Pörtschach, 28. 06. 2016 www.musikament.at Musik und Schmerztherapie. Günther Bernatzky, Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Ökologie und Evolution MUSIK BEI ÄLTEREN MUSIK ALS MEDIZIN AKTIV / REZEPTIV MUSIK BEI ÄLTEREN Musik und Schmerztherapie Musiktherapie: Gesetz Aktivierung/Entspannung Wie wirkt Musik? Anwendung von Musik: Musikstudien Anwendungsempfehlung Zusammenfassung: Rezept, Musikament ZIEL: Verbesserung der Lebensqualität Österr. Musiktherapiegesetz 2009 „Musiktherapie ist eine eigenständige, wissenschaftlich künstlerisch-kreative und ausdrucksfördernde Therapieform zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit. Es geht hier um die bewusste und geplante Behandlung von Leidenszuständen mit musikalischen Mitteln im Rahmen einer therapeutischen Beziehung. Das vielfältige Einsatzgebiet von MT umfasst u.a. Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik, Geriatrie, Pädiatrie, Interne Medizin, Onkologie sowie Rehabilitation. MT bietet nachweisbar Hilfe u.a. für Menschen mit Psychosen, KomaPatienten, Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma od. auch krebskranke Kinder u. Jugendliche .......“ Österr. Musiktherapiegesetz 2009 „Musiktherapie ist eine eigenständige, wissenschaftlich künstlerisch-kreative und ausdrucksfördernde Therapieform zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit. Es geht hier um die bewusste und geplante Behandlung von Leidenszuständen mit musikalischen Mitteln im Rahmen einer therapeutischen Beziehung. Das vielfältige Einsatzgebiet von MT umfasst u.a. Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik, Geriatrie, Pädiatrie, Interne Medizin, Onkologie sowie Rehabilitation. MT bietet nachweisbar Hilfe u.a. für Menschen mit Psychosen, KomaPatienten, Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma od. auch krebskranke Kinder u. Jugendliche .......“ Musiktherapie – Indikationen KOMMUNIKATIONSSTÖRUNGEN STRESS u. a. psychologische Probleme SCHMERZEN NEUROLOGISCHE AUSFÄLLE Ernst E. et al. (2006): The Desktop to Complementary and Alternative Medicine – An Evidence-based approach. Mosby, Elsevier, ISBN 0-723-43383-6 ZIEL: Verbesserung d. Therapieerfolges H.H. Trappe: Musik und Gesundheit. Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: 2601-2606 (Zu) einfaches Modell Krankes Individuum Heilende Klänge WUNSCHVORSTELLUNG Gesundes Individuum Bewirkt Musik etwas ? ..... Nein ..... F • Vielzahl von Wirkungsebenen ü • Veränderungen über Zeit messbar • Konvergente empirische Hinweise r W • Wirkungen direkt kaum nachweisbar i • Spezifität schwer zu zeigen d • Einflüsse von Lebenswelt komplex e r ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Bewirkt Musik etwas ? ..... JA ..... F • Vielzahl von Wirkungsebenen ü • Veränderungen über Zeit messbar • Konvergente empirische Hinweise r Wirkungen von Musik sind systematisch W erfassbar und sowohl (neuro)biologisch • Wirkungen direkt kaum nachweisbar i • Spezifizität schwer zu zeigen als auch kulturell zu begründen. d e r • Einflüsse von Lebenswelt komplex ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Musik und Schmerztherapie Musiktherapie: Gesetz Aktivierung/Entspannung Wie wirkt Musik? Anwendung von Musik: Musikstudien Anwendungsempfehlung Zusammenfassung: Rezept, Musikament ZIEL: Verbesserung der Lebensqualität MUSIK wirkt ... (+/-) ENTSPANNUNG....... ANGST....... STIMMUNG...... SCHLAF...... AGGRESSION....... GANSLHAUTAUSLÖSEND... Musik und Gehirn GLÜCK TRAUER p<0.01 p<0.01 p<0.05 ZORN FURCHT ZORN p<0.01 p<0.01 J. Panksepp, G. Bernatzky: Emotional sounds and the brain: the neuro-affective19 Foundations of musical appreciation, Behavioural Processes 60 (2002) 133-155 WIRKUNG DER MUSIK: BPM, MUSIKCHARAKTERISTIK WIRKUNG DER MUSIK: nur RCTs inkludiert slow and flowing music, approximately 60 to 80 bpM “nonlyrical” “maximum volume level at 60 dB” “patient’s own choice, with guidance” “suitable equipment chosen for the specific situation” “a minimum duration of 30 minutes in length” “measurement, follow up, document of the effects”. HINWEIS AUF NOTWENDIGKEIT DER MULTIMODALEN SCHMERZTHERAPIE !! Kamioka H. et al.: Effectiveness of music therapy: a summary of systematic reviews based on random. controlled trials of music interventtions. Patient Preference and Adherence, 727-754(2014:8) MUSIK UND GENE WIRKUNG DER MUSIK: auf Gene (a)reward, motivation, and pleasure mediated by dopamine and opioids; (b) stress and arousal mediated by cortisol, corticotropin-releasing hormone (CRH), and adrenocorticotropic hormone (ACTH); (c) immunity mediated by serotonin and the peptide derivatives of proopiomelanocortin (POMC), alpha-melanocyte-stimulating hormone and beta-endorphin; (d) social affiliation mediated by oxytocin (48). We observed no significant findings in musically inexperienced participants. Chanda ML, Levitin DJ. The neurochemistry of music. Trends Cogn Sci (2013) 17:179–93. doi:10.1016/j.tics.2013.02.007 Mozart K448, Für Elise, Beethovens Sonate Nur Mozart hat Erhöhungen d. Alpha Wellen und Mittleren Frequenz von background alpha rhythm acitivity (Hirnwellen, verbunden mit Gedächtnis, Verstand und Problemlösungsverhalten)....ausgelöst. MOZARTEFFEKT IST EIN ARTEFAKT VON ANREGUNG UND EMOTION.... ...die Periodizität ist entscheidend.... SCHMERZBEDINGTE FUNKTIONSSTÖRUNGEN starker akuter Schmerz Sympathikus Angst, Unruhe VT , VK oberflächliche Atmung chronischer Schmerz ImmunKompetenz Puls , RR , TPR Renin, Angiotensin O2 Verbrauch myokardiale Ischämie regionaler Blutfluss Ischämie Schlaflosigkeit, Hilflosigkeit beeinträchtigte Rehabilitation Atelektasen, Hyperkapnie Hypoxämie Pneumonie Infektion Sepsis Tumorwachstum ....durch Musik beeinflussbar.... MUSIK reguliert … SENSORIMOTORISCHE EBENE AFFEKTIVE EBENE KOGNITIVE EBENE – über 5 WIRKKRITERIEN • Emotion • Kognition • Aufmerksamkeit • Verhalten • Kommunikation Luisa Lopez: Music Therapy: The Long Way to Evidence-Based Methods - Pending Issues and Perspectives. Ann. N.Y. Acad. Sci. 1060:269-270 (2005); doi: 10.1196/annals.1360.064 Hillecke T, Nickel A, Bolay HV: Scientific Perspectives on Music Therapy. Ann. N. Y. Acad. Sci. 1060: 271-282 (2005); doi:10.1196/annals.1360.020 Wirkung von Musik Erstreckt sich in Abhängigkeit vom Charakter der verwendeten Musik in folgende Richtungen: 1. Aktivierung .... Körper u. Psyche a) körperliche Aktivierung (Tanz, Rehab.) b) emotionale Neuorientierung (Stimmung) Ouvertüren und Märsche regen an und zerstreuen negative Gedanken. 2. Entspannung .... Körper u. Psyche a) Lösung von körperlicher Verspannung b) Beseitigung von psychischen Spannungen (Angst) Entspannungsmusik entspannt Körper und Geist und hat (u.a.) konzentrationsfördernde Wirkung. auditorischer Weg Hypothalamus Thalamus Amygdala Bessere Stimmung mit niedriger Angst Periventrikuläres und Periaquäduktes Grau N. Raphe (Serotonin) Locus coeruleus (Norepinephrin) Wirbelsäulenneuronen, die Enkephalin ausschütten Hemmung peripherer Schmerzwege Hippocampus Anteriorer Cingulärer Cortex Ablenkung Entspannung Wie wirkt Musik auf das Gehirn ? auditorischer Weg Thalamus Prim. auditor. Cortex • Tonhöhe • Färbung • Feinheit • Intensität Medialer orbitofront. Cortex Amygdala • Emotionen • Kontrolle des Verhaltens 32 Psychophysiologische Effekte von „Medico-Funktionaler“ Musik 1. HERZ-KREISLAUF: Senkung d. Herzfrequenz, Senkung des arter. Blutdrucks, antiarrhythmische Wirkung, rhythmische Variabilität gefördert 2. ATMUNG: Senkung des Atemminutenvolumens, Senkung des O2Verbrauchs, Synchronisation/Harmonisierung des Rhythmus 3. INNERE SEKRETION / STOFFWECHSEL: Verminderte Freisetzung von Katecholaminen, ACTH, Cortisol, Prolaktin, b-Endorphin, Reduz. Nausea, Senkung des Grundumsatzes, Erzeugung von Schlafbereitschaft 4. AÜSSERE SEKRETION / AUSSCHEIDUNG: Verminderte Schweißsekretion 5. PSYCHOMOTORIK: Verminderte motorische Unruhe, verminderter Muskeltonus, lösen muskulärer Verkrampfungen, psychomotorische Bahnung, verbesserte Koordination 6. REZEPTION: Anhebung der Schmerzschwelle PERZEPTION: Erhöhte Schmerzempfindungstoleranz MENTALE PERFORMANCE: Mentale Fokussierung 7. MEDIKAMENTENVERBRAUCH: 50-100 % Einsparung Prämedikation, postop. Verwendung von Analgetika in ersten Stunden reduziert 8. BEHANDLUNGSDAUER: Stationäre Verweildauer verringert Spintge R., (2000). Music and anaesthesia in pain therapy. Anaesthesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, 35 (4), 254-261 MUSIK ERZEUGT EMOTIONEN Aktivierung des „BelohnungsSystems“ durch intensiv als angenehm erlebte Musik: a-c: posit.correl. d-f: neg. correl. Blood & Zatorre, 2001, PNAS Präoperative Musik führt zu signifikant weniger Ängsten bei vergleichbarer Wirkung auf Herz und Kreislauf wie Midazolam N = 372; Randomisierung; kontrolliertes Design; Ängste psychometr. erfasst (STAI X-I) Musikhören beruhigt … … körperlich (Oxytocin-Werte) und … … seelisch (Entspannung) Musikhören beruhigt … … körperlich (Oxytocin-Werte) und … … seelisch (Entspannung) Musik und Schmerztherapie Musiktherapie: Gesetz Aktivierung/Entspannung Wie wirkt Musik? Anwendung von Musik: Musikstudien Anwendungsempfehlung Zusammenfassung: Rezept, Musikament ZIEL: Verbesserung der Lebensqualität VERBESSERUNG DER LEBENSQUALITÄT ! MUSIK ALS EIN MUSIKAMENT !!! Wir werden älter... MUSIK LEBENSQUALITÄT Altenmüller E., Bernatzky G.: „Musik als Auslöser starker Emotionen.“ S 221 - 236 In: Bernatzky G., Kreutz G., Springer G. BERNATZKY, G. KREUTZ (Hrsg.): “MUSIK UND MEDIZIN: Chancen für Therapie, Prävention und Bildung.” Springer, 442 p., ISBN 978-3-7091-1598-2 Cochrane Database of Systematic Reviews Cepeda MS, Carr DB, Lau J & Alvarez H (2006,10) Music for pain relief (Review). Ziel: Beurteilung der Effekte von Musik auf die Intensität, Schmerzhemmung und Medikamentenverbrauch bei akuten/chronischen Schmerzen und bei Krebsschmerzen (Verhalten, kognitive, soziale und emotionale Probleme) Methode: Analyse/Zusammenfassung von 51 Studien (1796 Patienten). Kriterium: 50 % Schmerzhemmung; Opioidbedarf; alle Schmerzen einzeln! Ergebnis: Musik sollte nicht als primäre Methode in der Schmerztherapie verwendet werden. Musik hören reduziert die Schmerzstärke und die Opioidaufnahme......... Die Kombination von Musik und anderen Nichtmedikament. Methoden könnte einen synergistischen Effekt haben.... Mehr und bessere Studien zur Musiktherapie bei Menschen mit Schmerzen sind dringendst erforderlich ! Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät Fachbereich für Organismische Biologie Arbeitsgruppe für „Neurodynamics & Neurosignaling“ Häufige Methoden in peri-postoperativer Schmerztherapie Psychologische Verfahren, Physiotherapeutische, Physikalische Maßnahmen (Kälte, Wärmetherapie), TENS, Akupunktur, operationstechnische Aspekte und Verbandswechsel Empfehlungsgrad B: Evidenz 1a, b, c, 2 a, b LEITLINIE DEUTSCHE INTERDISZIPLINÄRE SCHMERZTHERAPIE (H. LAUBENTHAL, AWMF 041/001/2007) MUSIK mit hohem Stellenwert (Loe, Good, 99,01,02 u.v.a).... Einfluss auf Schlafqualität und Allgemeinbefinden ! Relaxation und Musik reduziert Schmerz nach Gynäkologischen Operationen. M Good, GC Anderson, M Stanton-Hicks, JA Grass, M Makii: Relaxation and music reduce pain after gynecologic surgery. Pain Manag Nurs. 2002 Jun; 3(2): 61-70; PMID: 12050837 Literaturübersicht: Bernatzky G. et al. 2012 OP / Zusatz Pat.selek Art d. Musik Zeitpunkt der Musik vor/ während / nach generell X chirurg. Eingriffe X Abdominal OP Ja Verdauungstrakt intestinal OP Ja ? HerzkranzgefäßOP Ja beruhig. M. Herz OP Ja NA,H,K,O,J,F X Ikonomidou et al., 04 Angst ↓ Kain et al., 2004 X Schmerz ↓ Good et al., 2001 X Glücksgefühl Chikamori et al., 2004 X post-test Schmerz ↓ (16 - 40%) Good et al., 2005 X Angst, Blutdruck, Schmerz, Respiration ↓ Bradt u. Dileo 2009 anxiety, pain distress, pain sensation ↓ Voss et al., 2004 Angst, kürzere postoperative Intubationszeit ↓ Twiss et al., 2006 Schmerzint., Morphin ↓; Angst, Brechreiz, Erschöpfung, Ibuprofen und Paracetamol --fatigue (Erschöpfung) ↓ Nilsson et al., 2003 Dose sedativer Medikamente, Diskomfort ↓ Harikumar et al., 2006 Angst, Schmerz ↓ Wohlbefinden Ovayolu et al., 2006 Angst, HR, BP ↓ Mok et al., 2003 Reduktion der Sedativa Lepage et al., 2001 SAP, HR, RR, BIS score, NRS, RASS ↓ Jaber et al., 2007 X cardiovaskuläre OP X X sanfte Instrumentalmusik (X) X VL, Fl, B, SI, Kl, RL X Leistenbruch OP Ja Krampfadern OP Ja Colonoskopie türk. klass. M. Lokalanästhesie Ja Spinalanästhesie Ja Intubation Ja X X X Nilsson et al., 2001 Ja CK, RM, KW, LB HR, RR, DBP, SBP ↓ ; C-STAI --- Lee et al., 2005 Ja Kl,CW,NA,EL Angst, HR, RR ↓ Chlan, 1998 Oxytocin, PaO2 , subj. EntspannungsEbenen↑ HR, mittlerer Arterienblutdruck, und SaO2 - Nilsson, 2009 künstliche Beatmung Öffnen des KoronararterienBypass und / oder Aortenklappenersatz X Pop,J,Kl, NA Autor Brechreiz ↓; Wohlergehen, Lebenszeichen X NA,H,KO,J Erhobene Parameter & Ergebnisse Beruhigende Musik X X EINSPARUNGEN .. = Musikgruppe (n=20) = Kontrollgruppe (n=20) K. Miller et al.: The 10th World Congress on Pain IASP, San Diego, 2002 ERGEBNISSE: Wellbeing .. = Musikgruppe (n=20) = Kontrollgruppe (n=20) A: 1.3±0.84 B: 1.8±0.84 p < 0,05 Wohlbefindlichkeit „Well Being“ 1-5 1 2 3 4 5 Wellbeing K. Miller, G. Bernatzky , F. Wendtner: The purpose of music & relaxation for health promotion after surgical procedures-results of a prospective, random. study: The 10th World Congress on Pain IASP, San Diego, 2002 Einfluss von Musik und Entspannung auf Low back pain Globale Schmerzsymptomatik (Visuelle Analogskala) Angst (HADS) * 6,5 ± 1,6 5,9 ± 1,2 p < 0,02 5,7 ± 1,3 5,3 ± 2,1 4,9 ± 1,9 * 3,5 ± 2,3 ** Beginn Tag 0 Tag 10 * p < 0,001 ** p < 0,00001 Tag 21 W. Kullich, G. Bernatzky, H.-P. Hesse, F. Wendtner, R. Likar u. G. Klein: Musiktherapie - Wirkung auf Schmerz, Schlaf u. Lebensqualität bei Low back pain. Wiener Med. Wschr. 153: 217-221 (2003) Einfluss von Musik und Entspannung auf Low back pain Pittsburgh Sleep Quality Index * ** ** p < 0,0005 Beginn Tag 0 Tag 10 Tag 21 24. Fragen: 19 Selbst-, 5 Fremdbeurteilungsfragen; Tagesemüdigkeit und subjekt. Schlafqualität in beiden Gr. sign. verbessert; Schlafdauer z.B. in Vergleichsgruppe unverändert. W. Kullich, G. Bernatzky et al., Wiener Medizinische Wochenschrift, 2003 MUSIKAMENT® Entspannung bei Schmerzen Musik mit gesprochener Entspannungsanleitung lindert Schmerzen fördert den gesunden Schlaf reduziert situative Angst und Depression steigert die Konzentrationsfähigkeit aktiviert die Selbstheilungskräfte Diese Audio CD erhalten Sie in Apotheke/Buchhandlung zum VK Preis von 19,95 € www.musikament.at www.claralumina.at MUSIK BEI STÖRUNGEN DES BEWEGUNGSAPPARATES • • • • • • • • Myofasziales Syndrom Fibromyalgie Polymyalgia rheumatica Schulter-Arm-Syndrom Rheumatische Arthritis Arthrose Osteoporose Rückenschmerz Huber H., E. Winter: Thieme Verlag, 2006 GEMEINSAME SYMPTOME • ANGST, FURCHT • MUSKELVERSPANNUNGEN • SCHLAFSTÖRUNGEN • DEPRESSION • STRESS • BELASTUNGEN DURCH CHR. • SOZIALE ISOLATION • VERLUST AN LQ. EMOTIONALE REAKTIONEN AUF MUSIK „Schneller Rhythmus und Stakkato“ Fröhlichkeit „Langsamer Rhythmus und Legato“ Traurigkeit „Schneller Rhythmus und Legato“ Ärger „Langsamer Rhythmus und Stakkato“ Angst G.B. 2001 Juslin PN (2001) Cue Utilization in Communication of Emotion in Music Performance: Relating Performance to Perception: J. Exp. Psych. 26:1797-1813 Musikalische Charakteristik und deren körperliche Wirkung AKTIVIEREND BERUHIGEND Intensität große Lautstärke große Lautstärkenänderungen starke Akzente geringe Lautstärke geringe Lautstärkenänderungen weiches Pulsieren Zeitablauf schnelles Tempo häufige Tempowechsel tänzerischer Dreiertakt Tempo in oder unterhalb Herzfrequenz gleichmäßiges Tempo zweizeitige (gerade) Taktarten Tonhöhenstruktur großer Tonhöhenumfang weite Intervalle (melodische Sprünge) aufwärts gerichtete Intervalle geringer Tonhöhenumfang enge Intervalle (Tonschritte) abwärts gerichtete Intervalle Klangcharakter hell strahlende Klangfarbe dissonante Zusammenklänge weiter Bereich der Harmonik weiche Klangfarbe konsonante Zusammenklänge einfache Harmonik Musikalische Eigenschaften Dur Moll dissonant konsonant polyphon homophon staccato legato Großer Ambitus Kleiner Ambitus Akzentuierter Rhythmus Melodischer Rhythmus dramatisch lyrisch Körperreaktion Sympathische Tonungslage Parasympathische Tonungslage Blutdruck steigt fällt Atmung steigt fällt Herzfrequenz steigt fällt Hautwiderstand steigt fällt Periphere Durchblutung fällt steigt Verdauungsmobilität fällt steigt Innere Sekretion gehemmt angeregt Muskelspannung steigt fällt Pupillen Weit eng Übersicht der nachgewiesenen Körperreaktionen beim Musikhören (Evers, zit. aus Soost, 2004) Cochrane-Berichte über alternative Heilmethoden bei Schmerzen im Alter Musik zur Schmerzlinderung (Cepeda et al., 2006, 2010) 51 Studien (n=3663): Das Anhören von Musik reduziert die Schmerzintensität und die Opioideinnahme. Potentielle Vorteile von Musiktherapie: - niedrige Kosten - einfache Anwendung - hohe Sicherheit NNT = 5 MUSIK ALS MEDIZIN ? .. Als MUSIKAMENT PHARMAKOKINETIK / - DYNAMIK DOSIS / MAX / MIN INDIKATION / KONTRAINDIKATION NEBENWIRKUNGEN ANWENDUNG (AKTIV / REZEPTIV) STEIGERUNG DER LEBENSQUALITÄT! (Zu) einfaches Modell Krankes Individuum Heilende Klänge Gesundes Individuum ABER DENNOCH: VERBESSERUNG DES THERAPIEERFOLGES Musik und Schmerztherapie Musiktherapie: Gesetz Aktivierung/Entspannung Wie wirkt Musik? Anwendung von Musik: Musikstudien Anwendungsempfehlung Zusammenfassung: Rezept, Musikament ZIEL: Verbesserung der Lebensqualität Stärkung der Therapieffizienz mit Musikament® Rigoletto Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät Fachbereich für Organismische Biologie Arbeitsgruppe für „Neurodynamics & Neurosignaling“ + AKTIVIERUNG Grieg, Peer Gynt Starke Opioide +/Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Schwache Opioide und Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Mozart: „Eine kleine Nachtmusik“ „Radetzky-Marsch“ „Walzer“ „L.v. Beethoven Rondo a capriccio“ Koanalgetika „Bobby McFerrin Don`t worry...“ „Music from the Coffee lands“ SCHMERZ: BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT Stärkung der Therapieffizienz mit Musikament® ENTSPANNUNG - MOZARTMUSIKAMENT® + Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät Fachbereich für Organismische Biologie Arbeitsgruppe für „Neurodynamics & Neurosignaling“ Mozart: Hornkonzert Kv447 Starke Opioide +/Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Schwache Opioide und Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Nicht-Opioide +/- Adjuvant. „Bruder Jakob: Happy Baby Guten Morgen“ „Ade zur guten Nacht. Abendlieder HappyBaby“ „Baby Dreams: Close your eyes“ „Entspannung bei Schmerzen.“ Mozart: KV 447 „Mentalis Verlag Echoes of Silence“ „Schumann: Träumerei“ Koanalgetika „Franz Liszt: Liebestr. Nr. 3“ „Enya“ SCHMERZ: BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT Wirkung von individualisierter vs. klassischer Musik auf Unruhe bei Alzheimer • Frequenz der Unruhe während der Baseline, klassischer und individualisierter Musik • Individualisierte Musik war assoziiert mit einer signifikant größeren Abnahme des erregten Verhaltens verglichen mit klassischer Musik L.A. Gerdner (2000): Effects of individualized versus classical "relaxation" music on the frequency of agitation in elderly persons with Alzheimer's disease and related disorders. Int Psychogeriatr. 12(1): 49-65. Wie Musik einsetzen ? • Standardisiert ! • Wahl der richtigen Tonart / Lautstärke • Abend vor Prä-operativ • Prä-operativ • Peri-operativ ? • Post-operativ ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Wie Musik einsetzen ? • Standardisiert ! • Wahl der richtigen Tonart/Lautstärke • Abend vor Prä-operativ • Prä-operativ • Peri-operativ ? • Post-operativ ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Wie Musik einsetzen ? • Standardisiert ! • Wahl der richtigen Tonart/Lautstärke • Abend vor Prä-operativ • Prä-operativ • Peri-operativ ? • Post-operativ ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Aber: DIE VIER GROßEN W`S WIRKUNG VON MUSIK? Welche Anwendung? KONTRAINDIKATION ! KONTRAINDIKATIONEN (1) Negativassoziationen (Autounfall) Ablehnung, Aggression, Gegeneffekt Ablenkung (Autoverkehr,“Prüfung“) Lautstärke: über 65 dB Reizüberflutung, Überstimulation ! KONTRAINDIKATIONEN (2) Borderline-Neurosen Psychosen Epilepsie Selbstmordneigung Amusie Für das „Therapeutikum Musikament“ gibt es EINE Packungsbeilage, die über mögliche Risiken oder Nebenwirkungen informiert: Es gibt „Insidertipps“: GRUNDSÄTZLICHE • Persönliche Präferenzen berücksichtigen REGELN: • Hohe Qualität der Musikwiedergabe,kein rauschen, knacken oder knistern • Kopfhörer besser als Lautsprecher, Umgebungsger. abgeschirmt, keine Belastung der Umgebung • Kopfpolster mit Lautsprecher und perf. techn. Einrichtung !!! • Lautstärkeregelung durch den Patienten, Hörempfindlichkeit ist sehr unterschiedlich • Musikpaare wirkungsvoll, entspannend + aktivierend VERBESSERUNG DER LEBENSQUALITÄT Welche Nebenwirkungen ? • Negative Effekte durch Musik bei falscher Auswahl führt zur Verstärkung vegetativer Funktionen – zur Verstärkung von Ängsten, Depressionen und Aggression. • Größte Vorsicht bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen ! ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Offene Aspekte / Forderungen Offene Aspekte / Forderungen Musik als fixer Bestandteil des Multimodalen Therapiesettings Aufnahme von Musikstimulation in Leitlinien einzelner Gesellschaften Erstellung eines Behandlungsalgorithmus Weitere Forschungsstudien ZUSAMMENFASSUNG (1) Musik selbst heilt nicht schwere Erkrankungen, es kann die Symptome lindern, es kann die Stimmung verbessern und gibt damit der pharmakologischen Therapie einen besseren Erfolg ! ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges ZUSAMMENFASSUNG (2) Musik ist Medizin und kann/soll/muss als solche diagnosespezifisch verwendet werden ! ...... Ethische Verpflichtung ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Schmerztherapie: Multimodales Konzept RICHTLINIEN BEIM EINSATZ ADJUVANTER ANALGETIKA: (nach Portenoy, Waldmann, 1994) 1.Führe eine ausführliche Patientenerhebung durch. 2.Suche das spezifische Medikament für die spezifische Indikation aus. 3.Kenne dich aus in der Pharmakologie der adjuvanten Analgetika. 4.Berücksichtige interindividuelle und intraindividuelle Unterschiede. 5.Berücksichtige die Risiken einer Polymedikation 6.Berücksichtige die Kosten adjuvanter Analgetika 7.Integriere adjuvante Analgetika in das Gesamtschmerztherapiekonzept SCHMERZ = BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT Schmerztherapie: Multimodales Konzept RICHTLINIEN BEIM EINSATZ ADJUVANTER MUSIK: (nach Bernatzky, 2014) 1.Führe ein ausführliches Musikscreening durch. 2.Suche das spezifische Musikament für die spezifische Indikation aus. 3.Kenne dich aus in der Musikwirkung (als adjuvantes Analgetikum). 4.Berücksichtige interindividuelle und intraindividuelle Unterschiede. 5.Berücksichtige die Risiken einer Polymedikation ??? 6.Berücksichtige die Kosten adjuvanter Musikstimulation 7.Integriere adjuvantes Musikament in das Gesamtschmerztherapiekonzept MUSIK ? SCHMERZ = BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT Wozu Musik einsetzen ? • um andere Schmerzkontrolltherapien zu unterstützen • zur Beruhigung • zur Ablenkung • um Kommunikation zwischen Patienten und Familie zu verbessern ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges (A) Welche Musik? • Präferierte Stücke oder Genres des Patienten • Musikauswahl durch behandelnde Person • Musikauswahl nach strukturellen oder affektiven Merkmalen (z.B. Tempo, Rhythmik) ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges (B) Welche Wirkungen ? • Musik und Stille beeinflussen zerebral- und kardiovaskuläre Dynamik (Bernardi et al., 06) bei gesunden Probanden. • Musik wirkt prä-operativ signifikant stärker anxiolyt. als Midazolam (Bringman et al. 09) • Beruhigende Musik kann post-operativ zu mehr Oxytocin-Ausschüttung führen (Nilsson, 02). • Musik führt zu zahlreichen Transmitterausschüttungen (Kreutz, 2012). ZIEL: Verbesserung des Therapieerfolges Musik und Schmerztherapie Musiktherapie: Gesetz Aktivierung/Entspannung Wie wirkt Musik? Anwendung von Musik: Musikstudien Anwendungsempfehlung Zusammenfassung: Rezept, Musikament ZIEL: Verbesserung der Lebensqualität Effektivität von Musiktherapie Insgesamt erreichen die musiktherapeutischen Interventionen eine Effektstärke von rund d = 0,8 • d.h. mit Musiktherapie behandelte Patienten erzielen nach der Therapie einen besseren Wert als rund 79% der Patienten einer nichtbehandelten Kontrollgruppe. Der von den musiktherapeutischen Meta-Analysen nachgewiesene Wert zeigt somit einen großen und klinisch relevanten Effekt der Musiktherapie auf. Argstatter H, Hillecke TK, Bradt J, Dileo C: Der Stand der Wirksamkeitsforschung - Ein systematisches Review musiktherapeutischer Meta-Analysen. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin 2007, 28(1), 39-61 4/6 Musik auf Rezept Wir werden älter... MUSIK LEBENSQUALITÄT „Musik mit Entspannungsanleitung bei Patienten mit Schmerzen.“ G. Bernatzky, W. Kullich, F. Wendtner, H.P. Hesse u. R. Likar S. 156 - 169 „Nichtmedikamentöse SchmerztherapieKomplementäre Methoden in d. Praxis.“ G. Bernatzky, R. Likar, F. Wendtner, G. Wenzel, M. Ausserwinkler, Sittl (Hrsg.): SpringerWienNewYork, 2007 ISBN 978-3-211-33547-5 Fragen? Danke für Ihr Interesse ! VIELEN DANK ! www.musikament.at WEITERE INFORMATIONEN www.schmerzinstitut.org [email protected] 91 Musikbeispiele Wolfgang A. Mozart Klarinettenkonzert A-dur, KV 622, 2. Satz: Adagio Edvard Grieg Peer Gynt, Suite Nr. 1 op. 46, 1. Satz: Morgenstimmung Peter Tschaikowsky Konzert Nr. 1 für Klavier u. Orchester b-moll op. 23, 2. Satz, mehrsätzig Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten; Konzerte für Violine, Streicher und Basso continuo op. 8, Nr. 1-4 WELCHE Musik im Alter: Ranking Salzburger Altersheim 1. Muss i denn 2. Am Brunnen vor dem Tore 3. Hoch auf dem gelben Wagen 7. Peter's Brünnele 8. Horch, was kommt von draussen rein? 4. Hofbräuhaus.Kufsteinlied Schneewalzer 5. Wahre Freundschaft 6 Liebe kleine Schaffnerin 9. Es klappert die Mühle 10. Tulpen aus Amsterdam MUSIK ALS THERAPEUTIKUM MÖGLICHKEITEN Musik wirkt nicht nur ausschließlich auf ein bestimmtes Organ, sondern richtet sich an die gesamte Person und deren körperliche, emotionale und geistige Funktionen Musik aktiviert die Fähigkeit des Organismus, seine internen Prozesse zu regulieren Musik ist nicht toxisch und auch bei langfristiger Anwendung sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt (?!) Stärkung der Therapieffizienz mit Musikament® Rigoletto Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät Fachbereich für Organismische Biologie Arbeitsgruppe für „Neurodynamics & Neurosignaling“ + AKTIVIERUNG Grieg, Peer Gynt Starke Opioide +/Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Schwache Opioide und Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Mozart: „Eine kleine Nachtmusik“ „Radetzky-Marsch“ „Walzer“ „L.v. Beethoven Rondo a capriccio“ Koanalgetika „Bobby McFerrin Don`t worry...“ „Music from the Coffee lands“ SCHMERZ: BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT Stärkung der Therapieffizienz mit Musikament® ENTSPANNUNG - MOZARTMUSIKAMENT® + Universität Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät Fachbereich für Organismische Biologie Arbeitsgruppe für „Neurodynamics & Neurosignaling“ Mozart: Hornkonzert Kv447 Starke Opioide +/Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Schwache Opioide und Nicht-Opioide +/- Adjuvant. Nicht-Opioide +/- Adjuvant. „Bruder Jakob: Happy Baby Guten Morgen“ „Ade zur guten Nacht. Abendlieder HappyBaby“ „Baby Dreams: Close your eyes“ „Entspannung bei Schmerzen.“ Mozart: KV 447 „Mentalis Verlag Echoes of Silence“ „Schumann: Träumerei“ Koanalgetika „Franz Liszt: Liebestr. Nr. 3“ „Enya“ SCHMERZ: BIO-PSYCHO-SOZIALE EINHEIT MULTIMODALE SCHMERZTHERAPIE: TAGUNG AUF HOHER SEE – ADRIA 5. Internationale Fortbildungsveranstaltung 5th international educational meeting 14. 09. – 20. 09. 2015 (TUMORSCHMERZ) BARCELONA - .................................................- BARCELONA Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. G. BERNATZKY, Prof. Dr. W. ILIAS Information und Buchung: [email protected]; www.mondialmedica.at/schiff2014 Detailinformationen: www.schmerzinstitut.org G. Bernatzky, W. Ilias, R. Lackner, F. Wendtner 99