehen. Sättigung | Jene Dimension des Farbenraums, welche die Reinheit und Klarheit der Farbempfindung erfasst. Schamanismus | Eine spirituelle Tradition, die sowohl Heilen als auch Kontaktaufnahme mit der spirituellen Welt umfasst. Scheinbewegung | Eine Bewegungswahrnehmungstäuschung, bei der beispielsweise zwei oder mehrere Ansichten eines Objekts in kurzer Folge dargeboten werden und sich das Objekt zu bewegen scheint; die einfachste Form der Scheinbewegung ist das Phi-Phänomen. Scheinkonturen | In einer Figur wahrgenommene Konturen, die tatsächlich nicht vorhanden sind. Schemata | Allgemeine konzeptuelle Rahmen oder Cluster von Wissen; sie betreffen Objekte, Menschen und Situationen; Wissenspakete, die Generalisierungen enkodieren über die Struktur der Umwelt. Schemata | Piagets Begriff für die kognitiven Strukturen, die sich entwickeln, wenn Säuglinge und kleine Kinder lernen, die Welt zu interpretieren und sich an ihre Umgebung anzupassen. Schizophrenie | Eine schwer wiegende psychische Störung, gekennzeichnet durch den Verlust einer integrierten Persönlichkeit, Rückzug aus der Realität, emotionale Störungen und Störungen der Denkprozesse. Schlafapnoe | Eine Schlafstörung der oberen Atemwege, die dazu führt, dass eine Person im Schlaf aufhört zu atmen. Schlaflosigkeit | Die chronische Unfähigkeit, normal zu schlafen; Symptome sind Einschlafprobleme, häufiges Aufwachen, die Unfähigkeit, wieder einzuschlafen, und sehr frühes morgendliches Erwachen. Schläfrigkeit am Tag | Das Empfinden exzessiver Schläfrigkeit während des Tagesgeschäftes; die Hauptbeschwerde von Patienten, die sich in Schlaflabors begeben. Seelsorger | Mitglieder einer religiösen Gruppe, die sich auf die Behandlung psychischer Probleme spezialisiert haben. Seelsorger kombinieren häufig Spiritualität mit praktischer Problemlösung. Sehnerv | Die Axone der Ganglienzellen, die Informationen vom Auge zum Gehirn transportieren. Selbst-Beeinträchtigung | Ein Vorgang, in dem in Antizipation eines Misserfolgs Verhaltensreaktionen und Erklärungen entwickelt werden, um etwaige Fähigkeitsdefizite als mögliche Ursachen des Versagens zu minimieren. Selbstberichtsverfahren | Das Verhalten einer Person, das durch die Beobachtungen und Aussagen der Person selbst erfasst wird. Selbst-Bewusstsein | Die höchste Stufe des Bewusstseins; Erkennen des autobiographischen Charakters der persönlich erlebten Ereignisse. Selbsterfüllende Prophezeiung | Eine Vorhersage über ein zukünftiges Verhalten oder ein zukünftiges Ereignis, die Interaktionen so verändert, dass eintritt, was erwartet wurde. Selbstkonzept | Das mentale Modell einer Person über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften. Selbstverwirklichung | Ein Konzept in der Persönlichkeitspsychologie, das sich auf das konstante Streben einer Person nach der Realisierung ihres Potenzials und der Entwicklung vorhandener Talente und Möglichkeiten bezieht. Selbstwahrnehmungstheorie | Die Vorstellung, dass Menschen sich selbst beobachten, um herauszufinden, aus welchen Gründen sie so handeln, wie sie es tun; Menschen schlussfolgern, in welchem inneren Zustand sie sich befinden, indem sie wahrnehmen, wie sie in einer bestimmten Situation handeln. Glossar Selbstwertgefühl | Eine generalisierte wertende Einstellung gegenüber dem Selbst, die sowohl Stimmung als auch Verhaltensweisen beeinflusst und starken Einfluss auf eine Reihe von persönlichen und sozialen Verhaltensweisen ausübt. Selbstwirksamkeit | Die Menge an Überzeugungen, dass man in einer bestimmten Situation sich angemessen verhalten und angemessene Leistungen erbringen kann. Selektive Optimierung mit Kompensation | Eine Strategie, um erfolgreich älter zu werden. Man nutzt die Zugewinne, die mit dem normalen Alterungsprozess einhergehen, optimal und minimiert gleichzeitig den Einfluss der eintretenden Verluste. Self-serving Bias | Eine Klasse von Verzerrungen (Bias) in der Attribution, bei der Menschen dazu neigen, ihre Erfolge sich selbst zuzuschreiben und die Verantwortung für ihre Misserfolge abzulehnen. Semantisches Gedächtnis | Generische kategoriale Gedächtnisinhalte, wie beispielsweise die Bedeutung von Wörtern und Konzepten. Sensorische Adaptation | Das Phänomen, dass Rezeptorzellen nach einer Periode unveränderter Stimulation weniger stark reagieren; sie erlaubt eine schnellere Reaktion auf neue Informationsquellen. Sensorische Neurone | Die Neurone, die Botschaften von sensorischen Rezeptoren zum Zentralnervensystem leiten. Sensorische Rezeptoren | Spezialisierte Zellen, die physikalische Signale in Zellsignale umwandeln, die vom Nervensystem verarbeitet werden. Sensorisches Gedächtnis | Der erste Gedächtnisprozess zur momentanen Aufrechterhaltung zerrinnender Eindrücke von sensorischen Reizen. Serielle Prozesse | Zwei oder mehrere mentale Prozesse, die nacheinander ausgeführt werden. Serieller Positionseffekt | Ein Charakteristikum der Suche im Gedächtnis. Beim Abruf werden Beginn und Ende einer Liste besser erinnert als Items in der Mitte. Set | Eine vorübergehende erhöhte Bereitschaft, einen Reiz in einer bestimmten Weise wahrzunehmen oder auf ihn zu reagieren. Sexismus | Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Geschlechterzugehörigkeit. Sexuelle Erregung | Der motivationale Zustand von Reizung und Spannung, welcher durch physiologische und kognitive Reaktionen auf erotische Reize hervorgerufen wird. Sexuelle Gewalt bei einer Verabredung (date rape) | Ungewollte sexuelle Übergriffe durch einen Bekannten im Kontext einer ansonsten einvernehmlich eingegangenen Verabredung. Shaping durch schrittweise Annäherung | Bei dieser Verhaltensmethode werden solche Reaktionen verstärkt, die sich der gewünschten Reaktion schrittweise annähern und schließlich mit ihr übereinstimmen. Signalentdeckungstheorie (SET) | Ein systematischer Ansatz zum Problem des Response Bias. SET erlaubt die Identifikation und Trennung der Rolle sensorischer Reize einerseits und der Höhe des Kriteriums einer Person andererseits in ihrem Beitrag zur Reaktion. Signifikanter Unterschied | Ein Unterschied zwischen Experimentalgruppen oder -bedingungen, der nur mit einer Wahrscheinlichkeit, die geringer ist als ein allgemein akzeptiertes Kriterium, durch Zufall zustande gekommen sein könnte. In der Psychologie ist das am häufigsten verwendete Kriterium eine geringere Wahrscheinlichkeit als 5 von 100, oder p < .05. Sinnesphysiologie | Die Erforschung der Art und Weise, wie biologische Mechanismen physikalische in neuronale Ereignisse umwandeln. Situationale Variablen | Externe Einflüsse auf das Verhalten. Skripte des Sexualverhaltens | Sozial vermittelte Programme sexueller Reagibilität. Soma | Der Zellkörper eines Neurons; er enthält den Nukleus und das Zytoplasma. Somatisches Nervensystem | Der Teil des peripheren Nervensystems, der das Zentralnervensystem mit den Skelettmuskeln und der Haut verbindet. Somatosensorischer Cortex | Das Areal in den Parietallappen, das sensorischen Input aus verschiedenen Köperteilen verarbeitet. Soziale Entwicklung | Die Art und Weise, in der sich die sozialen Interaktionen und Erwartungen von Personen im Laufe des Lebens verändern. Soziale Intelligenz | Eine Persönlichkeitstheorie, die sich auf die Expertise bezieht, die Menschen in ihre Erfahrung von Alltagsanforderungen einbringen. Soziale Kategorisierung | Der Prozess, durch welchen Menschen ihre soziale Umgebung organisieren, indem sie sich und andere in Gruppen kategorisieren. ANHANG Soziale Lerntheorie | Eine Lerntheorie, welche die Rolle von Beobachtung und Nachahmung der bei anderen beobachteten Verhaltenweisen betont. Soziale Normen | Die Erwartungen einer Gruppe an ihre Mitglieder im Hinblick auf akzeptable und angemessene Einstellungen und Verhaltensweisen. Soziale Phobie | Eine beständige irrationale Angst, die in der Antizipation öffentlicher Situationen entsteht, in denen eine Person von anderen beobachtet werden kann. Spontanremission | Das Wiederauftreten einer gelöschten konditionierten Reaktion nach einer Pause. Spontanremission | Die Verbesserung des Zustands mancher Patienten und Klienten in Psychotherapie ohne jede professionelle Intervention; ein Kriterium der Grundrate, gegen welches sich eine Therapie messen lassen muss. Spracherwerbsfähigkeit | Die angeborenen Richtlinien und Operationsprinzipien, die Kinder für das Lernen einer Sprache mitbringen. Soziale Rolle | Ein sozial definiertes Verhaltensmuster, das von einer Person erwartet wird, die innerhalb einer bestimmten Umgebung oder Gruppe agiert. Sprachproduktion | Das, was Menschen sagen, durch Gebärden ausdrücken und schreiben, sowie die Prozesse, die dabei durchlaufen werden. Soziale Unterstützung | Von anderen Menschen bereitgestellte Ressourcen, inklusive materieller Hilfe, sozio-emotionaler Unterstützung und Hilfe durch Informationen, um einer Person beim Zurechtkommen mit Stress zu helfen. Stäbchen | Photorezeptoren, vorwiegend in der Peripherie der Retina, die bei schwachem Licht am aktivsten sind; Stäbchen lösen keine Farbempfindung aus. Soziale Wahrnehmung | Der Prozess, durch den eine Person ihre eigenen persönlichen Merkmale, oder die anderer Menschen, versteht und wahrnimmt. Soziales Geschlecht | Ein psychologisches Phänomen, das sich auf die gelernten geschlechtsbezogenen Verhaltensweisen und Einstellungen von Männern und Frauen bezieht. Sozialisation | Der lebenslange Prozess, in dem die Verhaltensmuster, Werte, Standards, Fähigkeiten, Einstellungen und Motive eines Individuums so geformt werden, dass sie mit denen übereinstimmen, die in einer bestimmten Gesellschaft als wünschenswert gelten. Sozialpsychologie | Das Gebiet der Psychologie, das sich mit dem Einfluss sozialer Variablen auf das Verhalten, die Einstellungen, Wahrnehmungen und Motive des Einzelnen befasst; Gruppen- und Intergruppenphänomene werden ebenfalls untersucht. Soziobiologie | Ein Bereich der Forschung, der sich mit evolutionären Erklärungen für soziales Verhalten und soziale Systeme von Mensch und Tier befasst. Spannweite | Die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert innerhalb einer Menge von Datenpunkten; das einfachste Maß der Variabilität. Speicherung | Das Behalten enkodierter Information über eine Zeitspanne hinweg. Spezifische Phobien | Phobien, die im Zusammenhang mit bestimmten Objekten oder Situationen auftreten. Standardabweichung | Die durchschnittliche Differenz einer Menge von Werten von ihrem arithmetischen Mittel; ein Maß der Variabilität. Standardisierung | Eine Menge einheitlicher Vorgehensweisen zur Datenerhebung oder zum Verhalten gegenüber Probanden in einem Test, Interview oder Experiment. Stereotypen | Generalisierungen über eine Gruppe von Personen, wobei allen Mitgliedern dieser Gruppe die gleichen Merkmale zugewiesen werden. Stichprobe | Eine Teilmenge der Population, die in einem Experiment untersucht wird. Stigma | Die negative Reaktion von Menschen auf ein Individuum oder eine Gruppe aufgrund einer unterstellten Minderwertigkeit oder Unterlegenheit. Stimulusgeneralisierung | Die automatische Erweiterung konditionierten Verhaltens auf ähnliche Stimuli, die niemals mit dem unkonditionierten Stimulus gepaart wurden. Stress | Das Muster spezifischer und nichtspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Ereignisse, die sein Gleichgewicht stören und seine Fähigkeit, diese zu bewältigen, stark beansprucht oder übersteigt. Stressmoderatorvariablen | Variablen, welche die Auswirkungen eines Stressors auf eine bestimmte Stressreaktion verändern. Stressor | Ein internes oder externes Ereignis, das Stress erzeugt. Glossar Strukturalismus | Die Untersuchung der Struktur von Geist und Verhalten; die Auffassung, dass jede menschliche Erfahrung als Kombination einfacher Elemente oder Ereignisse verstanden werden kann. Theorie der selektiven sozialen Interaktion | Dieser Ansicht zufolge werden Menschen, wenn sie älter werden, wählerischer bei der Auswahl von Sozialpartnern, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen. Sucht | Ein Zustand, in dem der Körper eine Droge braucht, um ohne physische oder psychische Reaktionen bei Ausbleiben der Droge zu funktionieren; oft die Folge von Toleranz und Abhängigkeit. Theorie der Verarbeitungstiefe | Eine Theorie, die besagt, dass Informationen desto wahrscheinlicher im Gedächtnis gehalten werden können, je tiefer sie verarbeitet werden. Sympathisches Nervensystem | Der Teil des autonomen Nervensystems, der mit Notfallreaktionen und dem Mobilisieren von Energie befasst ist. Therapie des sozialen Lernens | Eine Behandlungsform, bei der die Klienten Modelle beobachten, die für wünschenswerte Verhaltensweisen verstärkt werden. Synapse | Der Spalt zwischen zwei Neuronen. Toleranz (Gewöhnung) | Eine Situation, die durch den kontinuierlichen Missbrauch einer Droge entsteht; ein Individuum braucht eine immer größere Dosis, um den gleichen Effekt zu erzielen. Synaptische Übertragung | Das Übertragen von Informationen von einem Neuron zu einem anderen über den synaptischen Spalt. Systematische Desensibilisierung | Eine Technik der Verhaltenstherapie, mit deren Hilfe der Klient angeleitet wird, das Auftreten von Angstzuständen zu verhindern, indem er mit dem Angst auslösenden Reiz konfrontiert wird, während er sich selbst im Zustand der Entspannung befindet. Teilnehmendes Modelllernen | Eine therapeutische Technik, bei welcher der Therapeut wünschenswertes Verhalten vorführt und dem Klienten durch unterstützende Ermutigung dabei hilft, das gezeigte Verhalten nachzuahmen. Temporallappen | Gehirnregion unterhalb der Fissura lateralis; enthält den auditorischen Cortex. Testhalbierungs-Reliabilität | Ein Maß der Korrelation zwischen der Leistung der Probanden in unterschiedlichen Testhälften (beispielsweise den geradzahligen und ungeradzahligen Items) eines Tests. Testosteron | Das männliche Sexualhormon, ausgeschüttet von den Testikeln, das die Produktion von Spermien anregt und zudem für die Entwicklung der sekundären männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich ist. Thalamus | Die Gehirnstruktur, die sensorische Impulse an den cerebralen Cortex weiterleitet. Theorie | Eine geordnete Menge von Konzepten oder Aussagen, die ein Phänomen oder eine Gruppe von Phänomenen erklärt. Theorie der ökologischen visuellen Wahrnehmung | Eine Wahrnehmungstheorie, welche die Reichhaltigkeit der Reizinformationen betont und den Wahrnehmenden als aktiven Erkunder seiner Umwelt ansieht. Tonhöhe | Die Schallqualität hoch – tief; sie hängt vorwiegend von der Frequenz der Schallwelle ab. Top-down-Verarbeitung | Wahrnehmungsprozesse, in welchen Informationen vergangener Erfahrungen, Wissen, Erwartungen, Motive und der Lebenshintergrund eines Menschen die Art und Weise beeinflussen, wie ein wahrgenommenes Objekt interpretiert und klassifiziert wird. Traits | Überdauernde persönliche Eigenschaften oder Attribute, die das Verhalten über verschiedene Situationen hinweg beeinflussen. Transduktion | Umwandlung einer Form von Energie in eine andere; beispielsweise wird Lichtenergie in neuronale Impulse umgewandelt. Transferadäquate Verarbeitung | Die Auffassung, dass die Erinnerungsleistung am besten ist, wenn die Prozesse beim Enkodieren und beim Abruf übereinstimmen. Traumanalyse | Die psychoanalytische Interpretation von Träumen; sie wird genutzt, um einen Einblick in die unbewussten Motive und Konflikte einer Person zu erhalten. Traumarbeit | In der Freudschen Traumanalyse der Prozess, durch den ein interner Zensor den latenten in einen manifesten Trauminhalt transformiert. Trichromatische Theorie (Dreifarbentheorie) | Nach dieser Theorie verfügt der Mensch über drei Arten von Farbrezeptoren, welche die primären Farbempfindungen Rot, Grün und Blau erzeugen. Triebe | Innere Zustände, die bei einem Lebewesen als Reaktion auf ein Ungleichgewicht in seinen physiologischen Bedürfnissen entstehen. ANHANG Übergeneralisierung | Ein grammatischer Fehler, der für gewöhnlich zu Beginn des Spracherwerbs auftritt. Die Regeln einer Sprache werden zu weitgehend angewendet, was zu falschen Wortformen führt. Unzurechnungsfähigkeit | Die juristische (nicht klinische) Bezeichnung des Zustandes einer Person, die im Sinne des Gesetzes nicht für ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden kann. Über-Ich | Der Aspekt der Persönlichkeit, der die Internalisierung der gesellschaftlichen Werte, Standards und Moralvorstellungen repräsentiert. Urteilen | Der Prozess, in dessen Verlauf Menschen Meinungen bilden, Schlussfolgerungen treffen und Ereignisse und Personen auf der Grundlage vorhandener Information kritisch bewerten. Das Produkt dieser mentalen Aktivität ist das Urteil. Übertragung | Ein Prozess innerhalb der Psychoanalyse, bei dem der Patient dem Therapeuten Gefühle entgegenbringt, die ursprünglich für eine Person empfunden wurden, die Gegenstand früherer emotionaler Konflikte war. Umweltvariablen | Externe Einflüsse auf das Verhalten. Unabhängige Konstruktionen des Selbst | Konzeptualisierung des Selbst als Individuum, dessen Verhalten primär in Bezug zu den eigenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen organisiert ist statt in Bezug zu den Gedanken, Gefühlen und Handlungen anderer. Validität | Das Ausmaß, in dem ein Test das misst, was er zu messen vorgibt. Variable | Im Zusammenhang mit Experimenten versteht man hierunter einen Faktor, der in Menge und Art variiert. Variabler Intervallplan | Ein Verstärkerplan, unter dem ein Verstärker für die erste Reaktion nach Ablauf einer variablen Zeitspanne, die jedoch im Mittelwert festliegt, gegeben wird. Unabhängige Variable | Im Zusammenhang mit Experimenten versteht man hierunter die Stimulusbedingungen. Sie können frei und unabhängig von allen anderen Variablen variieren. Verantwortungsdiffusion | Je größer in Notfallsituationen die Zahl Umstehender ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen sich zum Helfen verpflichtet fühlt. Unbedingte positive Wertschätzung | Vollständige Liebe und Akzeptanz einer Person durch eine andere, wie beispielsweise eines Kindes durch die Eltern, ohne dass daran Bedingungen geknüpft sind. Verdrängung | Der grundlegende Abwehrmechanismus: Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen, die Schmerz oder Schuldgefühle verursachen, werden aus dem Bewusstsein ausgeschlossen. Das Unbewusste | Der Bereich der Psyche, der verdrängte Bedürfnisse und primitive Impulse speichert. Vererbung | Die biologische Übertragung von Eigenschaften von den Eltern auf die Nachkommen. Unbewusste Schlussfolgerungen | Die Bezeichnung von Helmholtz für Wahrnehmung, die außerhalb des Bewusstseins vonstatten geht. Verfügbarkeitsheuristik | Ein Urteil, das auf der leicht verfügbaren Information aus dem Gedächtnis beruht. Unkonditionierte Reaktion (UCR) | Beim klassischen Konditionieren jene Reaktion, die durch einen unkonditionierten Stimulus hervorgerufen wird, ohne dass zuvor geübt wurde oder Lernprozesse stattgefunden haben. Unkonditionierter Stimulus (UCS) | Beim klassischen Konditionieren jener Stimulus, der eine unkonditionierte Reaktion hervorruft. Unterscheidung Lernen-Leistung | Der Unterschied zwischen dem, was gelernt wurde, und jenem, was sich davon im offenen Verhalten ausdrückt. Unterschiedsschwelle | Die kleinste physikalische Differenz zwischen zwei Reizen, die noch als Unterschied erkannt werden kann; operational ist sie als jener Punkt definiert, an dem in der Hälfte der Fälle die Reize als unterschiedlich erkannt werden. Verhalten | Die Aktivitäten, durch die sich der Organismus an seine Umwelt anpasst. Verhaltensanalyse | Eine Richtung in der Psychologie, die sich vorwiegend damit befasst, wie Lernen und Verhalten durch die Umwelt bestimmt werden. Verhaltensdaten | Aufzeichnungen aus Beobachtungen über das Verhalten von Organismen und über die Bedingungen, unter welchen dieses Verhalten auftritt oder sich ändert. Verhaltensgenetik | Das Forschungsgebiet, das die genetischen Komponenten individueller Unterschiede im Verhalten und den Persönlichkeitseigenschaften untersucht. Verhaltensmaße | Offen gezeigtes Verhalten und Reaktionen, die beobachtet oder aufgezeichnet werden. Umfasst nicht Verhalten, das vom Proband selbst berichtet wird. Glossar Verhaltensmodifikation | Die systematische Anwendung von Lernprinzipien, um die Auftretenshäufigkeit erwünschter Verhaltensweisen zu fördern und/oder die Auftretenshäufigkeit problematischer Verhaltensweisen zu reduzieren. Wahrnehmung | Jene Prozesse, welche die im sensorischen Abbild enthaltenen Informationen strukturieren und sie so interpretieren, dass sie durch Merkmale von Objekten oder Ereignissen in der externen, dreidimensionalen Welt ausgelöst erscheinen. Verhaltensmuster Typ A | Ein komplexes Muster von Verhalten und Emotionen mit besonderer Betonung von Wettbewerb, Aggression, Ungeduld und Feindseligkeit; Feindseligkeit steigert das Risiko für koronare Herzkrankheiten. Wahrnehmungskonstanz | Die Fähigkeit, ein unveränderliches Perzept eines Objekts trotz Änderungen seines retinalen Abbilds aufrechtzuerhalten. Verhaltensmuster Typ B | Im Vergleich zum Verhaltensmuster Typ A weniger Betonung von Wettbewerb, Aggression, feindseligen Verhaltensmustern und feindseligen Emotionen. Verhaltensmuster Typ C | Eine Konstellation von Verhaltensweisen, die möglicherweise vorhersagen kann, welche Individuen mit größerer Wahrscheinlichkeit an Krebs erkranken oder einen schnelleren Verlauf ihrer Krebserkrankung erleiden; diese Verhaltensweisen umfassen passive Akzeptanz und Selbstaufopferung. Verhaltenstherapie | siehe Verhaltensmodifikation Verstärker | Jeder Reiz, der, wenn er kontingent auf eine Reaktion erfolgt, die Wahrscheinlichkeit der Reaktion erhöht. Visueller Cortex | Das Areal in den Okzipitallappen, das visuelle Informationen verarbeitet. Völkermord | Die systematische Auslöschung einer Gruppe von Menschen, oftmals einer ethnischen Gruppe oder Rasse, durch eine andere. Vorbewusste Gedächtnisinhalte | Gedächtnisinhalte, die in einer Situation nicht bewusst sind, die aber nötigenfalls leicht ins Bewusstsein gerufen werden können. Vorurteil | Eine gelernte Einstellung gegenüber einem Zielobjekt, die negative Gefühle (Abneigung oder Furcht), negative Überzeugungen (Stereotypen), welche die Einstellungen legitimieren, und eine Verhaltensabsicht umfasst, Objekte der Zielgruppe zu vermeiden, zu kontrollieren, zu dominieren oder auszulöschen. Wahnvorstellungen | Falsche oder irrationale Überzeugungen, die trotz widerlegender Beweise beibehalten werden. Wahrgenommene Kontrolle | Die Überzeugung, dass man den Verlauf oder die Folgen eines Ereignisses oder einer Erfahrung verändern kann; sie ist im Umgang mit Stressoren oft hilfreich. Wahrnehmungstäuschung | Ein Reizmuster wird so erlebt, dass es zu einem nachweislich falschen Ergebnis führt; Wahrnehmungstäuschungen funktionieren bei gleicher Wahrnehmungssituation bei allen Menschen gleichermaßen. Webersches Gesetz | Die Annahme, dass die Größe der Unterschiedsschwelle sich proportional zur Intensität von Standardreizen verhält. Weisheit | Expertise in den grundlegenden praktischen Dingen des Lebens. Widerstand | Die Unfähigkeit oder Unwilligkeit eines Patienten, in der Psychoanalyse bestimmte Ideen, Wünsche und Erfahrungen zu besprechen. Wiedererkennen (Recognition) | Eine Methode der Suche, wobei Reize als zuvor gesehen beurteilt werden sollen. Wissenschaftliche Methode | Ein Satz von Vorgehensweisen zur Sammlung und Interpretation von Befunden, der Fehlerquellen minimiert und verlässliche Schlussfolgerungen ergibt. Within-Subjects-Design | Ein Forschungsdesign, bei dem jeder Proband zu seiner eigenen Kontrollgruppe wird. Beispielsweise wird das Verhalten eines Probanden vor der Manipulation oder Behandlung mit seinem Verhalten nach der Manipulation verglichen. Wohlbefinden | Optimale Gesundheit, verbunden mit der Fähigkeit, vollständig und aktiv in körperlichen, intellektuellen, emotionalen, geistigen, sozialen und sich in der Umwelt befindlichen Gesundheitsbereichen zu funktionieren. Yerkes-Dodson-Gesetz | Die Beziehung zwischen der Leistung bei einer Aufgabe und dem optimalen Erregungsniveau. Zapfen | Photorezeptoren, vorwiegend im Zentrum der Retina, die für Sehen unter normalen Bedingungen und für das Farbensehen verantwortlich sind. ANHANG Zeittheorie | Die Theorie, dass ein Ton Schwingungsraten (pro Zeiteinheit) der Basilarmembran produziert, die seiner Frequenz gleichen. Tonhöhe kann somit durch die Frequenz der neuronalen Reaktion enkodiert werden. Zentrales Nervensystem (ZNS) | Der Teil des Nervensystems, der aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Zentrierung | Ein Gedankenmuster, das zu Beginn des präoperatorischen Stadiums der kognitiven Entwicklung häufig auftritt; gekennzeichnet durch die Unfähigkeit des Kindes, mehr als einen perzeptuellen Faktor gleichzeitig zu berücksichtigen. Zielgesteuerte Wahl | Ein bestimmender Faktor, warum Menschen einige Teile des sensorischen Inputs zur weiteren Verarbeitung auswählen; sie spiegelt die Auswahl aufgrund eigener Ziele wider. Zirkadianer Rhythmus | Ein beständiges Muster zyklischer Köperaktivitäten, das gewöhnlich 24 bis 25 Stunden umfasst und von einer inneren biologischen Uhr festgelegt ist. Zwangsstörung | Eine psychische Störung, die durch Zwangsgedanken – Ideen, Bilder oder Impulse, die trotz der Versuche der betroffenen Person, sie zu unterdrücken, immer wieder auftreten oder beständig vorhanden sind – oder durch Zwangshandlungen – wiederkehrende, zweckorientierte Handlungen, die in ritualisierter Form oder entsprechend spezifischer Regeln wiederholt werden – gekennzeichnet ist. Zygote | Die Zelle, die aus der Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium resultiert.