Rheumatoide Arthritis: Schmerzen schon in Ruhe da

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WELLNESS & GESUNDHEIT
SEITE 2 NORDWEST-ZEITUNG NR. 8
SONNABEND, 10. JANUAR 2009
NATÜRLICHE STIMMUNGSAUFHELLER – FISCH KANN VOR NIERENSCHÄDEN SCHÜTZEN – MEDIKAMENTENDOSIS DER ZEITVERSCHIEBUNG ANPASSEN
Antidepressiva sind beim
klassischen Winterblues
häufig unnötig. Stattdessen sollten natürliche
Stimmungsaufheller
wie etwa Baldrian
oder das homöopathische Mittel Sepia
verwendet werden, empfiehlt der Berufsverband
der Frauenärzte in München.
Außerdem könnten regelmäßiger Sport unter freiem Himmel – etwa zwei- bis dreimal
die Woche 30 bis 45 Minuten
– und eine kohlenhydrat- und
nährstoffreiche Ernährung
das Wohlbefinden fördern.
Essen Diabetiker häufig
Fisch, kann das das Risiko eines Nierenschadens verringern. Darauf weist die „Ärzte
Zeitung“ unter Berufung auf
eine britische Studie hin. Dabei wurden mehr als 22 000
Personen nach ihrem Fischkonsum befragt, darunter
mehr als 500 Diabetiker. Von
den Diabetikern, die nur sehr
wenig Fisch aßen, litten 18
Prozent an einer sogenannten
Proteinurie. Dabei wird ein bestimmtes Eiweiß über den
Harn ausgeschieden, was wiederum ein Zeichen für einen
durch die Krankheit ausgelösten Nierenschaden sein kann.
Bei der Kontrollgruppe waren
es dagegen nur vier Prozent.
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, muss die
Dosierung auf Reisen mit
Zeitverschiebung entweder
erhöhen oder verringern.
Geht der Flug nach Westen, werde der Tag länger,
weshalb der Patient mehr
von dem Mittel benötige,
erläutert das Centrum für
Reisemedizin (CRM) in
Düsseldorf in seinem
neuen Handbuch „Reisen
mit Vorerkrankungen“. Das
Buch kostet 38,90 Euro und
kann entweder im Buchhandel bestellt werden oder di-
rekt beim Centrum für Reisemedizin, ‡ 0211/90 42 90.
BILDER: DPA
@ Infos: www.crm.de
Wenn die Finger gefühllos werden
ERFRIERUNGEN
Schon beim Winterspaziergang möglich – Verengte Gefäße schlechter durchblutet
Die Symptome werden
oftmals nicht erkannt.
Ein Kälteschaden dritten
Grades kann zur Amputation führen.
INFORMATIONEN
VON EVA NEUMANN
MARBURG/JENA – Wenn die Finger beim langen Winterspaziergang gefühllos und blass
werden, ist das zunächst unangenehm. Es kann jedoch
auch das erste Symptom einer Erfrierung sein: Durch
länger einwirkende Kälte werden die Gefäße verengt, das
Gewebe
wird
schlechter
durchblutet und mit zu wenig
Sauerstoff versorgt. Das schädigt die Zellen, im Extremfall
sterben sie ab. Das Tückische
ist: Zu Erfrierungen kommt
es nicht erst, wenn das Thermometer minus 15 Grad anzeigt, sondern schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
„Die tatsächliche Temperatur ist nur ein Faktor. Doch
die persönliche Empfindung
und Verträglichkeit von Kälte
ist ebenso wichtig“, erklärt
Klaus Afflerbach, Experte für
Unfallprävention beim Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. „Von Kälteschäden häufig betroffen sind alle ohnehin schlecht durchbluteten
Körperteile: Nase, Ohren, Zehen und Finger“, erläutert
Bernd Wolfarth von der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der
TU München.
An diesen – aber auch an
anderen Körperstellen – werden Erfrierungen begünstigt,
wenn die Durchblutung zusätzlich gestört ist, zum Beispiel durch Arterienverkalkung, Drogen- oder Alkoholmissbrauch, Hunger, körperliche oder geistige Erschöp-
Gut eingepackt zum Winterspaziergang:
Schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt drohen erste Erfrierungen. BILD: TMN
fung. „Besonders gefährdet
sind Diabetiker: Sie leiden an
Sensibilitätsstörungen
der
Hände und Füße“, sagt Mirjana Ziemer, Oberärztin an
der Klinik für Dermatologie
in Jena. Die Patienten empfinden dadurch die Kälte nicht
und erkennen die Erfrierungssymptome oft zu spät.
Wie bei Verbrennungen unterscheiden Fachleute nach
der Tiefe des Gewebeschadens verschiedene Grade von
Erfrierungen. Bei Erfrierungen I. Grades kommt es in
kurzer Zeit lediglich zu einer
Verengung der Gefäße in der
Oberhaut. „Der gefrorene
Hautbereich ist blass und gefühllos“, sagt Afflerbach. En-
det die Kälteeinwirkung und
kann sich der Körper aufwärmen, entstehe eine juckende
Rötung. Diese klinge rasch
ab.
„Diabetiker sind
besonders
gefährdet“
MIRJANA ZIEMER,
ÄRZTIN
Wirke die Kälte länger auf
den Körper ein oder kommen
begünstigende
Faktoren
hinzu, entstehen Erfrierungen II. Grades: Es bilden sich
Blasen, die mit Körperflüssigkeit oder Blut gefüllt sind.
Häufig entstehen diese Blasen erst Stunden nachdem
das betroffene Gewebe schon
wieder aufgetaut ist.
Bei Erfrierungen III. Grades sterben Hautschichten
ab: Die zunächst harten, weißen Hautregionen verfärben
sich entweder nach dem Auftauen schwarz oder es bilden
sich Blutblasen, die zu Geschwüren werden. Der Kälteschaden hat tiefere Gewebeschichten durchdrungen.
Erst nach Tagen oder Wochen kann gesundes von abgestorbenem Gewebe abgegrenzt werden. Eine Amputation des betroffenen Körperteils ist meist unumgänglich.
Sobald die ersten Erfrie-
Polyarthritis genannt wurde?
Es ist vor allem die klinische
Symptomatik in Verbindung
mit dem Untersuchungsbefund, die in bis zu 80 Prozent
det man eine eher derbe Gelenkverdickung.
Häufig kann man bei der
Arthrose ein Reiben tasten
(zum Beispiel im Kniegelenke).
Die
Schmerzen
Dr. med. Thomas Suermann, Ausind bei der
tor dieses Beitrags, ist PräventiRA oft schon
onsbeauftragter der Ärztekammer
früh morgens
Niedersachsen.
da
(Ruheschmerz), besder Fälle eine Diagnose erlau- sern sich im Laufe des Tages.
ben. Bei der RA liegt typi- Bei der Arthrose dagegen
scherweise eine symmetri- sind die Schmerzen in Ruhe
sche Erkrankung der Gelenke kaum vorhanden, treten eher
vor, die mit einer weichen unter Belastung auf und nehSchwellung der Gelenke ein- men im Laufe des Tages zu.
hergeht. Bei der Arthrose finZur weiteren diagnosti-
11.1., RTL2, 13: Schön
um jeden Preis
11.1., ARD, 13.15: Eine
Polin für Oma
Deshalb dürfen auch
Schuhe und Handschuhe
nicht zu eng sein. Besonders wichtig ist die
Kopfbedeckung. Teilmasken für Sportler oder
auch ein warmes Tuch
bedecken auch die
Nase. Nasse Kleidung
muss schnellstmöglich
gewechselt werden. Sie
kann sonst anfrieren.
Das kann auch mit Metallteilen wie Ohrringen
oder Reißverschlüssen
passieren.
13.1., NDR, 20.15: Visite; Gefahr bei Brustschmerz / Dick durch
Diätlügen
rungssymptome bemerkt werden, heißt es: Ganz schnell
raus aus der Kälte. Je länger
die Kälte andauert, desto ausgedehnter und schwerwiegender ist die Schädigung.
„Beim Aufwärmen wird
der Schmerz oft noch stärker,
vor allem wenn der Temperaturunterschied zu abrupt und
zu groß ist“, sagt Ziemer.
„Das Aufwärmen sollte ganz,
ganz langsam erfolgen.“ So
werden z. B. die Hände erst
unter kaltes Wasser gehalten
und dieses dann langsam erwärmt. Parallel sollte der Körper von innen mit Tee oder
Kakao – keinesfalls jedoch
mit Alkohol – erwärmt werden.
Rheumatoide Arthritis: Schmerzen schon in Ruhe da
Im Volksmund steht der Begriff Rheuma ganz allgemein
für Schmerzen in Knochen
und Gelenken. Damit ist
dann häufig die Arthrose der
Gelenke gemeint. Hierunter
versteht man einen Verschleiß des Gelenkknorpels,
der über das Maß des normalen Alterungsprozesses hinaus geht, meist infolge Überlastung, z. B. infolge von
Übergewicht. Im Gegensatz
zur RA kommt die Arthrose
ausgesprochen häufig vor, jeder Dritte ist betroffen.
Was unterscheidet nun die
Arthrose von der RA, die früher auch primär chronische
GESUNDHEIT
IM FERNSEHEN
Der wichtigste Schutz
vor Erfrierungen ist angemessene warme Kleidung. „Sie sollte nicht
zu straff sitzen: Luft ist
ein guter Isolationsfaktor“, sagt Bernd Wolfarth, Sportmediziner an
der Technischen Universität München.
I
n Deutschland sind ca. 0,5
bis ein Prozent der Menschen an rheumatoider Arthritis (RA) erkrankt, davon
2,5-mal mehr Frauen als Männer. Die stärkste Zunahme
verzeichnen wir im fünften
Lebensjahrzehnt, wenngleich
jede Altersstufe betroffen
sein kann. Die Ursache der
RA ist noch nicht eindeutig
geklärt. Sicher gibt es eine genetische Disposition, d. h. sie
kommt in manchen Familien
gehäuft vor, in letzter Zeit
wird vermehrt Tabak als Auslöser der Krankheit gesehen.
Es wird aber auch eine autoimmune Ursache diskutiert,
bei der körpereigene Substanzen, z. B. der Gelenkknorpel,
von Zellen des Immunsystems angegriffen werden.
Was verstehen wir nun unter rheumatoider Arthritis?
SERVICE
schen Abklärung ist gerade
bei der RA die Labordiagnostik hilfreich, während bei der
Arthrose keine laborchemischen Auffälligkeiten, insbesondere keine Entzündungsparameter, zu erwarten sind.
Entzündungsparameter wie
Blutkörpersenkungsgeschwindigkeit, C-reaktives Protein
und andere sind bei der RA
meist stark erhöht und geben
bei Verlaufskontrollen gute
Hinweise auf die Entzündungsaktivität.
Früher wurde bei Verdacht
auf RA häufig der sogenannte
Rheumafaktor bestimmt. Davon ist man heute abgekom-
12.1., WDR, 8.30: Männerkrankheiten – Vom
Tabu zur Therapie
12.1., 3SAT, 21.30: Wie
Nahrung unser Erbgut beeinflusst
14.1., RBB, 20.15: Quivive; Wenn’s im Rücken
klemmt
15.1., HR, 18.50: Ratgeber, Husten, Bronchitis,
Lungenentzündung
16.1. WDR, 14.15:
Schreibabys
Gallensteine
ernst nehmen
BERLIN/TMN –
Gallensteine
machen sich gelegentlich
durch wiederholte, krampfartige Schmerzen bemerkbar.
Sie treten nach Angaben der
Bundesvereinigung
Deutscher
Apothekerverbände
(ABDA) in Berlin meist im
rechten Oberbauch auf und
können bis zur Schulter ausstrahlen. In der Regel begleite
Fieber die Beschwerden.
Steige die Temperatur auf
über 38,5 Grad, komme Schüttelfrost dazu oder färbe sich
die Haut gelb, sollte ein Arzt
aufgesucht werden.
men, da er weder das Vorliegen einer RA beweist, noch
bei negativem Ergebnis ausschließt. Gerade im Frühstadium einer RA, wenn klinische Symptomatik und Untersuchungsbefund noch nicht
so eindeutig Diagnose weisend sind, hat es sich bewährt, die CCP-AK (Antikörper gegen citrulliete cyklische Peptide) im Blut zu bestimmen. Sie haben eine diagnostische Spezifität für die
rheumatoide Arthritis von 94
Prozent. Häufig ist die RA mit
einer Anämie (Blutarmut)
und einer Thrombocytose
(Vermehrung der Blutplättchen) verbunden. Die dritte
Säule der Diagnostik ist die
Bild gebende Diagnostik:
Röntgen, CT (Computertomographie), MRT (Magnetresonanztomographie).
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