Arsen Geschichte Der Name Arsen leitet sich ab von dem arabischen Wort "ak-zernikh", eingeführt von Dioskorides 50 nach Christus. Das Römische Imperium verurteilte Verbrecher zur Arbeit in arsenhaltigen Gruben. Hippokrates und Aristoteles verwandten arsenhaltige Verbindungen bei Geschwüren, Augen- und Gefäßkrankheiten, Husten und asthmatischen Beschwerden, Geschwüren im Mund- und Rachenraum. Im Mittelalter war Arsen ein bekanntes Heilmittel. Es wurde gegen Syphilis und gegen tuberkulöse Geschwüre verwandt. Fowler entwickelte 1786 die nach ihm benannte Fowlersche Lösung. Sie wurde bei Gewichtsverlust, Blutbildungsstörungen, zum Knochenwachstum, bei Hautkrankheiten und bei der Behandlung der Leukämie verwandt. Ehrlich (1854-1915) entwickelte um 1909 die arsenhaltige Verbindung "Salvarsan", ein Präparat gegen die Syphilis. Grundlagen Arsen riecht nach Knoblauch. Arsen ist in der Natur weit verbreitet. Es wird in der Landwirtschaft als Insektizid, Herbizid oder aber auch zur Mast verwandt. Hinzu kommen industrielle Kontaminationen. Die meisten natürlichen Gewässer enthalten Arsen. In der Luft, in Thermalwässern sowie im Bereich industrieller Produktionsorte werden höhere Konzentrationen gefunden. Die Luftverschmutzung mit Arsen ist Folge industrieller Metallschmelzen, der Kohleverbrennung und Benutzung von Arsenpestiziden. Beim Menschen findet sich Arsen in den Haaren und Nägeln, die größten Mengen in der Muskulatur. Sofern Pflanzen nicht mit Arsenverbindungen behandelt worden sind, ist die Arsenaufnahme gering. Organische Arsenverbindungen im Fleisch werden gewöhnlich leicht aufgenommen und schnell wieder ausgeschieden. Einige Fischsorten sind in der Lage, Arsen anzureichern. Die Arsenaufnahme durch den Respirationstrakt ist bei industrieller Exposition, und über die Haut in Form des Arsentrichlorids möglich. möglich. Flintenschrot kann As als Legierung enthalten. Arsenmangel Arsenmangelerkrankungen sind in der Humanmedizin nicht bekannt. In der Tiermast wird As eingesetzt. Es regt die Blutbildung, Reproduktionsrate und Gewichtszunahme an. Arsenvergiftung Eine Arsenaufnahme über die Atmung ist bei industrieller Exposition möglich. Pilze können anorganische Arsenverbindungen zu flüchtigen Trimethylarsen-Wasserstoffverbindungen umwandeln. So wurden Arsenvergiftungen beobachtet, welcher aus arsenhaltigen Tapeten durch Pilzeinwirkung freigesetzt wurde. Symptome: Arsenwasserstoff ist ein sehr giftiges Gas. Es entsteht bei industriellen chemischen Prozessen. Im Vordergrund des schweren, schnell einsetzenden Beschwerdebildes steht eine massive Hämolyse. Im Vordergrund stehen heftige krampfartige abdominelle Schmerzen mit Erbrechen und wässrigen braunen Durchfällen. Später treten Blutdruckabfall sowie nicht selten ein akutes Nierenversagen auf. Die chronische Arsenintoxikation verläuft schleichend mit zunächst völlig uncharakteristischen Beschwerden neben Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, trockener Kehle, einschießenden Schmerzen, Kribbeln in Händen und Füßen, Ikterus sowie Hautveränderungen im Sinne rötlicher Flecken. Hinzu treten Haarausfall, brüchige Finger und Zehennägel, Hautveränderungen sowie eine Hyperkeratose mit Abschilferung der Haut an Handinnenflächen und Fußsohlen. Bei industriellen Vergiftungen sind Hautveränderungen bekannt, diese wurden früher als "Hüttenkrätze" bezeichnet. 1919 beobachtete Mees bei Patienten mit arseninduzierten Polyneuropathien an den Fingernägeln weiße Streifen, die nach ihm benannten „Meessche Linien“. An den Augen können Bindehautreizungen, in seltenen Fällen Geschwüre auftreten. Häufig finden sich eine Nasen- bzw. Atemwegsentzündungen. Typisch sind Schmerzen infolge einer Nervenentzündung (Polyneuropathie). Eine Leberbeteiligung kann bis zur I.eberzirrhose führen. Spätkomplikationen können Karzinome an den Händen, aber auch die Lunge sein. Therapie Arsen kann aus dem Körper mit entsprechenden Medikamenten (BAL) eliminiert werden. Eine Behandlung mit dem Chelatbildner D-Penicillamin wurde versucht. Beziehung zu Erkrankungen des Bewegungsapparates. Zusammenhänge von As zu entzündlich rheumatischen Erkrankungen sind nicht bekannt.