VOLLWERTERNÄHRUNG ein Referat von Melanie Männer im Fach Ernährungslehre Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen (Teresa von Ávila) Begriff „Vollwert“ • ein nahezu unverarbeitetes Lebensmittel besitzt noch seinen vollen Wert & alle von Natur aus gegebenen Inhaltsstoffe sind noch enthalten das Produkt ist daher „vollwertig“ Bedeutung von Vollwerternährung • positive Auswirkungen auf die Gesundheit • Schonung der Umwelt • Förderung der sozialen Gerechtigkeit Lebensqualität für Alle weltweit Begründer der Vollwerternährung • Mediziner Werner Kollath • Vorläufer der Idee: Hippokrates und Bircher-Brenner • heute: Erweiterung und Fortsetzung durch die Gießener Arbeitsgruppe um Leitzmann, Koerber, & Männle • Kollaths Ansatz: Naturwissenschaft untersucht LM chemisch, physikalisch und physiologisch voneinander getrennt Betrachtung von Teilwerten • Qualität eines Produktes ist laut Kollath dann am höchsten, wenn es in seinem ursprünglich Ganzem auftritt, vollwertige Ernährung • viele Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen Vollwerternährung & vollwertiger Ernährung: Vollwerternährung Vollwertige Ernährung Begriffsherkunft: Internationale Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung (IVG) Begriffsherkunft: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ökologische Aspekte wie Tierzucht und biologische LWS werden mit einbezogen Gesundheit des Menschen stellt das Hauptaugenmerk dar • Gemeinsamkeit ist vor allem Gesundheitsaspekt ernährungsphysiologischer Wert • Umsetzung der allgemeinen Empfehlungen zur Vorbeugung ernährungsbedingter Krankheiten durch die Vollwerternährung • vermutlich positive Wirkung auf die Vorbeugung von HerzKreislauf-Erkrankungen & Krebs durch hohe Zufuhr an Antioxidantien wie Vitamin E & C sowie Carotinoiden Gießener Vollwert-Ernährungs-Studie • 418 gesunde Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahren: • 243 Vollköstlerinnen & als Vergleichsgruppe 175 Mischköstlerinnen • Vollköstlerinnen hatten ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein, verzehrten viel mehr Obst und Gemüse, die Hälfte von ihnen aß vegetarisch, sie wählten überwiegend Vollkornprodukte, verwendeten mehr sichtbare Fette & tranken mehr energiefreie Getränke wie Wasser & Tee • günstiger Nährstoffzufuhr, ausreichende Vitaminzufuhr (bis auf Vitamin D, B2, B12), hohe Mineralstoffzufuhr, geringe Aufnahme von Cholesterin und hohe Zufuhr von Ballaststoffen Blutparameter: HDL ↑, LDL ↓ Vegetarismus • Ähnlichkeiten zwischen den Ernährungsformen Vollwerternährung und Vegetarismus • 2 grundlegende Unterschiede: Vegetarismus Vollwerternährung Verzicht auf Fleisch aus ethischen & ökologischen Gründen z.T. Verzehr von Fleisch, nur Menge ist meist reduziert z.T. Verzehr von Fertigprodukten, weißem Mehl und Süßigkeiten Verzicht auf industriell verarbeitete LM, Kauf von BioLM und Naturbelassenem 12 Grundsätze der Vollwerternährung • Zusammenfassung aller wichtigen Aspekte/ Regeln der Vollwerternährung • nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen • alle relevanten Informationen für Menschen, die sich nach diesem Konzept ernähren möchten 1. Grundsatz: Pflanzliches dominiert • hoher Ballaststoffgehalt pflanzlicher LM • hoher Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen • niedriger Kaloriengehalt 2. Grundsatz: So natürlich wie möglich • bei Zubereitungsmethoden wie Kochen: Verlust von NS Nährstoffdichte nimmt ab bei gleichbleibender oder höher werdender Energiedichte • Ausnahmen 1: Keimen von Getreidesamen; milchsaure Vergärung von Gemüse (Sauerkraut) Zunahme wertvoller Inhaltsstoffe • Ausnahmen 2: Kartoffeln & Hülsenfrüchte Verzehr nur gegart möglich Grundsatz 3: Unerhitzt und frisch • mindestens die Hälfte der täglichen Nahrung in Form von nicht erhitzten LM • Frischkost: Gemüse (auch milchsauer vergoren), frische Kräuter, Getreide (mit Keimlingen), Nüsse, Ölsamen, kaltgepresste Öle, unerhitze Milch & Mipros Anlieferung von sekundären Pflanzenstoffen Förderung der Zahngesundheit Vorbeugung von Verstopfung Unterstützung bei Gewichtsabnahme Grundsatz 4: Genussvolle Speisen • Nutzen der Aromavielfalt, Geschmacksintensität frischer LM • Ausprobieren neuer bzw. alter & vergessener Rezepte mit Zutaten wie Amaranth, Grünkern, Hirse usw. • sparsamer Einsatz von Fett auch in der Vollwerternährung Grundsatz 5: Zusatzstoffe vermeiden • Unklarheit über die gesundheitlichen Folgen bei dem Verzehr von Zusatzstoffen • Täuschung der Verbraucher, da durch Zusatzstoffe z.T. über Inhaltsstoffe & Frische der LM hinweggetäuscht wird • Einsatz von Zusatzstoffen in der Vollwerternährung unnötig Grundsatz 6: Kritik an Food-Technologien • Ablehnung von Gentechnik • Qualitätsverlust durch Food Design • kritische Beurteilung von neuartigen Produkten aus einzelnen isolierten Bestandteilen • Infragestellung der LM-Bestrahlung zur Haltbarmachung • besser: konventionelle Konservierungsverfahren, kurze Transportwege & Lagerung der LM Grundsatz 7: Wenn‘s geht ökologisch erzeugt • Schonung der Umwelt durch ökologische LWS: • Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel & mineralische Stickstoffdünger • Einsatz von Fruchtfolgen • Begrenzung des Viehbestandes • keine Futtermittelimporte aus der Dritten Welt Grundsatz 8: Jahreszeitliches aus der Region • extrem vielseitiges Angebot in den Supermärkten Belastung der Umwelt • Bevorzugung von heimischen & saisonalen schont die Umwelt; zudem geringere Belastung dieser LM mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln & bessere Ausreifung der LM • Nutzung des örtlichen Angebots heimische LWS liefert ausreichend Produkte Grundsatz 9: Ohne Verpackung • hohe Abfallmengen durch LM-Verpackungen • besser: Verwendung frischer LM, die lose oder in Mehrwegbehältnissen gekauft werden auch hier: Beitrag zum Umweltschutz Grundsatz 10: Umweltverträgliche Produkte • Einfluss der Verbraucher auf das Angebot • energie- und ressourcenschonende Herstellung, Verarbeitung und Zubereitung von LM • hoher Energieverbraucher bei Erzeugung tierischer LM, verarbeiteter LM & v.a. Produkten der Zucker- und Süßwarenindustrie • Energieersparnis durch Vollwerternährung aufgrund der Frischkost & dem Einsatz von Bio-Produkten Grundsatz 11: Veredelungsverluste vermeiden • Energieverlust bei Veredelungsprozess • Futtermittelproduktion benötigt große Anbauflächen Fleischproduktion raubt Land für Humanernährung ungerechte Verteilung der Nahrungsmittel • Belastung der Umwelt durch Freisetzung treibhauswirksamer Gase und bei der Massentierhaltung anfallender großer Güllemengen Grundsatz 12: Fairer Handel weltweit • weltweiter Handel seit mehreren Jahrhunderten • Problematik der ungleich verteilten Löhne und der schlechten Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern • bewusster Verzicht auf bestimmte LM und Konsumgüter • Kauf von Genussmitteln wie schwarzer Tee, Kaffee oder Kakao in Dritte Welt- oder Naturkostläden, damit das Geld direkt bei den Erzeugern ankommt Fazit Vollwerternährung möchte ein Leben im Einklang mit sich, der Natur & den Menschen auf der ganzen Welt & bedeutet damit Lebensqualität für jeden Menschen. Quellen Internet Text: • http://www.ugb.de/vollwert-ernaehrung/mit-vollwertkost-gut-versorgt/ • http://eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsarten/vollwerternaehrung • http://eatsmarter.de/ • http://www.lebensmittellexikon.de/ • www.bioland.de Skript Herr Wils: • EL/ Alternative Ernährung • Artikel „Tut gut, schmeckt gut, schont die Umwelt“ der UGB