Opportunitätskosten – Arbeitsauftrag

OPPORTUNITÄTSKOSTEN
Arbeitsauftrag
Verständnisfragen zum Hörspiel «Mortens Lotteriegewinn»
1. Erklären Sie, weshalb Mr. Smart in der Geschichte empört reagiert, als Morten meint, er erhalte den Beamer (oder die
Playstation) zum «Nulltarif». Dies weil er das Geld dafür ja in einem Wettbewerb gewonnen hat.
2. Versuchen Sie aufgrund der Geschehnisse im Hörspiel möglichst prägnant zu beschreiben, was mit dem Begriff
Opportunitätskosten gemeint ist.
3. Im Zusammenhang mit den Opportunitätskosten geht es auch um die beste Alternative. Erklären Sie, wie diese Aussage
zu verstehen ist.
4. Erläutern Sie, weshalb man nicht nur im Zusammenhang mit Geld, sondern auch bei der Ressource Zeit von
Opportunitätskosten sprechen kann.
Version Dezember 2016
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Vertiefungsfragen
5. Ist die Rede von Kosten, denken wir normalerweise an Geld. Doch verwenden die Ökonomen den Begriff in einem umfassenderen Sinn. Wenn wir ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen, müssen wir in der Regel etwas dafür bezahlen. Die
Opportunitätskosten, wie die Ökonomen den Begriff verwenden, beinhalten mehr als diesen Preis. Wenn ich z. B. ins Kino
gehe und 20 Franken für das Ticket bezahle, dann gebe ich nicht nur etwas anderes auf, das ich für diese 20 Franken hätte kaufen können, sondern ich verzichte darüber hinaus auch darauf, in dieser Zeit z. B. ein schlaues Buch zu lesen oder
ins Sporttraining zu gehen. Die Opportunitätskosten des Kinobesuchs beinhalten deshalb beides: sowohl das, was ich
anstelle des Tickets hätte kaufen können, als auch das, was ich in dieser Zeit anstelle des Kinobesuchs hätte tun können.
Wann immer ich mich für etwas entscheide, gebe ich somit etwas anderes auf. Das, was ich aufgebe, nennt man die
Opportunitätskosten einer Handlung. Präziser: Die Opportunitätskosten einer Handlung bestehen in der nächstbesten
Alternative zu dem, wofür ich mich entschieden habe. Was genau diese nächstbeste Alternative ist, hängt u. a. von den
Umständen, meinem Informationsstand und meiner momentanen Stimmungslage ab: ins Kino gehen oder ein Buch lesen,
Hausaufgaben machen oder mit Kollegen ein Bier trinken gehen, nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine Lehre
machen oder direkt arbeiten gehen usw.
Geben Sie ein Beispiel für einen Entscheid, den Sie kürzlich gefällt haben, und beschreiben Sie, was die Opportunitätskosten Ihrer Handlung waren.
6. Letzten Sommer haben Sie die Maturität erfolgreich abgeschlossen. Als nächster Ausbildungsschritt steht ein Studium
bevor. Kurz vor Beginn des Studiums bietet Ihnen ein Bekannter Ihres Vaters eine Vollzeitstelle an. Das Gehalt beträgt
50 000 Franken pro Jahr (netto). Sie wägen zwischen den beiden Alternativen ab, Studieren oder Arbeiten, und entscheiden sich für Ersteres. Die Kosten des Studiums setzen sich zusammen aus Semestergebühren (1 800 Franken pro Jahr)
und Lehrbüchern (400 Franken pro Jahr). Für den Lebensunterhalt fallen jährlich 22 800 Franken an. Gesamthaft
belaufen sich die Kosten auf 25 000 Franken pro Jahr.
a. Wie hoch sind die Opportunitätskosten Ihres ersten Studienjahres? Begründen Sie kurz Ihre Antwort.
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b. Nach Ende des ersten Studienjahrs teilt Ihnen die Hochschule mit, dass das Studium neu nicht mehr 900 Franken pro
Semester (1 800 Franken pro Jahr), sondern 1 400 Franken pro Semester (2 800 Franken pro Jahr) kostet. Wie hoch sind
die Opportunitätskosten des zweiten Studienjahres?
c. Werden Sie das Studium aufgrund der veränderten Opportunitätskosten abbrechen? Begründen Sie Ihre Antwort.
7. Was sind die gesamtgesellschaftlichen Opportunitätskosten von folgenden Entscheiden?
a. Das Schweizer Stimmvolk hat sich am 28. Februar 2016 für den Bau einer zweiten Gotthardröhre entschieden.
Finanziert werden soll der Bau durch öffentliche Mittel.
b. Der Ständerat hat 2015 beschlossen, dass zur Finanzierung der AHV die Mehrwertsteuer in den nächsten Jahren
schrittweise um 1 Prozent angehoben werden soll.
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8. Der erfolgreiche Anwalt Hans Müller benötigt etwa eine Stunde, um den Rasen seines Anwesens zu mähen.
Der Nachbarsjunge möchte etwas dazuverdienen und bietet deshalb an, diese Gartenarbeit zu übernehmen. Allerdings ist
er nicht der Schnellste und benötigt dafür ganze zwei Stunden.
a. Weshalb wird Hans Müller das Mähen des Rasens trotzdem dem Nachbarsjungen überlassen?
b. Was sind die Opportunitätskosten des Nachbarsjungen? Wie hoch muss der Lohn sein, damit er Hans Müllers Rasen mäht?
KNACKNUSS
c. Auch David Ricardos Theorem vom komparativen Vorteil basiert auf dem Konzept der Opportunitätskosten. Es zeigt,
dass Länder oder auch Personen, die in der Produktion aller Güter oder beim Ausführen aller Tätigkeiten schlechter
sind als andere, trotzdem von Spezialisierung profitieren können. Erläutern Sie das Theorem am Beispiel von Hans
Müller und dem Nachbarsjungen.
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